Auszug - Vorstellung des Gutachtens zur Zusammensetzung der Wohnbevölkerung im Wohngebiet Frankfurter Allee Nord (vor Erlass einer Milieuschutzverordnung)  

 
 
7. Sitzung in der VIII. Wahlperiode des Ausschusses Ökologische Stadtentwicklung und Mieterschutz
TOP: Ö 4
Gremium: Ökologische Stadtentwicklung und Mieterschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 01.06.2017 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:08 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 100 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll

Die Herren Greve (Mitarbeiter argus gmbh) und Fluß (Mitarbeiter S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH) stellen zunächst das Untersuchungsgebiet im Planungsraum Rüdigerstraße vor. Für die Begutachtung wurden die Aufwertungspotentiale, der Aufwertungsdruck, die Verdrängungsgefahr und die städtebaulichen Folgewirkungen untersucht. Hierzu gab es Haushaltsbefragungen, Vor-Ort-Aufnahmen, ergänzende Analysen und eine Infrastrukturanalyse. Hieraus ergaben sich eine sehr heterogene Bebauungs- und Eigentümerstruktur im untersuchten Gebiet. Ein Aufwertungspotential bestünde vor allem an der Frankfurter Allee und der Möllendorffstraße, wobei im gesamten Gebiet durch den hohen Anteil landeseigener Vermieter im Gebiet nur für 40 % der Gebäude eine tatsächliche Aufwertungsgefahr auszumachen sei.

 

Aus der Haushaltsbefragung ergab sich eine ebenso heterogene Bevölkerungs-zusammensetzung mit einem Äquivalenzeinkommen von 1.600 €. Im Gebiet leben überdurchschnittlich viele junge Menschen und weniger Familien. Aufgrund des aufkommenden Zielkonflikts, der sich aus dem hohen Anteil städtischer Wohnungen und dem Regelungsziel ergibt, sowie dem benötigten Verwaltungsaufwand sieht die argus Gesellschaft keine belastbare Grundlage für die Einführung eines Milieuschutzgebietes.

 

Herr Leonhardt bedauert das Ergebnis der Untersuchung und fragt, inwieweit auch Alternativen im Gebietszuschnitt geprüft wurden und wie sich die niedrige Rücklaufquote der Haushaltsbefragungen auswirkt. Herr Greve betont, dass die Rücklaufquote mit ca. 12 % den erfahrungsgemäß zu erwartenden Rücklauf (10-15 %) voll erfüllt. Die Rückläufer gäben eine für eine belastbare Aussage gute Grundlage an Daten. Man hat die Repräsentativität der Daten durch einen Abgleich mit den vorhandenen Meldedaten zur Altersstruktur verglichen und dabei eine hohe Übereinstimmung festgestellt. Zur Prüfung der Alternativen verweist er auf die klaren Vorgaben durch den Auftraggeber, die nicht umgangen werden können. Auch muss sich eine Untersuchung zu einer sozialen Erhaltungsverordnung an den tatsächlich vorhandenen Sozialräumen orientieren, die man nicht willkürlich festlegen könne. Der Sozialraum FAN wird im Süden und Osten klar durch die Verkehrstrassen begrenzt.

 

Herr Kranke fragt detailliert nach der Art und Weise der Zusendung der Fragebögen. Diese seien mit einem Anschreiben des Bezirksamtes versendet worden. Herr Pohle fragt nach einer weiteren Beobachtung der Teilbestände, wie im Gutachten empfohlen. BzStRin Frau Monteiro führt aus, dass hierzu regelmäßige Treffen im Gebiet vorgesehen sein. Hierzu erfolge wie immer eine entsprechende Vorlage auch an die BVV.

 
 

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