Drucksache - DS/1740/V
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Das
Bezirksamt wurde ersucht, insbesondere an Schulen eine Aufklärungskampagne zur
Verhinderung von HIV-Infektionen durchzuführen. Das
Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu
nehmen: Für das Jahr 2005 sind dem
Robert-Koch-Institut mit Stand 01.03.06
2.490 Fälle neu diagnostizierter HIV-Infektionen in Deutschland
übermittelt worden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um
280 Fälle. Der Anstieg
bezieht sich in erster Linie auf Neuinfektionen in der Hauptbetroffenengruppe
in Deutschland – Männer, die Sex mit Männern haben. Aber auch bei Personen, bei
denen ein heterosexueller Übertragungsweg angegeben wird, ist ein Anstieg zu
beobachten. Obwohl sich
die Situation in Deutschland und in den anderen Industrieländern wesentlich
günstiger darstellt als in den meisten Entwicklungsländern und in Osteuropa,
verdeutlicht die steigende Zahl von Neuinfektionen, dass der Primärprävention
auch weiterhin gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Dieser
Aufgabe stellen sich die Mitarbeiter der bezirklichen Beratungsstelle für
sexuell übertragbare Krankheiten sowie AIDS, was sich an zahlreichen
Aktivitäten ablesen lässt. So werden
Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7
angeboten. Im Jahr 2005 konnten in 310 Veranstaltungen 3.487 Schüler aus
Lichtenberg bzw. Marzahn-Hellersdorf (entsprechend der
Zuständigkeitsverordnung) erreicht werden. Des Weiteren wurden im vergangenen
Jahr 1.323 junge Erwachsene an 8 bezirklichen Oberstufenzentren und
Berufsschulen zur Thematik sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS
informiert. Mit dieser Anzahl der erreichten Personen steht die Lichtenberger
Beratungsstelle gemeinsam mit der aus Friedrichshain-Kreuzberg an der Spitze
der Aktivitäten in Berlin. Diese
Präventionsarbeit wird auch in diesem Jahr kontinuierlich fortgeführt. Dem
richtigen Kondomgebrauch wird in den Veranstaltungen besondere Aufmerksamkeit
geschenkt, weil das ein wesentlicher Faktor der Primärprävention ist. In
Deutschland konnte für das vergangene Jahr ein höherer Kondomabsatz festgestellt
werden, entgegen dem Trend vergangener Jahre. Darüber
hinaus fungieren Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle als Moderatoren in der
von der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) initiierten
Ausstellung „LIEBESLEBEN“ zur AIDS-Prävention und Sexualaufklärung. Die Aktion
findet vom 12.05. - 22.05.06 auf dem Schlossplatz in Berlin-Mitte statt und
steht auch den Lichtenberger Schulen zum Besuch offen. Zurzeit
laufen im Gesundheitsamt Vorbereitungen für die Installation gemeinsamer
Präventionsveranstaltungen der Beratungsstelle für Alkohol- und andere
Suchtkranke, des Sozialmedizinischen Dienstes und der Beratungsstelle für
sexuell übertragbare Krankheiten sowie AIDS. Mit dieser neuen Form der
Präsentation soll versucht werden, die vielfältigen Präventionsansätze anhand
fiktiver Alltagssituationen mit den Schülerinnen und Schülern interaktiv zu
erarbeiten. In
bezirklichen Bibliotheken werden zum Welt-AIDS-Tag am 01.12.2006 Info–Stände
mit Büchern zur Thematik und Informationsmaterialien zur Prävention gestaltet.
Diese Kampagne richtet sich an Jugendliche, junge Erwachsene und an deren
Eltern. Mit der
Eröffnung des Zentrums für sexuelle Gesundheit und Familienplanung am Standort
Etkar-Andrè-Str. in Marzahn-Hellersdorf voraussichtlich im Januar 2007 werden
die Mitarbeiter der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten sowie
AIDS und des Sozialmedizinischen Dienstes dort eingesetzt. Welche Auswirkungen
das für den Bezirk Lichtenberg haben wird - auch hinsichtlich der
Präventionsarbeit - lässt sich heute noch nicht abschätzen. Berlin, den Emmrich Geisel Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat
für Umwelt und Gesundheit |
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