Drucksache - DS/0681/V
Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen Anlässlich
der 1. Nationalen Impfwoche wurde in Lichtenberg eine Impfkampagne an allen 30
Grund- und 11 Sonderschulen des Bezirks mit insgesamt ca. 11.000 Schülerinnen
und Schülern organisiert. Ziel war die Erfassung und Verbesserung des aktuellen
Impfstatus jedes einzelnen Kindes, mögliche Impflücken aufzuspüren und in
Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten soweit wie möglich zu schließen.
Der Durchimmunisierungsgrad soll an die von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) geforderten 90 % angenähert werden. Trotz des
kurzen Zeitraumes (7. Mai – 6. Juni 2003) beteiligten sich 5.287 Kinder (ca. 48
%) mit ihren Eltern an der Aktion. Von den beteiligten Schülern erhielten laut
ärztlicher Eintragung auf den Teilnehmerkarten 1.130 (21,4 %) Kinder wenigstens
eine Impfung. Bei einigen Kindern fehlten mehrere Impfungen, die entweder
gleich durchgeführt oder für einen späteren Zeitpunkt empfohlen wurden. Bei 368
Kindern (7 %) konnten fehlende Impfungen nicht nachgeholt werden u.a. wegen
akuter oder chronischer Erkrankungen. Dazu wurden jedoch ärztliche Empfehlungen
an die Eltern erteilt. Bei den anderen Kindern war der Impfstatus in Ordnung. Der
kurzfristige “Impfcheck” bei einer so hohen Anzahl von Schulkindern wird von
uns als Erfolg gewertet. Das Thema “Impfen” wurde damit wieder ins öffentliche
Bewusstsein gerufen. Zwar lief die eigentliche Impfaktion nur 4 Wochen, aber
jeder ist aufgerufen, seinen Impfstatus auch unabhängig davon überprüfen
lassen. Die fünf
Schulklassen mit der höchsten Beteiligungsrate werden am 17. September in das
Rathaus Lichtenberg zu einer Auszeichnungsfeier eingeladen. Dabei wird ihnen
der Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit Prämien in Höhe von je 300 € für
ihre Klassenkasse überreichen. Diese Prämien werden vom Deutschen Grünen Kreuz
und dem Impfstoff-Hersteller Chiron Behring zur Verfügung gestellt. Als
ausgesprochen positiv ist die konstruktive Zusammenarbeit mit den
niedergelassenen Ärzten, den Schulen und Eltern zu bezeichnen. Im Vorfeld der
Aktion wurden in Zusammenarbeit mit der Abt. Jugend, Bildung und Sport das
Schulamt, die Schulleiter, der Bezirkselternausschuss, die in Lichtenberg
niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte und Allgemeinmediziner umfassend über
das Anliegen und den Ablauf der Impfaktion informiert und um ihre Unterstützung
gebeten. Anfang Mai erhielten alle Grund- und Sonderschüler über die Schulen
einen Elternbrief und eine Teilnehmerkarte. Die Eltern wurden gebeten, den
Impfausweis ihres Kindes beim Haus- oder Kinderarzt kontrollieren und
notwendige Impfungen gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Auf den
Teilnehmerkarten wurden die Ärzte angefragt, ob eine vollständige Grundimmunisierung
- Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Haemophilus influaenzae Typ
b-Hib-,Kinderlähmung, Hepatits B, Mumps, Masern und Röteln (Kombi-Impfungen) -
nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorliegt
oder welche bzw. wie viele Impfungen durch sie ergänzt worden sind bzw. noch
werden. Die Ergebnisse der
Schuleingangsuntersuchungen in Lichtenberg hatten zuvor gezeigt, dass sich der
Durchimpfungsgrad bei den Einschülern verringert, besonders bei Kindern aus
nicht deutschsprachigen Herkunftsländern. Die von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) geforderte Quote von 90 % wird z.T. deutlich
unterschritten. Somit besteht aus medizinischer Sicht Handlungsbedarf, zumal
viele Kinder außerdem nicht regelgerecht geimpft sind. Notwendige Impfserien
werden oftmals zwar begonnen, aber aus den verschiedensten Gründen nicht zu
Ende geführt. Schutzimpfungen erzeugen Immunität. Sie schützen vor
Infektionskrankheiten und zählen zu den effektivsten und kostengünstigsten
präventiven Maßnahmen der modernen Medizin. Deshalb erfolgt die Finanzierung
der Impfungen durch die Krankenkassen und war somit für die Schülerinnen und
Schüler kostenlos. Da der Durchimpfungsgrad bei Kindern
nicht deutschsprachiger Herkunft besonders gering ist und auch mit dem
Sozialindex (d.h. mit der Höhe des Familieneinkommens) korreliert, versucht das
Bezirksamt in diesen Fällen besonders zielgruppenorientiert zu arbeiten. So
werden entsprechende Informationsblätter in den Sprechstunden des Sozialamtes
und des Jugendamtes ausgegeben und Postsendungen beigelegt. In Kürze werden
diese allgemein gültigen Informationen auch in russischer und vietnamesischer
Sprache zur Verfügung stehen. 10360
Berlin, den Emmrich Geisel Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat
UmGes |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksparlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |