Auszug - Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan 2023  

 
 
22. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6.2
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Di, 05.12.2023 Status: öffentlich
Zeit: 19:02 - 21:26 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 100 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
DS/0951/IX Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan 2023
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtJugendhilfeausschuss
Verfasser:BzStRin FamJugGes 
Drucksache-Art:Vorlage zur BeschlussfassungBeschlussempfehlung
 
Wortprotokoll

Jugendstadträtin Schuler (DIE LINKE) bringt die Drucksache ein. Der KEP orientiert sich an Erwartungen und am Ist-Zustand. Ebenso sei er an Diskussionen des Haushaltes der Senatsverwaltung geknüpft.

 

Die eigentliche Herausforderung sei aber, die bestehenden und geplanten Kapazitäten und Bedarfe mit Erzieherinnen und Erziehern sowie weiterem Fachpersonal zu hinterlegen. Sprachkitas sowie Sprachförderung seien eine weitere Aufgabe im kommenden Jahr. Lichtenberg verzeichnet einen großen Zuzug.

 

Negativ hinzu kommen steigende Baupreise und eine sinkende Bauentwicklung. Sie übergibt das Wort an Frau Stork, die mit dem KEP beauftragte Mitarbeiterin des Jugendamtes, die eine Präsentation vorstellt. Diese hängt dem Protokoll an.

 

Diskussionsthemen:

 

Schulplanung und Betreuungsquoten:

Frau Stork erläuterte, dass die Zielbetreuungsquote bei 75% liegt. Es gibt unterschiedliche Berechnungsmethoden zwischen Land und Bezirken, die zu verschiedenen Altersgruppen führen. Entgegen dem System Schule, welches verpflichtend zu besuchen ist und damit Vollversorgung der Kinder notwendig ist, ist ein Besuch der Kindertagesstätten nicht verpflichtend und nach Altersgruppen sehr unterschiedlich ausgelastet. Beispielsweise werden Kinder unter einem Jahr kaum in Kitas betreut.

 

Die bezirkliche Schulplanung läuft eigenständig, weil auch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) zusätzliche Bedarfszahlen liefere, aber dem Lichtenberger Schulamt natürlich der KEP bekannt ist.

 

Fragen wurden bezüglich der Rückstellung von Schulen und der vielfältigen Anforderungen an Familien gestellt. Dies umfasst unterschiedliche Erziehungsansätze, kulturelle Vielfalt und Beratungsbedarf.

 

Unterstützung von Tagespflegemüttern:

 

Es wurde diskutiert, wie das Amt die Tätigkeit von Tagespflegemüttern unterstützen will.  Das Amt bestätigte, dass aufgrund geringer Zahlen von Umnutzungen von Wohnraum in Kindertagespflege diesen Bereich fördern will, angesichts des demografischen Wandels sei dies auch notwendig. Es steht aber mit dem Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum in Konflikt.

 

Anpassungen bei Betreuungsquoten und -kapazitäten:

 

Es gab eine Diskussion über aktuelle und zukünftige Betreuungsquoten sowie darüber, wie Kitaplätze über die genehmigten Kapazitäten hinaus belegt werden und temporäre Überbelegungen gehandhabt werden. Temporäre Überbelegungen seien zwar möglich, müssen aber im Ausnahmefall von der Kitaaufsicht des Senats genehmigt werden. Kinder können immer nur entlang des Personalschlüssels betreut werden.

Um Kapazitäten zu erhöhen, müssen Träger mit Fördermitteln bauen. Mehrmals im Jahr gibt es Abfragen zu Baustand und Planungen seitens des Amtes. Wesentlich sind Erweiterungsbauten zur Steigerung der Platzkapazitäten. KEP ist dafür ein Bearbeitungsinstrument, um gegenüber dem Senat Bedarfe anzuzeigen und Fördermittel zu beantragen. Zudem kann das Bezirksamt selbst nichts an der Personalsituation ändern, da das Amt bspw. selbst nicht ausbilden kann. Hinsichtlich dessen ist vieles über Landesrecht geregelt.

 


Maßnahmen bei starkem Aufwuchs und Wechseln zwischen Bezirken:

 

Es wurde betont, dass neben pädagogischen Konzepten auch andere Faktoren wie Nachbarschaften, Arbeitswege und Unterversorgung zum Wechseln von Kindern in andere Bezirke führen.

 

Einzelheiten zu Förderbedarfen wurden im Kontext von Diagnosen und sozialrechtlichen Einstufungen erläutert.

 

Rekrutierung von Fachkräften und Bevölkerungsprognosen:

 

Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Kinderärzten wurden angesprochen, und es wurde betont, dass Bedarfsplanungen unkoordiniert wirken. Das Amt bestätigt teilweise diesen Eindruck und versucht selbst realistische Prognosen abzugeben. Die Zahlen der Senatsverwaltungen unterscheiden sich teilweise sehr. Mitte nächsten Jahres wird eine neue bezirkliche Prognose entwickelt.

 

Nutzung von Leerständen für Kitas und Berücksichtigung aktueller Entwicklungen:

 

Es werden die Gesprächskanäle des Bezirksamtes abgefragt und angeregt, über potenzielle Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung nachzudenken, um Leerstände in großen Einkaufszentren oder anderen Gewerbeobjekten für Kitas zu nutzen.

 

Die Einbeziehung aktueller Diskussionen wie des Kitachancenjahres in die Planung wurde erörtert. Der Datensatz basiert auf dem Stand Juli des aktuellen Jahres, da es regelmäßige kleinere Veränderungen sowie externe Faktoren wie bspw. das Chancenjahr gibt, die nicht sofort in die Planung einfließen können. Diese werden dann in den nächsten KEP integriert. Es ist wichtig, sich an den Stichtag zu halten, um den Umfang des Papiers einzugrenzen und vergleichbar zu halten. Konkrete Maßnahmen sind noch nicht festgelegt, aber es gibt einen Austausch in Stadträterunden, um Probleme einzelner Bezirke anzugehen.

 

Die Drucksache DS/0951/IX Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan 2023 wird mit 15/0/0 (JA/Nein/Enthaltung) einstimmig angenommen.

 

 
 

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