Auszug - Führung und Einweisung Anna-Seghers-Bibliothek mit Vision und Zielen der neuen Leitung für die kommenden Jahre  

 
 
6. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Ausschusses Kultur und Weiterbildung
TOP: Ö 1
Gremium: Kultur und Weiterbildung Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 21.11.2023 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:55 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Anna-Seghers-Bibliothek, Konferenzraum
Ort: Prerower Platz 2, 13051 Berlin
 
Wortprotokoll

Zunächst stellte die Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Frau Dr. Gocksch, eine neue Mitarbeiterin und einen neuen Mitarbeiter vor: Frau Dr. Futterlieb als Fachbereichsleiterin für die vier Lichtenberger Bibliotheken und Herrn Bärtel als Leiter der Anna-Seghers-Bibliothek.

 

Einführend informierte Frau Dr. Gocksch dann über einige Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2022:

351 566 Menschen besuchten einen der vier Lichtenberger Bibliotheksstandorte. Damit sind sie die von Berlinerinnen und Berlinern am häufigsten genutzten Kultureinrichtungen.

 

1630 Veranstaltungen der Stadtbibliothek Lichtenberg mit 31 165 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben stattgefunden. 1084 davon Kinder und Jugendliche im Rahmen der Leseförderung und Medienkompetenzentwicklung für 64 Kitas und 31 Schulen.

 

268 935 Medien befinden sich an den vier Standorten, es gab im vorigen Jahr 1 191 889 Entleihungen.

 

201 Stunden waren die vier Standorte wöchentlich geöffnet.

5 005 Neuanmeldungen konnten verzeichnet werden.

 

Die vier Standorte der Stadtbibliothek Lichtenberg sind gut vernetzte Bildungs- und Kulturorte. Hier wird – bis Mitte Dezember sogar an sieben Tagen in der Woche – Medienkompetenz vermittelt, werden Kinder an Robotik, Seniorinnen und Senioren an den Umgang mit Tablet und Smartphone herangeführt. Geboten wird ein kieznahes Kulturprogramm.

 

Die Nutzer:innen können nicht nur Bücher und Filme, Brett- und Konsolenspiele, sondern auch Hörspielfiguren, Tablets, E-Book-Reader oder auch eine Schlagbohrmaschine oder ein Lastenfahrrad

ausleihen.

 

Die Stadtbibliothek Lichtenberg ist für Kitas und Schulen, Eltern, Kinder und Jugendliche eine wichtige Partnerin zur Förderung von Lese-, Sprach- und Medienkompetenzen.

Alle Standorte unterhalten intensive Beziehungen zu Schulen und Kitas im Umfeld und führen Bibliothekseinführungen, Vorlesestunden, Lesungen, Recherchetrainings, Vorbereitungen auf Präsentationsprüfungen durch.


Neben der Programmarbeit liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Angeboten für Familien. Regelmäßige Familiensamstage bieten Familien am Samstagvormittag Puppentheater oder Aktionen unterschiedlicher Art. In offenen Angeboten am Nachmittag können sich Kinder und Familien in der Anna-Seghers-Bibliothek spielerisch Wissen zu Roboting und Coding aneignen und Bilderbuchgeschichten erleben. Weitere offene Formate wie „Mitmachexperimente mit dem Forschergarten“ wurden durch das Netzwerk der Wärme ermöglicht oder das Robotik-Angebot „Code & Play“ durch den Bibliotheksstärkungsfonds.

Als erste Öffentliche Bibliotheken Berlins tragen die vier Standorte der Stadtbibliothek Lichtenberg das Alpha-Siegel.

Die Bedeutung von Bibliotheken als Dritter Ort neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz hat einen immer größeren Stellenwert als Ort für konsumfreien Aufenthalt, lebenslanges Lernen, als Arbeitsplatz für alle.

Ein wichtiger Trend in Bibliotheken sind Experimentierwerkstätten – sogenannte Makerspaces. Zu den Highlights der Anna-Seghers-Bibliothek gehört der 2020 eröffnete Makerspace, finanziert aus Mitteln des Projektes Digitale Welten des VOEBB.

 

Die Lichtenberger Stadtbibliotheken sind mit vielen unterschiedlichen Kultureinrichtungen vernetzt. Ein Beispiel für eine gute Zusammenarbeit ist die Kooperation mit der Philipp-Reis-Oberschule.

 

Danach führten Frau Dr. Futterlieb und Herr Bärtel die Ausschussmitglieder durch alle Bibliotheksräume.

 

 

Aus der anschließenden Diskussion:

 

Frage: Wie und wo ist das Angebot in der Öffentlichkeit sichtbar?

 

Antwort: Der Schwerpunkt liegt auf der Leseförderung. Es gibt regelmäßigen Kontakt zu Kitas und Schulen, die zu den Angeboten eingeladen werden. Neu ist eine Koordinatorin im Bezirk für alle Kooperationen auch im Erwachsenenbereich. Stabsstelle ist das Veranstaltungsmanagement, die Öffentlichkeitsarbeit bewirbt die Veranstaltungen nach außen.

 

Frage: Die Bibliothek ist im Linden-Center nicht so leicht zu finden, welche Erfahrungen gibt es mit der Zugänglichkeit zu diesem Standort?

 

Antwort: Es gab noch keine Beschwerden. Aber wer das Gebäude zum ersten Mal aufsucht, hat es schon ein bisschen schwer. Die Bibliothek ist immer wieder mit dem Center im Gespräch. Es gibt eine Offenheit, etwas an der Zugänglichkeit zu verändern. Eine Idee ist, in einem frei werdenden Center-Raum mit einem Miniangebot das Interesse zu wecken. Mittel für solche Maßnahmen sind im Haushalt eingestellt.

 

Frage: Gibt es eine Evaluation, wie spezielle Formate aus dem Netzwerk für Wärme angenommen werden?

 

Antwort: Noch gibt es keine konkreten Zahlen, aber die Veranstaltungsmanagerin hat die Evaluierung im Blick. Das Angebot wird sehr gut angenommen. Es ist eine Weiterführung und Verstetigung gewünscht. Im Februar und März dieses Jahres wurden als Pilotprojekt aus Mitteln des Netzwerks für Wärme die Öffnungszeiten der Bibliotheken verlängert. An allen vier Standorten wurden die Samstagsöffnungszeiten erweitert. Die Anna-Seghers-Bibliothek spricht ihr Publikum mit monatlich 60 zusätzlichen Veranstaltungen programmatisch an. Sie richten sich vor allem an Familien mit Kindern und werden gezielt an Schulen beworben. Alle Standorte freuen sich über volle Häuser.

 


 


Frage: Es steckt große Innovationskraft im Haus und gibt ein enorm vielseitiges Angebot, was erwartet uns als nächstes?

 

Antwort: Die Bibliothek versteht sich als dritter Ort, erster Familie, zweiter Arbeit, dritter Bibliothek als Ort, wo man gern sein möchte. Mit der Möglichkeit, mit Fachpersonal anders zu öffnen können neue Angebote entstehen, zum Beispiel in Bibliotheken unkompliziert das Klavierspiel zu erlernen.

 

Frage: Wie wirken sich erweiterte Öffnungszeiten finanziell aus, belastet das die Kosten-Leistungs-Rechnung durch mehr Ausleihen?

 

Antwort: In einzelnen Standorten wurden Selbstverbucher eingerichtet, Räume sind durch die Verlängerung der Öffnungszeiten zusätzlich nutzbar. Das wirkt sich zunächst nicht auf die Kosten-Leistungs-Rechnung aus, weil durch das Sonderprogramm Netzwerk der Wärme finanziert. Im nächsten Jahr stehen hoffentlich Mittel zur Verfügung, mit denen Personal bezahlt werden kann. Es gibt in Berlin Ressourcen, den dritten Ort fortzusetzen.

 

Frage: Können regionale – auch historische – Geschichten Bestandteil der Bibliotheken werden?

 

Antwort: Es geht darum, Identität von lokalen Ereignissen und Akteuren herzustellen, geschichtliche Wurzeln zu zeigen. Am Standort soll zum Beispiel ein Ort für die Volkshochschule etabliert werden, das lässt sich gut miteinander verknüpfen.

 

 
 

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