Auszug - Schwerpunktthema April: Vorstellung der Räumlichkeiten, der Arbeit, der Projekte und des Angebotes vom Club Dialog durch Frau Dr. Rößler; auch unter Berücksichtigung der aktuellen Lage und den Erfordernissen auf Grund des Krieges in der Ukraine  

 
 
4. Sitzung in der IX. Wahlperiode des Partizipations- und Integrationsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Partizipation und Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 26.04.2022 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 20:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Club Dialog im Krugwiesenhof
Ort: Wartiner Straße 75/77, 13057 Berlin
 
Wortprotokoll

Fr. Dr. Natalia Rößler stellt die Schwerpunkte, die Projekte und die Arbeit vom Club Dialog vor. Es folgt eine rege Diskussion im Ausschuss.

 

Fr. Kliemann fragt, wie die russischsprachigen Bürgerinnen und Bürger im Kontext des Krieges in der Ukraine nun wahrgenommen werden.

 

Hr. Sergey Savchuk (Koordinator Club Dialog) berichtet, dass das Verhältnis zu den russischsprachigen Bürgerinnen und Bürgern nun schwieriger geworden ist. Nichtdestotrotz macht Club Dialog weiterhin Angebote an die russischsprachigen Interessentinnen und Interessenten, aber auch an die Ukrainerinnen und Ukrainer sowie an die ukrainischen Geflüchteten. Es gibt auch Personen mit Migrationshintergrund aus anderen Staaten und Regionen (z.B. Serbien, Vietnam, Tschetschenien, Syrien) sowie Russlanddeutsche in der Anerkennungsberatung. Aktuell bilden die Ukrainerinnen und Ukrainer allerdings die größte Gruppe der Interessentinnen und Interessenten (40 %).

 

Es werden nicht sofort all die Dialogprozesse angestoßen. Der Zusammenhalt innerhalb Deutschlands bleibt für die Projekte wichtig und steht im Hauptfokus.

 

Hr. Savchuk berichtet, dass die Besucher häufig gemischte Identitäten haben, z.B. ukrainisch und russisch usw.

 

Es steht jedem und jeder frei, die Angebote anzunehmen oder abzulehnen.

 

Das Thema Ukraine ist allerdings grade so frisch, dass man es hervorhebt. Ein Dialog zwischen zwei Gruppen (Ukraine und Russland) findet grade nicht statt. Die Erfahrungen aus anderen Communities geben aber die Hoffnung, der Konflikt wird aufgearbeitet.

 

Fr. Usik fragt, ob und wenn ja, wie Club Dialog mit anderen Organisationen für Migrantinnen und Migranten in Berlin zusammenarbeitet.

 

Fr. Dr. Rößler antwortet, dass Club Dialog in die Berliner Migrationsszene gut integriert ist. Er ist Mitglied in der Landeskonferenz der Organisationen für Migrantinnen und Migranten.

 

Fr. Stenzel fragt, ob es Ideen gibt, wie die Zusammenarbeit mit den anderen Bezirken aussehen könnte, und ob man Hightlights der Bezirke vorstellen könnte.

 

Ihre weitere Frage bezieht sich auf die Seniorinnenvertretung: Wie sieht die Situation da aus?

 

Fr. Rößler berichtet, dass die Senior:innentreffen für russischsprachige Interessentinnen und Interessenten geplant sind. Auch ein Club ist in Planung. Die Russischsprachige Beratung, russischsprachige Pädagog:innen mit den Bezirksschwerpunkten, z.B. in Karlshorst, sind dabei.

 

Es folgen Fragen zum Jobcenter und zur Anerkennung der Qualifikationen.

 

Hr. Savchuk antwortet, dass in der Anerkennungsberatung aktuell viel gemacht wird. Das Ziel bleibt der sofortige Zugang zum Arbeitsmarkt. Dies ist vom Vorteil, denn diese Vorgehensweise ermöglicht eine Überführung ins SGB-System und zur besseren Stellung sowie zum Zugriff auf alle Programme des Jobcenters führt.

 

Eine Integration durch die Qualifizierung wird gefördert, daher werden aktuell viele Erleichterungen vorgesehen. Im besonderen Fokus stehen dabei die sogenannten reglementierten „wertvollen Berufe“: Mediziner, Lehrer für Willkommensklassen, Ingenieure, ITler usw. Auch der Zugang zu den Studienplätzen wird grade enorm erleichtert.

 

Auch die Verbände, die sich mit der Migrationsthematik beschäftigen, vereinen sich. Gleich für alle bleiben solche Themen, wie die Anerkennungsproblematik, die Kindererziehung, die Integration ins Schulsystem sowie der Zugang zum Arbeitsmarkt.

 

Man braucht Betreuer:innen, die die Hilfesuchenden in die Hand nehmen, sie individuell beraten, mit ihnen zu den Ämtern gehen usw. Die Ressourcen und das Personal reichen dafür aber nicht.

 

Es wird vorgeschlagen, Herrn Lutz Neumann, Geschäftsführer Jobcenter Berlin Lichtenberg zu einer der Ausschusssitzungen einzuladen, um die Konzepte des Jobcenters vorzustellen.

 

Ausdruck vom: 27.06.2022

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