Drucksache - DS/1716/V
Anlagen:
Suchtbericht
(1 x BVV-Vorsteher, 2 x je BVV-Fraktion, 1 x FDP-Verordnete) Im
Durchschnitt beginnen Jugendliche mit dem Konsum von Nikotin, Alkohol und
anderen Drogen zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr. Typisch für die Adoleszenz
ist es, neue Erfahrungen zu sammeln und eigene Grenzen zu erkunden, dazu gehört
unter Umständen auch das Experimentieren mit psychoaktiven Substanzen. Den
meisten Jugendlichen gelingt es nach einer Probierphase, den Konsum
einzustellen bzw. gemäßigte Konsummuster zu entwickeln. Nur ca. 5 Prozent der
konsumierenden Jugendlichen gleitet in ein missbräuchliches und riskantes
Konsumverhalten ab. Der
vorliegende Bericht hat die wichtigsten Daten zu Konsumtrends legaler als auch
illegaler Drogen analysiert, um den unheilverheißenden Veröffentlichungen in
der Presse ein realistisches Bild entgegensetzen zu können. Laut der
Drogenaffinitätsstudie der Bundesrepublik Deutschland 2004 (Teilband Rauchen)
ist z.B. der Anteil der starken jugendlichen Raucherinnen und Raucher von 34
Prozent im Jahr 1993 auf 12 Prozent im Jahr 2004 gesunken. Als Ursache für
diese positive Entwicklung nennt die Studie das gewachsene
Gesundheitsbewusstsein unter Jugendlichen, aber auch erfolgreiche Maßnahmen,
wie die Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen und die stufenweise Erhöhung
der Tabaksteuer. Dieser
Bericht versteht sich jedoch nicht als Entwarnung, vielmehr geht es darum,
aktuelle Trends zu erkennen, um Suchtprävention zeitgemäß und effektiv zu
gestalten. Darüber
hinaus ist der Bericht ein Informationsmaterial für alle am Erziehungsprozess
der Kinder und Jugendlichen beteiligten Erwachsenen, deren Wissen gerade im
Bereich der illegalen Drogen in der Regel wenig ausgeprägt ist. Es sollte nicht
mehr passieren, dass sich Eltern über das plötzlich erwachte botanische
Interesse ihres Kindes freuen, ohne zu wissen, dass ihr Sohn in seinem
Kinderzimmer Cannabis züchtet. Eltern,
Erzieher und Lehrer tragen in ihrer Vorbildfunktion eine große Verantwortung
für die Entwicklung der Kinder. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, benötigen
sie auch umfangreiche Informationen zu legalen und illegalen Drogen und zu
Konsumtrends. Berlin, den Emmrich Geisel Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat
für Umwelt und Gesundheit |
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