Auszug - Schwerpunktthema: Häusliche Gewalt an Frauen unter dem Aspekt der Coronapandemie; Frau Cohn und Frau Soine vom Verein BORA e.V.  

Frau Kliemann begrüßt die Gäste und bedankt sich für die spontane Zusage. Claudia Cohn und Stefanie Soine (Verein BORA e.V.) freuen sich im Ausschuss von ihrer Arbeit und den Corona bedingten Problemen berichten zu können. Die Fälle von häuslicher Gewalt gegen Kinder und Frauen nehmen zu und die psycho-soziale Krisenintervention werden stärker in Anspruch genommen. Lockdowns und social distancing wirken sich negativ auf die ohnehin schwierigen Lagen in manchen Familien bzw. Partnerschaften aus. Es ist zum Teil sogar so, dass Männer in der Einrichtung anrufen, weil sie ihre Partner*innen „loswerden“ wollen, da sie Angst vor Ansteckung haben. Corona führt auch in den Gemeinschaftsunterkünften zu Problemen, da die Frauenhäuser in der Prioritätenliste bzgl. Hygieneschutzausrüstung und Impfung weiter hinten eingeordnet sind. Impftermine vor Ort gibt es derzeit auch nicht. Mobile Testteams kommen nur auf Druck in die Einrichtungen. Die Selbsttests stehen nur den Mitarbeiter*innen zur Verfügung, nicht aber den Bewohner*innen. Die Kolleg*innen werden erst im August durchgeimpft sein. Die Einrichtungen sind auf Spenden von Masken, Tests etc. angewiesen. Zudem fühlen sich die Behörden oft nicht zuständig. Ein großes Problem besteht auch darin, dass die Botschaften geschlossen haben und ausländische Klientinnen noch schwerer an wichtige Dokumente kommen. Bei allen Problemen wird aber das Gesundheitsamt in Lichtenberg sehr gelobt – auch die Zusammenarbeit mit den Kliniken funktioniert gut. Es folgen eine Reihe von Nachfragen und ein reger Austausch.