Auszug - Vorstellung zum Sachstand des Vorhabens der Fa. Archigon an der Rummelsburger Bucht  

 
 
31. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Ausschusses Ökologische Stadtentwicklung, Mieter:innenschutz und Facility Management
TOP: Ö 4
Gremium: Ökologische Stadtentwicklung, Mieter:innenschutz und Facility Management Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 26.10.2023 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 100 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll

Herr Hastrich (Geschäftsführer der Archigon Projektentwicklung und Baubetreuung GmbH) und Herr Van Bernum (Leiter Vertrieb der Archigon Projektentwicklung und Baubetreuung GmbH) stellen den Sachstand des Vorhabens Spreewerk vor.

 

Sie informieren, dass:

         das Projekt sich in die Entwicklungsachse Spree einfügt.

         eine sehr gute Verkehrsanbindung durch die Köpenicker Chaussee und den öffentlichen Nahverkehr besteht.

         das aktuelle Planungsrecht ein Gewerbegebiet ausweist.

         ein vorhabenbezogener Bebauungsplan 11-47a-1 VE Köpenicker Chaussee 15-18 aufgestellt ist und die frühzeitigen Beteiligungen abgeschlossen sind.

         ein Leitbild für ein größeres Gebiet mit dem Arbeitstitel Spreeküste in einem Werkstattverfahren entwickelt wurde.

         das finale Konzept durch die beiden ersten Preisträger des städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens ausgearbeitet wurde.

         das finale Konzept einen Landschaftsraum an der Spree, einen Stadtplatz am Blockdammweg, Hochpunkte und eine interne Erschließung vorsieht. Es soll eine klare städtebauliche Kante zur Köpenicker Chaussee ausgebildet werden. Der 7-geschossige Gebäudekörper soll nach dem dritten Obergeschoss zurückspringen, um einen Bezug zur Gaswerksiedlung herzustellen.

         eine Brücke für Fuß- und Radverkehr über die Spree angedacht ist.

         das Areal der Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

         eine vielfältige, gewerbliche Nutzung angestrebt wird.

 

 

Herr Engels (Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e. V.) fragt, wann mit dem Planreifebeschluss des Bezirksamts zu rechnen ist und warum das Verfahren so lange dauert.

 

Das Bezirksamt antwortet, dass die frühzeitigen Beteiligungen abgeschlossen sind und weitere Verfahrensschritte ausstehen. Der Beschluss der Planreife kann derzeit nicht terminiert werden.

 

Die Vertreter der Firma Archigon antworten, dass:

         nach der Leitbilderstellung das Bebauungsplanverfahren wieder aufgenommen werden soll und die formelle Beteiligung der Träger öffentlicher Belange vorbereitet wird. Der Verfahrensschritt soll Ende November 2023 starten.

         die Planreife Mitte 2024 erteilt werden könnte.

 

Der Ausschuss erteilt Herrn Fabich (Gast) und Herrn Dr. Frommer (Gast) Rederecht zu dem TOP.

 

In der Aussprache äußern sich:

         Herr Leonhardt, der das Bauprojekt kritisch sieht. Er findet, dass die Entwicklung in die falsche Richtung geht. Die geballte Ansiedlung von Gewerbe sei problematisch. Es werde ein Geisterquartier geschaffen. Er fragt, warum man das Quartier nicht für Wohnen öffnen kann und sieht die verkehrliche Anbindung bei viertausend neuen Arbeitsplätzen im Quartier eher kritisch.

         Frau Ziegler, die informiert, dass Wohnen ihrer Kenntnis nach nicht zulässig ist. Das Grundstück sei das letzte Stück Spreeküste, das Lichtenberg hat. Sie möchte kein Quartier, das am Wochenende tot ist und fragt daher, wie sichergestellt werden soll, dass das Quartier auch am Wochenende belebt ist. Sie fragt, wie sich die verkehrliche Anbindung verbessern lässt und ob es konkrete Planungen für die angesprochene Brücke nach Treptow-Köpenick gibt.

         Herr Paulus, der Probleme bei der verkehrlichen Anbindung sieht. Er findet das Vorhaben an sich und auch die Lösung, die Kubatur der Gaswerksiedlung aufzunehmen, gut.

 

Die Vertreter der Firma Archigon antworten, dass:

         sie gern ein urbanes Mischgebiet umgesetzt hätten.

         eine Planung für Wohnungen sich aktuell aufgrund des Flächennutzungsplans (FNP) und immissionsschutzrechtlicher Vorgaben nicht darstellen lässt.

         sie das Quartier durch Nutzer beleben wollen.

         Gespräche mit der BVG zu einer Taktverdichtung der Tramlinien laufen und eine Tramverbindung nach Oberschöneweide wünschenswert ist.

         die angesprochene Brücke (Spreebrücke Plänterwald) im Radverkehrsplan des Landes Berlin vorgesehen ist.

 

Herr Nöske (Stadtentwicklungsamt) antwortet, dass:

         der Flächennutzungsplan (FNP) für das Gebiet Gewerbe vorsieht. Er müsste geändert werden, um Wohnen planungsrechtlich zu ermöglichen. 

         er sich für eine FNP-Änderung einen Impuls aus der Politik wünscht.

         eine andere Nutzung als eine gewerbliche Nutzung sich derzeit nicht abbilden lässt. Er weist dabei auch auf das Heizkraftwerk Klingenberg hin. 

 

In der weiteren Aussprache äußern sich:

         Herr Fabich, der fragt, ob die Stadt Eigentümer eines Teils des Grundstücks ist und u. a. behauptet, dass Archigon nicht Eigentümer des Grundstücks Köpenicker Chaussee 15-18 ist.

         Herr Dr. Frommer, der fragt, wie die beiden Entwürfe der ersten Gewinner des Wettbewerbsverfahrens in einem Leitbild vereinigt werden sollen. Er sagt, dass wichtige Themen aus dem Wettbewerbsverfahren, wie z. B. Naturschutz, in der Präsentation ausgeblendet wurden.

         Herr Wolf, der einen Kontext mit der Bebauung an der Rummelsburger Bucht sieht und eine FNP-Änderung unterstützt.

         Herr Paulus, der fragt, ob ein Hotel zulässig wäre und bei welchem Verfahrensschritt man ansetzt, wenn man den FNP ändern möchte.

         Frau Ziegler, die fragt, ob die Brücke bereits finanziert ist, es bereits potenzielle Nutzer gibt und ein Alten- und Pflegeheim als Nutzung möglich wäre.

Die Vertreter der Firma Archigon antworten, dass:

         nichts (kein Vertrag zum Flächenübertrag an das Land Berlin) unterschrieben ist.

         es zur Entwicklung eines Leitbilds mehrere Termine nach dem Werkstattverfahren gab, in denen Themen aus dem Wettbewerbsverfahren bearbeitet wurden.

         das Werkstattverfahren keine Flächengewinne (im Hinblick auf u. a. Geschossflächen, überbaubare Grundflächen) für Archigon geschaffen hat.

         es noch keine Interessenten gibt und die Gespräche noch geführt werden.

         gewerbliches Wohnen für bis zu sechs Monate möglich ist, was ein Alten- und Pflegeheim als Nutzung ausschließt.

 

Herr Leonhardt appelliert in der weiteren Aussprache, in der BVV über die Planungsziele zu sprechen. Er möchte die Planung infrage stellen und sieht Konsens in der Realisierbarkeit einer Mischnutzung.

 

Ein Vertreter der Firma Archigon informiert, dass eine spätere Umnutzung von Gewerbe zu Wohnen auch Thema im Werkstattverfahren war.

 
 

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