Drucksache - DS/1671/V  

 
 
Betreff: Entwicklung des Bildungsstandortes "Nöldnerplatz"
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Die Linke.PDSBezirksamt
  BzStR JugBilSport,
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
18.01.2006 
49. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Bildung und Sport Entscheidung
14.02.2006 
55. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bildung und Sport ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
26.04.2006 
52. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
23.08.2006 
56. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin vertagt   
26.10.2006 
Die Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin der VI. Wahlperiode wird hiermit einberufen und zur 1. (konstituierenden) Sitzung in der VI. Wahlperiode eingeladen mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Die Linke.PDS PDF-Dokument
Beschlussempfehlung BildSport PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in der Sitzung am 18.01.2006 beschlossen (DS-Nr. 1671/V):

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die Entwicklung und die Überlegungen zur weiteren Profilie­rung des Bildungsstandortes „Nöldnerplatz“ darzustellen. Dazu soll in der BVV im 2. Quartal 2006 ein Bericht gegeben werden.

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Fast 9.000 Kinder und Jugendliche lernen in Bildungseinrichtungen rund um den Nöldnerplatz. Hier gibt es in den Stadtteilen Neu-Lichtenberg und Frankfurter Allee Süd vier Kitas, fünf allgemein bildende Schulen, zwei Oberstufenzentren (OSZ), eine private Grundschule und neben den Schulsporthallen auch drei kommunale Sportplätze.  Gegenwärtig besuchen ca. 2.650 Schüler/innen (einschl. Kath. Grundschule Str. Mauritius), davon ca. 1.000 Grundschüler/innen, die fünf Lichtenberger allgemein bildenden Schulen. Hinzu kommen ca. 6.000 Schüler/innen des OSZ Versorgungstechnik in der Max-Taut-Schule und des OSZ Bürowirtschaft II.

 

Direkt am Nöldnerplatz sind die beiden OSZ an der Fischerstraße, das Kantgymnasium in der Lückstraße und die Grundschule in der Victoriastadt in der Nöldnerstr. Der Nöldnerplatz ist verkehrsmäßig gut erschlossen, so dass er sowohl aus allen Teilen Lichtenbergs als auch aus großen Teilen Berlins gut erreichbar ist (S-Bahn, diverse Busverbindungen, Regionalbahnanbindung über den Bahnhof Lichtenberg).

 

Damit bestehen gute Ausgangsbedingungen und entscheidende Standortvorteile, um das in URBAN II formulierte Programmziel „Barrieren überwinden“ und „das Programmgebiet durch Bildung und Qualifizierungsangebote, insbesondere für Kinder und Jugendliche zu stärken“, zu erreichen. URBAN II ist die zweite Förderperiode einer Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union zur Unterstützung von Städten und Stadtteilen. Zahlreiche Projekte insbesondere mit den Schwerpunkten Verbesserung des Lernumfeldes, Verknüpfung von Schulen in ihrem Umfeld und Schaffung von offenen Bildungsangeboten wurden und werden durchgeführt. Dabei geht es in erster Linie um die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aber auch um die Unterstützung aller Bewohner/innen, die zwar ihre Schulkarriere bereits abgeschlossen haben, aber immer noch an Weiterbildung interessiert sind. Neben dem Projekt Schulbegleitender Berufseinstieg (SBE), dessen Träger das Oberstufenzentrum Versorgungstechnik (Max-Taut-Schule) ist und das bisher mit ca. 1,2 Mio € gefördert wurde, gibt es das Projekt L.e.h.g.o., an dem vier Lichtenberger Schulen, die von Schülern aus dem URBAN II – Gebiet besucht werden, teilnehmen. Das Projekt wurde mit 473.400 € gefördert. Ein weiteres Projekt ist das Projekt „Architektur und Schule“, an dem das Kant-Gymnasium, die Mildered-Harnack-Oberschule und die Katholische Grundschule St. Mauritius teilgenommen haben. Es wurde mit ca. 306.000 € gefördert. Außerdem wurden aus dem kleinen Urbanfonds die Robinson-Grundschule und die Schule an der Victoriastadt sowie die Kita in der Harnackstraße unterstützt. Die Wiederherrichtung der Aula des Oberstufenzentrums Versorgungstechnik (Max-Taut-Schule) ist das größte URBAN II-Projekt.  Hier werden im ersten Bauabschnitt ca. 4,7 Mio € eingesetzt. Neben dem Wiederaufbau eines wertvollen Baudenkmals und der Reparatur des Stadtbildes an dieser Stelle, soll der begonnene Prozess der Öffnung der Schule für den Stadtteil und darüber hinaus gefördert werden. Diese neue Aula wird in hohem Maße zur Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen.

 

Diese Randbedingungen waren neben der größeren Kapazität des Schulgebäudes in der Lückstraße auch ein entscheidendes Kriterium für den Bezirksamtsbeschluss vom Februar 2005, die Zusammenlegung des Immanuel-Kant-Gymnasiums mit dem Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium am Standort Lückstraße vorzusehen.

In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass mit der begonnenen Sanierung der denkmalgeschützten Taut-Aula künftig für die Entwicklung des musikalischen Profils eines zusammengelegten Gymnasiums eine Räumlichkeit für öffentliche Auftritte zur Verfügung steht, die ihresgleichen suchen wird.

 

Außerdem werden sich die Bedingungen für den Sportunterricht und natürlich auch für den Vereins- und Breitensport verbessern, da in der Fischerstraße bis Sommer 2007 ein Sport­platz neu gebaut wird, der sich in unmittelbarer Nähe zum Schulstandort Lückstraße befindet.

 

Das Immanuel-Kant-Gymnasium und das Oberstufenzentrum Versorgungstechnik (Max-Taut-Schule), insbesondere die dort integrierte Fachoberschule, arbeiten seit Jahren gut zusammen, z.B. zur Sicherung von speziellen Leistungskursen. Diese Zusammenarbeit kann und soll in den nächsten Jahren auch auf dem Gebiet der fakultativen Angebote in anderen Bildungsgängen und insbesondere in der Berufs- und Studienvorbereitung verstärkt werden. Hier kann das Gymnasium auch von den guten Verbindungen des Oberstufenzentrums zu Wirtschaft und Verbänden profitieren.

 

Die große Anzahl an Bildungseinrichtungen und das somit dort konzentrierte Potential junger Lichtenberger/innen muss Anlass sein, den Nöldnerplatz und sein Umfeld als Mittelpunkt dieses „Konzentrationspunktes von Bildung und Qualifizierung“ auszubauen. Das entspricht auch dem Leitbild der Gemeinwesenentwicklung in Lichtenberg, d.h. Lichtenberg als attraktiven Lebens- und Wohnort zu stärken, dabei insbesondere auch Bildungsstandorte mit einem bedarfsgerechten Angebot an Kitas und Schulen zu erhalten und weiter zu entwickeln. Schulen und weiterführende Bildungseinrichtungen sollen sich zu Schnittstellen des Gemeinwesens profilieren. Dazu brauchen sie aber auch entsprechende Rahmenbedingungen und eine gezielte Zusammenarbeit mit allen Interessierten im Bezirk. Dann können Schulen und andere Bildungseinrichtungen ihren Beitrag dazu leisten, die Chancen für die nachwachsende Generation optimal zu gestalten.

 

Die Inhalte der Arbeit, Projekte und sonstige Angebote müssen über die Einzelschule hinaus wirken, um die im Rahmen der Gemeinwesenarbeit angestrebte Vernetzung von Angeboten und Potentialen der verschiedensten Bereiche, Institutionen, Träger und Vereine zu errei­chen. Darauf wurde z. B. bei der Vergabe der kleinen Schulprojekte im Rahmen des URBAN II-Programms erfolgreich geachtet.

 

Das Bezirksamt wird auch weiterhin dem Bildungsstandort Nöldnerplatz große Aufmerksamkeit widmen. Die laufenden Sanierungsmaßnahmen an der Robinson-Grundschule und der Schule an der Victoriastadt werden fortgeführt. Am Erhalt des Schulstandortes Lückstraße wird festgehalten. Im Rahmen der Gemeinwesenarbeit wird es Gespräche mit den Schulen geben, um sie weiter für eine enge Kooperation mit den Akteuren im Wohnumfeld zu öffnen.

 

 

 

 

Berlin, den

 

 

___________________                               _______________________________

Emmrich                                                        Lompscher

Bezirksbürgermeisterin                                 Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung

                                                                       für den Leiter der Abteilung

 

 

 

 

 

 

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