Drucksache - DS/0681/V  

 
 
Betreff: Lichtenberger Impfaktion 2003
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR UmGesBzStR UmGes,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
17.09.2003 
22. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin wurde ersucht, die Entwicklungsplanung für die Kindertagesstätten des Bezirkes Lichtenberg fortzuschreiben und zu überarbeiten und bei der Erarbeitung des Kita - Entwicklungsprogramms konkrete Kita - Sanierungsaufgab

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen

 

Anlässlich der 1. Nationalen Impfwoche wurde in Lichtenberg eine Impfkampagne an allen 30 Grund- und 11 Sonderschulen des Bezirks mit insgesamt ca. 11.000 Schülerinnen und Schülern organisiert. Ziel war die Erfassung und Verbesserung des aktuellen Impfstatus jedes einzelnen Kindes, mögliche Impflücken aufzuspüren und in Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten soweit wie möglich zu schließen. Der Durchimmunisierungsgrad soll an die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geforderten 90 % angenähert werden.

 

Trotz des kurzen Zeitraumes (7. Mai – 6. Juni 2003) beteiligten sich 5.287 Kinder (ca. 48 %) mit ihren Eltern an der Aktion. Von den beteiligten Schülern erhielten laut ärztlicher Eintragung auf den Teilnehmerkarten 1.130 (21,4 %) Kinder wenigstens eine Impfung. Bei einigen Kindern fehlten mehrere Impfungen, die entweder gleich durchgeführt oder für einen späteren Zeitpunkt empfohlen wurden. Bei 368 Kindern (7 %) konnten fehlende Impfungen nicht nachgeholt werden u.a. wegen akuter oder chronischer Erkrankungen. Dazu wurden jedoch ärztliche Empfehlungen an die Eltern erteilt. Bei den anderen Kindern war der Impfstatus in Ordnung.

 

Der kurzfristige “Impfcheck” bei einer so hohen Anzahl von Schulkindern wird von uns als Erfolg gewertet. Das Thema “Impfen” wurde damit wieder ins öffentliche Bewusstsein gerufen. Zwar lief die eigentliche Impfaktion nur 4 Wochen, aber jeder ist aufgerufen, seinen Impfstatus auch unabhängig davon überprüfen lassen.

 

Die fünf Schulklassen mit der höchsten Beteiligungsrate werden am 17. September in das Rathaus Lichtenberg zu einer Auszeichnungsfeier eingeladen. Dabei wird ihnen der Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit Prämien in Höhe von je 300 € für ihre Klassenkasse überreichen. Diese Prämien werden vom Deutschen Grünen Kreuz und dem Impfstoff-Hersteller Chiron Behring zur Verfügung gestellt.

 

Als ausgesprochen positiv ist die konstruktive Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, den Schulen und Eltern zu bezeichnen. Im Vorfeld der Aktion wurden in Zusammenarbeit mit der Abt. Jugend, Bildung und Sport das Schulamt, die Schulleiter, der Bezirkselternausschuss, die in Lichtenberg niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte und Allgemeinmediziner umfassend über das Anliegen und den Ablauf der Impfaktion informiert und um ihre Unterstützung gebeten. Anfang Mai erhielten alle Grund- und Sonderschüler über die Schulen einen Elternbrief und eine Teilnehmerkarte. Die Eltern wurden gebeten, den Impfausweis ihres Kindes beim Haus- oder Kinderarzt kontrollieren und notwendige Impfungen gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Auf den Teilnehmerkarten wurden die Ärzte angefragt, ob eine vollständige Grundimmunisierung - Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Haemophilus influaenzae Typ b-Hib-,Kinderlähmung, Hepatits B, Mumps, Masern und Röteln (Kombi-Impfungen) - nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorliegt oder welche bzw. wie viele Impfungen durch sie ergänzt worden sind bzw. noch werden.

 

Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen in Lichtenberg hatten zuvor gezeigt, dass sich der Durchimpfungsgrad bei den Einschülern verringert, besonders bei Kindern aus nicht deutschsprachigen Herkunftsländern. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geforderte Quote von 90 % wird z.T. deutlich unterschritten. Somit besteht aus medizinischer Sicht Handlungsbedarf, zumal viele Kinder außerdem nicht regelgerecht geimpft sind. Notwendige Impfserien werden oftmals zwar begonnen, aber aus den verschiedensten Gründen nicht zu Ende geführt. Schutzimpfungen erzeugen Immunität. Sie schützen vor Infektionskrankheiten und zählen zu den effektivsten und kostengünstigsten präventiven Maßnahmen der modernen Medizin. Deshalb erfolgt die Finanzierung der Impfungen durch die Krankenkassen und war somit für die Schülerinnen und Schüler kostenlos.

 

Da der Durchimpfungsgrad bei Kindern nicht deutschsprachiger Herkunft besonders gering ist und auch mit dem Sozialindex (d.h. mit der Höhe des Familieneinkommens) korreliert, versucht das Bezirksamt in diesen Fällen besonders zielgruppenorientiert zu arbeiten. So werden entsprechende Informationsblätter in den Sprechstunden des Sozialamtes und des Jugendamtes ausgegeben und Postsendungen beigelegt. In Kürze werden diese allgemein gültigen Informationen auch in russischer und vietnamesischer Sprache zur Verfügung stehen.

 

 

 

10360 Berlin, den

 

 

 

 

 

 

Emmrich                                                                                 Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                                        Bezirksstadtrat UmGes

 

 
 

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