Drucksache - DS/0742/V  

 
 
Betreff: Bessere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Vereinen sowie anderer nichtschulischer Einrichtungen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion CDUBezirksamt
  BzStR JugBilSport,
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
19.11.2003 
24. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Bildung und Sport Entscheidung
09.03.2004 
31. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bildung und Sport mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
21.04.2004 
29. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
16.06.2004 
31. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin vertagt   
18.08.2004 
32. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
20.10.2004 
34. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag CDU PDF-Dokument
Beschlussempfehlung JHA PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Zwb.) PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin wurde ersucht, die Entwicklungsplanung für die Kindertagesstätten des Bezirkes Lichtenberg fortzuschreiben und zu überarbeiten und bei der Erarbeitung des Kita - Entwicklungsprogramms konkrete Kita - Sanierungsaufgab

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in der 29. Sitzung am 21.04.2004 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht darüber zu berichten, welche Möglichkeiten aus seiner Sicht bestehen, damit sich weitere Schulen im Bezirk dem Wohnumfeld öffnen, Kooperationen mit Vereinen und nichtschulischen Einrichtungen abschließen. Damit könnte zu einer besseren Ausgestaltung des Schulalltages und zur Erhöhung der Wohn- und Freizeitqualität im Kiez bei­getragen werden.

 

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Das Berliner Schulgesetz sichert der einzelnen Schule ein hohes Maß an Eigenverantwortung und gewährleistet Freiräume für die Entwicklung der künftigen Schulprogramme. Das Schulprogramm ist das zentrale Instrument für die Schulentwicklung. Inhalte des Schulprogramms bestimmen auch die Profilierung der Schule als wesentliche Sozialisationsinstanz für Kinder und Jugendliche und dienen der schulischen Präsentation im sozialräumlichen Umfeld.

 

Die Intentionen des BVV-Beschlusses folgen den Regelungen des Berliner Schulgesetzes; hier wird u.a. benannt:

 

“Die Schulen öffnen sich gegenüber ihrem Umfeld. Zu diesem Zweck arbeiten sie im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrages mit den Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe sowie mit außerschulischen Einrichtungen und Personen zusammen, deren Tätigkeit sich auf die Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler auswirkt.” (§5 Abs 1)

 

“Die Schule legt im Schulprogramm insbesondere fest:

. . . die Ziele, Inhalte und Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern.” (§8 Abs 2 Nr. 6)

 

“Stimmberechtigte Mitglieder der Schulkonferenz sind:

. . . eine der Schule nicht angehörende Person, die die Schule in der Wahrnehmung ihrer pädagogischen Aufgaben unterstützen soll.” (§77 Abs 1 Nr. 5)

 

 

In sehr vielen Schulen des Bezirks hat sich auf unterschiedlichen Gebieten, aber auch in unter­schiedlich ausgeprägter Intensität und Qualität eine Zusammenarbeit mit z. B. freien Trägern, Sportvereinen und anderen außerschulischen Institutionen entwickelt.

So gibt es gegenwärtig allein an 21 Schulen Angebote freier Träger, die sowohl Freizeitange­bote (z. B. Schülerclubs) als auch integrierende Angebote (z. B. 2 Schulstationen) beinhalten. Im Sportbereich gibt es an diversen Schulen die bewährte Zusammenarbeit im Rahmen der “Kooperation Schule – Verein”. Diese Arbeit wird grundsätzlich in gegenseitiger Abstimmung zwischen Schule und Verein realisiert. Zu den Schulstationen und zu den meisten Schülerclubs gibt es seitens der Schulen sehr positive Rückäußerungen.

 

Das Bezirksamt benennt der Bezirksverordnetenversammlung folgende Beispiele für Kooperationen Lichtenberger Schulen mit Vereinen und nichtschulischen Einrichtungen:

 

Puschkin-Oberschule

-          Zusammenarbeit mit der RAA (Regionale Anlaufstelle für Ausländerangelegenheiten) über lange Jahre,

-          mit Mitteln des RAA wird der Schülerclub personell und materiell unterstützt,

-          Ziel ist insbesondere, durch seine Arbeit die außerunterrichtliche Arbeit u. a. auf multikultu­rellen Veranstaltungen mit den Schwerpunkten der inhaltlichen Arbeit der Schule zu verzah­nen.

 

Hans-und-Hilde-Coppi-Oberschule

-          längere Zusammenarbeit mit der Gruppe City und einem Autohaus in Lichtenberg (Koch),

-          Ziel dieser Zusammenarbeit ist es besonders, die Ausbildung der Schüler/innen auf musika­lischem Gebiet durch gemeinsames Proben und auch Auftritte (jetzt z. B. gemeinsamer Auftritt von 80 Coppi-Schülern mit der Gruppe City).

-          Das Autohaus unterstützt insbesondere durch Sponsoring, u. a. zur Verfügungstellung von Technik.

 

Barnim-Oberschule

-          Zusammenarbeit mit “Kietz für Kids” und dem Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichten­berg,

-          Ziel ist es, insbesondere die Berufsorientierung und -vorbereitung zu fördern und dafür auch die personellen Ressourcen der Region zu nutzen,

-          z. B., Konzept wird erarbeitet für Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Berufsausbildung
(z. B. Bewerbertraining),

-          Verein und Wirtschaftskreis unterstützen Schülervereinigung “Barnimnetz”, diese kümmert sich u. a. intensiv um zusätzliche Veranstaltungen (Lesungen, Gesprächsrunden - z. B. jetzt zur EU-Ost-Erweiterung) in der Schule.

 

Matibi-Grundschule

-          jahrelange enge Zusammenarbeit mit dem Tierpark (Name der Schule),

-          regelmäßige Tierparkbesuche von Hortgruppen, Klassen und Teilnehmern an Arbeitsge­meinschaften in Verbindung mit konkreten außerunterrichtlichen und unterrichtlichen Aktivi­täten,

-          ständige Ausstellungen von Schülerarbeiten im Tierpark (Gestaltung von Glasvitrinen),

-          Durchführung von Projekttagen und Studientagen in Zusammenarbeit mit dem Tierpark.

 

Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule

-          Zusammenarbeit mit Polizeidirektion 6,

-          Ziel ist Gewaltprävention.  

-          Zusammenarbeit mit OTA (Bildungsträger)

-          dient in erster Linie der Berufsvorbereitung und -findung für die Sonderschüler.

-          Langjährige Zusammenarbeit mit der Paul-und-Charlotte-Kniese-Stiftung, insbesondere große materielle Unterstützung bei Ausstattung mit technischen Geräten für die Arbeit mit sehbehinderten und blinden Kindern, vorgesehen ist, dass ein Vertreter der Stiftung gemäß den Möglichkeiten des neuen Schul­gesetzes als Mitglied der Schulkonferenz vorgeschlagen wird.

Diese Auswahl zeigt eine Palette von Möglichkeiten konkreter Kooperationsbeziehungen auf.

 

Weitere Möglichkeiten werden durch die strukturelle Einbeziehung Lichtenberger Schulen in die “Regionalen Arbeitsgemeinschaften nach § 78 Kinder- und Jugendhilfegesetz” eröffnet. In diesen, durch die freie und öffentliche Jugendhilfe getragenen, Arbeitsgemeinschaften werden regionale Lebens- und Bedarfslagen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien erörtert und jeweilige Maßnahmen aufeinander abgestimmt. Vertreter der Jugendhilfeträger, der Schulen und regionale Akteure können in den 5 Lichtenberger Arbeitsgemeinschaften regelmäßig in den fachlichen Austausch treten und die Sozialraumorientierung durch die Vernetzung der regionalen Institutionen und Akteure befördern.

 

Der Leitgedanke der “Schule im Kiez” wird sich auch künftig weiter ausprägen. Hierbei ergänzen sich die schulischen Ziele zur jeweiligen Profilierung als lebensnahe Bildungseinrichtung mit der sozialräumlichen Orientierung, auch außerhalb des schulischen Alltags intergenerativer Freizeit- und Begegnungsort zu sein. Dabei bilden pädagogisch-inhaltliche, räumliche und flächenmäßige schulische Ressourcen Anknüpfungspunkte für vielfältige Angebote im Kiez, deren Umsetzung wiederum die Attraktivität der Schule, damit den Bekanntheitsgrad und die Nachfrage steigern kann.

 

Entscheidend für die Authentizität und Nachhaltigkeit der schulischen Öffnung gegenüber Kooperationspartnern ist das Engagement und der Wille der Beteiligten “vor Ort” unter Berücksichtigung der jeweiligen schulischen Zielvorstellungen.

 

Das Bezirksamt wird in seiner Zuständigkeit und in Zusammenarbeit mit der Außenstelle Lichtenberg der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport auch künftig unterstützend für Schulen des Bezirkes tätig werden, damit Kooperationen mit außerschulischen Partnern gefördert werden. Hierzu zählt die Mithilfe bei der Umsetzung von entsprechenden Beschlüssen schulischer Gremien, Anfragen der Schulleitungen etc. durch Kontaktvermittlung und Beratung, insbesondere auch zu schulrechtlichen und haushaltsrechtlichen Regelungen.

 

 

 

 

 

Emmrich                                                                                 Räßler

Bezirksbürgermeisterin                                                          Bezirksstadtrat

 

 

 

 

 

1.Büro BzBm

2.Kopie BilSp AL

3.Wv BVV / z.d.A.                EU BzStR JugBilSp:

 

 
 

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