Drucksache - DS/1595/V
Das Bezirksamt Lichtenberg von
Berlin wurde ersucht, eine Fachtagung zur Stellung der Straßensozialarbeit in
der Lichtenberger Jugendhilfe unter Einbeziehung des Jugendhilfeausschusses
durchzuführen und der BVV entsprechende Vorschläge für eine bedarfsgerechte
Entwicklung der Straßensozialarbeit zu unterbreiten. Das
Bezirksamt bittet die BVV Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Die
Fachtagung fand am 05.09.06 von 18.00 – 21.00 Uhr im soziokulturellen Zentrum
der Kiezspinne (FAS e.V.) statt. Teilnehmer
und Verlauf der Fachtagung sind der Dokumentation (Anlage) zu entnehmen. Ergebnisse
der Fachtagung: Auf der Grundlage der Fachreferate
und der anschließenden Diskussion kann eingeschätzt werden, dass die Angebote
im Leistungsbereich Straßensozialarbeit in Lichtenberg auf fundierten Standards
erfolgten und bedarfsgerecht sind. Die grundlegenden Methoden der
aufsuchenden Jugendsozialarbeit: -
Gruppenarbeit -
Projektarbeit - Stadtteilarbeit -
Einzelbetreuung werden von den Trägern erfolgreich
angewandt und innovativ miteinander verbunden. Es wurde überzeugend in der
Präsentation und der Diskussion aufgezeigt, dass Straßensozialarbeit einen
wichtigen Faktor im Kontext bestehender Strukturen der Jugendarbeit und
Jugendhilfe darstellt. Auf keinen Fall kann Streetwork Ersatz für fehlende
Strukturen in der Jugendhilfe sein. Der Bedarf für Straßensozialarbeit
ist durch die Bedarfsfeststellung der Jugendhilfeplanung und der regionalen
Fachplanungen der Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII begründet und nicht
durch „Störungen“, die vordergründig aus Lärmbelästigungen abgeleitet werden. Straßensozialarbeit kann jedoch ein
Seismograph für Jugendhilfeplanung sein. Die bereits praktizierte
sozialräumliche Arbeit der Straßensozialarbeiter/innen und die erfolgreiche
Zusammenarbeit gilt es zu erhalten und auszubauen. Die durch die
Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit verabschiedeten
fachlichen Standards bieten weiterhin die Grundlage für die Arbeit der Träger
der freien Jugendhilfe im Arbeitsfeld Straßensozialarbeit. Die Straßensozialarbeitsangebote
sollen im bisherigen Umfang erhalten bleiben. Angebote der Straßensozialarbeit
sollten nicht zu Ungunsten von Einrichtungen der Jugendarbeit ausgebaut werden.
Eine Umsteuerung von stationären zu mobilen Angeboten wird nicht empfohlen. Auf Beschluss des JHA vom 22.11.06
erhalten die freien Träger Gangway e.V.
121.400,00 € und Sportjugend Berlin e.V. 85.610,00 € Zuwendungen aus dem
Bezirkshaushalt für 2007. Das Projekt
USO des Trägers Kietz für Kids e.V. soll im Rahmen der Förderung präventiver
Angebote im Vorfeld von Hilfen zur Erziehung für 2007 70.491,00 € für
hinausreichende Jugendsozialarbeit gem. § 13 Abs. 1 SGB VIII aus dem
Bezirkshaushalt erhalten.
10360 Berlin,
.01.2007
Emmrich
Räßler-Wolff Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat für Familie,
Jugend und Gesundheit Jug 1012 14.12.06 Bearbeiterin: Haese Dokumentation Fachtagung
„Straßensozialarbeit in Lichtenberg“ am 05.09.06 von 18.00 – 21.00 Uhr im soziokulturellen Zentrum
der Kiezspinne (FAS e.V.) 1. Auftrag Das Bezirksamt Lichtenberg von
Berlin wurde von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV Drs.-Nr.: V/1595;
Anlage) ersucht, eine Fachtagung zur Stellung der Straßensozialarbeit in der
Lichtenberger Jugendhilfe unter Einbeziehung des Jugendhilfeausschusses
durchzuführen und der BVV entsprechende Vorschläge für eine bedarfsgerechte
Entwicklung der Straßensozialarbeit zu unterbreiten. 2. Vorbereitungsphase Auf Einladung des Fachbereiches 1 des Jugendamtes hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, um die Fachtagung vorzubereiten. Teilnehmer waren die freien Träger der Jugendhilfe Gangway e.V.; Sportjugend; Kietz für Kids e.V. und Mitarbeiter/innen der Fachbereiche 1 und 4 des Jugendamtes sowie ein Vertreter des Jugendhilfeausschusses. Die Arbeitsgruppe traf sich 3-mal, diskutierte den Auftrag, legte den Teilnehmerkreis fest und formulierte folgende Zielstellung:
Die Träger der freien Jugendhilfe übernahmen den Auftrag der Präsentation ihrer Arbeit auf der Fachtagung. 3. Verlauf der Fachtagung An der Fachtagung nahmen insgesamt 40 Teilnehmer/innen teil. Es waren folgende Einrichtungen und Institutionen vertreten: -
Gangway e.V. -
JFE Tierparkclub - Kinderkunst ohne Führungskreuz - JFE Steinhaus - BVV Lichtenberg - JFE Kinderbude - JHA Lichtenberg - JFE Future / Mikado - B 90 / Grüne - JFE Judith Auer - netWork: Starthilfe - JFE rainbow - Präventionsbeauftragter der Polizei - JFE OCB - Caritas / Magdalena -
JFE eastside - CSW / Kinderclub -
JFE Willi Sänger - Die Lücke - Stadtplanungsamt - JHA Neukölln - Jug 1; Jug 3; Jug 4 - Familie im Zentrum - JULI gGmbH - Kietz für Kids e.V. - HOWOGE - Sen BJS Mit der Moderation der Fachtagung war Herr Dr. Tossmann von der delphi – Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung Berlin beauftragt. Er arbeitet zurzeit im Auftrag der Senatsverwaltung für Jugend an einer Konzeption zur Evaluation von Streetwork und mobiler Jugendarbeit in Berlin. Die Eröffnung erfolgte durch den Leiter des Fachbereiches Allgemeine Förderung von jungen Menschen und Familien, Herrn Redel sowie durch den Bezirksstadtrat für Jugend, Bildung und Sport Herrn Räßler-Wolff. Der Bezirksstadtrat sieht in der Vernetzung und Schärfung des Stadtteilblicks der lokalen Akteure und der Vertreter aus Politik und Verwaltung eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg Lichtenbergs zur Bürgerkommune. Die Stärkung junger Menschen, Familien und Nachbarschaften ist Ziel politischen Handelns im Bezirk. Straßensozialarbeit hat dabei eine spezifische Aufgabe zu erfüllen: „Wenn wir junge Menschen stärken wollen, müssen wir dorthin gehen, wo sie sind.“ Herr Räßler-Wolff stellt die Frage, ob Straßensozialarbeit nur eine „Feuerwehrfunktion“ zu erfüllen hat. Letztlich muss das Ziel von Straßensozialarbeitern/innen sein, sich selbst überflüssig zu machen. Das folgende Zitat eines Berliner Jugendlichen sollte nachdenklich machen: „Wie soll ich mit dem Leben zurechtkommen, wenn mein Streetworker nicht mehr bezahlt wird?“ Anschließend gab Herr Dr. Tossmann einen inhaltlichen Input zum Thema: Die Stellung der aufsuchenden Jugendsozialarbeit im Kontext der Angebote der Jugendhilfe. Die Darstellung der derzeitigen Leistungen der Straßensozialarbeiter/innen erfolgte, wie in der Vorbereitungsphase abgestimmt, durch die Träger der freien Jugendhilfe, die durch das Jugendamt für diese Aufgabe finanzielle Mittel erhalten: - Gangway e.V. - Kietz für Kids e.V. - Sportjugend Berlin e.V. Die anschließende Diskussion erfolgte zu den Schwerpunkten: - Bedarfserhebung - Wer? Wie? - Streetwork D Gemeinwesen - Streetwork D Jugendhilfe - Vernetzung / Ressourcen - Standards - Schlussfolgerungen 4. Auswertung Auf der Grundlage der Darstellung von Herrn Dr. Tossmann und Herrn Becker kann eingeschätzt werden, dass die Angebote im Leistungsbereich Straßensozialarbeit in Lichtenberg auf fundierten Standards erfolgten und bedarfsgerecht sind. Die grundlegenden Methoden der aufsuchenden Jugendsozialarbeit: - Gruppenarbeit - Projektarbeit - Stadtteilarbeit - Einzelbetreuung werden von den Trägern erfolgreich angewandt und innovativ miteinander verbunden. Es wurde überzeugend in der Präsentation und der Diskussion aufgezeigt, dass Straßensozialarbeit einen wichtigen Faktor im Kontext bestehender Strukturen der Jugendarbeit und Jugendhilfe darstellt. Auf keinen Fall kann Streetwork Ersatz für fehlende Strukturen in der Jugendhilfe sein. Der Bedarf für Straßensozialarbeit ist durch die Bedarfsfeststellung der Jugendhilfeplanung und der regionalen Fachplanungen der Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII begründet und nicht durch „Störungen“, die vordergründig aus Lärmbelästigungen abgeleitet werden. Straßensozialarbeit kann jedoch ein Seismograph für Jugendhilfeplanung sein. Die bereits praktizierte sozialräumliche Arbeit der Straßensozialarbeiter/innen und die erfolgreiche Zusammenarbeit gilt es zu erhalten und auszubauen. Die durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit verabschiedeten fachlichen Standards bieten weiterhin die Grundlage für die Arbeit der Träger der freien Jugendhilfe im Arbeitsfeld Straßensozialarbeit. Die Straßensozialarbeitsangebote sollen im bisherigen Umfang erhalten bleiben. Angebote der Straßensozialarbeit sollten nicht zu Ungunsten von Einrichtungen der Jugendarbeit ausgebaut werden. Eine Umsteuerung von stationären zu mobilen Angeboten wird nicht empfohlen. Auf Beschluss des JHA vom 22.11.06 erhalten die freien Träger Gangway e.V. 121.400,00 € und Sportjugend Berlin e.V. 85.610,00 € Zuwendungen aus dem Bezirkshaushalt für 2007. Das Projekt USO des Trägers Kietz für Kids e.V. soll im Rahmen der Förderung präventiver Angebote im Vorfeld von Hilfen zur Erziehung für 2007 70.491,00 € für hinausreichende Jugendsozialarbeit gem. § 13 Abs. 1 SGB VIII aus dem Bezirkshaushalt erhalten. Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 |
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