Auszug - Besichtigung und Informationen zur Sporthalle Alt-Friedrichsfeld 60 mit anschließender Diskussion und Beschlussfassung zu beiden Sporthallen (Bürgerhaushalt Anlage 1 Lfd. Nr. 49 Vorschlagsnummer 10 - 10 - 2)  

Das Bezirksamt gibt zu beiden Standorten ausführlich folgende Informationen und Erläuterungen:

Bei der Sporthalle Alt-Friedrichsfelde 60 (SpH AF 60) handelt es sich um eine zweiteilige Sporthalle (769 m²) in Stahlbetonskelettbauweise mit angebauter Kegelbahn (467 m²), integriertem Kraftraum (110 m²) und Gymnastikraum (80 m²). Darüber hinaus verfügt die Halle über einen behindertengerechten Anbau, der jedoch zurzeit nur für Lagerzwecke genutzt wird.

Die Verwaltung der SpH AF 60 erfolgt jetzt durch die BIM GmbH und es besteht eine Verwaltungsvereinbarung zwischen ehemaligem Landesverwaltungsamt und Bezirksamt, welche die Miet- und Betriebskosten regelt. Seit Errichtung der Sporthalle 1975 wurden durch die Vermieter keine signifikanten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Dach weist an mehreren Stellen Durchfeuchtungsschäden auf und muss umgehend saniert werden. Die Kosten für die Gesamtsanierung der Sporthalle werden durch den bezirklichen Immobilienservice Facility-Management auf 1,4 Mio. € geschätzt.

Um die Sporthalle in das Fachvermögen des Bezirksamtes übernehmen zu können, wäre eine Trennung der Medien und eine separate verkehrstechnische Erschließung erforderlich. Die Kosten für eine Primärerschließung wären somit sehr hoch (s. Tabelle).

Da auf absehbare Zeit keine Mittel für die Instandsetzung der anderen maroden Bauteile zur Verfügung stehen und sich die Halle nicht im Fachvermögen des Bezirkes befindet, wurden Überlegungen zu alternativen Lösungen angestellt.

In der SpH AF 60 sind 8 Sportvereine beheimatet. Hauptnutzender Verein ist der Gesundheitssportverein Lichtenberg e.V., der Verein ist auf Herz- und Seniorensport spezialisiert. Die Sporthalle nutzen ebenfalls der Berliner Radsportclub Semper 1925 e.V., der Berliner Volleyballverein Vorwärts e.V., der Cosmos Friedrichsfelde e.V, das Bezirksamt Lichtenberg und der SG Rehabilitation Berlin-Lichtenberg e.V. und drei Vereine nutzen die Kegelbahn: der SV Stahl e.V., der SV BVG 49 Berlin e.V. und der SV Lichtenberg 47 e.V.. Es wurde geprüft, ob die Sportvereine verlagert werden können. Die Prüfung ergab, dass eine Umverlagerung in die im Umfeld gelegenen Sporthallen nicht möglich ist.

Es besteht aber gegenwärtig die Möglichkeit, die Sporthalle Allee der Kosmonauten 22 (SpH AdK 22) von der Hochschule für Technik und Wirtschaft zu übernehmen, da diese ihren Standort aufgibt. Diese wäre hinsichtlich ihrer Lage zwar nicht optimal im Wohngebiet, hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit und verkehrstechnischen Anbindung jedoch in relativer Nähe günstig gelegen. Hinzu kommt hier, dass sich diese Sporthalle in einem wesentlich besseren baulichen Zustand befindet als die Sporthalle Alt-Friedrichsfelde 60. Dieser Umstand ist u.a. dem geschuldet, dass diese Halle ca. 10 Jahre jünger ist.

Die drei Sportvereine Gesundheitssport Lichtenberg e.V., Cosmos Friedrichsfelde e.V. und SG Rehabilitation Berlin-Lichtenberg e.V. können mit dem überwiegenden Teil ihrer Angebote in die SpH AdK 22 verlegt werden.

Die Verlagerung der Kegelsportvereine ist nicht möglich, da der Bezirk über keine weitere Kegelbahn verfügt.

Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung beider Sporthallen im Vergleich wurde erstellt.

Die Kosten für die Sanierung und Betreibung der Sporthalle Alt-Friedrichsfelde 60 sind also um ca. 1,389 Mio. € höher als für die SpH AdK 22.

Zusammenfassend stellt das Bezirksamt fest, dass sowohl die Beibehaltung als auch die Nichtnutzung der SpH AF 60 mit gleichzeitiger Übernahme der SpH AdK 22 zusätzliche Kosten verursachen wird.

Unter diesen Voraussetzungen favorisiert das Bezirksamt die Aufgabe der SpH AF 60 und die Über-/Inbetriebnahme der SpH AdK  22 in das Fachvermögen.

Votum des Sportausschusses:

Die Mitglieder des Sportausschusses unterstützen das BA in seinen Überlegungen,

1. unter diesen Voraussetzungen die Sporthalle in der Allee der Kosmonauten in das Fachvermögen des Sportamtes zu übernehmen und die Sporthalle  AF 60 nicht mehr zu nutzen.
2. Die Aufgabe weiterer Turnhallen zur Verringerung des Defizits im Sportbudget (s. Anlage – Bericht des BA) zu prüfen, insbesondere der Halle in der Wartiner Straße 6.

3.      Das BA wird ersucht, im Falle der Übernahme der Sporthalle AdK 22 für die Badminton-Gruppe eine Lösung zu finden.

Abstimmungsergebnis:        einstimmig     8 – 0 - 0