Auszug - Schwerpunktthema Mai: Zuwanderung aus SüdOst Europa; Arbeitsaufnahme, Asyl Moldau Arbeit des Trägers SüdOst Europa Kultur e. V.; Vorstellung des Trägers durch den Geschäftsführer Herr Michael Kraft  

 
 
5. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Partizipations- und Integrationsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Partizipation und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 24.05.2022 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 20:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Lichtenberger Beratungs- und Begegnungszentrum LIBEZEM
Ort: Rhinstraße 9, 10315 Berlin
 
Wortprotokoll

Hr. Kraft stellt die Arbeit, Schwerpunkte und Aktivitäten von SüdOst Europa Kultur e.V. vor. Der Hauptfokus des Vereins lag am Anfang auf der Arbeit mit traumatisierten geflüchteten Personen. Der Verein verbindet die psycho-soziale Arbeit, kulturelle Aktivitäten und gesellschaftliches Engagement zu einem Gesamtkonzept. Man fördert die Jugend- und Altenhilfe, Integration durch Beratung und hat zahlreiche Bildungs- und Kulturangebote.

 

Als Zielgruppe dienen die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine.

SüdOst Europa Kultur e.V. ist in verschiedenen Dachorganisationen und Fachgremien vertreten. Die Zuwendung erhält man über die EU-Fonds – derzeit Europäische Hilfsfonds (EHAP) – und die nationale Förderung.

 

Der Verein ist auch in Friedrichshain-Kreuzberg tätig. Seit 2015 hat der SüdOst Europa Kultur e.V. ein Büro in Lichtenberg eröffnet (Rhinstraße 9, 10315 Berlin). Man wollte Anschlüsse an Programme finden und sich vernetzen. Die Förderung läuft aber aktuell aus. Der Verein hat Anträge für die Förderung bei den Ministerien auf der Landes- und Bundesebene gestellt.

 

Es gibt eine große Reihe von Projekten und Aktivitäten. Zum Beispiel wurde ein Projekt zum Thema „Gewalt gegen Frauen“, um die Rolle von Frauen aus ehem. Jugoslawien zu thematisieren. Eine weitere Initiative aus der Reihe der Kinder- und Jugendprojekte ist eine Fotoausstellung von Familien aus Bulgarien und Rumänien. Es gibt darüber hinaus eine Stunde der Musik. Die Rolle des Gedenkens steht aber im besonderen Fokus.

 

Fr. Stenzel meldet sich zum Wort. Sie kennt den SüdOst Europa Kultur e.V. seit 2015. Der Verein hat Roma-Familien z.B. in den Schulen besucht, um den Familien und den Kindern Struktur im Leben zu geben. Der Träger galt als auch ein Begegnungsort für die Menschen mit Behinderung. Sie fragt, wie der aktuelle Stand dazu ist.

 

Hr. Kraft erzählt, dass es nach wie vor Projekte und Beratung dazu gibt. Das Ziel ist es, Menschen selbstständig zu machen. Bei der Jugendarbeit und Arbeit in den Schulen muss man beachten, dass jede Familie verschiedene Erwartungen hat, so dass sich auch die Bereitschaft zum Mitmachen auf dem unterschiedlichen Niveau befindet. Man versucht, allen Familien eine Perspektive zu geben.

 

Hr. Eisenhardt (Fraktion AfD) fragt, ob man bei den Projekten zwischen EU- und Nicht-EU-Bürgern aus ehem. Jugoslawien unterscheidet und wie man mit dem Nationalgefühl der Teilnehmenden umgeht.

 

Hr. Kraft antwortet, die EU-Staatsbürgerschaft ist für die Teilnahme wichtig, weil die EU-Fonds den Verein finanzieren. Das Ziel ist es zu helfen, die Konsequenzen sowie Traumata der Flucht zu überwinden.

 

Hr. Nguyen fragt, ob es Projekte für die Russinnen und Russen sowie Ukrainerinnen und Ukrainer gibt.

 

Hr. Kraft erzählt, es gibt zurzeit keine Projekte für die Staatsangehörigen aus Russland und der Ukraine.

 

Fr. Usik (Fraktion CDU) bittet um Auskunft über die verschiedenen Förderprogramme und Fördertöpfe auf der Bezirks-, Landes-, Bundes- und EU-Ebene, mit welchen die Projekte des SüdOst Europa Kultur e.V. gefördert werden.

 

Hr. Kraft antwortet, dass die Förderungen beantragt werden, die auf die Anlaufstelle ehem. Jugoslawien ausgerichtet sind. Zum Beispiel die bezirklichen Integrationsfonds. Bei den Projekten werden die Sprachen der Zielgruppe gesprochen. Damit wird eine Lücke gefüllt. Dabei muss man feststellen, dass wobei die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen Erfolgsaussichten hat, ist die Situation mit den Erwachsenen schwierig, weil sie nicht immer bereit sind, die Angebote anzunehmen. Manchmal sind auch Analphabeten dabei. Für sie müssen die bestehenden Angebote angepasst werden.

 

Fr. Kliemann (Fraktion SPD) fragt, wie der Ausschuss den SüdOst Europa Kultur e.V. unterstützen könnte?

 

Hr. Kraft erzählt, dass durch den Haushaltsstopp das Risiko groß ist, dass nicht genügend Personal für den angebotenen Schulunterricht dabei sein wird (aktuell nur 2 Personen, leider häufig erkrankt). Für Menschen ist es eine Möglichkeit zur Integration, daher ist die Fachkräftesicherung wichtig.

 

Fr. Olhagaray fragt, ob man Schwierigkeiten mit der steigenden Miete hat.

 

Hr. Kraft berichtet, es gibt Schwierigkeiten mit der Sanierung, da sie die Beseitigung der Schaden nicht deckt. Der Tagungsort ist nicht gesichert. Obwohl die Verlängerung der Förderung zu erwarten ist, ist es wichtig, dass auch der Standort nicht gekündigt wird.

 

Fr. Olhagaray betont, dass die Sicherung genau dieses Begegnungsorts wichtig ist: Von der S-Bahnstation Friedrichsfelde Ost ist er gut zu erreichen, er ist barrierefrei. Auch viele Seniorinnen und Senioren sind häufig hier.

 

Fr. Kliemann (Fraktion SPD) bittet Hrn. Kraft um zeitnahe Mitteilung, wenn der Ausschuss unterstützen und mit dem Bezirk sprechen sollte.

 

Fr. Stenzel bekräftigt, dass dem Ausschuss viele Instrumente zur Verfügung stehen, um zu unterstützen.

 

Aus dem Ausschuss kommt eine weitere Frage, wie der aktuelle Bedarf für die Unterstützung ist, denn der Krieg in Jugoslawien viele Jahre zurückliegt.

 

Hr. Kraft betont, der Bedarf bleibt groß. Es gibt verschiedene Gruppen: Obdachlose Migrantinnen und Migranten, traumatisierte Geflüchtete, jung und alt, Kinder und Familien, Frauen, Seniorinnen und Senioren usw. Auch Serbinnen und Serben kommen zum Begegnungsort, da wird auch geholfen.

 

Fr. Kliemann (Fraktion SPD) bedankt sich bei Hrn. Kraft für die Gastfreundlichkeit und die Möglichkeit, in den Räumlichkeiten zu tagen. Hr. Kraft dankt dem Ausschuss, verabschiedet sich und verlässt die Sitzung.

 

Ausdruck vom: 12.09.2022

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