Drucksache - DS/1797/V  

 
 
Betreff: Bezirkliches Netz der Suchtprävention
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR UmGesBzStR UmGes,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
26.04.2006 
52. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Bildung und Sport Entscheidung
13.06.2006 
60. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bildung und Sport erledigt     
22.08.2006 
62. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bildung und Sport zur Kenntnis genommen   
Gesundheit Entscheidung
10.05.2006 
35. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Gesundheit vertagt   
14.06.2006 
36. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Gesundheit (offen)     
13.09.2006 
38. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Gesundheit ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Anlage: Lichtenberger Suchtprävention in Zahlen

Anlage: Lichtenberger Suchtprävention in Zahlen

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Grundlegendes Ziel der Suchtprävention ist es, den Einstieg in den Konsum psychoaktiver Substanzen zu verhindern oder hinauszuzögern und Suchtentwicklungen vorzubeugen.

Der langfristig beste Schutz vor Suchtentwicklungen sind seelisch ausgeglichene und selbstbewusste Kinder, die sich zu selbstständigen, realitätstüchtigen und kritikfähigen Jugendlichen und Erwachsenen entwickeln. Dabei spielen Eltern, Erzieher, Lehrer und Freunde eine Hauptrolle. Suchtprävention ist deshalb eine gemeinsame Aufgabe aller, die mit Kindern und Jugendlichen Kontakt haben. Gute Vernetzung und Kooperation sowie die Entwicklung von zielgruppenspezifischen maßgeschneiderten Projekten sind wichtige Aufgaben in der Suchtprävention.

 

Die folgende Übersicht ist eine Auflistung der suchtpräventiven Aktivitäten 2005 (Kita, Grund- und Oberschule, Jugendförderung), die von den Mitgliedern der Koordinierungsgruppe „Suchtprävention“ des Bezirksamtes sowohl begleitet als auch koordiniert und in Kooperation mit bezirklichen und überbezirklichen Akteuren durchgeführt werden.

 

1.      Kitabereich:

 

Suchtprävention im Vorschulalter bedeutet vor allem, die Lebenskompetenz von Kindern zu stärken, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls, der Konfliktfähigkeit, der Eigenverantwortung. Deshalb geht es bei der Suchtprävention im Vorschulalter nicht so sehr um einzelne Aktionen und Projekte, sondern vor allem um die Entwicklung einer wertschätzenden, achtungsvollen Grundhaltung zu Kindern. Das Bild vom Kind und die sich daraus ergebende partnerschaftliche Rolle der Erzieherin sind seit Jahren Gegenstand der Diskussionen in den unterschiedlichsten Fortbildungen, die vom Kita-Beraterteam angeboten wurden, sowie bei Diskussionen der Kita-Teams im Zusammenhang mit der Konzeptionserarbeitung in Kindertagesstätten. Konkret wird das beispielsweise deutlich bei Fragen, die die Rechte von Kindern in den Einrichtungen, den Umgang mit Gefühlen oder auch die Gestaltung der Eingewöhnungsphase betreffen.

Seit dem Erscheinen des Berliner Bildungsprogramms und insbesondere in der Arbeit mit dem Bildungsbereich „Körper, Bewegung, Gesundheit“ ist diese Diskussion aktiviert worden.

Besonders intensiv wurde der Zusammenhang von Suchtprävention und Berliner Bildungsprogramm mit den Kitas des Sozialraumes 26 („Pilot 26“) erörtert und Möglichkeiten zur bewussteren suchtpräventiven Arbeit diskutiert. An dieser Diskussion beteiligten sich im Rahmen einer Arbeitsgruppe, die von zwei Vertreterinnen der Koordinierungsgruppe „Suchtprävention“ des BA gegründet wurde, seit 2004 kontinuierlich die Kindertagesstätten Baikalstr., Erieseering und Sewanstr. und seit Februar 2005 die Kita Massower Str. (Jugend- und Sozialwerk) und die Kita Mellenseestr. (BIK). Neben der Gestaltung einer Atmosphäre des Wohlfühlens, der Akzeptanz von Unterschiedlichkeit und der aktiven Einbeziehung von Kindern ging es in dieser AG insbesondere auch um Erfahrungen in der Arbeit mit solchen Projekten wie „Gesunde Ernährung“, „Entspannung“, „Bewegung“ oder „Spielzeugfreier Kindergarten“.

Durch die Einbeziehung von Grundschulen aus dem Sozialraum 26 (Bürgermeister-Ziethen- Grundschule, Bernhard-Grzimek-Grundschule) stehen seit dem Frühjahr 2005 in dieser AG insbesondere Fragen des Übergangs von der Kita zur Grundschule im Mittelpunkt unter dem Aspekt „Wie können im Interesse der Kinder Übergänge günstiger gestaltet werden – welche guten Erfahrungen gibt es, was kann besser gestaltet werden?“ Die Mitglieder der AG (Erzieherinnen, Leiterinnen von Kindertagesstätten, Lehrer und Lehrerinnen von Grundschulen) sind sich darüber einig, dass auch in der günstigen Gestaltung von Übergängen suchtpräventive Potenziale liegen. Die Erfahrungen dieser AG konnten weiterentwickelt werden und tragen Impulscharakter. Allerdings ist derzeit die Frage offen, wer diese AG weiterhin inhaltlich betreuen wird, da sie im Moment durch eine Kollegin aus dem Überhang und eine bezirkliche Kita-Beraterin organisiert und gestaltet wird.

 

 

2.      Grundschulen/Oberschulen:

 

Suchtpräventionsprojekt Klasse 2000

Insgesamt nehmen 27 Lichtenberger Schulklassen in diesem Schuljahr am Programm

teil. Der Bezirk Lichtenberg ist damit in Berlin mit Abstand der größte Förderer von Klasse 2000 und nimmt auch bundesweit eine Spitzenposition ein.

Am 9. November gab es einen Erfahrungsaustausch der beteiligten Klassenleiterinnen,

und am 22. November wurde mit allen Kontaktlehrern der Lichtenberger Grundschulen

der Fachtag „Klasse 2000“ mit dem Ziel der Beteiligung der Eltern (z.B. über die Bildung

eines „Sozialtopfes“) durchgeführt. Das Interesse weiterer fünfzehn erster Klassen am Projekt wurde dadurch geweckt, für deren Teilnahme aktuell geeignete Finanzierungsmöglichkeiten entwickelt werden.

 

Bezirksteam Suchtprophylaxe

Zum Team gehören eine Diplompsychologin (ZeP) und zwei Mitarbeiterinnen des

Gesundheitsamtes. Das Team bietet psychoedukative Workshops für Schüler ab der 5.

Klasse und für berufsbildende Einrichtungen unter dem Titel „ Sucht beginnt im Alltag“

an. Zusätzlich wurde die Konzeption für einen Projekttag für 4. Klassen unter dem Motto

„Wie ich mich fühle …“ entwickelt. Dieser wird ab Januar 2006 angeboten.

Das Bezirksteam ist an den Fortbildungen für die Kontaktlehrer beteiligt, z.B. bei der

Einführung in das Material „Rauchfreie Schule“. Ferner können Raucherentwöhnungskurse für Schüler auf Nachfrage durchgeführt werden.

2005 wurden ca. 500 Schülerinnen und Schüler, 23 Lehrerinnen und Lehrer sowie ca. 80 Eltern erreicht. Die Veranstaltungen in den Schulen werden zukünftig evaluiert.

Es besteht eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit des Bezirksteams mit dem Kontaktlehrerzentrum Lichtenberg.

 

Kontaktlehrerzentrum

Seit dem ersten Dezember 2004 gibt es in der Alfred-Kowalke-Str. 29 das erste regionale

Kontaktlehrerzentrum Berlins. Es ist eine öffentliche, außerunterrichtliche Einrichtung, die

allen Lehrern, Schülern, Eltern und Multiplikatoren zur Verfügung steht.

Der Umgang mit legalen Drogen, aber auch das Experimentieren mit illegalen Suchtmitteln gehören leider für viele Schülerinnen und Schüler zur realen Alltagserfahrung in ihrem Umfeld und werden von vielen Jugendlichen tendenziell häufiger als ganz normale Rituale beim Erwachsenwerden bewertet. Schon vor Beginn und während ihrer Schulzeit werden die meisten Mädchen und Jungen mit vielen suchtfördernden Verhaltensweisen in der Familie und der Gesellschaft konfrontiert. Unter diesen Bedingungen wird es immer wichtiger, die suchtprophylaktische Arbeit in der Schule zu verstärken und auf hohem Qualitätsniveau auszubauen, um dem Orientierungsbedürfnis der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden.

Bei der Gestaltung dieser Aufgaben gehen vom Kontaktlehrerzentrum wichtige Impulse für die suchtvorbeugende Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen des Bezirkes Lichtenberg aus.

Mit der Einrichtung des Kontaktlehrerzentrums entsteht eine zentrale Anlaufstelle für alle Rat suchenden Lehrerinnen und Lehrer, Schüler und Eltern in der Region, verbunden mit dem Ziel, das derzeitige fachliche und methodische Wissen zu den suchtprophylaktischen Themenfeldern zu bündeln und die Schulen bei der Entwicklung suchtprophylaktischer Profile zu unterstützen.

Das Kontaktlehrerzentrum dient vor allem dem Erfahrungsaustausch der Kontaktlehrer für Suchtprophylaxe der Schulen unserer Region. Hier werden Projekte erdacht, thematische Elternabende vorbereitet und die Probleme in der suchtprophylaktischen Arbeit der einzelnen Schulen zur Diskussion gestellt.

Im Kontaktlehrerzentrum werden Schülerinnen, Schüler und Eltern beraten und unterstützt, insbesondere im Zusammenhang mit vermuteten Drogenproblemen oder suchtfördernden Verhaltensformen, die sich sowohl auf das Lernen auswirken als auch im Verhalten bemerkbar machen können. Veranstaltungen mit den Elternvertretern der Schulen in der Region sind Angebote, zu denen das  Kontaktlehrerzentrum ebenfalls regelmäßig einlädt.

Das Kontaktlehrerzentrum stellt ein wichtiges Forum für Fortbildungsveranstaltungen der Lehrerinnen und Lehrer und die Gestaltung der Zusammenarbeit von Schulen mit Bezirklichen Trägern der Jugendarbeit und Gesundheitsvorsorge dar. Als feste schulische Einrichtung in der Region bietet das Kontaktlehrerzentrum vielfältige Möglichkeiten zur Kooperation und Vernetzung insbesondere mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle, den Fachdiensten der  Jugendhilfe und anderen Einrichtungen, um die Angebote und Maßnahmen der psychosozialen Versorgung für die Schülerinnen und Schüler der Region weiter zu verbessern.

Im Kontaktlehrerzentrum steht eine Handbibliothek mit vielfältigen Arbeitsmaterialien und einschlägiger Fachliteratur allen Lehrerinnen und Lehrern für die Auseinandersetzung mit suchtprophylaktischen Erziehungs- und Förderungsprinzipien in Schule und Elternhaus zur Verfügung (z.B. zur Planung und Vorbereitung fachrelevanter Unterrichtsthemen, Projekttage und Elternabende).

Der Koordinator für Suchtprophylaxe in der Schule, dem die Leitung des Kontaktlehrer-zentrums obliegt, bietet unter Berücksichtigung der Aufgaben lt. Rdschr. II Nr.20/1997,
folgende Leistungen an:

 

Beratung von Schulen zur Integration der Suchtprophylaxe in das Schulprofil

-           Durchführung von Beratungen der Seminargruppen des Arbeitskreises der Kontaktlehrer der Schulen des Bezirkes Lichtenberg

-           Durchführung der öffentlichen Sprechstunde des Koordinators für Suchtprophylaxe

-                     Durchführung von Sitzungen verschiedener Fachgruppen, die die inhaltliche Koordinierung und Organisation von Suchtprophylaxe in der Schule betreffen

-                     Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerkollegien mit fachrelevanten       Inhalten

-                     Durchführung von thematischen Veranstaltungen für Eltern und Elternvertreter
von Schulen

-                     Beratung von Schülerinnen und Schülern

-                     Beratung von Lehrerinnen und Lehrern

-                     Beratung von Schulleitungen der Schulen in der Region und der Schulaufsicht der Region

-                     Beratung von Eltern

-                     Unterstützung von Projekten sowie Krisenintervention und Prävention bei   Drogenproblemen in Zusammenarbeit mit schulischen und nicht schulischen Einrichtungen

-                     Führung und Erweiterung einer Handbibliothek mit Arbeitsmaterialien und Literatur für die Planung und Vorbereitung suchtprophylaktischer Unterrichtsthemen etc.

-                     Organisation von Supervision für Kontaktlehrerinnen und Kontaktlehrer oder Lehrerinnen und  Lehrer an den Schulen

-                     Organisation von öffentlichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Workshops, Vorträgen etc. im Rahmen des sozialpädagogischen und gesundheitspolitischen Gesamtangebotes im Bezirk

 

Die Einrichtung des Kontaktlehrerzentrums in Lichtenberg erfolgt auf der Grundlage des Rundschreibens II Nr. 20/1997 über die Organisation von Suchtprophylaxe bei der Durchführung des Erziehungsauftrages der Lehrerinnen und Lehrer in der Berliner Schule.

Zuständige Dienstaufsicht ist die Schulaufsicht der Außenstelle 11 der Senatsverwaltung für Bildung Jugend und Sport, vertreten durch den Schulrat, Herrn Wüstenberg.

Die Leitung dieses Kontaktlehrerzentrums hat der Koordinator für Suchtprophylaxe in der Schule, Rainer Bäth, übernommen. Er steht als Ansprechpartner für alle suchtprophylaktischen Fragestellungen zur Verfügung und begleitet als Fachaufsicht der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport die inhaltliche Arbeit an den Schulen.

 

Mitmach-Parcours zur Suchtprävention „Rauchst Du noch oder lebst Du schon?“

Die Methode des Mitmach-Parcours hat sich für die verschiedensten Präventionsthemen

bewährt und eignet sich besonders gut für die Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen. Der 2005 am 10. Gymnasium von Karuna e.V. durchgeführte Parcours erreichte ca. 3.300 Schülerinnen und Schüler sowie 118 Lehrer und Lehrerinnen. Die Wiederholung im Jahr 2006 ist von den Finanzmitteln (37.000 €) abhängig, die das Bezirksamt (Abteilung Jugend, Bildung und Sport) dafür zur Verfügung stellen müsste. Über die Mittelverwendung wurde noch nicht abschließend entschieden.

 

be smart, don’t start“ der BZgA

Im Schuljahr 2005/06 sind alle 7. Klassen zur Teilnahme am Projekt der BZgA aufgefordert. Die Prämierung erfolgt zum Ende des Schuljahres.

 

 

3.      Jugend:

 

Durch die für die Schwerpunktaufgabe erzieherischer Kinder- und Jugendschutz zuständige Mitarbeiterin des Jugendamtes im Fachbereich 1, Allgemeine Förderung von jungen Menschen und Familien, wurde die Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention nach § 78 SGB VIII, initiiert. Zu den Mitgliedern gehören Vertreter und Vertreterinnen aus Jugendfreizeiteinrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft. Für die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft gehört die Suchtprävention zum täglichen Arbeitsansatz in ihren Einrichtungen. Es finden regelmäßige Treffen statt, die das Forum für den fachlichen Austausch, für die fachspezifische Fortbildungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und zur Organisation gemeinsamer einrichtungsübergreifender Projekte bieten.

Die sportorientierten Ferienaktivitäten im Rahmen der Suchtprävention wurden in den Osterferien 2005 bereits zum 8. Mal durchgeführt. In den Disziplinen Fußball,  Altersklassen 10 bis 15 Jahre und 15 bis 20 Jahre, sowie im Volleyball wurden bei den einrichtungsübergreifenden Turnieren die Wanderpokale der Jugendförderung ausgespielt. In den Herbstferien wurden die Turniere im Tischtennis, Dart, Volleyball (Mix),  Billard und Bowling entschieden. Für die Fußballbegeisterten finden zusätzlich zwei Turniere in den Sommerferien, für die bereits oben genannten Altersklassen, statt. Diese Veranstaltungen haben für die Kinder und Jugendlichen eine lange Tradition, die immer wieder eine große Resonanz finden. Hier können Kinder und Jugendliche, die normalerweise innerhalb abgesteckter Räume agieren, sich auf einem neutralen Territorium bei gemeinsamen sportlichen Wettkämpfen begegnen. Sie erhalten so die Möglichkeit, ihre Kräfte zu messen und fair miteinander umzugehen.

Diese Veranstaltungen finden frei von Alkohol statt, rauchen dürfen nur die über 16-Jährigen, und das nur an Orten, die im Vorfeld festgelegt werden.

Ein weiteres Angebot ist das einrichtungsübergreifende Suchtpräventionsprojekt mit Workshopcharakter, das in diesem Jahr bereits zum 14. Mal stattgefunden hat. Der Arbeitsansatz bei diesem Projekt besteht darin, im ganzheitlichen Sinne auf die Persönlichkeitsentwicklung der heranwachsenden Kinder und Jugendlichen Einfluss zu nehmen. Ein wichtiger Bestandteil ist hierbei die Selbsterfahrung. Nur dadurch können sich die Kinder und Jugendlichen über eigene Gefühle, Wünsche und Grenzen im Klaren werden und ein besseres Selbstverständnis entwickeln. In diesem Jahr war es der „Tag der Möglichkeiten“. Bei den verschiedenen Angeboten konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zum Beispiel Logos zum Thema Suchtprävention am Computer entwerfen und sich dann ein T-Shirt mit dem

Logo bedrucken oder selber Bilder sprayen, sich selbständig „gesunde Ernährung“ zubereiten, lernen, dass auch alkoholfreie Cocktails lecker schmecken, trommeln und noch viele Dinge mehr. Aus mehreren Einrichtungen hatten junge Künstler den Mut, vor Publikum aufzutreten. Es gab 90 Minuten lang ein buntes Programm, das alle begeisterte.

Durch die gemeinsame Planung und die gute inhaltliche Zusammenarbeit der Jugendfreizeiteinrichtungen werden vorhandene Ressourcen optimal genutzt und das Netzwerk der Akteure noch enger geknüpft.

Die Jugendfreizeiteinrichtung „Tierparkclub“ führte einen Projektnachmittag zum Thema „Langeweile“ mit Schülern und Schülerinnen der Klassenstufen 5 und 6 der 11. Grundschule durch. Das Thema wurde gewählt, da Langeweile oft aus Antriebsarmut, Ideenlosigkeit oder fehlenden Freundschaften entsteht. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern wurde darüber gesprochen, wie es denn bei ihnen ist. Welche Möglichkeiten sie nutzen können, wer ihnen bei Fragen helfen kann, wie ihr Verhalten im Umgang mit den Medien ist und ob sie aus Langeweile schon einmal geraucht oder gar Alkohol getrunken haben. Sie konnten auch die Angebote der Einrichtung kennen lernen und erfuhren, dass die Nutzung kostenfrei ist.

Weiterhin gab es in der Einrichtung „Tierparkclub“ einen Themenabend für Schüler und Schülerinnen einer 9. Klasse der Realschule Sewanstraße. Gemeinsam mit ihren Eltern und den Mitarbeiterinnen der Einrichtung stand das Mixen von alkoholfreien Getränken, unter Anleitung eines Fachmanns, auf dem Programm. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben viel über die Möglichkeiten der Zusammenstellung von Zutaten gelernt und hatten dabei auch ohne Alkohol großen Spaß.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Medienkompetenzzentrums „Die Lücke“ erstellten gemeinsam mit einer 9. Klasse der Realschule Sewanstraße ein Video zum Umgang mit Alkohol. Dabei interviewten die Schüler und Schülerinnen Passanten auf der Straße. Sie hatten sich im Vorfeld einen Fragenkatalog ausgearbeitet. Im Interesse standen dabei die Erfahrungen der Erwachsenen, die sie in ihrem Leben mit Alkohol gemacht haben.

Das Team Oberschule - Jugendfreizeit im Projekt „Pilot 26“ wird organisatorisch und inhaltlich vom Koordinator der Suchtpräventionslehrerinnen und –lehrer und der für die Schwerpunktaufgabe zuständigen Sozialarbeiterin des Jugendamtes geleitet. In diesem Jahr fand ein dreitägiger Workshop mit einer 9. Klasse der Realschule Sewanstraße zum Thema Alkohol statt. Dieser wurde von drei Kolleginnen, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention sind, durchgeführt.

Im Zeitraum September bis Dezember 2005 wurde das Projekt  „1700 X Zukunftswünsche in Traumpapier“ geplant. An der Umsetzung beteiligt sind Mitglieder der AG Suchtprävention Lichtenberg, Drogenkontaktlehrer- und Lehrerinnen der Schulen des SR 26, Kolleginnen und Kollegen von den freien Trägern Gangway, dem Projekt „Halt“ und „KARUNA“. Daran können sich alle Schüler und Schülerinnen der im Sozialraum liegenden Oberschulen sowie alle Besucher und Besucherinnen der Jugendfreizeiteinrichtungen beteiligen. Sie können Träume auf Wunschkarten schreiben, Traumpartner finden, ihre Träume in den Himmel um den Tierpark rufen, gemeinsam am Lagerfeuer sitzen und sich einen traumhaften Film ansehen.

 

Durch die enge Zusammenarbeit und die gute Kooperation der verschiedenen Fachbereiche konnten die Suchtpräventionsmaßnahmen optimal miteinander abgestimmt und für unterschiedliche Zielgruppen erfolgreich durchgeführt werden.

 

 

 

 

 

 

Emmrich                                                        Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                 Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit

 

 

 

 

Lichtenberger Suchtprävention 2005 in Zahlen:

Arbeitsergebnisse der Koordinierungsgruppe Suchtprävention

 

 

Kitabereich

 

1.      Fortbildungsveranstaltungen des Kita-Beraterteams in allen kommunalen Kitas

      zum Berliner Bildungsprogramm und dessen suchtpräventiven Schwerpunkten

      Sensibilisierung der Kitaleiterinnen und -mitarbeiterinnen für suchtpräven-

      tive Themen

 

2.   Aktive Mitarbeit der Kitas Baikalstraße, Erieseering, Sewanstraße, Massower Straße

      (Jugend- und Sozialwerk) und Mellenseestraße (BIK) sowie der Bürgermeister-

      Ziehten- und Bernhard-Grzimek-Grundschule in der AG Kita/Grundschule des Sucht

      präventionsprojekt „Pilot 26“ 

      5 Beratungen im Kontaktlehrerzentrum

 

3.   Informationsveranstaltung der Regionalkoordinatorin des Suchtpräventions-

      programmes „Klasse 2000“ in der AG Kita/Grundschule

      Erfahrungsaustausch und Gewinnung neuer Interessenten

 

Grund- und Oberschulen

 

  1. Teilnahme von 27 Lichtenberger Grundschulklassen am Suchtpräventionsprojekt

           „Klasse 2000“ im Schuljahr 2005/06;

           für weitere fünfzehn erste Klassen werden aktuell Finanzierungsmöglichkeiten entwickelt (ca. 300 Grundschüler/innen und 15 Lehrer/innen)

           Teilnahme von ca. 700 Schülerinnnen und Schüler und 27 Lehrerinnen und Lehrer,

           Finanzielle Unterstützung durch das BA Lichtenberg 2005 = 4.680,00 €

 

  1. Workshops bzw. Lehrerfortbildungen des Bezirksteams Suchtprophylaxe

           ca. 5000 Schüler/innen, 23 Lehrer/innen und 80 Eltern erreicht

 

  1. Zahlen des Kontaktlehrerzentrums:

           Arbeitskreise der Kontaktlehrer                 ca. 300 Kontakte, alle Schulen erreicht

     Fortbildung mit Abschlusszertifikat                       198 Kontakte, 22 Schulen erreicht

     Schulleitertagungen und -fortbildungen      54 Kontakte, alle Schulen erreicht

     Umsetzung „Rauchfreie Schule“               alle 48 Kontaktlehrer/innen erreicht

     Aktion „Anti-Smoke-Sprüche“                     20 Klassen aus 20 Schulen

     „Rauchen und Kiffen – Was ist dran?“      Workshop der 9b (11 R01)

 

  1. Mitmach-Parcours zur Suchtprävention „Rauchst Du noch oder lebst Du schon?“

       von Karuna e.V.

       135 Klassen (ca. 3.300 Schüler) und 118 Lehrer/innen erreicht

 

  1. Bundeswettbewerb „be smart, don`t start“

      8 Klassen aus 6 Schulen und damit ca. 200 Schüler/innen erreicht

 

  1. Jugendfilmtagen der BZgA im CineMaxX Hohenschönhausen

      Teilnahme von ca. 3.500 Schülerinnen und Schülern

 

  1. Fred (Frühinterventionsprojekt für erstauffällige rauchende Kinder und Jugendliche) von Karuna e.V.

      Teilnahme aller Schüler der 7. bis 10. Klassen der George-Orwell-Oberschule

 

Jugendbereich

 

  1. Dreitägiger Workshop „Alkohol“ mit einer 9. Klassen der George-Orwell-Oberschule

      und 10 Jugendlichen der JFE „Tierparkclub“

      Alkoholtestkauf, Video, Themenabend „Mixen von alkoholfreien Getränken“,

      Fragebogen „Umgang mit Alkohol“ (37 Jugendliche befragt),

      Fragestunde mit trockenen Alkoholikern bzw. deren Kindern

     

  1. Die 5. und 6. Klassen der Bürgermeister-Ziethen- und der Bernhard-Grzimek- Grundschule lernen das Naturzentrum (Erieseering 6) und die Jugendfreizeitstätte „Tierpark Club“ als neue Freizeitbereiche kennen

      ca. 180 Schüler erreicht

 

  1. Projektnachmittag zum Thema „Langeweile“ in der JFE „Tierparkclub“

      Schüler der 5. und 6. Klasse der 11. Grundschule

 

  1. Aktive Mitarbeit der Jugendfreizeiteinrichtungen „Tierparkclub“, eastside“, „Beton-oase“, des Projektes „HaLT“, des Medienkompetenzzentrums „Die Lücke“, der George-Orwell-Realschule, der Träger „gangway“ und Karuna e.V. im Team Jugend und Oberschule des Projektes „Pilot 26“

      8 Beratungen 2005

 

 
 

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