Auszug - Gemeinsame Beratung zum Thema Essensversorgung an Lichtenberger Schulen  

Für das Bezirksamt berichtet Frau Gust:

Derzeit läuft die Ausschreibung für das Schulessen. Eingereichte Unterlagen werden auch durch die Schulen geprüft und schließlich Anbieter zu einer bis zwei Testverkostungen eingeladen. Diese werden von den Mittagessen-Kommissionen der Schulen durchgeführt. Die Auswahl erfolgt nach den folgenden Kriterien: Warmhaltezeit, Bio-Anteil und Testverkostungsergebnisse. Die letzte Ausschreibung fand 2014 statt, die diesjährige findet unter verbesserten Bedingungen statt. Der Preis des Essens ist bereits 2014 von ursprünglich 1,90 € auf 3,25 € gestiegen.

Auf Nachfrage von Herrn Wolff (Fraktion SPD) stellt Beate Kitzmann das Projekt „Vier Möhren für Lichtenberger Kitas“ vor: Mit Hilfe von Spitzenköchen wird in selbstkochenden Kitas ein Training angeboten. Gutes und gesundes Kita-Essen wird prämiert, die freiwillig teilnehmenden Einrichtungen können ihre Auszeichnung (bis zu vier Möhren) im Schaukasten ausstellen. Die Kriterien wurden von der Hochschule für Gesundheit und Sport, Technik und Kunst zusammen mit dem Bezirksamt entwickelt und umfassen den kitaübergreifenden Austausch zur Optimierung der Verpflegung, Zubereitung mit saisonalen Lebensmitteln sowie Eltern- und Kinderbeteiligung. Das Projekt wird gut angenommen, es gibt aber auch Elternkritik bzgl. der saisonalen/regionalen Kost.

Auf Nachfrage von Frau Ehlers (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) erläutert Frau Gust, dass zwar täglich ein vegetarisches Essen angeboten werden muss, veganes Essen aber noch nicht Teil der Ausschreibungsunterlagen ist. Selbiges gilt für vegetarische Tage. Allerdings stehen die Schulleitungen in direktem Kontakt zu den Caterern und können so unter anderem auch den Umgang mit Lebensmittelunverträglichkeiten etc. klären. Dies kann auch Eingang in die Vertragsunterlagen finden.

Frau Petra Hottenroth (Leiterin Qualitätskontrollstelle Schulessen) berichtet über Aufgaben und Arbeitsweise der Qualitätskontrollstelle. Siehe anhängige Präsentation.

Frau Hottenroth erläutert auf Nachfrage von Frau Wenk (Fraktion DIE LINKE.), dass die Portionen altersgerecht nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) differenziert sind.

Auf Anfrage von Frau Schuler (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) erklärt Frau Hottenroth, dass die Warmhaltezeiten sich hauptsächlich als Problem der kalten Speisen erwiesen haben. In den problematischen Fällen laufen Umstrukturierungsmaßnahmen, neue Fahrer und Fahrzeuge werden eingesetzt.

Herr Liebe (Fraktion SPD) fragt, ob Caterer an allen Schulen MitarbeiterInnen haben. Das Bezirksamt bestätigt, dass dies durch die Essensausgabe entweder durch den Caterer oder durch Service-Firmen gesichert ist.

Frau Stenzel (Fraktion DIE LINKE.) stellt die Frage, ob die Kontrollen der Qualitätskontrollstelle unangekündigt erfolgen, was Frau Hottenroth bestätigt.

Herr Fischer (Fraktion DIE LINKE.) fragt, ob es eine Kennzeichnungspflicht für regionale und gentechnikfreie Lebensmittel gibt. Frau Hottenroth führt aus, dass für regionale Produkte noch kein Anteil festgelegt ist. Auf Gentechnikfreiheit wird aus der Kennzeichnung der gelagerten und kontrollierten Produkte geschlossen. Auf die Frage, warum nicht durch 100 % Bioanteil Gentechnikfreiheit gesichert wird, führt Frau Hottenroth aus, dass dies durch den Preis von 3,25 € pro Mahlzeit nicht finanziert werden kann.

Frau Kitzmann stellt die Frage, wieso nur acht Laborproben des Essens genommen werden können. Frau Hottenroth erklärt, dass sich dies aus den hohen Kosten und dem Budget der Qualitätskontrollstelle ergibt.