Auszug - Berichte der AG nach § 78 SGB VIII und anderer Gremien  

 
 
20. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Mi, 04.10.2023 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:24 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: DRK Life + Life
Ort: Treskowallee 78, 10318 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Weigel aus der AG §78 Familienförderung paraphrasiert die Stellungnahme der AG für den letzten JHA und ergänzt, wie gearbeitet wird und was in der Arbeit bewegend ist.

In Bezug auf die von der CDU angeregte Debatte über die Qualitätssicherung berichtet Frau Weigel, dass es mit dem neuem Familienfördergesetz hinsichtlich der Angebotsform 1 ein ganz klares Qualitätserfassungsraster mit einsehbaren Instrumenten gäbe. Zusätzlich gäbe es Monitorngplattformen und digitale Erfassung, monatliche Abrechnungen, und einen Datensatz, wie viele Angebotsstunden absolviert wurden.

Zu Fragen zur Angebotsform 2 stehe die AG§78 Familienförderung gern zur Verfügung, da sich die Qualitätserfassung stark verändert und gesamtstädtisch angeglichen hat.

Die Stellungnahme der AG, die vorab dem Ausschuss zuging, wurde inhaltlich angereichert. Frau Weigel bedankt sich nochmal für die Initiative, dass die Arbeit der bezirklichen Familienzentren finanziell unterfüttert wird. Wünschenswert wären zwei Fachstellen je Zentrum. Wenn eine Person ausfällt, muss in der Regel geschlossen werden. Kontinuierliche Beziehungsarbeit geht aufgrund der geringen Größe und Strukturen teilweise verloren. Langfristig werde auch über Leitungspositionen nachgedacht werden müssen. Andere weitere Herausforderung stellt die inflationsbedingte Miet- und Sachkostensteigerung dar, die nicht in Leistungsverträgen verankert sind und die nicht an qualitativen Standards entlanglaufen. Wichtig sei, dass nicht einzelne Projekte anhand von Sozialraumfaktoren solide finanziert, sondern dass alle Familienzentren auskömmlich finanziert sind.

 

Frau Hagen (CDU) fragt, inwieweit Lichtenberg eine besondere Struktur mit vielen kleine Familienzentren aufweist. Können Familienzentren zusammengelegt werden oder miteinander kooperieren?

 

Frau Weigel argumentiert, dass Familienzentren sozialräumlich arbeiten müssen. Weite Wege werden von Familien mit Kindern wenig in Kauf genommen, häufig fehle mit der Entfernung die Kenntnis über Angebote. Kooperation sei das täglich Brot der Familienzentren, um bspw. Beratungen, Ressourcen oder weitere Angebote der Träger zu streuen. Was nicht gehe seien Vertretungen innerhalb von Familienzentren, um die Beziehungsarbeit nicht zu gefährden.

Frau Weigel ergänzt, dass es in Berlin Bezirke mit großen Nachbarschaftshäusern gäbe, aber gerade Lichtenberg durch sehr gezielte Familienarbeit auszeichne.

 

Frau Hagen (CDU) ergänzt, dass Personen ebenfalls nicht geholfen werden könne, wenn das Familienzentrum wegen Krankheit drei Wochen geschlossen sei. Bevor Familien allein dastehen, können in andere Zentren vermittelt werden.

 

Frau Weigel erläutert, dass der Bedarf nicht in allen Zentren gedeckt werden kann. Es gibt immer verweise auf andere Angebote oder Beratungen, die von anderen Stellen abgedeckt werden. Doch es werden nicht nur Einzelberatungen abgedeckt, sondern Familien auch lange begleitet. Tiefe Beziehungsarbeit kann nicht ausgelagert werden. Sie plädiert deshalb nochmals für eine bessere Personalausstattung.

 

Minh Nguyen Huu (BD) unterstreicht durch eine Wortmeldung sein volles Vertrauen in die Sozialarbeit und die Professionalität der Träger.

 

Außerdem wird kurz aus der AG§78 der ambulanten Träger zu anlaufenden Workshops bezüglich der Partizipation bei Hilfsprozessen mit Trägern, dem Jugendamt und Eltern für Hilfeplangestaltung und Adressatenorientierung berichtet.

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen