Drucksache - DS/1751/V
Hierzu
berichtet das Bezirksamt wie folgt: Am 18.07.2001 hat die BVV folgende Beschlussempfehlung verabschiedet: Das Bezirksamt wird ersucht, jährlich im März der BVV einen „Bericht zur wirtschaftlichen Situation im vorangegangenen Kalenderjahr und zu den aktuellen Schwerpunkten und Zielen – Wirtschaftsbericht –„ in Form einer Vorlage zur Kenntnis zu geben. Das Bezirksamt
bittet die BVV, den Wirtschaftsbericht 2005 des Bezirksamtes Lichtenberg zur
Kenntnis zu nehmen. (Anlage) Berlin, den
Emmrich Dr.
Prüfer Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat Bezirksamt Lichtenberg von
Berlin Abt. Wirtschaft und Immobilien
Büro für
Wirtschaftsförderung
WIRTSCHAFTSBERICHT
2005
|
2002 2003 2004 2005 |
Anmeldungen
2.281 2.675 3.551 3.368 Abmeldungen 2.364 2.410 2.669 3.006 |
Gründungssaldo -83 265 882 362 |
Im Vergleich zum dynamischen Anstieg des Jahres 2004 mit einem Nettozuwachs von 882 Gewerbebetrieben, ist für 2005 aber eine deutlich abgeschwächte Entwicklung zu erkennen. Der absolute Zuwachs an Gewerbebetrieben ist eingetreten, weil durch die hohe Anzahl von Gewerbeanzeigen ausländischer Gewerbetreibender (im Saldo plus 544) der im 1. Halbjahr 2005 eingetretene negative Saldo der Gewerbeanmeldungen deutscher Gewerbetreibender (minus 182) aufgefangen wurde.
(Grafik;
Wirtschaftsamt) Angaben für stehendes Gewerbe
Nach wie vor setzt sich der bereits 2004 festgestellte hohe Anteil ausländischer Gewerbetreibender am Nettozuwachs fort.
So standen 2.413 Anmeldungen deutscher Gewerbetreibender auch 2.595 Gewerbeabmeldungen entgegen. Demgegenüber wurden von 955 Anmeldungen ausländischer Gewerbetreibender bei nur 411 Abmeldungen fast 57 % bestandswirksam.
Im
Verhältnis zum Gesamtbestand hat sich der Anteil ausländischer
Gewerbetreibender von 6,94 % (2004) auf 10,32 % (2005) erhöht.
Die größte Gruppe
von Anmeldungen stellen hierbei Gewerbetreibende polnischer Herkunft,
vornehmlich im Bereich des Bauhandwerks.
Neben diesen Gewerbetreibenden im stehenden Gewerbe sind weitere 4.032 (2004: 3.941) Gewerbetreibende, wie oben erwähnt, ambulant im Reisegewerbe tätig. Der Ausländeranteil beträgt hier 39%.
Der Anteil von Frauen an den Selbständigen bzw. in leitender Position (Geschäftsführerin) beträgt im Bezirk 18 % (2.798 von 15.348). Ihr Anteil an den Neugründungen hat sich in den letzen 3 Jahren (2003 bis 2005) von 11 % auf über 18 % erhöht .
Gewerbe- |
2003 |
2004 |
2005 |
|||
absolut |
Anteil |
absolut |
Anteil |
absolut |
Anteil |
|
Anmeldungen |
303 |
11 |
503 |
14,2 |
619 |
18 |
Abmeldungen |
443 |
18,4 |
566 |
21,2 |
532 |
17,7 |
Gewerbean- und -abmeldungen
durch Frauen absolut und deren Anteil an der Gesamtzahl der Gewerbean- und
-abmeldungen
Die
geringere Beteiligung der Frauen an der Zahl der Abmeldungen im letzten Jahr
könnte auf eine steigende Stabilität schließen lassen. Allerdings wird die
Entwicklung erst weiter beobachtet
werden müssen, um eine Aussage treffen zu können.
1.2.
Branchenentwicklung
(Datenquelle: MIGEWA, Angaben
aus Gewerbebescheinigungen)
Am Jahresende 2005 gab es in Lichtenberg 15.348 Betriebe (stehendes Gewerbe, ständige Niederlassungen), darunter
131 Industriebetriebe
2676 Handwerksbetriebe
3495 Einzelhandelsbetriebe (darin sind die Handelsvertreter eingeschlossen)
522 gastronomische Betriebe (incl. Beherbergung) und
8524 Betriebe der Dienstleistungsbranche.
Wirtschaftszweig |
2003 |
2003 in % |
2004 |
2004 in % |
2005 |
2005 in % |
Industrie |
139 |
0,99 |
133 |
0,89 |
131 |
0,85 |
Handwerk |
2.065 |
14,64 |
2.283 |
15,23 |
2.676 |
17,44 |
Handel (einschl. Vertreter) |
3.416 |
24,22 |
3.537 |
23,60 |
3.495 |
22,77 |
Gastronomie |
511 |
3,62 |
519 |
3,46 |
522 |
3,40 |
Dienstleistungen |
7.973 |
56,53 |
8.514 |
56,81 |
8.524 |
55,54 |
gesamt |
14.104 |
100 |
14.986 |
100 |
15.348 |
100 |
Im Vergleich mit den Vorjahren zeigt sich eine veränderte Entwicklung. Zwar gibt es im Dienstleistungsbereich nach wie vor die meisten Gründungen, dennoch ist der Anteil an den Betrieben im Bezirk rückläufig.
Während bisher die Dienstleistungsbranche sowie auch Handel und Gastronomie kontinuierlich zunahmen, waren in 2005 erstmalig sinkende Anteile in diesen 3 Bereichen zu verzeichnen.
Dagegen sind die Gewerbeanmeldungen im Handwerksbereich weiter stark gestiegen. Die Entwicklung, die sich bereits im vergangenen Jahr andeutete, hat sich noch verstärkt:
Betrug der absolute Zuwachs im Handwerk im Vorjahr 218 Betriebe, so waren es in
2005 bereits 393.
Allerdings verbergen sich hinter diesen Zahlen kaum echte
Handwerksbetriebe, sie stehen eher für die Zunahme der „legalen
Scheinselbständigkeit“ – insbesondere auch der ausländischen
Gewerbetreibenden im Bauhandwerk - sowie für vorwiegend Einzelunternehmen ohne
Mitarbeiter.
Der größte Teil der Gründungen 2005 sind Einzelunternehmen ohne Mitarbeiter, unabhängig von der vertretenen Branche. Eine Vielzahl wurde aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründet. Darauf wird im nächsten Abschnitt näher eingegangen.
Wie bereits im Wirtschaftsbericht 2004 beschrieben, ist die Stabilität der Unternehmen zu gering. Das Scheitern der meisten Gründungen liegt in der mangelnden Vorbereitung. Es fehlen unternehmensbezogene Kenntnisse zum Markt, zur Betriebswirtschaft, zum Vertragsrecht etc. Fehlendes Eigenkapital und einseitige Abhängigkeiten von Auftraggebern und Kunden (Scheinselbständigkeit) sind ebenso häufige Gründe für das Scheitern.
Aus diesem Grund sind rein finanziell orientierte Existenzgründungsförderungen nicht hilfreich. Existenzgründer brauchen Information, Beratung und Coaching vor der Gründung und auch während der ersten 3 bis 5 Jahre des Bestehens des Betriebes.
1.3. Der Arbeitsmarkt in Lichtenberg
(Quelle: Agentur für Arbeit
Berlin Mitte; JobCenter Berlin-Lichtenberg)
Zum
1.1.2005 traten neue arbeitsmarktpolitische Regelungen (Hartz IV) in Kraft.
Nach einer kurzen Phase der Unsicherheit bei den Betroffenen, aber ebenso bei
den Beschäftigten der Agentur für Arbeit und des JobCenters, hat sich die
Situation schnell normalisiert.
Obwohl
der Bezirk Lichtenberg von den 4 in der Agentur für Arbeit Berlin Mitte
zusammengefassten Bereichen die geringste Arbeitslosenquote hat, geben die
Zahlen keinen Anlass zur Zufriedenheit.
Am
31. 12. 2005 waren 22.258 Lichtenberger Bezieher von Arbeitslosengeld, das sind
17,1 Prozent aller abhängig beschäftigten zivilen Erwerbspersonen. 41,7 Prozent
also 9283 Arbeitslose waren Frauen. Hoch war auch der Anteil der
Langzeitarbeitslosen – 40,1 Prozent.
Im
Arbeitsmarktreport vom Dezember 2005 wird darauf verwiesen, dass die Zahl der
Arbeitslosen Ende 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 2281 geringer ist. Gleichzeitig
heißt es, seit Jahresbeginn seien 39.082 Arbeitslose „abgängig“
(sie werden in dieser Statistik nicht mehr erfasst), aber nur 19.216 davon
gingen in eine Erwerbstätigkeit und 1027 in die Selbständigkeit. Das macht
deutlich, dass die Zahl der Lichtenberger, die keine Arbeit haben, aber dem
Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen bzw. ihren Lebensunterhalt durch eigene
Arbeit bestreiten könnten, nicht gleichzusetzen ist mit der von der
Arbeitsagentur statistisch erfassten Größe „Arbeitslose“.
So
finden sich Beschäftigte, die wegen geringem Einkommen (bei mindestens 15
Stunden Arbeit pro Woche) Leistungen der AfA erhalten, nicht in der Statistik,
ebenso wie Personen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, z.B.
wegen Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Auch Teilnehmer in Maßnahmen
aktiver Arbeitsmarktpolitik (u.a. Personalserviceagentur - PSA, Weiterbildung,
Trainingsmaßnahmen, ABM, SAM, BSI, Arbeitsgelegenheit mit
Mehraufwandsentschädigung (MAE) gelten statistisch nicht als arbeitslos, ebenso
58-jährige und Ältere.
Deshalb
ist die Kennziffer „Arbeitsuchende“ weit besser geeignet, die
soziale Situation im Bezirk zu beschreiben.
Die
Zahl der arbeitsuchenden Menschen im Bezirk stieg im Jahresverlauf von 32.882
im Januar auf 36.991 im Dezember. Gleichzeitig wurde die Differenz zu den
„Arbeitslosen“ der Statistik immer größer, die vorstehende Grafik
zeigt das deutlich.
Von
der Agentur für Arbeit wurden 2005 insgesamt 589 Existenzgründungen durch die
Zahlung von „Überbrückungsgeld“ gefördert. Das JobCenter
unterstützte 438 Gründer mit dem „Existenzgründungszuschuss“
(Ich-AG).
Im
gleichen Zeitraum wurden beim Zugang an Arbeitslosen 34 zuvor
„Selbständige“ registriert, die Überbrückungsgeld erhalten hatten
und 28 Personen, die mit dem Existenzgründungszuschuss gefördert wurden. Hinzu
kommen 693 Personen, die ohne Förderung „Selbständige“ waren. Das
scheint für die Wirksamkeit der Förderung zu sprechen. Da jedoch keine
personenkonkreten Angaben zur Verfügung stehen, sind daraus keine sicheren
Schlussfolgerungen abzuleiten.
422
Personen konnten mit Hilfe eines Eingliederungszuschusses (Arbeitgeberförderung)
eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen, sie wurden durch das
JobCenter vermittelt.
2. Städtebauliche
Planungen und bauliche Maßnahmen zur Verbesserung
der
Infrastruktur
2.1.
Entwicklungsplanungen
Nachdem
die Bereichsentwicklungsplanung Neu-Hohenschönhausen in einer öffentlichen
Bürgerversammlung vorgestellt und diskutiert wurde und die sich daraus
ergebenden Stellungnahmen abgewogen wurden, erfolgte die abschließende Beschlussfassung
des Erläuterungsberichtes sowie von Nutzungs- und Maßnahmenkonzept durch das
Bezirksamt am 1. März 2005.
In
Weiterbearbeitung befindet sich der Entwurf der Bereichsentwicklungsplanung
Alt-Hohenschönhausen.
Arbeitsschwerpunkte in
Karlshorst waren die Mitwirkung an den Konzepten zum Erhalt der Trabrennbahn
(B-Plan 11-14b) und zum Wohnungsbauvorhaben Karlshorst-Ost (B-Plan XVII-50a).
2.2. Interkommunale Kooperation
Im
Jahr 2005 haben 4 kommunale Nachbarschaftsforen der AG Nord stattgefunden. In
dieser Arbeitsgruppe stimmen die Berliner Bezirke Reinickendorf, Pankow,
Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf gemeinsam mit den Brandenburger Anrainern
die regional übergreifenden Entwicklungen ab. Schwerpunktthemen hier waren im
letzten Jahr die Abstimmung zur Wegevernetzung bezüglich der Fuß- und Radwege
innerhalb des Regionalparks und die Einzelhandelsentwicklung.
2.3.
Stadtumbau Ost
Bei
der Abwicklung der städtebaulichen Förderprogramme, die im vorgesehenen
Zeitrahmen blieb, waren einige Umsteuerungen erforderlich. Die
Mittelausschöpfung im Förderprogramm Stadtumbau-Ost lag 2005 bei 99,92 %.
Umverteilungen
und Reduzierungen im Budgetentwurf der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
für das Programm Stadtumbau-Ost erforderten eine neue Prioritätensetzung für
die kommende Förderperiode.
Bereits
beschlossene Maßnahmen dieses Programms wurden begonnen bzw. fortgesetzt.
Ebenso wurden neue Planungen beauftragt (2. Bauabschnitt der
Anton-Saefkow-Promenade, Planungskonzept für den Ortskern Alt-Hohenschönhausen
sowie für die Volkradpassage).
2005
konnten zahlreiche Maßnahmen zur Gestaltung von öffentlichen Plätzen und
Grünflächen mit Fördergeldern aus dem Wohnumfeldprogramm und aus dem Programm
Stadtumbau Ost realisiert werden. So wurden z.B. im Ortsteil
Neu-Hohenschönhausen die Trendsportanlage Darßer Straße und in Friedrichsfelde
die Promenade Rosenfelder Ring fertig gestellt sowie mit dem 1. Bauabschnitt
für die Anton-Saefkow-Promenade begonnen.
Aus
dem Förderprogramm Stadtumbau Ost konnten insgesamt 9 Aufwertungsmaßnahmen
umgesetzt werden. In Vorbereitung der Förderperiode 2006/07 sind für 2006
weitere 14 Maßnahmen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angemeldet
worden.
Die
Umsetzung dieser Maßnahmen trägt zur Imageverbesserung des Bezirks und damit auch
des Wirtschaftsstandortes bei.
2.4.
Bebauungsplanverfahren
2005
konnten im Vergleich zu den Vorjahren folgende Verfahrensschritte im Rahmen von
Bebauungsplanverfahren abgeschlossen
werden:
|
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
Aufstellung (Einstellungen) |
9 (3) |
8 (3) |
8 (5) |
6 (3) |
Frühzeitige
Bürgerbeteiligung |
3 |
13 |
3 |
3 |
Beteiligung Träger
öffentlicher Belange
|
2 |
5 |
8 |
8 |
Öffentliche Auslegungen
|
2 |
3 |
12 |
10 |
Festsetzungen |
3 |
1 |
5 |
9 |
insgesamt |
22 |
33 |
41 |
39 |
Im
Zusammenhang mit den B-Plänen XVII-25 „Ringcenter II und III“ und
11-17 VE „Lidl-Rhinstraße“ wurden städtebauliche Verträge zur
Sicherung der Folgemaßnahmen abgeschlossen.
Außerdem
erfordern die Umsteuerung im Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht und
die Änderungen durch das Europarechtsanpassungsgesetz Bau (EAG Bau) den relativ
kurzfristigen Abschluss der erforderlichen B-Planverfahren bis Mitte 2006.
Das für 2005 bedeutsamste Ergebnis daraus ist sicher der Baubeginn des Kaufhauses am Ringcenter.
2.5. Straßenbau
Durch
das Amt für Bauen und Verkehr wurden im Jahr 2005 10.083.150€
für Bauleistungen im öffentlichen Straßenland ausgegeben. Das sind
1.359.211€ mehr als 2004.
Diese
Mittel teilten sich wie folgt auf:
€
Bauvolumen Investive
Maßnahmen
1.215.786
Bauvolumen
GA-Maßnahmen
1.533.798
Radwege-/Radroutenprogramm
662.184
Fußgängerüberwegeprogramm 21.539
LSA- Neu -und
Umbaumaßnahmen 243.733
Sonderprogramm
"StadtUmbau Ost"
580.000
.
„Schlagloch-Sanierungsprogramm"
849.319
Verbesserung von
ÖPNV-Umsteigepunkten
6.600
Sonderprogramm
"Städteb. Denkmalschutz“,Urban II 1.534.392
Leistungen für
Dritte
1.459.437
Unterhaltung des
Straßenlandes
1.876.682
Bordsteinabsenkungen
100.000
Durch
kostengünstiges Bauen und konsequente Inanspruchnahme von Drittmitteln in 2005
sind erhebliche Verbesserungen im Straßenland erreicht worden, was
einerseits dem Image des Bezirkes zugute kommt und andererseits für den
Wirtschaftsverkehr von nutzen ist.
Durch
die Gruppe Entwurf des Amtes wurden 24 Bauplanungsunterlagen erstellt.
Dadurch war es möglich, die für 2005 in Aussicht gestellten Fördermittel und
Sondermittel in Anspruch zu nehmen und das umgesetzte Bauvolumen 2005
wesentlich zu erhöhen. Gleichzeitig wurden damit die Vorraussetzungen
geschaffen, dass im Jahr 2006 die Investitionsmaßnahmen realisiert und
weitere Fördermittel in Anspruch genommen werden können.
Mit
den Mitteln der baulichen Unterhaltung wurden u. a. 14.138 kleinere
Gefahrenstellen und 41.772 m² Straßenfläche instand gesetzt.
2.6.
Landschaftsbau
Die
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat im Zeitraum von 1991 bis zum 30. 11.
2002 im Bezirk Lichtenberg im Gebiet der Parklandschaft Barnim Schutzgebiete
ausgewiesen, die vor 1991 auf der Grundlage der Naturschutzverordnung der DDR
Schutzgebiete waren, aber durch die Wiedervereinigung diesen Status verloren
hatten. Für die Falkenberger Krugwiesen wurde im Oktober 1995 die
Landschaftsschutzgebietsverordnung erlassen.
Für
die Umsetzung der Maßnahme standen aus Ausgleichs- und Ersatzzahlungen
insgesamt ca. 1.094.000 € zur Verfügung.
Alle finanziellen Mittel wurden über Ausschreibungen an Fachbetriebe des
Garten- und Landschaftsbaues vergeben. Die Investitionshöhen trugen zur
Sicherung vorhandener Arbeitsplätze bei.
Im
Rahmen der Koppelung der Investitionsmaßnahme mit dem Programm
„Beschäftigung schaffende Infrastrukturförderung (BSI)“ der Agentur
für Arbeit konnten und können 3 Arbeitnehmer für 8 Monate und 3 Arbeitnehmer
für 7 Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt werden.
Neben
den naturschutzrechtlichen Zielen dient das LSG auch der wohnungsnahen Erholung
für die Bewohner des Dorfes Falkenberg und der Großsiedlungen. Für die
Umsetzung der Ziele des Naturschutzes und für die ordnungsgemäße Nutzung als
Erholungsareal wurde eine flächendeckende Konzeption entwickelt und
schrittweise umgesetzt.
Diese
Qualifizierung des LSG hat für die umgebende Wohnnutzung als auch für das Dorf
Falkenberg „als Lebensstandort“ stark imagefördernde Aspekte, die
sich allerdings quantitativ nicht darstellen lassen.
2.6.2. Bauvorhaben Gehrensee
Auch
diese Maßnahme wurde im Dezember 2005 abgeschlossen.
Der Gehrensee mit seinem freien Umfeld ist Teil des Naherholungsgebietes Barnimer Parklandschaft und ist dessen östlichster Ausläufer.
Die in 2002 noch vorhandenen baulichen Anlagen des Ministeriums des Innern der DDR wurden inzwischen komplett beseitigt. Das umliegende Gelände lag danach brach. Im südlichen Bereich baut die HOWOGE die Siedlung „Wohnen am Gehrensee“. Dort entstehen
43 Eigenheime, von denen 29 in 2005 bereits im Bau waren. Im Rahmen der Abstimmung zu Planungen und Vernetzungen im Projektgebiet gab es eine konstruktive Zusammenarbeit des Bezirksamtes mit der HOWOGE.
Das engere Umfeld des Sees und der nördliche Bereich soll zu einer landwirtschaftlich genutzten Erholungslandschaft gestaltet werden. Im Jahr 1998 ließ das Bezirksamt dazu einen Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) erstellen. Darin wurden die notwendigen Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen dargestellt.
Seitens
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist vorgesehen, den Gehrensee auf
Grundlage des PEP als geschützten Landschaftsbestandteil nach § 22 NatSchGBln
auszuweisen.
Die
im Rahmen des UEP (Umweltentlastungsprogramm) vorgesehenen Investitionsmittel
belaufen sich auf ca. 1.660.000 €. Im Rahmen von BSI gab es eine
intensive Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, um mit der
Investitionsmaßnahme die Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen zu
verbinden. Im Rahmen der Koppelung der Investitionsmaßnahme mit dem Programm
„Beschäftigung schaffende Infrastrukturförderung (BSI)“ der Agentur
für Arbeit konnten 4 Arbeitnehmer für 7 Monate sozialversicherungspflichtig
beschäftigt werden.
Alle
investiven Mittel wurden über Ausschreibungen an Fachbetriebe des Garten- und
Landschaftsbaues vergeben. Die planerischen Leistungen wurden an
Landschaftsarchitekten und weitere Fachplaner vergeben. Die Investitionshöhen
trugen zur Sicherung vorhandener Arbeitsplätze bei.
Das Gestaltungskonzept sieht vor, eine landwirtschaftlich geprägte Erholungslandschaft zu schaffen, die den See als geschützten Landschaftsbestandteil integriert sowie den heutigen und künftigen Bewohnern ein attraktives Erholungsangebot bietet.
Die zukünftige Anlage ist Bestandteil der Barnimer Parklandschaft, die den Übergang von der Stadt in den Landschaftsraum markiert und in dem sich städtische Elemente mit typischen Landschaftselementen durchmischen, was letztlich auch die Attraktivität der Großsiedlung erhöht.
2.6.3. Landschaftspark Wartenberg
Das Gebiet des zukünftigen Landschaftsparks Wartenberg ist Bestandteil des länderübergreifenden Regionalparks „Barnimer Feldmark“. Als viertes Naherholungsgebiet der Stadt Berlin soll der Barnim erschlossen werden. Geprägt ist dieser Landschaftsraum durch landwirtschaftliche Nutzungen und offene Strukturen. Der Landschaftspark bildet das Gelenk zwischen dem nordwestlich gelegenen Park „Neue Wiesen“ und dem sich östlich anschließenden „Gutspark Falkenberg“.
Neben
den naturschutzrechtlichen Zielen dient das Gebiet auch der wohnungsnahen
Erholung mit vielfältigen Angeboten für die Bewohner aller Altersgruppen der
angrenzenden Großsiedlungen. Für die Umsetzung der Ziele des Naturschutzes und
für die ordnungsgemäße Nutzung als Erholungsareal wurde eine flächendeckende
Konzeption entwickelt und schrittweise umgesetzt.
Für
die Umsetzung der Maßnahmen stehen aus Ausgleichs- und Ersatzzahlungen
insgesamt ca. 819.000 € zur Verfügung. Alle investiven Mittel wurden über
Ausschreibungen an Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaues vergeben. Die
planerischen Leistungen wurden an Landschaftsarchitekten vergeben. Die
Investitionshöhen trugen zur Sicherung vorhandener Arbeitsplätze bei.
Im
Rahmen der Koppelung auch dieser Investitionsmaßnahme mit dem Programm
„Beschäftigung schaffende Infrastrukturförderung (BSI)“ der Agentur
für Arbeit konnten 2 Arbeitnehmer für 6 Monate sozialversicherungspflichtig
beschäftigt werden.
2.7. Private Bauvorhaben
Die
nachfolgende Tabelle zeigt, dass in Lichtenberg nach wie vor gebaut und
investiert wird, sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich.
|
1996 |
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
Bauanträge |
1.275 |
1.075 |
1.111 |
1.044 |
950 |
1.628 |
1.515 |
1.494 |
1.190 |
1.319 |
Investitions-volumen
in Mio.
€ |
560 |
330 |
270 |
275 |
280 |
350 |
115 |
160 |
98 |
144 |
Die Tendenz wird sich in 2006 fortsetzen, es wurden
bereits Vorbescheide erteilt z.B. für
· einen Neubau von 4 Gebäuden einschl. Stellplätzen für
Betreutes Wohnen, 64 Wohnungen sowie 130 Pflegeplätze, Gesundheitszentrum und
Hotel mit 60 Betten im Weißenseer Weg 76
· die eingeschossige Erweiterung des Nissan-Autohauses Gärtnerstr. 15-18
·
die Erweiterung des Logistik -/
Speditionsstützpunktes auf 14 000m² Grundstücksfläche für 50 Arbeits- und 10 Ausbildungsplätze, LKW–Abstellfläche,
eine Biodiesel-Produktionsanlage, Servicebereich und Gebrauchtfahrzeughandel in
der Josef-Orlopp-Str.55/57
·
Hansastraße 205-211/213
Verkaufspavillon für Autohaus
Möbus (fertiggestellt)
·
Tierpark Berlin-
Friedrichsfelde
Neubau
eines Gebäudes für Riesenschildkröten (fertiggestellt)
·
Rosenfelder Ring
33
Nutzungsänderung Kita in Seniorenresidenz (Baubeginn)
·
Hauptstr. 9/10
Neubau einer Fertigungshalle zum Blechzuschnitt mittels Lasertechnik, incl.
Verwaltungsgebäude (Baubeginn)
·
Herzbergstr. 128
- 139
Neubau Halle 3 für einen Asia-Großmarkt
·
Siegfriedstr. 66
- 70
Nutzungsänderung von 3 Hallen in ein Oberflächenbeschichtungscenter (Baubeginn)
·
Siegfriedstr. 150
Neubau Skoda-Zentrum, Werkstatt mit Neu- sowie Gebrauchtwagenverkauf (fertiggestellt)
·
Plauener Str.161
Nutzungsänderung einer Fahrzeughalle in eine Go-Kart-Bahn (fertiggestellt)
·
Plauener Str. 163
- 165
Lankwitzer Werkstätten mit Arbeitsplätzen für ca. 100 Behinderte
·
Indira-Gandhi-Str.
66 - 69
Umbau des Eingangsbereiches in der Flaschenabfüllung der
Berliner-Schultheiss-Brauerei (Erweiterung der Kasten- und Flaschensortierung)
sowie weitere bauliche Ergänzungen (fertiggestellt)
·
Rudolf-Seiffert-Str. 3
Umbau ehemaliger Schwimmhalle in Einzelhandelsflächen – Kreativmarkt (fertiggestellt)
·
Franz-Jacob-Str.
2-4
Umbau Haus 4-6 in Verkaufsflächen und Neubau Tagungszentrum (fertiggestellt)
·
Atzpodienstr.
45/46
Nutzungsänderung zum Ausbildungs- und Schulungszentrum für Gastronomie
Baubeginn ist erfolgt
·
Treskowallee 89
Ausbau zum Hotel mit 58 Betten, Restaurant, Sauna und drei Wohnungen (fertiggestellt)
·
Treskowallee 117
- 159
Neubau Reitsportzentrum - Baubeginn ist erfolgt.
·
Josef-Orlopp-Str.
73-77
Asia-Großhandelshalle für Lebensmittel auf einer Fläche von 1500 m² (Baubeginn)
·
Hohenschönhauser
Straße 5
Neubau Sortierhalle Recyclinghof auf einer Hallengrundfläche von ca. 770 m²
·
Frankfurter Allee
113, 117
Neubau Ringcenter III für die Kaufhof Warenhaus AG auf ca. 9000m²
Geschoßfläche, 136 Arbeitsplätze (Baubeginn)
·
Frankfurter Allee
113, 117
Umbau Ringcenter II zur Anbindung des Neubaues im Bereich Mall EG und 1. OG sowie neue Anlieferzone
·
Fanningerstr. 32
OZK – Neubau Funktions- und Bettenhaus und Eckgebäude mit jeweils 5 OG
(Baubeginn)
·
Neustrelitzer
Str. 61, 63
Nutzungsänderung Gaststätten- und
Verwaltungsgebäude zu einem Kontakt- und Kommunikationszentrum
·
Alice-und-Hella-Hirsch–Ring
Neubau 16 Atelierhäuser "Artists Village“
·
Marzahner Str. 22
Der Deutsche Paket Dienst erweitert 2 vorhandene
Hallen und errichtet einen Hallenanbau
·
Schulze-Boysen-Straße
38
Nachbarschaftshaus für den Kietzspinne e.V
·
Waldowallee 119,
Rheinisches Viertel
Mit der Fertigstellung der letzten 8 Gebäude sind alle Wohnhäuser in diesem
Quartier errichtet.
·
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde
Außenanlagen für asiatische und europäische Gebirgstiere
·
Frankfurter Allee
147/149
Umbau und Modernisierung Wohnhochhaus
Fassadensanierung, Grundrissänderungen und Anbau von Fluchttreppenhäusern
·
Sewanstr. 43
Nutzungsänderung des Hortgebäudes für ein Jugendmedienzentrum
·
Rheinsteinstr. 4
Wohn- und Geschäftshaus mit 11 Wohnungen, Verbrauchermarkt, 5 Arztpraxen und
Apotheke
·
Herzbergstr. 79
Königin - Elisabeth - Hospital (Haus 21), Umbau zum Hospiz
·
Volkradstr. 28
Neubau Seniorenheim mit 100 Pflegeplätzen
·
Marzahner Str.
18-20
2. Bauabschnitt der Asia-Großhandelshalle
·
Fischerstr.
15,16
Umbau und die Modernisierung des Recyclinghofes der BSR
·
Herzbergstr.128-139
Neubau Asia-Markt „DONG-XUAN“, ca.100 Boxen mit insgesamt 10.000m²
Verkaufsfläche
·
Alfred-Kowalke-Str.17
Neubau Institut für Zoo- und Wildtierforschung
·
Gensinger Str. 60
Umbau einer KiTa zur Berufsbildungseinrichtung
·
Wartiner Str.
Umbau einer KiTa zum Begegnungszentrum (Krugwiesenhof)
·
Am Berl 21
Umbau einer Sporthalle zur Beachvolleyball-Halle
·
Sewanstr. 122
Umbau einer KiTa zum Kreativzentrum Kulturwirtschaft
(Gründerzentrum)
3. Maßnahmen zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung im
Bezirk und zur Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt
3.1. Nutzung landeseigener Immobilien
Der
bezirkliche Immobilienservice unterstützt und gestaltet als Verwalter
landeseigener Immobilien unter anderem auch Projekte zur Unterstützung
wirtschaftlicher Entwicklung und Existenzgründung.
So
wurde durch die Vermietung (Staffelmiete) einer ehemaligen Kita in der
Sewanstraße 122 an junge Künstler im Rahmen eines geförderten Projektes der
Start für eine gewerbliche Tätigkeit ermöglicht. Unterstützt durch eine
Förderung des Projektmanagements aus dem EFRE (Wirtschaftsdienliche Maßnahmen)
und bezirklichen Mitteln erfolgt hier die Errichtung eines Gründerzentrums
(Kreativzentrum Kulturwirtschaft Lichtenberg).
Eine
gewerbliche Nachnutzung wurde ebenso mit der Vermietung der Sporthalle Am Berl
21 (für die Errichtung einer Beachvolleyball-Halle), einer KiTa für ein
Berufsausbildungsunternehmen und durch die Vermittlung von Käufern von
KiTa-Gebäuden für Seniorenwohneinrichtungen ermöglicht.
Im
Bezirk Lichtenberg wurden bei Baumaßnahmen in landeseigenen Grundstücken im
Jahre 2005 Mittel für Bauleistungen in Höhe von ca. 20 Millionen Euro an
Betriebe des Baugewerbes vergeben. Darunter befanden sich neben der Vergabe
normaler Reparatur- und Wartungsaufträge auch die Vergabe von Bauleistungen für
die großen Bauprojekte im denkmalgeschützten Lichtenberger Rathaus und dem
Standort für das Heimatmuseum in der Türrschmidtstraße sowie die vielfältigen
Baumaßnahmen im Rahmen des Schul- und Sportanlagen-Sanierungsprogrammes.
Mit
der Vorbereitung von vermarktungsfähigen Grundstücken, die nicht mehr für
Fachzwecke des Bezirksamtes benötigt werden und deren Abgabe an den
Liegenschaftsfonds zur tatsächlichen Vermarktung, wurde ebenfalls ein Beitrag zur
Verbesserung von Standortbedingungen im Bezirk geleistet.
3.2. Bezirkliches Bündnis für Wirtschaft
und Arbeit (BBWA)
Im
Jahr 2005 hat das Bündnis für Wirtschaft und Arbeit unter Leitung des Bezirkstadtrates
für Wirtschaft und Immobilien seine Arbeit auf Grundlage des 2001 beschlossenen
und nunmehr in der 4. Fortschreibung vorliegenden Aktionsplanes fortgesetzt.
Die Akteure des Bündnisses setzen sich mit ihren Partnern konsequent dafür ein,
damit die Möglichkeiten wirtschaftsdienlicher, Beschäftigung sichernder und
weiterer arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen im Interesse der Stärkung der
bezirklichen Wirtschaftsstrukturen sowie der Schaffung von Arbeits- und
Ausbildungsplätzen im Bezirk Lichtenberg ausgeschöpft werden. Im BBWA sollen
hierfür vor allem Beispiele geschaffen werden.
Das
Büro für Wirtschaftsförderung koordiniert die Arbeit des BBWA. Dem
Koordinierungsgremium gehören die Europa- und die Gleichstellungsbeauftragte
sowie Mitarbeiter der Abteilungen Wirtschaft und Immobilien, Bürgerdienste und
Soziales, Jugend, Bildung und Sport und der gsub an. Es traf sich regelmäßig
zum Informationsaustausch und zur Vorbereitung der Beratungen des
Lenkungsgremiums. Das Koordinierungsgremium gewährleistet die Begleitung
laufender Projekte und wirkt bei Anfragen und Beratungen zu neuen Projekten
mit.
Mit der Broschüre „Projekte zur Stärkung regionaler
Wirtschaftsstrukturen“ sind die bisherigen Ergebnisse einiger großer
Projekte öffentlichkeitswirksam propagiert worden.
Projektförderung
im Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit
a)
EFRE / ESF
In
den Aktionsplan des Lichtenberger Bündnis für Wirtschaft und Arbeit wurden
folgende Projekte im Bezirk aufgenommen, die aus dem Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung (EFRE) im Rahmen der Richtlinie „Wirtschaftsdienliche
Maßnahmen“ oder aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und durch
verschiedene nationale Kofinanzierungsquellen gefördert werden:
·
Geschäftsstraßenmanagement
Fennpfuhlmeile (EFRE / Agentur für Arbeit,
EGZ),
·
Office für
Deutsch- Polnische Wirtschaftskontakte, (EFRE / Bezirksamt)
·
Kulturwirtschaft
in Lichtenberg, (EFRE / Bezirksamt),
·
Landschaftspark
Herzberge (EFRE / Bezirksamt),
·
Enterprise Berlin
im Bezirk Lichtenberg (ESF, Gemeinschaftsinitiative EQUAL / Landesmittel).
b) ESF- Förderung Programm Lokales Soziales Kapital
(LSK)
Über das ESF-Förderprogramm „Lokales Soziales Kapital“ (LSK) fördert die EU lokale Mikroprojekte und Initiativen, die - neben anderen Antragsvoraussetzungen - einem der ESF- Förderschwerpunkte des Landes Berlin entsprechen müssen.
Dabei
geht es vor allem um lokale Arbeitsmarktinitiativen, die regelmäßig nicht über
den Europäischen Sozialfonds oder durch andere Programme des Landes und des
Bundes erreicht werden. Die Finanzierung erfolgt zu 100 Prozent aus dem
Europäischen Sozialfonds (ESF) und es können Projekte mit bis zu 10.000 Euro in
folgenden Schwerpunkten gefördert werden:
·
Förderung von
Aktionen zur beruflichen Eingliederung von besonders benachteiligten
Zielgruppen – wie Alleinerziehende, Aussiedler/innen oder Migrant/innen
– oder Projekten, die dem Schulabbruch von benachteiligten jugendlichen
vorbeugen sollen
·
Förderung von
Kleinstvorhaben zur Entwicklung neuer Beschäftigungsfelder auf lokaler Ebene
oder die Professionalisierung von Selbsthilfeorganisationen benachteiligter
Menschen
·
Förderung von
beschäftigungsorientierten Netzwerken
·
Unterstützung bei
Gründung von sozialen Unternehmen und beschäftigungsorientierten
Genossenschaften
Das Programm wird im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit umgesetzt. In Lichtenberg wurde die für 2005 zur Verfügung stehende Fördersumme von 47.000 Euro ausgeschöpft. Damit konnten 6 Mikroprojekte gefördert werden.
Informationen zum LSK- Programm sind unter www.loskap-berlin.de erhältlich.
c)
nationale Förderung
Zentrales
Projekt ist das in 2005 erfolgreich fortgesetzte Regionalmanagement Berlin -
Lichtenberg, das aus der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen
Wirtschaftstruktur gefördert wird.
Hinzu
kommen Projekte aus Mitteln der Agentur für Arbeit gefördert werden.
3.3. Regionalmanagement
Lichtenberg
Allgemeine
Zielstellung des Projektes ist es, durch Marketing für den Wirtschaftsstandort
Lichtenberg zur Ausprägung eines positiven Images des Bezirkes die
wirtschaftliche Entwicklung in Berlin-Lichtenberg zu unterstützen. Es ist das
zentrale wirtschaftsfördernde Projekt des Bezirksamtes Lichtenberg.
Schwerpunktaufgaben (Arbeitsfelder) für die Arbeit im Jahr
2005 waren:
Ø
Beitrag zur
Bestandssicherung und Entwicklung von Unternehmen
Ø
Beitrag zur
Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten und -räumen
Ø
Akquisitions- und
Marketingaktivitäten
Ø
Vernetzung von
Potenzialen des Bezirkes
Ø
Konzipierung
eines langfristig wirksamen Regionalmanagements für den Bezirk Lichtenberg
3.3.1. Beitrag zur
Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten und –räumen
Alle
Aktivitäten auf diesem Gebiet haben langfristigen Charakter. Kurzfristige Ansiedlungsergebnisse sind angesichts
der gesamtwirtschaftlichen Situation ohnehin nur im Einzelfall erreichbar,
werden aber durch das Regionalmanagement in enger Zusammenarbeit mit dem Büro
für Wirtschaftsförderung ebenfalls angestrebt bzw. Lichtenberger Unternehmen
werden entsprechende Flächen zur Bestandssicherung angeboten.
Aufbauend auf den im Jahr 2003 erarbeiteten detaillierten
Übersichten über die Lichtenberger Gewerbegebiete wurden gemeinsam mit dem
Bezirksamt Schwerpunkte abgeleitet. Als wesentlich wurde dabei der Umgang mit
den mit GA-Mitteln erschlossenen Gewerbeflächen festgelegt (Darßer Straße, Pablo-Picasso-Straße
und Straße Am Wasserwerk).
Unter
Regie des Regionalmanagements wurde für die Gewerbeflächen im Gebiet Siegfriedstraße/Herzbergstraße/Straße
Am Wasserwerk eine Verwertungsexpertise bzgl. der Vermarktungschancen
angefertigt. Durch eine qualifizierte Moderation wurde über die Interessenlage
einzelner Eigentümer von Flächen eines größeren Gebietes hinaus ein Konsens zur
besseren Verwertung des gesamten Gebietes gesucht. In der Expertise wurden
vorhandene Konflikte, die sich als Nutzungs- und Vermarktungshindernisse
niederschlagen, aufgezeigt. Jetzt gilt es, die Eigentümer bei der Umsetzung
dieses Angebotes zu unterstützen. Wichtig
ist dabei auch, ansässige Unternehmen im Bestand zu sichern.
Im
Prozess wurden bereits Interessenten für den Erwerb einiger Gewerbeflächen
identifiziert.
Das
Regionalmanagement hat die Situation in den Gewerbegebieten Darßer Straße und
Pablo-Picasso-Straße analysiert (Eigentumsverhältnisse, Ansiedlungen, bisherige
Interessenten, Preispolitik, Ansiedlungspolitik u. a.). In der Folge wurde eine Ansiedlungs- und Verwertungskonzeption
für die o.g. mit GA-Mitteln erschlossenen Flächen vorgelegt.
Außerdem
wurde das Gewerbegebiet Blockdammweg mit dem Ziel
· die Verwertungschancen des Gebietes zu erhöhen,
· die Immobilienwerte zu bewahren und
· die abgestimmte Gebietsentwicklung zu sichern,
untersucht.
Im Ergebnis der Untersuchung werden neue städtebauliche Ziele und Realisierungswege aufgezeigt, da der städtebauliche Planungsvorlauf für dieses Gebiet bisher für eine Revitalisierung nicht ausreichend war. Das Gebiet am Blockdammweg ist gegenwärtig gekennzeichnet durch
· eine sehr komplizierte Eigentümerstruktur
· erhebliche Defizite und Missstände
· Entwicklungsstillstand
· fehlende Eigenentwicklung, da erhebliche Hemmnisse entgegenstehen.
Auf Grundlage einer seit Dezember 2005 vorliegenden und mit der Abt. Stadtentwicklung und dem Büro für Wirtschaftsförderung diskutierten Verwertungsexpertise werden Handlungsempfehlungen unterbreitet, mit deren Umsetzung in 2006 begonnen werden soll.
Die Unterstützung der Eigentümer bei der Vermarktung
von Gewerberäumen ist auf die Ansiedlung von Unternehmen und dadurch auf den
Erhalt bzw. die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie auf die positive
Beeinflussung des Standortimages durch die Beseitigung von Leerstand gerichtet.
Die Vermittlung von Gewerberäumen ist zugleich ein
Beitrag des Regionalmanagements zur Unterstützung von Existenzgründungen im
Bezirk.
So wurde die Gewerberaumbörse durch eine Immobilienbörse
im Unternehmensportal schrittweise ersetzt (www.unternehmensportal-lichtenberg.de)
– dieser Prozess wurde Mitte 2005 abgeschlossen. Damit ist eine neue
Qualität bei der Vermittlung von Gewerbeimmobilien entstanden:
o
Eigentümer und
Vermieter haben die Möglichkeit erhalten, Angaben eigenverantwortlich und
selbständig in das Portal einzutragen und zu bearbeiten,
o
Angebote können
durch Bilder und Exposés attraktiv gestaltet werden,
o
die Aktualität
der Einträge und damit die Qualität des Angebotes wird durch einen selbständig
ablaufenden Prozess weitestgehend gesichert.
Die Immobilienbörse wird einerseits durch
Existenzgründer, durch sich erweiternde sowie an- und umsiedlungswillige
Unternehmen und andererseits durch Eigentümer bzw. Verwalter der entsprechenden
Immobilien genutzt.
Insgesamt wurden in der Immobilienbörse 283 Angebote
unterbreitet, aktuell sind 100 Angebote vorhanden.
Es ist davon auszugehen, dass in etwa die Differenz
neben den Anstrengungen der Eigentümer/Verwalter auch durch die Immobilienbörse
einer Nutzung zugeführt werden konnten.
3.3.2.
Beitrag zur Bestandssicherung und
Entwicklung von Unternehmen
Die
Arbeit des Regionalmanagements war stets auch auf die Stärkung von
Geschäftsstraßen als Handels- und Gewerbestandorte sowie auf die Unterstützung
von Initiativen und Aktivitäten der Interessenvertretungen in den
Geschäftsstraßen gerichtet. Die Zielstellung besteht darin, Impulse für die
Arbeit der Interessenvertretungen in ihren Geschäftsstraßen zu geben und
Grundlagen für deren weiterführende Tätigkeit zu schaffen. Dies wurde durch
vielfältige Aktivitäten erreicht.
Im
Jahr 2005 konzentrierte sich das Regionalmanagement sehr intensiv auf die
Zentren-Initiative des Senats „Mittendrin Berlin!“. Das
Regionalmanagement fungierte hier als bezirkliche Koordinierungsstelle,
insbesondere hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den Initiativen in den
Geschäftsstraßen, der bezirklichen Verwaltung und den zuständigen
Senatsdienststellen. Diese Arbeit war erfolgreich: Die beiden Bewerber aus Lichtenberg
(Weitlingstraße und Fennpfuhlmeile) gehören zu den fünf ausgezeichneten Projekten,
die aus insgesamt 34 berlinweiten Bewerbungen als Gewinner ausgewählt wurden.
Die Umsetzung der Lichtenberger Projekte im September 2005 wurde durch das
Regionalmanagement aktiv unterstützt (besonders Fennpfuhlmeile):
Der
Erfolg im Wettbewerb wird den Initiativen in den ausgezeichneten
Geschäftsstraßen neuen Auftrieb geben.
Auch
hier gelang es dem Regionalmanagement, Akteure des Bezirkes und darüber hinaus
erfolgreich zu vernetzen. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit mit den
Stadtteilmanagerinnen ausgebaut.
Die Mitte 2004 installierte Kommunikations- und
Informationsplattform Unternehmensportal Lichtenberg (www.unternehmensportal-lichtenberg.de)
zur Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe hat in der Region wachsenden
Zuspruch erhalten. Bis Jahresende 2005 haben sich 523 Unternehmen in das Portal
eingetragen und nutzen es für ihre unternehmerische Tätigkeit. Entsprechend der
Wirtschaftsstruktur der Region gehören dazu sowohl große Unternehmen (wie z.B.
T-mobile Deutschland GmbH, HOWOGE, G+J Berliner Zeitungsdruck GmbH, Zementwerke
Berlin GmbH & Co. KG, PIN AG, Internationale Containertransporte GmbH,
Berliner Volksbank, Berliner Sparkasse, Deutsche Bank) als auch mittlere und
kleine Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sowie Wirtschaftsverbände der
Region (Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V., BDS/DGV-Bund der
Selbständigen (Landesverband Berlin), Unternehmerverband Berlin e.V.,).
Das Portal wächst durch die Selbsteintragung der
Unternehmen „von unten“. Mit dieser Selbsteintragung ist nicht nur
ein Bekenntnis zur Region und zu regionalen Wirtschaftskreisläufen verbunden,
sondern die Unternehmen sind damit auch für die Richtigkeit und Aktualität
ihrer Angaben verantwortlich. Die für die Kommunikation wichtigen Angaben und die „Seriosität“ der
Eintragungen werden durch das Regionalmanagement geprüft.
Das Unternehmensportal bietet mit seiner
Firmendatenbank, der Wirtschafts-, Immobilien-, Ausschreibungs- und Jobbörse,
dem Informations- und Downloadservice und den Fach- und Branchenforen den
Unternehmen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Das Regionalmanagement sieht es
als seine Aufgabe, weitere Unternehmen für das Portal zu gewinnen, die
Funktionen des Lichtenberger Unternehmensportals, ausgehend von den
Bedürfnissen der Lichtenberger Unternehmen, ständig zu verbessern und weiter zu
entwickeln. Als Impuls aus dem 1. WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside wurde
das Portal für interessierte Unternehmen aus Marzahn-Hellersdorf geöffnet.
Die
Plattform wird von den Unternehmen sehr gut angenommen und auch durch die
bezirkliche Wirtschaftsförderung intensiv genutzt.
Das Unternehmensportal ist ein wesentlicher Beitrag
zur Belebung der Lichtenberger Wirtschaft und zur Förderung regionaler
Wirtschaftskreisläufe. Es eröffnet zugleich Möglichkeiten der Einbindung der
Unternehmen in Informationsabläufe (z.B. mailing-Aktionen, Umfragen zu
unternehmensrelevanten Themen, Informationskampagnen auch für ausgewählte
Gruppen, Konferenzen auch zwischen Portalmitgliedern u.v.a.).
Damit wird ein wesentliches Ziel des
Regionalmanagements realisiert: Die Vernetzung von Wirtschaftsakteuren der
Region zu unterstützen.
Anmeldungen : 3.763
(Unternehmen, die sich bei Portalnutzung auch „eingeloggt“ haben)
Zugriffe: 52.330, die sich wie folgt auf ausgewählte
Rubriken verteilen (u.a.)
Zugriffe auf |
Anzahl |
Anteil in % |
Ausschreibungsbörse |
5495 |
10,5 |
Immobilienbörse |
5076 |
9,7 |
Jobbörse |
4657 |
8,9 |
Wirtschaftsbörse |
4082 |
7,8 |
Termine
& Veranstaltungen |
2565 |
4,9 |
gesamt |
21.875 |
41,8 |
Diese
Aktivitäten im Internet wurden durch unternehmensrelevante Veranstaltungen in
und für Unternehmen untersetzt. Diese Veranstaltungen verfolgen auch das Ziel,
die persönliche Kontaktaufnahme zwischen Unternehmern zu unterstützen.
Im
Jahr 2005 wurden durchgeführt:
·
2. UPL Mitgliedertreffen bei T-mobile Deutschland GmbH
– März 2005
(Fachthema: Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe im Bezirk Lichtenberg und
Schutz vor Forderungsausfall [ca. 70 Teilnehmer])
·
„Wirtschaftswunder China“ - April 2005
(Informationsveranstaltung
mit Leiter des Asien-Pazifik-Institut
für Management, mit dem Lichtenberger Unternehmen DResearch, mit dem
Vorsitzenden des Arbeitskreises Berlin/Brandenburg des deutsch-chinesischen
Wirtschaftskreises [ca. 50 Teilnehmer])
·
3. UPL Mitgliedertreffen bei DResearch GmbH –
Juni 2005
(Fachthema: Möglichkeiten der Unterstützung
für Unternehmen durch die bezirkliche Wirtschaftsförderung/Nutzung von
ausgewählten Förderprogrammen für mein Unternehmen [ca. 55 Teilnehmer])
·
„Neue Wege der
Mittelstandsfinanzierung“ – September 2005
(Informations- und
Diskussionsveranstaltung mit bdp Bormann, Demant & Partner;
Investitionsbank Berlin; Senior Spezialberaterin Finanzierung, Deutsche Bank; FirmenkundenCenter, Berliner Sparkasse;
Regionalleiter, Berliner Volksbank [ca. 75 Teilnehmer])
·
4. UPL
Mitgliedertreffen bei DEKRA Automobil GmbH – November 2005
(Fachthema: Was verbirgt sich hinter den Begriffen
„Corporate identity“ und „Corporate design“? Welche
Konsequenzen ergeben sich daraus für ein am Markt agierendes Unternehmen [ca.
60 Teilnehmer])
·
Treffen von
Geschäftsfrauen aus der Region – Dezember 2005
(Beginn des Aufbaus eines Regionalen
Netzwerkes Frauenpower) [13 Teilnehmerinnen]
Ein
wichtiger Erfolg bei der Netzwerkbildung konnte über das Unternehmensportal im
Herbst 2005 verzeichnet werden. Das Unternehmensportal war Basis für die
Herausbildung eines regionalen Netzwerkes unternehmerisch tätiger Frauen
(„Frauen-Power“). Unterstützt durch das Regionalmanagement findet
sich hier eine wachsende Anzahl von Geschäftsfrauen regelmäßig zusammen, um
Erfahrungen mit anderen, unternehmerisch tätigen Frauen, auszutauschen, sich
gegenseitig zu helfen und selbst neue Anregungen zu gewinnen. Im UPL ist für
diesen Kreis ein gesondertes, gut genutztes Forum eingerichtet worden.
„Frauen-Power“ präsentierte sich bei der „langen Nacht der
Politik“ im Rathaus öffentlich.
3.3.3.
Akquisitions- und Marketingaktivitäten
Zu den Arbeitsfeldern „Entwicklung und
Vermarktung von Gewerbegebieten und –räumen“ und
„Bestandssicherung und Entwicklung von Unternehmen“ wurden bereits
verschiedene Aktivitäten dargestellt, die hier nicht nochmals aufgeführt
werden. Darüber hinaus soll auf folgende Aktivitäten verwiesen werden:
o
Die Neugestaltung
der Internetpräsentation (www.regionalmanagement-berlin-lichtenberg.de) und
deren ständige Weiterentwicklung mit zunehmendem Gewicht auf den „weichen
Standortfaktoren“ der Region
o
Neuauflage der
Broschüre „Handwerk in Lichtenberg“
o
Mitwirkung bei
Vorbereitung und Durchführung des „1.WirtschaftsPartnerTages Berlin
eastside“
o
Eine Broschüre
über den „Wirtschaftsstandort Lichtenberg“ wurde in einer Auflage
von 2000 Stück zusammen mit der Wirtschaftsförderung des Bezirkes gestaltet
o
Weiterführung der
Imagekampagne für den Stadtraum Ost („Berlin eastside“).
o
Darstellung
Lichtenberger Gewerbeflächen im „Plötz Immobilienführer“ (im Rahmen
Berlin eastside)
o
Am „Tag der
Regionen“ und beim „Wartenberger Erntefest“ präsentierte sich
das Regionalmanagement mit einem eigenen Informationsstand.
o
Eine ständige
Mitarbeit des Regionalmanagements erfolgte im Steuerungsausschuss Stadtraum
Ost, im Gebietsbeirat Fennpfuhl zum Programm „Stadtumbau Ost“ und
bei der Erarbeitung des „Kommunalen Handlungsprogramms“ für Berlin
Lichtenberg.
o
Enge
Arbeitskontakte bestehen zu anderen „wirtschaftsdienlichen“
Projekten im Bezirk. Dabei geht es um die gegenseitige Abstimmung der Projekte
untereinander und darum, dass angesichts zahlreicher Schnittmengen in der
Projektarbeit Doppelarbeit vermieden und eine stringente Außenwirkung der
Projekte der bezirklichen Wirtschaftsförderung gesichert wird.
o
Zum
Regionalmanagement Marzahn-Hellersdorf bestehen gute Arbeitskontakte, die sich
in gemeinsamen Aktivitäten für den Stadtraum Ost (eastside) widerspiegeln und
auch in der weiteren Zusammenarbeit ihren Ausdruck finden werden.
3.4. Projekt „Maßnahmen zur Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit und des unterneh-
merischen Potenzials von KMU im Stadtraum Ost“
Im Rahmen der Aktivitäten zu Berlin-Eastside haben die Bezirke
Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg bereits seit 2003 Mittel aus der
Technischen Hilfe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur
Durchführung des o.g. Projektes erhalten.
Im Berichtsjahr fanden u.a. 6 Branchenkonferenzen statt.
„Brauchen wir mehr Kooperation zwischen den Bildungsträgern im
Stadtraum Ost“ war das Thema der 1. Konferenz der Anbieter von
Weiterbildungsleistungen für Unternehmen im März. Im Ergebnis stand ein
eindeutiges „Ja“. Bereits
Ende April fand eine 2. Konferenz statt zur Präzisierung und Einbeziehung
weiterer Teilnehmer in die Kooperation. Eine Publikation „Weiterbildung
im Stadtraum Ost“ wurde veröffentlicht.
Das 3. Treffen der Bildungsträger am 25. Mai endete mit der Bildung
einer Initiativgruppe, die den Kooperationsgedanken selbständig weiterführt.
Der Schwerpunkt liegt auf maßgeschneiderten Angeboten im Sinne des o.g.
Projektes.
Die 2. Konferenz der Gesundheitswirtschaft am 1. Juni 2005 wurde von den
über 70 Teilnehmern genutzt, um sich über die Gesundheitswirtschaft des
Stadtraumes zu informieren, um potenzielle Kunden und Bedarfe kennen zu lernen,
und um Informationen der Wirtschaftsförderung zu erhalten (Umfrageergebnis).
Eine Publikation „Branchenprofil Gesundheitswirtschaft“ für
den Stadtraum wurde erarbeitet und ist auf den Internetseiten des Bezirksamtes
veröffentlicht.
Die Osteuropakonferenz am 7. September verfolgte das Ziel, bei
Unternehmen das Interesse für wirtschaftliche Aktivitäten in und mit
osteuropäischen Ländern zu wecken. Darüber hinaus wurde ein Überblick über
aktuelle Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten gegeben. Etwa 120
Teilnehmer verfolgten die Konferenz mit Interesse und nutzten anschließende
Gesprächsmöglichkeiten.
Für die IT-Branche hat sich im Rahmen des Projektes eine Arbeitsgemeinschaft
gebildet, die bereits erste Schritte zur Kooperation umgesetzt hat. Unter
anderem fand dazu am 29. November die „1. IT-Messe EASTSIDE“ statt
(siehe auch www.eastside-it.de).
Am
02. November trafen sich anlässlich der Branchenkonferenz Tourismus
verschiedene Akteure der Branche, um sich über Probleme, Chancen und
Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen. Dabei spielte der Wunsch nach
stärkerer Nutzung der Städtepartnerschaften für die Entwicklung von Angeboten
eine große Rolle. Neben konkreten
Kooperationen entstanden dabei auch Publikationen (Branchenprofil Gesundheit,
Weiterbildungsangebote im Stadtraum, Tourismusdatenblätter), die auf den
Bezirksseiten im Internet jedermann zugänglich sind bzw. demnächst sein werden.
Das Projekt läuft noch bis Mitte 2006.
3.5. Office
für deutsch-polnische Wirtschaftskontakte (ODPW)
Seit Februar 2005 unterstützt und berät das Office für
deutsch-polnische Wirtschaftskontakte aktuell etwa 25 Unternehmen und Partner
aus dem Bezirk Lichtenberg bei dem Aufbau von Kontakten und Kooperationen mit
polnischen Unternehmen und Partnern. Branchenschwerpunkte liegen im Bereich
Metallbau, Elektro, Baunebengewerbe, Umwelt und Dienstleistungen. Die
Unterstützungs- und Coaching-Anforderungen sind sehr unterschiedlich und
basieren auf individuellen und unternehmensspezifischen Wünschen.
Im Jahr 2005 hat das ODPW eine
Kooperationsvereinbarung mit dem Business Center in Koszalin unterzeichnet (www.cb.koszalin.pl/oferty) sowie auch eine intensive Kooperation
mit dem Forschungs- und Wissenschaftspark in Szczecin vereinbart. Das
Szczeciner Unternehmensportal wurde auch für Kooperationsangebote aus Berlin-Lichtenberg
geöffnet. (www.e-mis.szczecin.pl/) Mit
diesem Projekt leistet der Bezirk einen konkreten Beitrag zur MOE-Initiative
des Landes Berlin.
Das ODPW beteiligte sich aktiv am 1.
WirtschaftsPartnerTag Berlin eastside (Ausstellung und Osteuropakonferenz) und
nahm Arbeitskontakte zu den Partnerregionen Warschau-Białołęka
und Hajnówka auf. Für 2006 sind u.a. Treffen mit den Partnern des Bezirks
Lichtenberg in Warschau-Białołęka, in Hajnowka, mit der Handelskammer
in Konin sowie mit dem EuroInfoCentre in Kielce vorgesehen. Es ist eine
Informationsveranstaltung zur grenzüberschreitenden Arbeitnehmerbeschäftigung
geplant. Mehr Informationen zur Arbeit des ODPW unter www.odpw.de .
3.6. Beispiele
für Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Benachteiligten
für
eine Ausbildung und am Arbeitsmarkt
3.6.1. Jugendliche
Der
Agentur für Arbeit Berlin Mitte wurden im Zeitraum Oktober 2004 bis August 2005
4.135 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 25,2% weniger als im
Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 10.965 Bewerbermeldungen (16% weniger).
Ende
August waren 1420 Ausbildungsstellen noch unbesetzt und 3747 Bewerber noch
nicht vermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es mehr unbesetzte
Ausbildungsstellen (34,7%). Die Zahl der unversorgten Bewerber war geringer
(7,9%). (Quelle: Arbeitsmarktreport
31.8.05)
Vor
diesem Hintergrund gab es 2005 zahlreiche Bemühungen, die Situation der
Jugendlichen zu verbessern.
Am
27. 04. 05 fand im Bezirk Lichtenberg die erste regionale Jugendkonferenz
statt. Ziel war es, eine Kooperation zwischen den im Bezirk tätigen
Institutionen, der Arbeitsagentur, dem JobCenter, den freien Trägern und dem
Bezirksamt zu schaffen und auszubauen.
In
einer der dort tätigen Arbeitsgruppen zum Thema „Junge Menschen mit
Vermittlungshemmnissen“ wurde deutlich, dass oft eine reine Vermittlung
in berufsvorbereitende Maßnahmen nicht
ausreicht, sondern flankierende sozialpädagogische
Hilfen notwendig sind. Weiterhin wurde angeregt, dass für benachteiligte junge
Menschen berufsvorbereitende Maßnahmen und Berufsausbildungen in kombinierter
Finanzierung aus Mitteln des JobCenters und des Jugendamtes Lichtenberg durch
freie Träger realisiert wird.
Im
SGB II bestehen Möglichkeiten zur Schaffung von Projekten, die den regionalen
Gegebenheiten, hier Versorgung junger Menschen mit Vermittlungshemmnissen bei
der Eingliederung in die Berufswelt, entsprechen.
So
wurde in Kooperation zwischen dem JobCenter und dem Jugendamt Lichtenberg ein
Projekt entwickelt, das die Ressourcen der im Bezirk tätigen freien Träger
bündelt und darauf abzielt, jungen Menschen zur Überwindung sozialer
Benachteiligungen und individueller Beeinträchtigungen eine berufliche
Perspektive anzubieten. Diese Vorgehensweise entspricht auch der Initiative der
Bundesregierung „Jugend in Arbeit“, gemeinsam Wege zu
konzipieren, in denen die vielfältigen Erfahrungen verschiedener Bereiche zur
Lösung der Problemstellung einfließen. Die Finanzierung dieses Projektes
erfolgt durch das JobCenter und das Jugendamt.
Der
Zugang der jungen Menschen zu diesem Projekt kann offen gestaltet werden, z.B.
als Übergang aus den Aktivierungsprojekten oder aus der Berufsvorbereitung.
Die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport wurde bereits frühzeitig in die
fachliche Diskussion und Umsetzung einbezogen. Bei der Erstellung des Projektes
hat sich eine hochkooperative Zusammenarbeit zwischen dem JobCenter und dem
Jugendamt Lichtenberg entwickelt.
Die
Maßnahme umfasst eine Kapazität von insgesamt 75 Plätzen. Die Ausbildungen
haben am 15. 09. 2005 begonnen.
Realisiert
wird die Ausbildung über einen Trägerverbund, der aus insgesamt 7
Trägern besteht. In diesem Verbund
konnten alle bereits im Bezirk tätigen Jugendberufshilfeträger einbezogen
werden. Die bbw-Akademie, die Firma Winkler und Partner und die Firma ZUKO
wurden vom JobCenter ausgewählt. Die weiteren Ausbildungsbetriebe in diesem
Projekt sind die Träger Neues Wohnen im Kiez, Kiezküchen - Ausbildungs gGmbH, Sozialdiakonische Arbeit Viktoriastadt
und Bildungsmarkt Vulkan gGmbH.
Alle
Ausbildungsfirmen wurden im Vorfeld des Beginns der Arbeit nochmals über den
Prüfdienst der Bundesagentur für Arbeit auf ihre technischen Voraussetzungen
für die Ausbildung von jungen Menschen überprüft.
Entsprechend
dem Leistungs- und Entwicklungsstand der jungen Menschen werden 2 bis
3,5jährige Ausbildungen in 10 Berufen vorgehalten.
Ausgebildet
wird in den Berufen:
Fachkraft
im Gastgewerbe, Restaurantfachmann/-frau, Koch/Köchin, Bäcker/-in,
Verkäufer/-in, Einzelhandelskaufmann/-frau, Maler/Lackierer/-in,
Konstruktionsmechaniker/-in, Elektroniker/-in, Kaufmann/-frau für
Bürokommunikation mit insgesamt 52
männlichen und 23 weiblichen Teilnehmern.
Die
Ausbildung findet hälftig in den jeweiligen Ausbildungsbetrieben der freien
Träger und in Betrieben der freien Wirtschaft statt.
Die
jungen Menschen werden über die gesamte Zeit der Ausbildung, auch während der
Praktika in Betrieben der freien Wirtschaft, sozialpädagogisch durch geeignete
Fachkräfte begleitet.
Somit
soll die ganzheitliche Betreuung sichergestellt werden.
Schwerpunkt
der sozialpädagogischen Arbeit ist es, die jungen Menschen mit Situationen der
realen Arbeitswelt vertraut zu machen, das Selbstwertgefühl zu steigern und die
Stärken und Schwächen des Einzelnen herauszufinden, um die vorhandenen
Unterstützungsmechanismen gezielt einzusetzen.
Die
pädagogische Arbeit bezieht gezielte Stütz- und Fördermaßnahmen sowohl
im schulischen als auch im praktischen Bereich ein. Der junge Mensch soll in
überschaubaren Teilschritten zu einem erfolgreichen Berufsabschluss geführt
werden.
Das
JobCenter finanziert umfassend die Ausbildungsleistung und das Jugendamt die
sozialpädagogische Begleitung sowie den erforderlichen Stützunterricht in
ambulanter Form.
Ein
messbares Kriterium für die erfolgreiche, kontinuierliche, sozialpädagogische
und pädagogische Arbeit stellt die erkennbare Verbesserung der Leistungen der
Auszubildenden im schulischen Bereich anhand der erreichten Noten und die
aktive Teilnahme am praktischen Ausbildungsprozess dar. Durch die
kontinuierliche Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und sozialer Kompetenz
wird nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ den Auszubildenden ein
Bild der realen Arbeitswelt vermittelt.
Die
jungen Menschen werden befähigt, aktiv an diesem Entwicklungsprozess
teilzunehmen.
Es
kann derzeit eingeschätzt werden, dass diese Maßnahme von den jungen Menschen
gut angenommen wurde.
Einmal
monatlich findet ein Treffen mit Vertretern der Ausbildungsträger, dem
JobCenter-Lichtenberg und dem Jugendamt Lichtenberg statt. Diese dienen der
Beratung und dem Austausch zu derzeit aktuellen Problemen, die während der
Arbeit im Projekt mit den jungen Menschen auftreten, sowie ein Austausch zur
Arbeit mit den einzelnen Berufsschulen und der Handwerkskammer.
Eine
kooperative Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten bildet die
Grundvoraussetzung für ein Gelingen des Projekts im Sinne der jungen Menschen.
Da die Zahl der im
JobCenter zu betreuenden Jugendlichen stetig gestiegen ist, gilt dieser Gruppe
(unter 25 Jahre) dort besonderes Augenmerk. Von den Ende 2005 betreuten 5208
Jugendlichen waren 3632 ohne Berufsabschluss, das entspricht 70 %.
3037 Jugendliche
wurden 2005 vom JobCenter in eine Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktförderung
vermittelt:
- 352 in Weiterbildung
- 1015 in Trainingsmaßnahmen
- 1041 in Maßnahmen mit Mehraufwandsentschädigung
- 34 in ABM
- 467 in Maßnahmen nach § 37 SGB
III (Vermittlungsunterstützung)
- 128 in Maßnahmen (sonstige
Leistungen) und Projektförderung
152 Jugendliche
wurden in eine Ausbildung vermittelt
(Benachteiligtenausbildung). 109 Jugendliche konnten mit Hilfe eines Eingliederungszuschusses eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen.
Allerdings schätzt
das JobCenter auch ein, dass ca. 40% der Jugendlichen, die im Jahresverlauf
betreut wurden, kein Interesse zeigten, auf Einladung nicht erschienen oder
Angebote ablehnten.
In Kenntnis dessen
ist es umso wichtiger, dass Betriebe und Einrichtungen reguläre
Ausbildungsplätze bereitstellen.
Im Bezirksamt haben 2005 8 Kaufleute für
Bürokommunikation, 1 Vermessungstechniker und 3 Fachangestellte für Medien- und
Informationsdienste (FAMI) ihre Ausbildung abgeschlossen. Die 3 FAMI’s
und der Vermessungstechniker erhielten befristete Arbeitsverträge.
Im Ausbildungsjahr 2005 befanden sich insgesamt 22
Jungen (12) und Mädchen (10) in der Ausbildung zum Gärtner Fachrichtung
Ga-La-Bau. 3 Lehrlinge konnten die Abschlussprüfung erfolgreich ablegen. 3
Lehrlinge konnten im Anschluss an die Abschlussprüfung für ein halbes Jahr
weiterbeschäftigt werden.
Gemeinsam mit dem ijgd (Internationale
Jugendgemeinschaftsdienste) und den Vereinen Naturschutzstation Malchow und Förderverein
Landschaftspark Nord-Ost führte das Amt für Umwelt und Natur auch in 2005
erfolgreich ein internationales Workcamp für Jugendliche aus verschiedenen
Nationen im Bereich der Parklandschaft Barnim durch.
Darüber hinaus
konnten 84 Praktikanten und 27 Schülerpraktikanten im Bezirksamt Kenntnisse für
ihre künftige Berufspraxis sammeln.
Das
Büro für Wirtschaftsförderung ist der Ansprechpartner für die Verbundausbildung
im Bezirksamt. Die vertraglich fixierte Zusammenarbeit mit der Bildungsmarkt
Vulkan gGmbH wurde weitergeführt. Die
Teilnahme an den regelmäßigen Jour fixe -Veranstaltungen diente dem
Informationsaustausch, der Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit und der
Weiterführung
des Ausbildungsatlasses Lichtenberg im Internet (www.ausbildungsatlas-lichtenberg.de).
Dank gemeinsamer Bemühungen konnte die Maßnahme Ausbildungsatlas Lichtenberg
erneut verlängert werden. Derzeit sind 300 Unternehmen mit aktuellen Angeboten
erfasst.
Für
die Verbundausbildung wurden zum neuen Ausbildungsjahr 85 Ausbildungsplätze für
den Regionalen Ausbildungsverbund bereitgestellt. Es wird in 17 Berufen
ausgebildet. Das Bezirksamt trägt die Kofinanzierung von 10 Ausbildungsplätzen
in der Verbundausbildung.
Durch
das Bezirksamt unterstützt wurden u.a. Veranstaltungen zur Berufsorientierung:
-
die 3 Ausbildungstage in den Lichtenberger Realschulen im November
-
der zentrale Berufsorientierungstag am 15.März ( organisiert durch network)
und
die Herausgabe eines Wegweisers Ausbildung.
3.6.2. Menschen mit Behinderungen
Maßstab
für die behindertenpolitische Arbeit des Bezirksamtes Lichtenberg war auch für
das Jahr 2005 das Handlungsprogramm „Situation, Arbeitsaufgaben und Maßnahmen
der behindertenpolitischen Arbeit im Bezirk Lichtenberg für die Jahre 2005 bis
2010“, das für die Jahre 2004/2005 einer Zwischenabrechnung unterzogen
wurde. Die für die Wirtschaft/Wirtschaftsförderung relevanten Aufgaben und
Ergebnisse konzentrieren sich im Rahmen dieser Arbeitsaufgaben insbesondere auf
die Schaffung eines barrierefreien Umfeldes und die Durchsetzung der Chancengleichheit
der Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen und Arbeitsleben.
Mit
der Kontrolle und Einflussnahme auf die behindertengerechte Durchführung von
Investitionsmaßnahmen, insbesondere bei öffentlichen Einrichtungen und im
Dienstleistungsgewerbe, wurden Impulse für die Förderung entsprechender
Handwerkerleistungen gegeben.
Gemeinsam
mit den Vertreter/innen des Behindertenbeirates wurden kontinuierlich
Begehungen/Berollungen im öffentlichen Raum zur Prüfung der Barrierefreiheit
durchgeführt.
Bemerkenswert
in diesem Zusammenhang:
Für
die barrierefreie Gestaltung des Straßenraumes, insbesondere die Absenkung von
Bordsteinen, wurden 100 T€ für das Jahr 2005 eingeplant und verbaut. Für
das Jahr 2006 stehen 200 T€ zur Verfügung.
Die
im Jahr 2004 gestartete Aktion „Berlin barrierefrei“ wurde 2005
aktiv fortgesetzt. Sie zielt auf die Schaffung barrierefreier Bedingungen,
insbesondere in öffentlichen Einrichtungen, im Handel, Hotel-, Gaststätten- und
Dienstleistungsgewerbe ab und damit nicht zuletzt auch auf die Erweiterung des
Kundenkreises für die Wirtschaftsunternehmen.
Dass
die barrierefreie Gestaltung der Umwelt und damit die Schaffung der
Chancengleichheit für Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensräumen
nicht nur bewusst das Handeln des Bezirksamtes
bestimmt, sondern auch nunmehr weiter in das Bewusstsein der Wirtschaft gerückt
ist, zeigt, dass im Bezirk Lichtenberg seit Oktober 2004 22 Signets
„Berlin barrierefrei“ vergeben werden konnten, darunter solche
Einrichtungen wie
- Hotel Kolumbus
- Hotel MIT-MENSCH
- ABACUS Tierpark
Hotel
- Dolgensee Apotheke
- Römer-Apotheke
Berlin
- Friedrichsberg
Apotheke
- WGLi
Wohnungsbaugenossenschaft Lichtenberg e. G., Geschäftsstelle
- Tierpark
Berlin-Friedrichsfelde
- SEEMANN Orthopädie
Technik
- Apollo-Optik GmbH & Co. KG im Ring-Center II
- real GmbH & Co. KG im Ring-Center II u. a.
Es
wäre zu begrüßen, wenn weitere Wirtschaftsunternehmen, insbesondere aus dem
Gaststättengewerbe, ihr Interesse an der Aktion „Berlin
barrierefrei“ bekunden. Bewerbungen können jederzeit an die
Behindertenbeauftragte des Bezirksamtes Lichtenberg gerichtet werden
(E-Mail-Adresse: Hiltrud.Brokopf@libg.Verwalt-Berlin.de.)
Eine
aktuelle Gesamtübersicht über die Vergabe der Signets ist im Internet unter www.berlin-barrierefrei.de zu
finden.
Die
Anlage des Hotels MIT-MENSCH soll in den nächsten zwei Jahren erweitert werden.
Dabei werden neue Arbeitsplätze entstehen. Dieses Hotel richtet seine Angebote
speziell an Menschen mit Behinderungen.
Durch
koordinierte Zusammenarbeit zwischen dem Büro für Wirtschaftsförderung, dem
Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des JobCenters Lichtenberg
und der Behindertenbeauftragten des Bezirksamtes können 8 bis 10 Schwerbehinderte in den 1.
Arbeitsmarkt integriert werden. Die konkreten Abstimmungen mit der
Geschäftsführung des Hotels zu den Stellenbesetzungen sollen im 1. Halbjahr
2006 stattfinden.
3.6.3. MigrantInnen
In
Lichtenberg leben 19.307 Ausländer aus 141 Staaten; das entspricht einem Anteil
von 7,7 % der Gesamtbevölkerung. Die
Zahl der zugewanderten Aussiedler und Spätaussiedler beträgt ca. 9.000
Personen.
Im Hinblick auf
die ethnische Ökonomie sind in Lichtenberg mehrere große asiatische Handelszentren
ansässig. Die Zahl der selbständig erwerbstätigen Zugewanderten (aus 68
Ländern) steigt seit Jahren. Eine der Hauptursachen für die Gründung einer
selbständigen Existenz bei den ethnischen Minderheiten ist die weiterhin
wachsende Arbeitslosigkeit. In unserem Bezirk verteilen sich die angemeldeten
Gewerbe vor allem auf die Zweige Gastronomie, Handel, Bau und in geringerem Maß
Handwerk und Dienstleistungen, womit das gesamtwirtschaftliche Gewicht der
Selbständigkeit von Zugewanderten deutlich wird.
Viele ehemalige
vietnamesische Vertragsarbeiter verdienen den Lebensunterhalt für sich und ihre
Familien durch das Ausüben von Kleingewerbe, indem sie Marktnischen
innerhalb der ethnischen Minderheiten und Wettbewerbsvorteile durch die
kulturell typische Einbindung von Familienangehörigen in die Kleinbetriebe
nutzen.
Relativ hoch
ist mit 39 Prozent der Anteil der ambulant tätigen zugewanderten
Gewerbetreibenden (Reisegewerbe), vor allem aus Vietnam, Indien, Pakistan und
der Türkei.
Wir können
einschätzen, dass die von Zugewanderten gegründeten Handels- und
Gastronomiebetriebe das Angebotsspektrum im Bezirk bereichern, von der
Bevölkerung zum großen Teil gut angenommen werden und damit die interkulturelle
Akzeptanz fördern.
Die Öffnung der
Grenzen nach Osteuropa hat einen starken Zuwachs an Geschäftsgründungen im
Bereich Export/Import mit sich gebracht.
Lichtenberg versteht sich als ein Teil des Berliner Tores nach
Osteuropa und belegt das durch die Entwicklung von Partnerschaften mit Städten
und Regionen in Russland, Litauen, Estland und Polen sowie von lokalen
Partnerschaften mit engagierten Bürgern.
Existenzgründern aus den Zuwanderergruppen haben oft Schwierigkeiten durch mangelnde Betriebswirtschafts- und Marktkenntnis, den zum Teil ungewohnten Umgang mit administrativen Strukturen, Unkenntnis der Förderangebote u. a. Hier besteht ein besonderer Bedarf an Information und Beratung, der erst allmählich gedeckt werden kann.
Networking
Berlin (als Teilprojekt der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft ProInteCra) ist ein
Kooperationsprojekt der Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
und der Handwerkskammer Berlin, das Netzwerke zwischen den
Migrantenselbstorganisationen und den Weiterbildungseinrichtungen des Handwerks
schafft. Lichtenberg beginnt mit einem Projekt für die vietnamesische
Bevölkerungsgruppe: Wege zum Erwerb von Berufszertifikaten; Angebot von
Kursen für die Fachsprache.
Im
Rahmen des Lichtenberger Maßnahmeplans für die Umsetzung des Berliner
Integrationskonzepts ist für 2006 geplant, Wirtschaftsseminare für vietnamesische
Bürger in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Vietnamesen e. V. zu
organisieren.
3.7. Wirtschaftsberatung
und Unternehmensbetreuung des Büros für Wirtschafts-
förderung des Bezirksamtes
Das Büro für Wirtschaftsförderung ist Anlauf- und Beratungsstelle für Unternehmer, Existenzgründer und andere an wirtschaftlichen Fragen interessierte Bürger. Die Mitarbeiterinnen stellen Informationen bereit, recherchieren, bearbeiten ämterübergreifende Anfragen, beurteilen Vorhaben unter wirtschaftsrelevanten Aspekten, organisieren Gesprächsrunden und Veranstaltungen. Das alles dient dem Ziel, den Wirtschaftsstandort zu stärken, zu publizieren, ihn zu beleben und damit letztlich Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen in der Stadt zu erhalten.
Das Büro für Wirtschaftsförderung koordiniert bei Bedarf zwischen den Fachämtern, vermittelt vorhabenbezogene Informationen und vermittelt zwischen Investor, Senatsverwaltungen und anderen Berliner Institutionen, mitunter auch zwischen den Bezirksämtern (Bezirkliche Koordinierungsstelle).
In
etwa 700 Unternehmenskontakten unterstützte das Büro für
Wirtschaftsförderung bei Standortfragen, bei der Inanspruchnahme von
Fördermitteln, Veranstaltungen, Personal- oder Ausbildungsfragen oder anderen
und half mit Auskünften und Informationen.
Eine
große Nachfrage besteht nach wie vor im Bereich der Existenzgründungsberatung.
2005 nutzten insgesamt 158 Gründungswillige (im Vorjahr 202) den Informations- und Beratungsservice, es
wurden 187 Gespräche (Vorjahr 251) geführt. Diese Tendenz ist vor allem
auf den Rückgang gegenüber dem Gründerboom im Jahr 2004 (Ich-AG) zurückzuführen. Außerdem
änderten sich im Jahre 2005 durch die neu geschaffenen JobCenter die
Rahmenbedingungen für Gründerzuschüsse und damit entfielen die Beratungen und Stellungnahmen
zu Konzepten für Gründer aus der Sozialhilfe. (2004 wurden 33 Stellungnahmen
gefertigt, wobei die Gründungswilligen jeweils zwischen 1 - 3 Beratungen
wahrnahmen.)
Für die 158 Gründungswilligen
(darunter 56 Frauen = 35,4 %) wurden nach
der Erst-beratung 19 Zweitberatungen und 8 Drittberatungen durchgeführt.
2 Gründungswillige
(männlich) nutzten die Möglichkeit - je nach Gründungsfortschritt - zu einem
vierten Beratungsgespräch. Prozentual gesehen - gemessen am Anteil der gründungswilligen Personen insgesamt -
nutzten etwas mehr Frauen die Mehrfachberatung, speziell insbesondere die Möglichkeit einer zweiten Beratung.
Mehrheitlich
wurden komplette Existenzgründungsberatungen durchgeführt, inhaltlich standen
Fragen zum Betriebskonzept, zu Fördermitteln und zu behördlichen Formalitäten
im Vordergrund.
Für 148 Beratene
ging es dabei um die 1. Unternehmensgründung.
144 potenzielle
Gründer kamen aus Lichtenberg, 11 aus anderen Bezirken und 3 waren
Nicht-Berliner.
Die meisten
Gründungswilligen, die eine Beratung suchten, waren arbeitslos (96),
darunter bezogen 55 ALG I und 41 ALG II,
32 waren berufstätig, 6 Studenten, 3 Personen im Erziehungsjahr, 3 Rentner und
2 Selbständige. 14 machten keine Angaben, d.h. es spielte im Beratungsgespräch
keine Rolle.
Die Gründungen
sollen in folgenden Branchen erfolgen: (in Klammern
Vorjahr)
|
Freier Beruf |
DL |
EH |
EH/DL |
Vertr./ Verm. |
Hw |
Hw-ähnl. |
Prod. |
Gastro |
GH |
Männer |
3 |
46 (69) |
11 (13) |
0 (1) |
8 (11) |
3 (10) |
11 (18) |
4 (3) |
11 (14) |
1 (2) |
Frauen |
5 (13) |
29 (21) |
9 (9) |
1 (2) |
4 (6) |
2 (2) |
2 (0) |
0 (0) |
4 (2) |
0 (0) |
gesamt |
8 (19) |
75 (90) |
20 (22) |
1 (3) |
12 (17) |
5 (12) |
13 (18) |
4 (3) |
15 (16) |
1 (2) |
4 Gründer (alle
männlich) waren sich noch unschlüssig über die konkrete Branche.
Auch hierbei zeigt
sich eine Struktur ähnlich der unter 1.2. für die Unternehmen des Bezirkes
beschriebenen. Die meisten Gründungsideen liegen im
Dienstleistungsbereich, gefolgt vom
Einzelhandel
(incl. Vertreter/Vermittler), dem Handwerk (incl. handwerksähnlicher Gewerbe)
und der Gastronomie. Tendenziell sind gegenüber dem Vorjahr keine wesentlichen
Änderungen erkennbar.
Der
Beratungsbedarf ist hoch, deshalb nutzt die Wirtschaftsförderung Netzwerke für dieses Aufgabenfeld, arbeitet beispielsweise mit der Agentur für
Arbeit, dem JobCenter, dem Netzwerk Enterprise, dem FrauenTechnikZentrum Berlin
e.V., Akelei e.V., der gsub und der IBB
eng zusammen und pflegt einen regelmäßigen Informationsaustausch.
Unter
dem Fokus, dass Franchising gegenwärtig ein hohes Wachstumspotenzial
verzeichnet und damit auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wurden 2 Seminarveranstaltungen
zum Thema „Franchise - Chancen und Risiken“ angeboten. Im Mai 2005
nahmen 13 und im Oktober 5 Interessenten
daran teil. Einige dieser Teilnehmer (6) suchten zeitnah die Wirtschaftsförderung
zur Beratung auf.
Die
Veranstaltungen durch die beiden Referenten boten Raum zu Fragen und Diskussionen. Dies konnte
besonders in der zweiten Veranstaltung sehr gut individuell von den Teilnehmern
genutzt werden. Insgesamt wurde deutlich, dass die Mehrzahl dieses
Personenkreises bereits gut vorbereitet in das Seminar ging.
Weitere Angebote
des Büros für Wirtschaftsförderung tragen erfolgreich zur Unternehmenssicherung bei.
Dazu gehört z.B.
die Vermittlung von Gewerbeimmobilien. Flächen und
Gebäude in Verwaltung des Immobilienservices, des Liegenschaftsfonds, der TLG
und von privaten Eigentümern konnten interessierten Miet- oder
Kaufinteressenten angeboten werden. Dazu steht die Wirtschaftsförderung im
engen Kontakt zu dem Vermieter bzw. Verkäufer, um den Suchenden ein optimales aber
auch standortverträgliches Angebot zu vermitteln. Hierbei hat sich die
enge Zusammenarbeit mit dem
Regionalmanagement Lichtenberg bereits vielfach bewährt. Eine Vielzahl von
Anfragen wird im Ergebnis von Abstimmungen dort direkt bearbeitet.
Die
Anzahl der direkten Nachfragen im Büro für Wirtschaftsförderung ist eher
rückläufig. Gründe dafür sind zum einen die gut funktionierende
Gewerbeflächenbörse im Unternehmensportal und zum anderen die forcierte
Vermarktungsstrategie der Gewerbeflächenverwalter oder –eigentümer. Das
Angebot an Gewerbeflächen ist höher als die derzeitige Nachfrage.
Gemeinsam
mit der Wirtschaftsförderung und dem Regionalmanagement Marzahn-Hellersdorf
wurde im Rahmen der „Immobilia“ (24.-26.2.2005) die Gelegenheit
genutzt, um den Bezirk bei potenziellen Investoren und Immobilieneigentümern als interessanten
Standort bekannt zu machen.
Ein
bedeutsames Ereignis im Wirtschaftsleben des Bezirkes war der 1. WirtschaftsPartnerTag Berlin
eastside. Am 08. September präsentierten 188 Lichtenberger und
Marzahn-Hellersdorfer Firmen gemeinsam mit Berliner Institutionen ihre Angebote
im Haus der WirtschaftsPartner Wolfener Straße. Die Veranstaltung wurde von allen
Teilnehmern als so erfolgreich eingeschätzt, dass bereits die Vorbereitung des
2. WirtschaftsPartnerTages läuft. Er wird am 13. September 2006 stattfinden.
3.8. Stadtteilmanagement und wirtschaftliche Entwicklung
3.8.1. Hohenschönhausen-Nord
Das
Stadtteilprofil wurde unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation und
der wirtschaftlichen Perspektiven erstellt - wie für die anderen Stadtteile
ebenso. Diese Aspekte wurden auch in den 3 durchgeführten Stadtteilkonferenzen
mit den Anwohnern diskutiert. Die Ergebnisse werden derzeit in die Profile
eingearbeitet. Ab Februar/März 2006 werden die Profile im Internet
veröffentlicht.
3.8.2.
Hohenschönhausen-Süd
Als
erfolgreiches Ergebnis kontinuierlicher Stadtteilarbeit und der Zusammenführung
von Ressourcen in den Stadtteilen erwies sich das Projekt „Wir in
Hohenschönhausen“ im Allee-Center.
Über
das ganze Jahr präsentierten sich aktive BürgerInnen, Vereine und ehrenamtliche
Kräfte zu unterschiedlichen Themen im Center. Eine Fortführung für 2006 ist
geplant.
Zur
Erhöhung der Attraktivität der Konrad-Wolf-Straße als Einkaufsstraße diente das
traditionelle Sommerfest vor der Alten Feuerwache mit ansässigen Vereinen,
Interessengemeinschaften und der Wohnungsgenossenschaft der HOWOGE. Eine
Fortführung des Familienfestes ist auch für 2006 in Planung.
Die
wirtschaftliche Situation der ansässigen
Händler in der Einkaufsstraße wird durch die Konkurrenz der umliegenden Center
und Anbieter in den angrenzenden
Nebenstraßen immer schwieriger (Lidl, Plus).
Die
Interessengemeinschaft der Konrad-Wolf-Straße hat sich auf Grund sinkender
Mitgliederzahlen Ende des Jahres aufgelöst.
Mit
der Stationierung von zwei neuen Wochenmärkten in der Küstriner- und
Waldowstraße wurde versucht, das Image des Stadtteils und des Kiezes weiter zu
verbessern. Beide wurden von den AnwohnerInnen im Kiez nicht angenommen und
deshalb wieder geschlossen.
3.8.3.
Lichtenberg-Nord
Die
wirtschaftliche Lage, die aus Sicht des Stadtteilmanagements insbesondere aus
der öffentlichen Wahrnehmung im konsum- und serviceorientierten Bereich von
Kleingewerbe und Einzelhandel wiedergegeben werden kann, ist im Bereich
Fennpfuhl und Alt-Lichtenberg als stagnierend zu bezeichnen.
Dies
schätzten Händler der Siegfriedstraße (SR 19) und der Manager der Siegfriedhöfe
in einer Gesprächsrunde im Dezember 2005 auch für ihren Bereich ein. Seit
Jahren sei ein schleichendes Sinken der Kaufkraft in diesem Wohnumfeld spürbar
bzw. die Verlagerung der Finanzströme in andere Bereiche (Mieten, Energie
u.a.). Die Ansiedlung von Billiganbietern, wie in der Alten Frankfurter Allee,
sei die Folge. Dennoch sei dies auch für das ansässige Gewerbe besser als
Leerstand.
Im
Ortsteil Fennpfuhl hat sich die Tätigkeit des Projektes
„Geschäftsstraßenmanagement Fennpfuhlmeile“ im Jahr 2005 auf die
konzeptionelle Erarbeitung und Umsetzung der Wettbewerbsinitiative
„MittendrIn Berlin“ konzentriert.
Die
Teilnahme der Standortgemeinschaft am Wettbewerb war erfolgreich und hat, neben
der öffentlichen Aufmerksamkeit für die Problematik des Standortes, zur
Belebung beigetragen. Einschneidend war in diesem Zusammenhang die verbindliche
Bekanntgabe der Kaufhof AG, die Filiale am Anton-Saefkow-Platz im Sommer 2007
zu schließen. Ein neuer Ankermieter konnte vom Eigentümer der Immobilie bisher
nicht gefunden werden, sodass die Nach- oder Zwischennutzung der größten
Handelseinrichtung am Platz unklar ist und Unsicherheit unter den anderen
Gewerbemietern schafft.
Am
Storkower Bogen konnte durch umfassende Investitionsmaßnahmen des Eigentümers eine
Aufwertung des Areals und damit des Geschäftsstandortes realisiert werden. Mit dem
Kulturkaufhaus („Edelhoff“) hat sich der Investor ein
überregionales Alleinstellungsmerkmal für den Standort geschaffen, von dem eine
dauerhafte Erhöhung der Kundenfrequenz für den gesamten Handelsstandort erwartet
wird.
Die
Möllendorff-Passagen haben mit ihrem 5-jährigen Jubiläum im Sommer 2005 und der
damit verbundenen Veranstaltung einen wichtigen Akzent für sich und ihre
Geschäftsleute gesetzt. Im Rahmen der Vorbereitung und Umsetzung dieser Feier
wurde ein regelmäßiger Händlerstammtisch angeregt.
3.8.4.
Lichtenberg-Mitte
Die Stadtteilmanagerin betreute
als Projektverantwortliche das URBAN-II-Projekt LADENleben, dessen
Förderzeitraum zum 31. 12. 2005 beendet war. Ziel des Projektes war es,
ExistenzgründerInnen bei ihren Bemühungen zu unterstützen sowie auch
Zwischen-nutzungen zu etablieren. Insgesamt wurden 12 Arbeitsplätze geschaffen
und zahlreiche Kontakte mit Existenzgründern und anderen Unternehmen
hergestellt.
Im Verlauf der Projekttätigkeit
konnte Gewerbeleerstand abgebaut werden, jedoch hat sich gezeigt, dass
Eigentümer für günstigere Mietkonditionen z.T. wenig offen sind, insbesondere
solche, die nicht im Land Berlin ansässig sind.
Handlungsbedarf hat sich vor
allem bei der Stabilisierung bereits ansässigen Gewerbes und bei der
Imageförderung, insbesondere um den Weitlingkiez, als dringend erwiesen. So
wurden - in Zusammenarbeit mit weiteren lokalen Akteuren - entsprechende,
nachhaltig wirkende, Maßnahmen umgesetzt (Gelbes Fest, Einkaufsführer,
Weitlingcard, Advents-kalender). Deutlich wurde jedoch auch, dass sich
vergleichbare Aktionen nur mit den vorhandenen, sehr begrenzten
Personalressourcen der Gewerbetreibenden weder konzipieren noch umsetzen
lassen, sondern dass es einer zusätzlichen Unterstützung bedarf.
Die Stadtteilmanagerin
unterstützte und beteiligte sich daher konkret an entsprechenden Initiativen -
wie dem Stammtisch der Gewerbetreibenden, der Organisation einer Ausstellung
und dem Berlin weit ausgeschriebenen Wettbewerb "Mittendrin".
Letztes wurde zu einer
besonderen Aufgabe und Herausforderung für die Gewerbetreibenden und lokalen
Akteure, nachdem die Initiative "Weitlingstraße - Lichtenbergs Gelbe
Seite" (Stadtbild-Agentur, LADENleben, Betroffenen- und Vertretung
Gewerbetreibende, Stadtteilmanagement) mit dem Konzept einen von 5 Preisen
gewann. Grundidee war die Farbe Gelb in Verbindung mit einem ca. 370 m langen,
gelben Teppich auf der Weitlingstraße, der den Stadtraum dominierte,
verfremdete und vom 01. - 04. September 2005 zum Flanieren und einem großen
Straßenfest einlud. Die Gewerbetreibenden bereiteten das Fest in
beeindruckender Weise vor, knüpften neue Kontakte, kooperierten und sind
motiviert, diese Qualität an Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzuführen. Das
Bezirksamt trug mit seiner Unterstützung aller nötigen - kostenfreien -
Genehmigungen unbürokratisch maßgeblich zum Gelingen bei.
Von der Stadtteilmanagerin
unterstützt wurde die Ansiedlung eines kleinen Marktes in der Gensinger Straße,
der sich aber letztlich wegen mangelnder Nachfrage dort nicht etablieren
konnte.
Gute Arbeitskontakte bestehen
auch zu Wohnungsunternehmen, die im Bezirk Lichtenberg ansässig sind,
insbesondere hinsichtlich der Zusammenarbeit von Wohnqualität fördernden
Maßnahmen (Gebietsbeiräte, einzelne Projekte) und gemeinsamer Veranstaltungen.
Mit weiteren Unternehmen wie dem
Centermanagement "Bärenschaufenster" Am Tierpark und dem Betreiber
der REWE-OHG in der Volkradpassage gibt es ebenfalls eine unkomplizierte
Kontaktpflege (z.B. Einweihung Dathe-Promenade bzw. Aufstellung Container).
3.8.5.
Lichtenberg-Süd
Für
die zahlreichen Veranstaltungen rund um das Ortsjubiläum „110 Jahre
Karlhorst“ konnte u.a. auch das Stadtteilmanagement - durch persönliche
Ansprache - Gewerbetreibende aus dem Stadtteil und aus dem Gesamtbezirk als
Mitwirkende und/oder als Sponsoren gewinnen. Viele Aktionen, wie z.B. der
Frühjahrsputz, Sport- und Kiezfest konnten so realisiert werden. Die
Zusammenarbeit mit lokalen Gewerbetreibenden und Unternehmen wurde dadurch weiter gestärkt.
Die
Wiederbelebung der „3K-Gewerbeinitiative“
(Kultur-Kunst-Kommunikation) ist ein weiteres Ergebnis der kontinuierlichen
Zusammenarbeit zwischen den Akteuren vor Ort und dem Stadtteilmanagement. Die
Initiative arbeitet jetzt im Bürgerverein Karlshorst als Arbeitsgruppe weiter
und versucht, über die Grenzen der Einkaufsstraßen (Ehrlichstraße,
Treskowallee) hinaus, Gewerbetreibende und Unternehmen anzusprechen. Das
Stadtteilmanagement begleitet engagiert diesen Prozess und steht als
Ansprechpartner auch 2006 zur Verfügung.
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksparlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |