Auszug - Vorstellung von Bau- und Planungsvorhaben (darunter Aktualisierungen am HOWOGE-Vorhaben Frankfurter Allee/Möllendorffstraße)  

 
 
30. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Ökologische Stadtentwicklung
TOP: Ö 4
Gremium: Ökologische Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 08.05.2014 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 100 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll

HOWOGE-Vorhaben Frankfurter Allee/Möllendorffstraße

HOWOGE-Vorhaben Frankfurter Allee/Möllendorffstraße

Frau Frensch (Geschäftsführerin der HOWOGE) stellt zunächst die Standort-Eigenschaften heraus, insbesondere die zentrale Lage und die hervorragende Verkehrsanbindung. Es handle sich um das wertvollste Grundstück des Unternehmens, weshalb weitere Entwicklung eine Herzensangelegenheit der HOWOGE sei.

Durch den erheblichen Verkehr bereite der Lärmschutz Schwierigkeiten, insbesondere im Kreuzungsbereich. Daher sind in den unteren Etagen Gewerbe (8.000 m²) sowie Gastronomie und Einzelhandel (zusammen 1.500 m²) vorgesehen. In den Etagen acht bis siebzehn des Turms sowie im rückwärtigen Bereich entstehen ca. 15.000 m² Wohnfläche (ca. 200-220 Wohnungen). Die genannte Gewerbeeinheit bildet den Schallschutz für die rückwärtige Wohnbebauung. Das Schallgutachten berücksichtigt die Planungen zur Weiterführung der A 100 bis zur Frankfurter Allee.

Zwingend sei, dass der Baumbewuchs im Bereich der Baufelder nicht zu erhalten ist und somit der Grünraum verkleinert werde. Es werde jedoch ein Bürgerdialog initiiert, in dem über die Veränderungen beraten und Ausgleichsmaßnahmen entwickelt werden sollen. Frau Frensch meint, dass der neu gestaltete Platz dennoch eine hohe Aufenthaltsqualität und große Akzeptanz haben werde. Dazu tragen insbesondere die Gastronomie und der Einzelhandel bei.

Frau Marion Schuchardt von "Stadtbau" erörtert die Ziele der Bürgerbeteiligung: Aufgabe sei die Einrichtung eines für alle Bevölkerungsgruppen attraktiven und akzeptierten Aufenthaltsortes. Die Bürgerbeteiligungsverfahren werden gestaltet in Form einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe und öffentlichen Veranstaltungen zum Aufruf der Mitgestaltung. Es folge die konkrete Platzgestaltung durch ein konkurrierendes Gutachterverfahren. Die projektbegleitende Arbeitsgruppe gibt Aufgabenstellung des Gutachterverfahrens vor und werde im Entscheidungsgremium vertreten sein. Zeitschiene: Das Verfahren werde zeitnah beginnen, in einem Jahr soll der Platzentwurf vorhanden sein, Abschluss ist voraussichtlich im Jahre 2018.

 

Herr Müller fragt, was mit dem Fischerbrunnen geschehe. Es gebe Gerüchte über eine Verlegung an alten Standort im Stadtpark. Hinsichtlich der Architektur kritisiert er die abgehackte Gestaltung der letzten vier Etagen des Wohnturmes. Ebenfalls fragt er Sichtachse zum Rathaus verloren gehe.

BzStR Nünthel weist darauf hin, dass die Verlegung des Fischerbrunnens eine von mehreren Alternativen sei, die in seiner Abteilung des Bezirksamtes diskutiert wurden. Dies sei nicht die Planung der HOWOGE. Er erklärt ferner, dass - würde sich das vorgestellte Vorhaben realisieren - künftig die HOWOGE für die Unterhaltungskosten des Brunnens aufkommen müsste.

 

Herr Kind kritisiert ebenfalls die Architektur und könne sich nicht vorstellen, dass es für diese wichtige Achse keine schönere Gestaltung gebe.

Frau Frensch erklärt, dass die Präsentation noch keine architektonischen Aussagen treffe. Es gehe lediglich um B-Plan-relevante Aspekte, also Baumassen (Formen, Höhen) und Baufelder. Die Darstellungen entsprechen nicht dem späteren Erscheinungsbild. Diese Planungen erfolgen erst in einem späteren Schritt. Die Sichtachse zum Rathaus werde zwangsläufig beeinträchtigt, in den Sommermonaten sei das Rathaus aber auch durch den Baumbewuchs nicht zu sehen.

 

Herr Laue hält Entwurf für gelungen. Er fragt nach einer öffentlichen Durchwegung, Zufahrten, Stellplätzen und etwaigen Tiefgaragen.

 

Herr Pustola weist darauf hin, dass der Platz um den Fischerbrunnen trotz des Verkehrslärms rege genutzt wird. Er mahnt an, für zahlreiche Sitzgelegenheiten und viele Schatten spendende Bäume zu sorgen.

 

Herr Eichelberg teilt die Kritik an Entwürfen nicht und freut sich über Bürgerbeteiligung. Er fragt an, ob die Bürgerbeteiligung auch im Entscheidungsprozess möglich ist.

Herr Sellmann fragt nach den Plänen, wonach die Gewerbeflächen im Wesentlichen durch die Verwaltung der HOWOGE belegt werden soll.

 

Frau Feige hinterfragt die Verschattungssituation und die Pläne der unteren Etagen.

Frau Frensch führt aus, dass eine weitere Bürgerbeteiligung aufgrund des Vergabeverfahrensrechtes kaum möglich. Die HOWOGE will an diesem Projekt Bürgerbeteiligungsprozesse üben. Die Durchwegung bleibe in alle Richtungen öffentlich, es werden keine Wege abgezäunt. Die Zufahrten erfolgen über die Frankfurter Allee, Möllendorffstr. und Rathausstr. Auf dem Platz werden weiterhin Sitzplätze und Bäume zur Verfügung stehen. Es sind min. 160 Tiefgaragenplätze geplant. Verschattungspläne wurden erstellt und zeigen keine Probleme. Die HOWOGE ist nicht uninteressiert in das Vorhaben zu ziehen, hat aber bislang keine Entscheidungen dazu getroffen.

 

Berkenbrücker Steig 14, 13055 Berlin

Neubau einer Wohnanlage mit 39 Wohneinheiten. Blockrandschließung (drei Geschosse und Staffelgeschoss) am Straßenrand mit Tiefgaragenzufahrt sowie eine Stadtvilla (zwei Geschosse sowie Staffelgeschoss) im Innenhof.

 

Allee der Kosmonauten 19, 10315 Berlin

Neubau einer Eigentumswohnanlage mit 58 Wohneinheiten (Haus 1 - 4) sowie Errichtung von Carports mit 6 Stellplätze und weiteren 29 Stellplätzen.

Der erste Bauabschnitt im südlichen Bereich wurde bereits beraten. Erneut zu behandeln ist der zweite Bauabschnitt im Norden, da das Umweltamt hier ein Biotop festgestellt hat. In dem nun vorliegenden veränderten Entwurf wurde darauf Rücksicht genommen.

Zu den Hintergründen erklärt BzStR Nünthel, dass der Liegenschaftsfonds Berlin die gesamte Fläche veräußert hat, ohne auf das Biotop hinzuweisen. Dem Bezirksamt ist es dank des großen Entgegenkommens des Bauherrn gelungen, das Biotop wieder heraus zu lösen. BzStR Nünthel lobt das Unternehmen Saxum als vernünftigen und guten Partner des Bezirks.

 

Dottistraße 7, 10367 Berlin

Wohnungsbau mit 21 Wohneinheiten. Der bestehende Wohnstandort wurde kürzlich durch die HOWOGE erworben und soll ergänzt werden. Es sollen sieben Geschosse á drei Wohnungen entstehen. Es sei eine erhöhte Lärmbelastung durch eine Baulücke an der Frankfurter Allee vorhanden. Es wurde ein positiver Vorbescheid erteilt.

Herr Laue bezeichnet die Lichtverhältnisse als schwierig. Frau Kuhnert weist darauf hin, dass die Verhältnisse im Umfeld ähnlich sind.

 

Am Carlsgarten, 10318 Berlin

Neubau von Wohnungen mit 101 Wohneinheiten sowie zusätzlichen Gewerbeeinheiten. Die Fläche ist als Mischgebiet ausgewiesen. Problematisch ist die Lärmbelastung durch die Bahntrasse. Daher wird entlang der Straße Am Carlsgarten ein Gewerbe-Riegel mit Sport- und Gesundheitszentrum geplant. Dieser bringe eine Lärm-Entlastung für vier locker angeordnete, stadtvillenartige Gebäude mit Wohn- und Gewerbeflächen im rückwärtigen Bereich.

Eine anwesende Bürgerin fragt nach der angedachten Raum-Aufteilung und Spielplätze. Der Vertreter des Bauherrn, Herr Steinmüller, erklärt, dass Wohnungen mit zwei bis vier Räumen realisiert werden sollen. Schwerpunkt seinen familiengerechte Drei- bis Vierraumwohnungen. Die Höfe werden autofrei gestaltet, dafür entstehen 130 Tiefgaragenplätze. Ein Spielplatz entstehe südwestlich der bestehenden Kita.

Frau Müller fragt, ob Miet- oder Eigentumswohnungen entstehen werden. Herr Steinmüller antwortet, dass beide Wohnformen vorhanden sein werden. Die Mieten werden durch die Tiefgaragen etwas höher ausfallen, mutmaßlich acht bis elf Euro je m².

Die anwesende Bürgerin fragt weiter, ob keine weitere Straße geplant sei. BzStR Nünthel erklärt, dass die Straße am Carlsgarten als hinreichend leistungsfähig eingeschätzt wird.

 

Am Tierpark 61, 10319 Berlin

Im Zuge des Neubaus des dortigen Nahversorgers (Kaiser's) hat sich der Bauherr nun für eine Fassade aus kleinteiligem Klinker entschieden.

 

Hauffstraße 1, 10317 Berlin

Die vom Ausschuss geforderte Schattenstudie wird vorgestellt und zu Protokoll gegeben. Es werden Simulationen zu drei unterschiedlichen Zeiten vorgestellt. Die Auswirkung ist stark von Datum und Uhrzeit abhängig. Es wird jedoch festgestellt, dass die Verschattung im Wesentlichen durch die Bestandsgebäude generiert wird.

 

 

 

 

 
 

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