Drucksache - DS/1105/IX
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Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, genau wie in Friedrichshain-Kreuzberg das Konzept der selbstlernenden Heizkreisregelung anzustreben und umzusetzen.
Aktuell werden dort in neun Schulen energiesparende Heizkreisregelungen installiert. Das neue Heizungssystem soll jährlich hunderte Tonnen Co2 einsparen und die Heizkosten der Gebäude drastisch senken.
Begründung: Gerade in Schulgebäuden besteht ein großes Potenzial, die Energieverbräuche durch neue intelligente und digitale Lösungen erheblich zu reduzieren. Die ersten Monate mit dem neuen System hätten „bereits beachtliche Erfolge“ gezeigt (siehe Link zum Artikel unten). Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will diese Technologie darum nun in möglichst all seinen 305 Gebäuden einsetzen. Vor allem in den anderen 41 Schulen. Die smarte Technik braucht keine Baumaßnahme, sie ist sozusagen minimalinvasiv. „Die Technik kann bei laufendem Betrieb installiert werden, die Schulen merken davon gar nichts“, so Dennis Herrmann, Geschäftsführer der verbauenden Firma im Nachbarbezirk. Das Ausrüsten der z.B. neun Schulheizkeller hat zwei Monate gedauert. 283.500 Euro hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in die Technik für die neun Keller investiert. Und das hat sich offenbar gelohnt, denn laut Bezirksamt sank der Gasverbrauch pro Liegenschaft um bis zu 18 Prozent. Damit konnten 289.000 Euro Kosten gespart werden. Die höhere Einsparsumme ergibt sich aus dem gestiegenen Gaspreis, der 2023 bei 14,5 Cent pro Kilowattstunde lag. Anfang 2024 sank er auf zehn Cent. In der Summe rechnet das Bezirksamt damit, an allen neun Schulstandorten jährlich 220.000 Euro Heizkosten sparen zu können und mehr als 450 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr weniger in die Luft zu blasen. Das ist so viel, wie ein Mittelklassewagen auf 2,2 Millionen Kilometern ausstößt. „Oder, was 450 Drei-Zimmer-Wohnungen an Heizenergie verbrauchen“, hat Bürgermeisterin Clara Herrmann ausgerechnet. Das Modell funktioniert mit einem Algorithmus, der den Verbrauch der Gasheizung digital reguliert und optimiert. An kalten Wintertagen hält das System die Temperatur in den Klassenräumen stabil bei etwa 20 Grad Celsius. Anhand der aktuellen Wetter- und Messdaten berechnet der Algorithmus den idealen Betriebspunkt der Heizung und regelt die Anlage damit bedarfsgerecht über den Durchfluss und die Vorlauftemperatur. Die Daten wiederum liefern funkfähige Switches an den Heizungskeller. Ein bedienbarer Monitor zeichnet alle Daten und Verbräuche auf. So können sämtliche Heizungen in den Schulen und anderen Bezirksgebäuden erfasst und von zentralen Bildschirmarbeitsplätzen im Bezirksamt gesteuert werden. Das energiesparende System der verbauenden Firma nutzen auch Schulen in Spandau und Potsdam.
https://www.berliner-woche.de/friedrichshain-kreuzberg/c-umwelt/friedrichshain-kreuzberg-setzt-auf-neue-technik_a404262
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