Auszug - Vorstellung des Projekts "Atelier Global" in der Notunterkunft Ruschestraße, Gespräch mit Künstler*innen der REINIGUNGSGESELLSCHAFT  

Herr Hendrik Mayer von der Projektgruppe REINIGUNGSGESELLSCHAFT erläutert, dass das Projekt Lern-, Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Bewohner_innen der Notunterkunft Ruschestraße und Bürger_innen von Berlin beinhaltet. In einem der Gemeinschaftsräume der Notunterkunft ist auf ehrenamtliche Initiative das Atelier Global entstanden. Hier wird regelmäßig künstlerisch gearbeitet und Migrant_innen haben die Möglichkeit selbst künstlerisch und gemeinschaftsorientiert tätig zu werden. Die Workshops sind für Teilnehmer_innen aller Herkunfte und Altersklassen offen. Vor allem Kinder nehmen das Angebot wahr.

Aus der Werkstattarbeit heraus wurde beispielsweise die Fassaden Gestaltung entwickelt. Das Schriftkunstwerk mit dem Titel „Unser Haus lernt Sprechen“ macht Qualifikationen der Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft sichtbar. Bei der Messe der unbekannten Fähigkeiten im Rahmen der Citizen Art Days vom 23. bis 29. Mai 2016 wurden Geflüchtete an öffentlichen Ständen aktiv. Sie präsentierten ihre Handwerke, Dienstleistungen, formellen und informellen Qualifikationen.

Geplant sind in der Zukunft auch partizipatorische, kommunikative künstlerische Formate, die auch nach außen wirken und der Lichtenberger Bevölkerung Möglichkeiten eröffnen, Geflüchteten zu begegnen und ihr Leben kennenzulernen.

Frau Susann Bartsch, Textilkünstlerin, berichtet, wie sie zum Atelier Global gestoßen ist und jetzt in der Unterkunft vom Betreiber DRK zwei Räume für eine Nähwerkstatt bekommen hat. Als erstes Projekt wurden Fahnen in den Farben der Demokratie gefertigt und im Gelände aufgehangen.

Auf eine entsprechende Nachfrage erläutert Herr Mayer, dass als Spenden vor allem Wolle, Stoffe, Wasserfarben, Scheren und Buntstifte benötigt werden. Jeden Mittwoch von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr kann man in das Atelier im 13. Stock kommen, Spenden abgeben aber auch um zu schauen, was dort geschieht und mit den Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen. Unter der Telefonnummer 0172 785 1872 bittet Her Mayer um vorherige Terminabsprachen.