Auszug - Gesundheitswirtschaft in Lichtenberg Gast:Geschäftsführung Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge  

 
 
36. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Wirtschaft/Arbeit
TOP: Ö 3
Gremium: Wirtschaft und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 12.11.2009 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 7 (barrierefrei)
Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Zu diesem Tagesordnungspunkt waren Herr Dr

Zu diesem Tagesordnungspunkt waren Herr Dr. R. Norden, Vorsitzender Geschäftsführer und Herr M. Mielke, Kaufmännischer Direktor und Prokurist des Krankenhauses erschienen.

In ihrem informativen Vortrag erläuterten sie beispielsweise, dass sich das Krankenhaus auf einer Fläche von 30 Hektar erstreckt. Die Bettenkapazität beträgt gegenwärtig 587 Plätze. 960 Mitarbeiter insgesamt sind im KEH beschäftigt, dass damit zu den größten Arbeitgebern im Bezirk zählt. 15 Prozent der Mitarbeiter kommen aus Lichtenberg und rund 12 Prozent aus Hohenschönhausen Die Vortragenden machten deutlich, das das KEH kein Allgemeinkrankenhaus sei, sondern zuständig für die Grund- und Regelversorgung. Die Schwerpunkte liegen in der Epileptologie, Gefäßmedizin, Urologie, Schmerzbehandlung und Psychiatrie. Zum KEH gehört eine Krankenhauspflegefachschule mit 120 Ausbildungsplätzen. Gleichzeitig ist das Krankenhaus auch ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charitè. Herr Norden und Herr Mielke erläuterten, dass das KEH eine große Bedeutung für die Behandlung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher habe. Durch Umbau des Hauses 7 stehen jetzt dafür 20 stationäre und 20 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Trotzdem reichen die Kapazitäten nicht aus, um allen Betroffenen sofort aufzunehmen, so dass nach wie vor Wartezeiten von bis zu drei Monaten entstehen. Als größere Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro werden in den Jahren 2009 bis 2012 der Umbau und die Sanierung der Häuser 2 und 4 sowie die Erneuerung der Infrastruktur erfolgen. Anschließend gingen die Gäste noch auf  mögliche Entwicklungstendenzen auf dem Krankenhausmarkt in den nächsten Jahren ein. Diese seien unter anderem durch eine höhere notwendige Eigenversorgung der Patienten, der stärker wirkenden marktkonformen Instrumente im Krankenhauswesen und der Schließung weiterer öffentlicher Krankenhäuser gekennzeichnet.

In der anschließenden Fragerunde wollte Herr Müller (SPD) wissen, inwieweit der in Lichtenberg vorhandene Facharztmangel Auswirkungen auf das KEH, besonders auf die Notaufnahme habe und inwieweit das Krankenhaus bei der Neugestaltung des Landschaftsparks Herzberge mit wirke.

Herr Norden und Herr Mielke bestätigten in der Beantwortung, dass die Notaufnahme aus alle Nähten platzen würde und man deshalb durch Umbau ein Versorgungszentrum einrichten wolle. Bei der Gestaltung des Landschaftsparkes koordiniere man  eng mit den „Machern“.

Stadtrat Dr. Prüfer machte in seinem Diskussionsbeitrag deutlich, das das KEH sich sehr gut im Bezirk engagiere. So sei es Mitglied im Wirtschaftskreis und im UPL und damit in Lichtenberg eng verankert.

Frau Schilde (DIE LINKE) stellte die Frage danach, wie viel technische Mitarbeiter im Krankenhaus beschäftigt seien. Her Mielke antwortete darauf, das beispielsweise im technischen Bereich rund 40 Mitarbeiter und in der Gärtnerei acht bis 12 Mitarbeiter (je nach Saison) ihrer Tätigkeit nachgingen. Die Mehrzahl der Dienstleistungen würde das Krankenhaus jedoch von Außen beziehen.

Herr Peter (SPD) wollte wissen, ob die Wäscherei ebenfalls noch in den Händen des Krankenhauses sei. Herr Norden antwortete darauf, dass hier gegenwärtig noch 70 Mitarbeiter in Lohn und Brot sind, die rund 2000 Tonnen Wäsche im Jahr bearbeiten. Die Zukunft der Wäscherei sei jedoch unklar, da es Überlegungen in der Geschäftsleitung gebe, diesen Bereich aus Kostengründen künftig auszulagern.

Frau Kitzmann (Bündnis 90 /Die Grünen) fragte danach welchen Beitrag das KEH leisten könne, um die Gesundheitswirtschaft im Bezirk auch durch Ansiedlungen von speziellen Softwareunternehmen im Bereich der Medizin voranzubringen. Beide Herren machten in der Beantwortung der Frage deutlich, das kleinere Unternehmen in diesem Bereich keinerlei Chancen hätten, gleichwohl das Krankenhaus gemeinsam mit der FHTW beispielsweise Überlegungen bis hin zum Tourismus anstellt.

Frau Appelhagen (CDU) fragte nach dem Stand des Kaufs des Grundstücks und nach der Zukunft des sich darauf befindenden Museum Kesselhaus. Dr. Norden antwortete, dass man schon seit vielen Jahren mit den Verantwortlichen der Stadt über den Kauf in Verhandlung sei. Der Stand sei inzwischen soweit, dass er guten Mutes sei, dass man auch auf diesem schwierigen Gebiet weiter vorankommen werde. Das Krankenhaus könne jedoch kein Museum betreiben, der Kauf des Teilgrundstücks auf dem das Museum steht, könne bestenfalls Teil einer Gesamtlösung werden. Dr. Prüfer sagte, dass er sich dahingehend einsetze.

Herr Fischer (DIE LINKE) wollte wissen, wie die Standortvorteile des Krankenhauses weiter genutzt werden können. Herr Mielke verwies in seiner Antwort darauf, dass man dabei vor allem an eine enge Verknüpfung mit dem Landschaftspark denke. Ansonsten hätten die einzelnen Standorte der Häuser nicht nur Vorteile gegenüber einem komplexen Bettenhaus.

Herr Bosse (DIE LINKE) fragte, wie viel Zivildienstleistende gegenwärtig im KEH sind. 80 bis 90 so die Antwort. Danach entspann sich eine längere Debatte darüber, welche Auswirkungen die von der neuen Bundesregierung ins Auge gefasste Wehrdienstverkürzung für den Zivildienst und dabei für dass Gesundheitswesen hätte, denn in so verkürzter Form könne das Krankenhaus dann keine Zivildienstleistenden mehr beschäftigen.

                 

 


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen