Drucksache - DS/1609/V  

Anlagen:  Wanderkarten (je BVV-Fraktion 5 Sätze und FDP-Verordnete 1 Satz)

Das Bezirksamt bittet die BVV, nachfolgende Information zur Kenntnis zu nehmen:

Die Abteilung Umwelt und Gesundheit des Bezirksamtes hat in Gemeinschaftsarbeit mit dem Arbeitskreis Umwelt und Bildung Wanderkarten für den Bezirk Lichtenberg erstellt und veröffentlicht. Je Satz Karten werden 5 verschiedene Touren präsentiert, in einer Auflage von 2.000 Exemplaren je Satz. Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE.

Vorrangig ist das Angebot auf die Gestaltung von Schulwandertagen - Motto: “Ich erkunde meinen Bezirk” ausgerichtet. Darüber hinaus sollen aber auch Familien, Senioren oder einfach Interessierte dazu animiert werden, Lichtenberg zu erwandern. Die Wanderkarten wurden eigens entwickelt, um die Neugierde, Lichtenberg per Fuß zu erlaufen, bei möglichst vielen zu wecken und Überraschendes und Wissenswertes zu Tage zu fördern. Die Wanderkarten bieten insbesondere Schulklassen genug Freiraum für Spiel-, Rast- und Picknickmöglichkeiten, die alle in den Karten vermerkt sind.

Ausgewählt wurden die fünf schönsten Wanderungen durch die Ortsteile Hohenschönhausen und Lichtenberg.

·         Malchow – Tour (1): Sie führt um den Malchower See, durch einen Naturlehrpfad, vorbei an einer Stieleiche mit mehreren Metern Stammumfang, die als Naturdenkmal ausgewiesen ist und passiert u.a. die Naturschutzstation Malchow, den Kletterfelsen “Monte Balkon” und die Grundschule im Grünen mit ihren 150 Groß- und Kleintieren (Länge 6 km).

·         Seen – Tour (2): Dieser Weg verbindet Orankesee, Obersee und den Faulen See und zeigt den Weg auf für einen der idyllischsten Flecken im Bezirk (Länge 5 km).

·         Land – Tour (3): Sie ist die längste Tour und bietet viel. Neben dem Tierheim Berlin und der Dorfkate Falkenberg sind für Kinder vor allem die Blockhütte im Grünen und der Abenteuerspielplatz “Fort Robinson” interessant.

·         Geschichts-Tour (4): Sie wird ihrem Namen wirklich gerecht und kann insbesondere genutzt werden, um Schülern im Rahmen des Unterrichts/eines Projektes auch historische Hintergründe des eigenen Bezirkes zu vermitteln. Passiert werdender Zentralfriedhof Friedrichsfelde inklusive der Gedenkstätte der Sozialisten sowie das Museum Kesselhaus als Teil der Gesamtanlage des Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (Länge 4 km).

·         Ufer – Tour (5): Ein ganz besonderes Stück Lichtenberg kann an der Rummelsburger Bucht erwandert werden. Mit einem Abstecher auf Friedrichshainer Terrain finden sich entlang des Weges das JugendSportFreizeitschiff, der imposante Hochseilgarten sowie das ehemalige Gefängnis, Arbeits- und Waisenhaus (Länge 4 km).

Die Kartensätze werden kostenlos den Schulen, Kitas und Bürgerämtern zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sind sie z.B. bei der Naturschutzstation Malchow und der Plan- und Leitstelle Gesundheit des Bezirksamtes erhältlich. Ihre Einstellung ins Internet ist für Oktober 2005 vorgesehen.

Die letzten Schuleingangsuntersuchungen (2004), über deren Ergebnisse die BVV durch das BA informiert wurde, haben neben positiven Entwicklungen beim Impfstatus und bei den Vorsorgeuntersuchungen zum Teil auch gesundheitlich bedenkliche Tendenzen bei den Vorschulkindern aufgezeigt. Anlass zur Sorge geben z.B. die Ergebnisse bei Übergewicht und motorischen Fähigkeiten. Nach jahrelangem Anstieg der Anzahl der übergewichtigen Kinder im Vorschulalter hat Lichtenberg das Berliner Niveau von 18 % nunmehr fast erreicht.  In unserem Bezirk sind 17,9 % der untersuchten Kinder übergewichtig bzw. adipös.

Diese Feststellung führte dazu, konkrete Maßnahmen zur Gegensteuerung zu entwickeln und umzusetzen. In diesem Zusammenhang entstand die Idee, Wanderkarten für Lichtenberger Schülerinnen und Schüler zu erstellen, um auf diese Weise die gesunde Bewegung zu fördern.

Das Bezirksamt fördert die Umsetzung des “Berliner Bildungsprogramms für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen” als verbindliche Grundlage der Bildungsarbeit und Gesundheitsförderung. Im Abschlussbericht zur DS 960/V “Gesundheit lernen” wurden vielfältige Aktivitäten in den kommunalen Kitas dargestellt, die besonders in den Bildungsbereichen “Bewegungserziehung”, “Sprachentwicklung” und “Gesunde Ernährung” pädagogisch zielgerichtet für die ganzheitliche Entwicklung der Kinder angeboten werden.

In der Vergangenheit gab es bereits Schulungen der Köchinnen in den Kitas zu gesunder Mischkost und dem Herstellen von gesunden und schmackhaften Speisen. “Zweimal in der Woche Sport” für jedes Kita-Kind war eine weitere Forderung aus der Abteilung Umwelt und Gesundheit, die sowohl einen präventiven als auch einen situativen Ansatz verfolgte.

Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder im Vorschulalter bleiben ein dauerhaftes Thema. Nur durch die Entwicklung einer Vielzahl planvoller und zielgenauer Ansätze und daraus resultierender Maßnahmen wird es möglich sein, der Tendenz zum Übergewicht entgegenzuwirken und motorische Fähigkeiten stärker zu fördern.

Berlin, den

Emmrich                                                        Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                 Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit