Auszug - Bürger*innenanfragen  

 
 
18. Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Gleichstellung und Inklusion
TOP: Ö 4
Gremium: Gleichstellung und Inklusion Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 06.06.2018 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 20:07 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Familienplanungszentrum Berlin (großer Schulungsraum)
Ort: Mauritiuskirchstraße 3, 10365 Berlin
 
Wortprotokoll

Auf Anfrage und Initiative des Familienplanungszentrums Balance findet die heutige Sitzung am gegebenen Ort statt.

Der Geschäftsführer des Familienplanungszentrums, Herr Stefan Nachtwey, begrüßt die Sitzungsteilnehmer*innen und stellt die Einrichtung vor. Er führt aus, dass das Familienplanungszentrum nach der Wende unter anderem mit Unterstützung von profamilia Berlin mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, im Ostteil der Stadt ein Zentrum mit Beratung und gesundheitlicher Versorgung unter einem Dach zu errichten. Schwerpunktthemen der Arbeit sind Gesundheit, Sexualität, Partnerschaft. Es gibt auch Angebote zu Aspekten von Gleichstellung und Inklusion. Ein aktuelles Anliegen ist die Beteiligung von Menschen mit geistiger Behinderung (Expert*innengruppe). Ein wichtiger Teil der Tätigkeit des Familienplanungszentrums ist ferner die Arbeit mit Schulklassen. Herr Nachtwey weist darauf hin, dass die Einrichtung das Signet Berlin barrierefrei verliehen bekommen hat. Allerdings sieht er diesbezüglich für die oberen Etagen noch Verbesserungsbedarf. Das betont er insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass das Familienplanungszentrum auch Menschen mit Beeinträchtigung als Mitarbeiter*innen gewinnen möchte; was sich aber angesichts der eingeschränkten Zugänglichkeit zu den oberen Ebenen derzeit als schwierig erweist.

 

In einer anschließenden Fragerunde führt Herr Nachtwey vor allem Folgendes aus:

-          Die Arbeit mit jungen Menschen findet in lockerer Atmosphäre statt. Bei der Arbeit mit Klassen sind die Lehrkräfte in der Regel nicht unmittelbar dabei, bei ausdrücklichem Wunsch ist das aber ebenfalls möglich. Im Rahmen der Vorbereitung finden Vorgespräche mit Lehrer*innen zur Klassensituation etc. statt. Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Die Arbeit mit Schüler*innen der 3. Klasse erfolgt zusammen, mit Schüler*innen der 4.-7. Klassen nach Geschlechtern getrennt. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen gefragt, wie sie sich selber zuordnen. Es gibt Module und Materialien, aber kein starres Unterrichtsraster, sondern eine bedürfnis- und nachfrageorientierte Vorgehensweise. Im Anschluss erfolgen generelle, aber keine personalisierten Auskünfte an die Lehrer*innen zu den mit den Kindern und Jugendlichen behandelten Themen und zu den Ergebnissen. Des Weiteren erfolgt ein Austausch mit dem AK Sexualpädagogik der Senatsverwaltung. Somit handelt es sich nicht um eine „Inselveranstaltung“.

-          Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen ist darauf ausgerichtet, Vielfalt zu vermitteln, ohne dogmatisch zu sein. In diesem Zusammenhang steht auch die Handreichung der Senatsverwaltung zum Thema „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Inklusionspädagogik“, die Informationen über den Status Quo bereitstellt, Kinder stärkt und begleitet.

-          In den Veranstaltungen werden z. B. im Kontext der Monatshygiene nicht nur Mainstream-Methoden, sondern auch alternative Methoden angesprochen. Es soll ein breites Repertoire vermittelt werden.

-          Bisher sind vor Ort keine konkreten Probleme mit Lebensschützer*innen aufgetreten, die Thematik wird im medialen Kontext aber wahrgenommen.

-          Konkrete Wünsche an das Bezirksamt und an die Bezirksverordneten liegen  nicht vor. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt, von dem viel Unterstützung erfolgt.

 

Herr Mohr verweist auf die Problematik der Überquerung großer Straßen durch mobilitätseingeschränkte Personen. Als Beispiel benennt er die Frankfurter Allee von der östlichen Seite kommend (Ruschestr.). Er betont, dass selbst eine Person ohne Mobilitätseinschränkung hier vier Minuten zur Querung brauche, eine Person mit Mobilitätseinschränkung deutlich länger. Er fragt nach Maßnahmen zur Ermöglichung einer schnelleren Querung. Vorgeschlagen wird:

-          die Frage an das Bezirksamt weiterzugeben;

-          involvierte Verbände in die Klärung der Frage einzubeziehen;

-          eine genaue Definition von Mobilitätseinschränkung herbeizuführen;

-          Ampelschaltungen weniger autofreundlich zu gestalten;

-          die Umsetzung des Mobilitätsgesetzes im Bezirk zu eruieren;

-          die Angelegenheit an den Ausschuss Öffentliche Ordnung, Verkehr und Bürgerdienste weiterzuleiten, der z.Zt. einen Fragenkatalog zur Verkehrslenkung erstellt. Das Datum der diesbezüglichen Ausschussberatung steht allerdings noch nicht fest.

 

Ausdruck vom: 05/07/2018

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