Drucksache - DS/1125/IX
Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, das Kunsthaus 360° mit einer auskömmlichen Finanzierung auszustatten und sich gegenüber der HOWOGE für eine Mietbefreiung des Objekts einzusetzen.
Begründung: Neu-Hohenschönhausen ist ein wachsender, zunehmend junger und kulturell vielfältiger Ortsteil. Dennoch ist der Anteil aller Personen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II unter 65 Jahren mit 25,5 Prozent deutlich über dem bezirklichen Wert von 16,1 Prozent und dem Berliner Wert mit 15,9 Prozent. Diese Armut hat viele Gesichter und bedeutet mehr als materielle Unterversorgung, wenngleich Geld oft der Ausgangspunkt bleibt. Armut drückt sich in gesundheitlichen Aspekten aus, in Bildungsungerechtigkeit oder in fehlenden Chancen an der sozialen Teilhabe. Gerade in der an den Prerower Platz angrenzenden Zingster Straße ist fast die Hälfte der Kinder und deren Familien von Armut betroffen. Das Angebot niedrigschwelliger und kostengünstiger Kulturangebote ist besonders hier von Nöten! Das Kunsthaus 360° ist ein Ort der Begegnung. Es war bis 2021 durch den Integrationsfond gefördert und ist eine Erweiterung der Jugendkunstschule Lichtenberg. Seither kämpft der ALBUS e.V. für die Weiterexistenz dieser Einrichtung. Die wird jedoch massiv erschwert. Grund hierfür ist zum einen die sehr hohe monatliche Miete in Höhe von 3.509,55 Euro der HOWOGE. Es besteht ein jährlicher Finanzierungsbedarf in Höhe von 35.000 Euro. Täglich erreichen das Haus Anfragen von Schulen und Kitas, die jedoch abgelehnt werden müssen, da die bestehenden Kapazitäten aufgrund fehlender Finanzierung nicht ausgeweitet werden können. Die bestehenden Kunstkurse sind restlos ausgebucht. Eine Hausleitung gibt es nicht mehr, doch weitere Projekte sind geplant. Aktuell hält sich die Einrichtung noch bis Ende März 2024 mit der IKEA Stiftung über Wasser. Die Verfügbarkeit der Angebotsmappen online ist von großem Wert und sollte beibehalten werden, insbesondere für Personen, die nicht fließend deutsch sprechen oder lesen und nur über Übersetzungsprogramme die Broschüre verstehen können. Dennoch äußern Einrichtungen den Wunsch, diese Mappen auch direkt zu verteilen, beispielsweise in Kitas, in der Kita-Sozialarbeit, in Kinder- und Frauenarztpraxen oder für Hebammen.
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