Auszug - Bericht des Bezirksamtes  

 
 
43. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Umwelt/Gesundheit
TOP: Ö 4
Gremium: Umwelt/Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 24.03.2010 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 7 (barrierefrei)
Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Neben dem schriftlich übergebenen Bericht ergänzt Herr Räßler-Wolff seine Ausführungen, dass im Krankenhaus-Beirat die weiteren Baumaßnahmen im KEH besprochen wurden

Neben dem schriftlich übergebenen Bericht ergänzt Herr Räßler-Wolff seine Ausführungen, dass im Krankenhaus-Beirat die weiteren Baumaßnahmen im KEH besprochen wurden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat eine Bezirksübersicht über Fach- und Hausärzte erarbeitet (Siehe Anlage).

Frau Dr. Born berichtet zusammenfassend über die Ergebnisse des Kindergesundheits­berichtes 2010:

 

Die kontinuierlichen Auswertungen der Einschulungsuntersuchungen ermöglichen seit 2005 einen Vergleich der jährlichen Ergebnisse in Lichtenberg sowie zu den Berliner Ergebnissen. Betrachtet man den Zeitraum 2005 bis 2008, sind bei den meisten objektiv einzuschätzenden Untersuchungsmerkmalen kaum Tendenzen zu erkennen. Beim Test „Sätze nachsprechen“ wurden die Ergebnisse kontinuierlich schlechter. Besonders problematisch sind die Ergebnisse 2008 bei allen drei Sprachtests und bei der Körperkoordination im Vergleich zum Berliner Durchschnitt zu bewerten.

Die auf freiwilliger Basis beruhenden Angaben zum Medienkonsum und zum Rauchen deuten auf einen verantwortungsvolleren Umgang im Zeitvergleich hin. Im Verhältnis zum Berliner Durchschnitt ist in Lichtenberg allerdings ein stärkeres Risikoverhalten zu erkennen.

Es wurden insgesamt 1.831 Kinder untersucht (150 Kinder mehr als im Vorjahr). Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund (nichtdeutscher Herkunft) liegt bei 20,4 % und damit 1,9 % höher als im Vorjahr. Nach sozialer Schichtbildung wurden von den Einschüler/innen 33,1 % der unteren sozialen Schicht; 43,7 % der mittleren sozialen Schicht und 24,2 % der oberen sozialen Schicht zugeordnet.

Die Mehrzahl der Kinder (62,5 %) lebt bei den Eltern. Zu 30 % gehören diese Familien der oberen sozialen Schicht an. Über ein Drittel der Einschüler/innen lebt bei nur einem Elternteil, überwiegend bei der Mutter. Die Familien der Alleinerziehenden sind nur zu 14 % der oberen Schicht zuzuordnen. 39,2 % der Lichtenberger Einschulungskinder wachsen als Einzelkinder auf.

Besuch von Kindertageseinrichtungen

97,9 % der Kinder haben vor der Einschulung eine Kita besucht. Größere Unterschiede gibt es hinsichtlich der Dauer des Kita-Besuchs bei den Herkunftsgruppen und den sozialen Schichten.

So ist der Anteil der Kinder mit längerer Kita-Besuchsdauer bei Einschüler/innen der unteren sozialen Schicht und der Kinder nichtdeutscher Herkunft am geringsten. Knapp 80 % der deutschen Kinder haben länger als drei Jahre eine Kita besucht und 47 % sogar über 4 Jahre.

Im Vergleich zur ESU 2007 ist der Vorsorgestatus bei deutschen und bei nichtdeutschen Kindern wieder leicht angestiegen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen allerdings ab. Während bei der U1 - U6 im 1. Lebensjahr noch 99,6 - 96,6 % der deutschen Kinder untersucht wurden, waren es bei der U8 im Alter von 31/2 – 4 Jahren nur noch 87,3 %. Bei Kindern nichtdeutscher Herkunft ist der Prozentsatz noch geringer (73,7 %).

Je höher der soziale Status ist, desto häufiger werden die Untersuchungen zur Früherkennung von Fehlentwicklungen und Krankheiten genutzt.

Übergewicht

Von den 2008 untersuchten Einschüler/innen in Lichtenberg wurden 7,2 % als übergewichtig und 4,5 % als adipös eingeschätzt. Das sind 2,2 % mehr übergewichtige und 0,8 % mehr adipöse Kinder als im Vorjahr.

Die deutschen Kinder weisen mit 10,7 % Übergewicht (inklusive Adipositas) den niedrigsten Anteil auf. Den höchsten Anteil beim Übergewicht (inklusive Adipositas) haben die Kinder aus dem ehemaligen Ostblock mit 16,5 % vor den Kindern aus den sonstigen Staaten mit 14,2 %.

Wie in den vergangenen Berichtsjahren sind die Kinder aus der oberen sozialen Schicht weniger übergewichtig bzw. adipös als Kinder ihrer Altersgruppe aus der mittleren und vor allem unteren sozialen Schicht.

Motorische und kognitive Entwicklung

Die entwicklungsdiagnostischen Screenings bei der ESU 2008 ergaben, dass 73,4 % der Kinder in der Körperkoordination; 73,1 % der Kinder in der Visuomotorik und 79,2 % der Kinder in der visuellen Wahrnehmung unauffällig waren und altersgemäß dem normalen Entwicklungsstand entsprachen.

Sprachfähigkeit

Altersgerechte Ergebnisse erzielten bei den Screeningtests zur Sprachfähigkeit 68,7 % der Kinder beim Subtest „Pseudowörter nachsprechen“, 72,8 % bei „Wörter ergänzen“ und 73,8 % bei „Sätze nachsprechen“. Bei 63,2 % der Kinder wurden keinerlei Artikulationsfehler festgestellt.

Die Kinder der unteren sozialen Schicht wiesen den größten Anteil grenzwertiger und auffälliger Testergebnisse auf. Die einzelnen Subtests wurden sehr unterschiedlich von den Kindern deutscher und nichtdeutscher Herkunft bewältigt. Der Test „Pseudowörter nachsprechen“, bei dem die individuellen deutschen Sprachkenntnisse kaum Bedeutung haben, fiel bei den deutschen Kinder am schlechtesten aus. Bei allen anderen Sprachtests erreichten die Kinder nichtdeutscher Herkunft besonders häufig auffällige Ergebnisse.

Erst ein längerer Besuch einer Kindertagesstätte wirkt sich positiv auf das Sprachvermögen aus. Bei Kindern, die über 2 Jahre eine Kita besuchen, verringerten sich die auffälligen Ergebnisse gegenüber den Kindern, die keine Kita bzw. diese nur kurz besuchten, um mehr als die Hälfte.

 

Frau Schilde berichtet von der Sitzung des Begleitgremiums, die 37 Projekte bewertet haben. Über einige Projekte sollte im Ausschuss einmal ausführlicher berichtet werden.

 

Umwelt:

Herr Geisel informiert über folgende Inhalte:

1.    Am 19.03.2010 wurde die öffentliche Beteiligung zum B-Plan-Verfahren abgeschlossen. Es wurden 20 Einwendungen ans Bezirksamt gesendet. Ab Abfang April wird die Behördenbeteiligung durchgeführt. Ende Mai 2010 sollten dann die Ergebnisse des Abwägungsprozesses in die BVV gehen.

2.    In diesem Frühjahr wurden nur 3.600 Frühblüher in die Erde gebracht. In den Vorjahren waren es 33.000 Stück. Die geringen Kapazitäten werden auf die Sommerbepflanzung aufgewendet.

3.    Am 29.03.2010 beginnt in Lichtenberg die Brunnensaison. (Anlage zum Protokoll)

4.    Im Landschaftspark Herzberge wurden 41 Lämmer geboren, Weiterhin wurde dort eine zweite Schäferin eingestellt.

5.    Beim Bauvorhaben Lincolnstraße/Zachertstraße gibt es mit NCC Probleme. Bei dem Bauvorhaben sollen 30 Kastanien gefällt werden. Nach intensiven Gesprächen hat man sich auf die Fällung von 3 Bäumen verständigt. NCC verzichtet auf 2 Grundstücke.

6.    Die Bauabschnitte zur Gestaltung der Grünanlage Warnitzer Boden/Vincent van Gogh wurden besprochen.

7.    Frau Jaenisch berichtet über das Auswahlverfahren von Auszubildenden. Von 100 Bewerbern haben nur 44 den Einstiegstest bestanden.

 

Frau Schilde fragte nach der DS 1430/VI – Pflege öffentlicher Grünanlagen sowie anderer Objekte im öffentlichen Raum, die immer noch unbearbeitet ist. Herr Geisel führte aus, dass es große Probleme im Bereich der Haftungsfragen und Verkehrssicherheit gibt. Das Rechtsamt wurde mehrfach bemüht, hilfreich zur Seite zu stehen. Mit der Schule am Rathaus ist man jetzt auf einem guten Weg die angrenzenden Grünflächen in Pflege zu geben. Der Entwurf für diese Vereinbarung liegt beim Rechtsamt zur Prüfung. Herr Geisel sagt einen zeitnahen Zwischenbericht zu.

 

Weiterhin fragte Frau Kitzmann nach dem Umsetzungsstand der DS 1273/VI - Blühende Landschaften in Lichtenberg. Da die Flächen im Frühjahr vorbereitet werden sollen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Im nächsten Ausschuss soll dazu berichtet werden.

 

 


 

 
 

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