Drucksache - DS/1740/V  

 
 
Betreff: Aufklärungskampagne zur Verhinderung von HIV-Infektionen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion SPDBezirksamt
  BzStR UmGes,
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
15.03.2006 
51. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.06.2006 
54. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt wurde ersucht, insbesondere an Schulen eine Aufklärungskampagne zur Verhinderung von HIV-Infektionen durchzuführen.

 

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Für das Jahr 2005 sind dem Robert-Koch-Institut mit Stand 01.03.06  2.490 Fälle neu diagnostizierter HIV-Infektionen in Deutschland übermittelt worden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um 280 Fälle.

Der Anstieg bezieht sich in erster Linie auf Neuinfektionen in der Hauptbetroffenengruppe in Deutschland – Männer, die Sex mit Männern haben. Aber auch bei Personen, bei denen ein heterosexueller Übertragungsweg angegeben wird, ist ein Anstieg zu beobachten.

Obwohl sich die Situation in Deutschland und in den anderen Industrieländern wesentlich günstiger darstellt als in den meisten Entwicklungsländern und in Osteuropa, verdeutlicht die steigende Zahl von Neuinfektionen, dass der Primärprävention auch weiterhin gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden muss.

 

Dieser Aufgabe stellen sich die Mitarbeiter der bezirklichen Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten sowie AIDS, was sich an zahlreichen Aktivitäten ablesen lässt.

So werden Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7 angeboten. Im Jahr 2005 konnten in 310 Veranstaltungen 3.487 Schüler aus Lichtenberg bzw. Marzahn-Hellersdorf (entsprechend der Zuständigkeitsverordnung) erreicht werden. Des Weiteren wurden im vergangenen Jahr 1.323 junge Erwachsene an 8 bezirklichen Oberstufenzentren und Berufsschulen zur Thematik sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS informiert. Mit dieser Anzahl der erreichten Personen steht die Lichtenberger Beratungsstelle gemeinsam mit der aus Friedrichshain-Kreuzberg an der Spitze der Aktivitäten in Berlin.

Diese Präventionsarbeit wird auch in diesem Jahr kontinuierlich fortgeführt.

 

Dem richtigen Kondomgebrauch wird in den Veranstaltungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, weil das ein wesentlicher Faktor der Primärprävention ist. In Deutschland konnte für das vergangene Jahr ein höherer Kondomabsatz festgestellt werden, entgegen dem Trend vergangener Jahre.

 

Darüber hinaus fungieren Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle als Moderatoren in der von der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) initiierten Ausstellung „LIEBESLEBEN“ zur AIDS-Prävention und Sexualaufklärung. Die Aktion findet vom 12.05. - 22.05.06 auf dem Schlossplatz in Berlin-Mitte statt und steht auch den Lichtenberger Schulen zum Besuch offen.

 

Zurzeit laufen im Gesundheitsamt Vorbereitungen für die Installation gemeinsamer Präventionsveranstaltungen der Beratungsstelle für Alkohol- und andere Suchtkranke, des Sozialmedizinischen Dienstes und der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten sowie AIDS. Mit dieser neuen Form der Präsentation soll versucht werden, die vielfältigen Präventionsansätze anhand fiktiver Alltagssituationen mit den Schülerinnen und Schülern interaktiv zu erarbeiten.

 

In bezirklichen Bibliotheken werden zum Welt-AIDS-Tag am 01.12.2006 Info–Stände mit Büchern zur Thematik und Informationsmaterialien zur Prävention gestaltet. Diese Kampagne richtet sich an Jugendliche, junge Erwachsene und an deren Eltern.

 

Mit der Eröffnung des Zentrums für sexuelle Gesundheit und Familienplanung am Standort Etkar-Andrè-Str. in Marzahn-Hellersdorf voraussichtlich im Januar 2007 werden die Mitarbeiter der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten sowie AIDS und des Sozialmedizinischen Dienstes dort eingesetzt. Welche Auswirkungen das für den Bezirk Lichtenberg haben wird - auch hinsichtlich der Präventionsarbeit - lässt sich heute noch nicht abschätzen.

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

Emmrich                                                                 Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                           Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit

 

 

 

 
 

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