Auszug - Gespräch mit Vertretern der Polizeiabschnitte 61 und 64 zu Fragen zur Kriminalität im Umfeld der Flüchtlingsunterkünfte und zu interkultureller Kompetenz innerhalb der Polizei  

 
 
45. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Integration
TOP: Ö 3
Gremium: Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 23.03.2016 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 100 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll

Zur Kriminalitätslage sprachen Polizeioberrat Ziege vom Abschnitt 61 (Hohenschönhausen) und Polizeioberrat Loll vom Abschnitt 64 (Lichtenberg). Beide Polizeioberräte stellten im Umfeld der Unterkünfte für geflüchtete Menschen die relativ gleichen Merkmale fest.

Vor Eröffnung der Unterkünfte kam es vereinzelt zu Aktionen gegen deren Eröffnung. Nach Eröffnung gab es kaum noch Aktionen gegen die Unterkünfte.

Im Umfeld der Unterkünfte gab es vor und nach Eröffnung einen leichten Anstieg der Delikte wie Raub aus Autos und Wohnungseinbrüche, die aber keinen Bezug zur jeweiligen Unterkunft haben. Hierbei handelt es sich um eine normale stadtweite Kriminalitätsentwicklung.

In den Unterkünften selber kommt es vereinzelt zu Körperverletzungen, resultierend aus der Enge und des langen Aufenthaltes ohne private Rückzugsräume dort. Diese werden meist von den Heimleitungen zur Anzeige gebracht.

Die sehr enge Zusammenarbeit des Bezirksamtes mit der Polizei empfindet diese sehr positiv. Auch gibt es keine Probleme mit den Sicherheitsdiensten mehr, wobei eine sehr unterschiedliche Qualität der unterschiedlichen Firmen festgestellt wird.

Abschiebungen sind keine Aufgabe der Abschnitte.

             

Zur interkulturellen Kompetenz innerhalb der Polizei machte Frau Horn von der Zentralstelle für Prävention beim Landeskriminalamt Berlin Ausführungen.

Auch sie bestätigte, dass es im Umkreis der Heime Berlinweit keinen relevanten Anstieg von Kriminalität gibt. Aber dort sind fremdenfeindliche Aktivitäten wirklich im Ostteil Berlins höher.

Auch die Polizei soll den Bevölkerungsquerschnitt darstellen. So hat sich der Anteil der Beamten mit Migrationshintergrund von 6-8 % (je nach Dienststellung) im Jahre 2006 auf 23-30 % im Jahre 2015 erhöht.

Prävention bedeutet auch, ein Vertrauensverhältnis zwischen der Polizei und den geflüchteten Menschen aufzubauen.

Trotz weit reichender Schulungen wird die interkulturelle Ausbildung und die Sensibilisierung der Polizei fortgesetzt.

Eine interkulturelle Kompetenz wird durch den täglichen Dienst erworben.

 
 

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