Auszug - Problem des Wohngebietes Rosenfelder Ring (als Durchgangsgebiet Rhinstraße - Frankfurter Allee)  

 
 
24. Sitzung in der V. Wahlperiode des Ausschusses Bauen/Verkehr
TOP: Ö 3
Gremium: Bauen/Verkehr Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 11.11.2003 Status: öffentlich
Zeit: 18:30 - 21:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Bürger-Begegnungs-Zentrum LIBEZEM
Ort: Rhinstraße 9, 10315 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Als grundlegendes Problem für die Wohnqualität im Rosenfelder Ring wurden die Belastungen aus dem Durchgangsverkehr in Richtung Frankfurter Allee/Weitlingstr

 

Als grundlegendes Problem für die Wohnqualität im Rosenfelder Ring wurden die Belastungen aus dem Durchgangsverkehr in Richtung Frankfurter Allee/Weitlingstr. bzw. Rhinstraße angeführt. Dabei muss festgestellt werden, dass es keine Lösung für alle Betroffenen geben kann.

Die Forderung der anwesenden Bürger richtet sich in erster Linie nach der Durchsetzung der jetzt vorhandenen Verkehrslösung, die die Zufahrt aus Richtung Rhinstraße nur für Anlieger gestattet.

 

Verkehrszählungen wurden bereits durchgeführt. (1.500 - 1.600 PKW-Durchfahrten in den Morgenstunden - montags mehr, mittwochs weniger).

Als weitere Probleme werden die Nichteinhaltung der zulässigen Geschwindigkeit und das Parken von LKW’s im Wohngebiet genannt.

Allgemein wird Unmut über die vorhandene Situation laut. Maßnahmen sind erforderlich.

Die Stadträtin weist darauf hin, dass Geld nur für dringende Gefahrenabwehr eingesetzt werden kann. Im Rahmen von Stadtumbau Ost sind für den Ortsteil Friedrichfelde  insgesamt 500.000 Euro für die Jahre 2004 - 2005 vorgesehen.

Der Vertreter der Straßenverkehrsbehörde informiert über ein vorhandenes Lärm- und Abgasgutachten. In dem Gutachten wurde eine Belastung von 2.500 Fahrzeugen/Tag festgestellt. Die Lärmwerte liegen unter denen nach Bundesgesetzen zulässigen Werten (Tag vorh. 60 dB  < 70 dB, Nacht vorh. 50 dB < 60 dB). Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ist vorhanden. Von Bürgern liegen keine gehäuften Beschwerden vor.

Die Vertreterin der Seniorenvertretung im Gebiet teilt mit, dass sie schon mehrfach an die Behörde geschrieben hat. Die Beachtung des Verkehrsschildes sowie die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung (besonders nachts) werden nicht kontrolliert.

Der Vertreter der Polizei merkt an, dass der Durchgangsverkehr rechtlich kaum zu überwachen ist (Anliegerfrage - Suchen nach Hausnummern ...). Geschwindigkeiten werden spontan kontrolliert, ständige Kontrollen sind nicht möglich.

Festgestellt wurde, dass Stellplätze an den Garagen nicht ausreichend genutzt werden, in den Wohnstraßen sind alle Stellflächen belegt, zusätzliche Stellplätze können nicht angeordnet werden. Verkehrsunfälle sind im Rosenfelder Ring kein Problem.

In den Diskussionsbeiträgen von Bürgern werden folgende Punkte angesprochen:

- Fahrzeugdurchlass je Ampelphase 12 - 16 PKW/LKW - Stau in den Morgenstunden

- Geschwindigkeitsüberschreitungen, erschwertes Queren der Fahrbahnen für Fußgänger

- notwendige Verkehrskontrollen in der Zeit von 7:00 bis 8:00 Uhr

- Beobachtete Zunahme der Aggressivität von Autofahrern  (Tempo, Parkplatzsuche, gegenseitige Rücksichtnahme)

- Aufstellung eines stationären Geschwindigkeitsmessgerätes

- Einbahnstraßenregelung nach der Kaiser’s-Kaufhalle in Richtung Rhinstraße

 

Von der Polizei wurden bei der letzten Verkehrskontrolle Bewohner als Verkehrssünder (bis max. 71 km/h auf 30er Strecke) festgestellt.

Die Unterbindung des Durchgangsverkehrs wird als eine Möglichkeit zur Problemlösung angeboten, diese bringt aber auch Zwänge für die Bewohner mit sich.

Die Vorschläge aus dem vorhandenen Gutachten werden benannt:

1. unechte Einbahnstraße

2. temporäre Einbahnstraße (in der Zeit bis 10:00 Uhr)

Die Probleme von Einbahnstraßen werden erläutert: Umwegfahrten, Sicherheit in geschützten Bereichen (KITA), zeitliche Einbahnstraßen gibt es in der BRD nicht, unechte Einbahnstraße ist möglich. Die Lösung der unechten Einbahnstraße aus dem Gutachten wird als annehmbar angesehen.

Empfohlen wird eine Bürgerbefragung.

Vermieterprobleme werden aufgeführt. Eine Bürgerbefragung wurde bereits 1999 durchgeführt.

 

Das Bezirksamt sagt zu, dass Maßnahmen zur Unterbindung des Durchfahrverkehrs, Einrichtung einer unechten Einbahnstraße, geprüft und eingeleitet werden.

 

Die Wirksamkeit von stationären Kontrollgeräten wird in Frage gestellt (Abbremsen, Beschleunigen).

Die Differenz (insbesondere die Menge der Durchfahrten) zwischen dem Gutachten von 1999 und dem Lärmgutachten sollen noch einmal geprüft werden.

Die Straßenverkehrsbehörde hat generelle Probleme mit Einbahnstraßen. Die Verkehrsteilnehmer sollen im öffentlichen Straßenland nicht unnötig eingeschränkt werden.

 

Zur Problematik des Parkens im Wohngebiet werden Hinweise gegeben:

Fahrzeuge mit > 7,5 t dürfen nicht regelmäßig in Wohngebieten parken  (StVO, Kontrollen schwierig). Bei Verkehrszeichen Parken mit Zusatz PKW ist das Parken von Fahrzeugen > 3,5 t verboten.

Parkplätze können mit dem Zusatzschild “nur PKW” ausgestattet werden. Dauerparkende LKW’s sollten zur Anzeige gebracht werden.

 

Es werden Schwerpunkte benannt:

- Ahrenshooper Str. (LKW ...)

- Ribnitzer Str. (Bus ...)

- Zingster Str.  (Kurvenradius zugeparkt)

- Storkower Str./Franz-Jacob-Str. (Kurvenradius zugeparkt)

Die Liste kann durch Ausschussmitglieder ergänzt werden.

Der Vertreter der Straßenverkehrsbehörde weist auf den Verdrängungseffekt hin.

 


 

 
 

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