Auszug - Gesundheitswirtschaft in Lichtenberg Gast:Geschäftsführung Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
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Zu diesem Tagesordnungspunkt waren Herr Dr. R. Norden,
Vorsitzender Geschäftsführer und Herr M. Mielke, Kaufmännischer Direktor und
Prokurist des Krankenhauses erschienen. In ihrem informativen Vortrag erläuterten sie
beispielsweise, dass sich das Krankenhaus auf einer Fläche von 30 Hektar
erstreckt. Die Bettenkapazität beträgt gegenwärtig 587 Plätze. 960 Mitarbeiter
insgesamt sind im KEH beschäftigt, dass damit zu den größten Arbeitgebern im
Bezirk zählt. 15 Prozent der Mitarbeiter kommen aus Lichtenberg und rund 12
Prozent aus Hohenschönhausen Die Vortragenden machten deutlich, das das KEH
kein Allgemeinkrankenhaus sei, sondern zuständig für die Grund- und
Regelversorgung. Die Schwerpunkte liegen in der Epileptologie, Gefäßmedizin,
Urologie, Schmerzbehandlung und Psychiatrie. Zum KEH gehört eine
Krankenhauspflegefachschule mit 120 Ausbildungsplätzen. Gleichzeitig ist das
Krankenhaus auch ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charitè. Herr Norden und
Herr Mielke erläuterten, dass das KEH eine große Bedeutung für die Behandlung
psychisch kranker Kinder und Jugendlicher habe. Durch Umbau des Hauses 7 stehen
jetzt dafür 20 stationäre und 20 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Trotzdem
reichen die Kapazitäten nicht aus, um allen Betroffenen sofort aufzunehmen, so
dass nach wie vor Wartezeiten von bis zu drei Monaten entstehen. Als größere
Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro werden in den
Jahren 2009 bis 2012 der Umbau und die Sanierung der Häuser 2 und 4 sowie die
Erneuerung der Infrastruktur erfolgen. Anschließend gingen die Gäste noch
auf mögliche Entwicklungstendenzen auf
dem Krankenhausmarkt in den nächsten Jahren ein. Diese seien unter anderem
durch eine höhere notwendige Eigenversorgung der Patienten, der stärker
wirkenden marktkonformen Instrumente im Krankenhauswesen und der Schließung
weiterer öffentlicher Krankenhäuser gekennzeichnet. In der anschließenden Fragerunde wollte Herr Müller (SPD)
wissen, inwieweit der in Lichtenberg vorhandene Facharztmangel Auswirkungen auf
das KEH, besonders auf die Notaufnahme habe und inwieweit das Krankenhaus bei
der Neugestaltung des Landschaftsparks Herzberge mit wirke. Herr Norden und Herr Mielke bestätigten in der Beantwortung,
dass die Notaufnahme aus alle Nähten platzen würde und man deshalb durch Umbau
ein Versorgungszentrum einrichten wolle. Bei der Gestaltung des
Landschaftsparkes koordiniere man eng
mit den „Machern“. Stadtrat Dr. Prüfer machte in seinem Diskussionsbeitrag
deutlich, das das KEH sich sehr gut im Bezirk engagiere. So sei es Mitglied im
Wirtschaftskreis und im UPL und damit in Lichtenberg eng verankert. Frau Schilde (DIE LINKE) stellte die Frage danach, wie viel
technische Mitarbeiter im Krankenhaus beschäftigt seien. Her Mielke antwortete
darauf, das beispielsweise im technischen Bereich rund 40 Mitarbeiter und in
der Gärtnerei acht bis 12 Mitarbeiter (je nach Saison) ihrer Tätigkeit
nachgingen. Die Mehrzahl der Dienstleistungen würde das Krankenhaus jedoch von
Außen beziehen. Herr Peter (SPD) wollte wissen, ob die Wäscherei ebenfalls
noch in den Händen des Krankenhauses sei. Herr Norden antwortete darauf, dass
hier gegenwärtig noch 70 Mitarbeiter in Lohn und Brot sind, die rund 2000
Tonnen Wäsche im Jahr bearbeiten. Die Zukunft der Wäscherei sei jedoch unklar,
da es Überlegungen in der Geschäftsleitung gebe, diesen Bereich aus
Kostengründen künftig auszulagern. Frau Kitzmann (Bündnis 90 /Die Grünen) fragte danach welchen
Beitrag das KEH leisten könne, um die Gesundheitswirtschaft im Bezirk auch
durch Ansiedlungen von speziellen Softwareunternehmen im Bereich der Medizin
voranzubringen. Beide Herren machten in der Beantwortung der Frage deutlich,
das kleinere Unternehmen in diesem Bereich keinerlei Chancen hätten, gleichwohl
das Krankenhaus gemeinsam mit der FHTW beispielsweise Überlegungen bis hin zum
Tourismus anstellt. Frau Appelhagen (CDU) fragte nach dem Stand des Kaufs des
Grundstücks und nach der Zukunft des sich darauf befindenden Museum Kesselhaus.
Dr. Norden antwortete, dass man schon seit vielen Jahren mit den Verantwortlichen
der Stadt über den Kauf in Verhandlung sei. Der Stand sei inzwischen soweit,
dass er guten Mutes sei, dass man auch auf diesem schwierigen Gebiet weiter
vorankommen werde. Das Krankenhaus könne jedoch kein Museum betreiben, der Kauf
des Teilgrundstücks auf dem das Museum steht, könne bestenfalls Teil einer
Gesamtlösung werden. Dr. Prüfer sagte, dass er sich dahingehend einsetze. Herr Fischer (DIE LINKE) wollte wissen, wie die
Standortvorteile des Krankenhauses weiter genutzt werden können. Herr Mielke
verwies in seiner Antwort darauf, dass man dabei vor allem an eine enge
Verknüpfung mit dem Landschaftspark denke. Ansonsten hätten die einzelnen
Standorte der Häuser nicht nur Vorteile gegenüber einem komplexen Bettenhaus. Herr Bosse (DIE LINKE) fragte, wie viel Zivildienstleistende
gegenwärtig im KEH sind. 80 bis 90 so die Antwort. Danach entspann sich eine
längere Debatte darüber, welche Auswirkungen die von der neuen Bundesregierung
ins Auge gefasste Wehrdienstverkürzung für den Zivildienst und dabei für dass
Gesundheitswesen hätte, denn in so verkürzter Form könne das Krankenhaus dann
keine Zivildienstleistenden mehr beschäftigen. |
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