Auszug - Bericht des Bezirksamtes  

 
 
4. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 03.05.2022 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Jugendfreizeiteinrichtung HolzHaus-magda Caritas Jugendzentrum
Ort: Gotlindestraße 38, 10365 Berlin
 
Wortprotokoll

1

 

Der komplette Bericht des Bezirksamts ist den Ausschussmitgliedern zuvor bereits per E-Mail zugegangen.

Fr. Schuler ergänzt dazu noch, dass letzte Woche der 2. Lichtenberger Ausbildungsgipfel stattgefunden hat. Im Zuge dessen wurde auch eine Studie vorgestellt rund um das Thema „Wie ticken Jugendliche heute?“, diese wird sich Fr. Schuler zusenden lassen und dann gemeinsam mit Hr. Zeddies die darin angebrachten Themen nochmal in den JHA bringen.

Des Weiteren werden der Drive-Impf und das Kinderimpfzentrum beide im Mai geschlossen.

Die Abteilung für Weiterbildung und Kultur zieht außerdem um in das Gebäude in der Oberseestraße.

Beim Interessenbekundungsverfahren zur Hauptstraße 8 wurde von der Jury der Träger „Käpt´n Browser“ ausgewählt.

Das Familienbüro des Jugendamtes hat wieder geöffnet, wo auch die nächste JHA-Sitzung stattfinden wird.

Es kommt zu einem Trägerwechsel bei Pia Olymp, da der Antrag auf Zuwendung bedauerlicherweise abgelehnt wurde. Dies war die Entscheidung aus dem Senat. Ähnliche Angebote sollen so schnell wie möglich geprüft werden.

Hr. Zeddies berichtet vom kommenden Tag der offenen Tür in der Kitatagespflege, der am 14.05.2022 stattfindet. Lichtenberg ist diesmal mit 3 Kitas dabei.

Außerdem gab es eine Fußball-Veranstaltung im Zuge der Bundeskampagne gegen Alkohol unter dem Thema „Vorbilder“ – diese Veranstaltung ist sehr erfolgreich gewesen.

 

Nach dem Bericht des Bezirksamts stellen die Ausschussmitglieder ihre Fragen.

Fr. Usik möchte gern wissen, ob der Bezirk oder der Ausschuss Pia Olymp unterstützen kann.

Hr. Zeddies antwortet, dass der Trägerwechsel in einem langen und ausführlichen Verhandlungsprozesses mit der Senatsebene erfolgt sei.

Hr. Karsten Dietrich (Verein Kietz für Kids, Pia Olymp) erklärt dazu, dass man am 21.04.2022 darum gebeten wurde, den Zuwendungsantrag zu ändern und bis zum 30.06.2022 zu befristen.

Von der Entscheidung, die Zuwendung nicht erneut zu erteilen, hat man am Rande des Ausbildungsgipfels erfahren. Daraufhin wurde man darum gebeten, die Arbeit erstmals weiterzuführen, bis ein Nachfolge-Träger gefunden wird. Doch seit Wochen hat man nichts mehr dazu vom Senat gehört.

Nach 30 Jahren guter Arbeit im Bezirk über eine so schwerwiegende Entscheidung auf solche Weise zu erfahren war ein harter Schlag und Pia Olymp sieht selbst keine Verhandlungsbasis mit der Senatsebene mehr.

Hr. Zeddies berichtet von den großen Bemühungen, die der Bezirk in der Sache unternommen hat. Auch jetzt hofft man auf einvernehmliche Verhandlungen, in denen hoffentlich schnell ein neuer Träger gefunden werden kann, um das Objekt und die Angebote erhalten zu können.

Hr. Dietrich unterstreicht die Wichtigkeit dessen, dass das Objekt an Ort und Stelle erhalten werden muss, da die Mitglieder alle aus dem direkten Umfeld stammen. Er dankt Hr. Zeddies für die Unterstützung, betont aber, dass es trotzdem hart war von Januar bis April keinerlei Informationen zum Stand zu erhalten.

Hr. Neuß meldet sich als Sprecher nach § 78 SGB VIII der AG für die Region 1 dazu. Er benötigt weitere Informationen zum Anliegen, da am 12.05. die nächste Sitzung stattfindet und man gern über die Zukunft vor Ort beraten würde.

Hr. Zeddies sichert zu, dass die Informationen entsprechend übermittelt werden. Außerdem ergänzt er, dass bis zum 01.07.2022 ein Nachfolgeträger gesucht wird.

Hr. Einenkel erklärt, dass die Fraktion der SPD auch erstaunt und bedrückt darüber sei, da man der Ansicht war, die Einrichtung lief bisher gut. Auch dass die Kommunikation so beschwerlich gelaufen ist, ist zu bemängeln – dazu möchte er wissen, wie es so weit kam?

Hr. Dietrich berichtet, dass man als Träger schon in verschiedenen Bezirken Mädchenfreizeiteinrichtungen betrieben hat. Als ihr Objekt in Marzahn-Hellersdorf dann verkauft wurde, erwuchs die Idee am Schweriner Ring ein Zentrum zu eröffnen.

Man bekam auch Mittel durch Kooperationen, aber irgendwann hat auch das nicht mehr gereicht und man hat angefangen, sich nur auf Mädchensport zu fokussieren.
Dadurch wurde man auch auf Landesebene weniger aktiv, was wiederum der Senat eher kritisch aufgenommen hat. Man könne berlinweite Projekte heutzutage auch gar nicht mehr stemmen, was dazu führt, dass der Senat hier einen neuen Träger einsetzen möchte, aber Hr. Dietrich hätte sich längere Übergangszeiten und eine bessere Kommunikation gewünscht.

Zum Thema Trägerwechsel bei Pia Olymp gibt es an dieser Stelle keine weiteren Wortmeldungen.

Hr. Einenkel hat eine Nachfrage zum Bericht des Bezirksamtes bezüglich der Räume für Willkommensklassen. Dazu möchte er wissen, ob es schon Anfragen bei den JFE gab.

Hr. Zeddies beantwortet dies mit ja, Anfragen gab es schon. Allerdings muss noch auf die Vorgaben seitens des Senats bzgl. der Räumlichkeiten gewartet werden, um abschließende Entscheidungen darüber treffen zu können.

Zum Bericht des BAs gibt es soweit keine weiteren Nachfragen.

 

Fr. Usik geht über zur Beschlussempfehlung des Bezirksamts über Leistungsverträge §§ 11, 13.1, 16 für die Haushaltsjahre 2022/23. Es gibt keine weiteren Redebeiträge dazu und die Vorlage wird abgestimmt. Bei einer Enthaltung wird sie angenommen.

 

Fr. Usik ruft die Beschlussempfehlung des Bezirksamts über die Angebotsform 2 – mobile Jugendarbeit auf. Hierfür stellen sich Träger aus den Planungsregionen vor, die sich um die Mittel für die mobile Jugendarbeit beworben haben.

Die Träger mussten alle ein Kurzkonzept einreichen und ihre Ideen darin präsentieren, das Jugendamt hat dann eine Vorauswahl getroffen. Mit den Trägern sollen zum 1. Juli diesen Jahres die Verträge geschlossen werden, daher hat das Jugendamt über diese Kurzkonzepte eine Vorauswahl getroffen.

 

Die erste Vorstellung ist von „Kiez für Kids“ (Fr. Wildner stellt vertretend für den Träger vor)

Der Verein ist in Hohenschönhausen-Nord besonders aktiv und entsprechend interessiert man sich für die Problemlagen der Menschen vor Ort. Das Vereinsangebot für Kinder und Jugendliche soll aus gemeinsamen Aktivitäten wie Gesellschaftsspielen oder sportliche Aktivitäten bestehen, aber auch Lesen soll angeboten werden. Dafür benötigt man 1 Pädagoge/Pädagogin und 1 Erzieher/Erzieherin. Die Fachkräfte suchen dann mit dem Lastenfahrrad die Zielgruppen auf – diese befinden sich vor allem im Alter von 6-14 Jahre, aber parallel auch 14-18 Jahre.

 

Die zweite Vorstellung ist von der pad. gGmbH

Das Projekt nennt sich „Raus aus dem Funkloch“ und man möchte durch Streetwork Schlüsselkinder mit spezifischen Problemen erreichen. Die Angebote will man aber auch für die Eltern schaffen, damit diese besser ihren Kindern helfen können.
Dazu strebt man mit der JFE „Funkloch“ eine sozialraumorientierte Zusammenarbeit an, um entsprechende Bedarfe zu erfassen und dann gezielt Angebote zu schaffen.
Man möchte die Angebote möglichst barrierefrei und für eine breite Zielgruppe offen halten, dazu benötig die pad. gGmbH auch mehrere Fachkräfte, vor allem aber 1 Sozialarbeiter/Sozialarbeiterin.

 

Die dritte Vorstellung kommt von der blu:boks

Die blu:boks ist ein sozialkultureller Träger mit Angeboten für Kinder und Jugendliche von 0-18 Jahren. Man möchte durch künstlerische Angebote das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen stärken. Die Arbeit gliedert sich in 3 größere Alters-Phasen: 1) 0-6 Jahre in der Kita Wunderkind (seit 2016); 2) 6-12 Jahre, 3) 12-18 Jahre.

Man hat bereits mehrere Projekte wie das Café Blaupause, Hilfe und Beratung für Familien, aber auch ein Kreativmobil. Auch für Events hat man eine Eventfläche, die auch extern vermietet wird.

Selbst für Ü18 möchte man Angebote schaffen, das befindet sich aber noch im Ausbau. Mit dem Lastenrad möchte man künftig genau da hin, wo auch die Kinder unterwegs sind und dort mit ihnen Musik, Tanz, Schauspiel usw. machen, um den Kindern Bewegung, Spiel und Spaß zu bringen.

Dazu benötigt man 1 sozialpädagogische Vollzeitkraft und 1 künstlerische Kraft.
Mit der mobilen Arbeit möchte man die Vernetzung noch weiter vorantreiben und die Angebote sollen dabei inklusiv und barrierefrei sein; auch einen Non-Verbalen Ansatz möchte man einbringen.

 

Die vierte Vorstellung kommt von der GSJ gGmbH

Das Projekt nennt sich „Lücke mobil“ und wird in Kooperation vom GSJ und Lücke durchgeführt werden. Zusammen sind die Vereine viel in JFEn unterwegs, machen dort viel Integrationsarbeit und haben z.B. auch das „Kick“ Projekt ins Leben gerufen.
Das neue mobile Projekt soll an das anknüpfen, was man bereits Corona-bedingt begonnen hat: viel draußen mit den Kindern und Jugendlichen sein und viel vor Ort sein.

Man arbeitet viel mit Honorarkräften und ist außer in Beratungsszenarien nie allein unterwegs.

Das Projekt wird an die Strukturen der Lücke angebunden sein, so kann von einem berlinweiten Netzwerk profitiert werden, was Fortbildungen und Kooperationen leicht ermöglichen kann.

Zurzeit bietet man viel Sport und Bewegung draußen, aber auch Kunst und Kultur an, auch Deutschkurse gibt es und die Projekte sind so gut wie immer partizipativ.

 

Die fünfte Vorstellung kommt vom Kinderring Berlin und dem Jugendfunkhaus

Man möchte die mobilen Angebote in den Bereichen Sport, Rhythmik, Musik, Kultur schaffen. Die Zielgruppen sind 12 bis 18-jährige Jugendliche, aber bei Bedarf auch ältere Jugendliche. Zur Umsetzung der Angebote bedarf es 2 20h-Stellen und hin und wieder Honorarkräfte.

Nach der Vorstellung kommen Fragen und Anmerkungen der Ausschussmitglieder.

Fr. Usik fragt zur 5. Vorstellung: Was wird denn konkret für das mobile Angebot geplant?

Es wird geantwortet, dass man bestimmte Orte und Bedarfe via Scouting ermitteln möchte, um dann mit entsprechender Ausstattung zu den jeweiligen Orten zu fahren, um mit den Kindern vor Ort arbeiten zu können.

Hr. Zeddies ergänzt zum Thema Wunschmobil: Dies ist ein Projekt aus der Kinderarmutsprävention. Alle 5 Träger, die sich in der Sitzung vorgestellt haben, sind bereit, sich dabei einzubringen. Das Wunschmobil soll entsprechend mit der mobilen Arbeit verknüpft und umgesetzt werden.

Es gibt keine weiteren Fragen und die Mitglieder des Ausschusses stimmen über die Beschlussempfehlung ab: Sie wird einstimmig angenommen.

 

Präsentation zum Wirksamkeitsdialog:

Fr. Wildner stellt kurz die rechtliche Grundlage nach SGB VIII vor und geht dann über zum Entwurf des Landesjugendförderplans. Darin ist aufgelistet, was alles zur Qualitätssicherung der JFEn gehört:

  1. Jugendförderpläne erstellen

Der erste Plan wurde 2021 vorgestellt.

In diesen Plänen sollen bezirkliche und landesweite, einheitliche Elemente sichergestellt werden. Der Jugendhilfeausschuss sollte sich den Plan aus 2021 auch gern mal vorstellen lassen.

Ziel ist es, dass die Pläne immer so fertig gestellt werden, dass die Punkte darin auch in die Doppelhaushalte aufgenommen werden können.

 

  1. Beteiligungsverfahren

Dafür wird ein Dokumentationsraster bereitgestellt, das von den JFEn im Zuge des Beteiligungsverfahrens ausgefüllt werden muss.

 

  1. Statistische Auswertung (Soll-Ist)

Hierbei wird erfasst, wie viel Nutzfläche es gibt, wie viele Einrichtungen, wie viel Personal usw. und anhand der Daten werden Defizite oder auch Übererfüllung festgestellt.

 

  1. Ebene des Wirksamkeitsdialogs:

a)      hrliche Berichte der JFEn und Auswertungsgespräche

b)      Bericht des JA zur Jugendarbeit in den einzelnen Regionen = alle 4 Jahre
Was wurde erreicht? Wo gibt es noch Bedarfe? Etc.

c)      Jugendförderplan und Bericht des JA auf bezirklicher Ebene = jährlich

Konnten die Vorgaben umgesetzt werden?

d)      JA, JHA und Verwaltung = Entscheidung über die Pläne, Ziele und Schwerpunkte

 

  1. Sachberichte

In den Sachberichten werden unterschiedliche Bereiche der Arbeit der einzelnen Einrichtungen festgehalten. So zum Beispiel die allgemeinen Angaben, aber auch Informationen über den Sozialraum, wie läuft die Öffentlichkeitsarbeit? Gibt es Kooperationen, wenn ja, mit wem? Aussagen zum Qualitätsmanagement usw.

 

  1. Ziele des Wirksamkeitsdialoges

Der Wirksamkeitsdialog ist kein Mittel zur Kontrolle und „Bestrafung“ durch evtl. Kürzungen o.Ä., sondern er soll dazu dienen, die Angebote in der Jugendarbeit sinnvoll zu unterstützen.

Durch die systematische Auswertung von quantitativen und qualitativen Berichten wird untersucht, wo es noch Bedarfe gibt und wie dort entsprechend gefördert/unterstützt werden kann.

(Angefordertes Dokument nicht im Bestand)
Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Bericht BA für JHA 03.05.2022 (22 KB) PDF-Dokument (31 KB)    
Anlage 2 2 Region 1 KfK Konzept mobile Jugendarbeit (934 KB)      
Anlage 3 3 Region 2 pad Mobiles Angebot AF2 (673 KB)      
Anlage 4 4 Region 3 BluBoksKonzeption mobile KIJU Arbeit (208 KB)      
Anlage 6 6 Region 5 Kinderring Konzeption_eBike (16 KB)      
 
 

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