Auszug - Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement  

 
 
13. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Soziales/Mieterinteressen
TOP: Ö 4
Gremium: Soziales/Mieterinteressen Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 17.10.2007 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Verein für ambulante Versorgung
Ort: Am Berl 8 - 10; 13051 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

            Der Erfahrungsbericht aus dem gastgebenden Verein durch Frau Ulrich gab einen umfangreichen Einblick in die ehrenamtlich organisierte Arbeit beim Verein für ambulante Versorgung und der Freiwilligenagentur. Eine Befragung ehrenamtlich bzw. freiwillig tätiger Menschen im Verein ergab u.a. dass:

-          Teilhabe an gesellschaftlicher Mitgestaltung, der Wunsch nach sozialen Kontakten sowie Spaß an der Arbeit wichtige Motive für Engagement sind;

-          Erfolg und Anerkennung in unterschiedlichen Formen wichtig;

-          kurze Wege, für die kein Fahrgeld nötig ist, wichtig sind,

-          Engagement leichter fällt, wenn andere sich bereits engagieren oder hauptberuflich Tätige koordinierend dabei sind;

-          die Freiwilligenagentur als Tauschzentrale für unterschiedlichste Tätigkeiten gern genutzt wird.

   Nicht förderlich ist, ehrenamtliche Arbeit als Pflicht für Hartz-IV-Empfänger/innen in Eingliederungsvereinbarungen des JobCenters aufzunehmen, da ehrenamtliche Arbeit nur freiwillig funktionieren kann.

 

            Frau Emmrich stellte aus Sicht des Bezirksamts dar, dass

-          bürgerschaftliches Engagement eine Querschnittsaufgabe ist und informierte über die Zusammensetzung und die Arbeit des Freiwilligenrats des Bezirks, in dem Vertreter zweier Freiwilligenagenturen, der Volkssolidarität und des Bezirksamts (Bereich Bürgermeisterin, Sport, Soziales, Umwelt und Jugend) sich um die Koordinierung der Freiwilligenarbeit kümmern, Weiterbildung anbieten und in verschiedenen Formen Ehrungen Freiwilliger bzw. Ehrenamtlicher vorbereiten.

-          im Haushalt Sachmittel für ehrenamtlich Tätige zur Verfügung stehen,

-          dass entsprechend einem Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 5000 Euro (Sponsorengelder) nach einem Punktesystem über die Stadtteilmanagerinnen verteilt werden.

-          ein interaktiver Kiezatlas auf den Seiten des Bezirks im Internet eine Übersicht über  Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements gibt.

-          Auskünfte dazu auch in den Bürgerämtern erhältlich sind

-          Dass der Aufbau einer Bürgerstiftung in Angriff genommen wurde. Sie soll zum 10. Oktober 2008 (Tag des Ehrenamts) mit einem Stiftungskapital von 50.000 Euro gegründet werden. Zum Initiativkreis gehören u. a. die Berliner Volksbank, das Theater an der Parkaue, die HOWOGE, das Sana-Klinikum, Vertreter der Kirche und der Fachhochschule für Verwaltung und Recht.

            Frau Emmrich dankte allen sich freiwillig und ehrenamtlich Engagierenden. Der Ausschuss schloss sich diesem Dank an und dankte auch denen, die als hauptberuflich Tätige sich weit über dieses Maß hinaus ehrenamtlich einbringen.

 

            Frau Schirrmeister informierte über die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements durch das Sozialamt (siehe Anlage).

 

            An der Aussprache zum Problem nahmen 6 der Anwesenden teil:

           

-          Es wurde Interesse am Ergebnis der  inhaltsgleichen Befragung von 1998 und 2006 im Verein für ambulante Versorgung geäußert.

-          Rentnerinnen und Rentner sind wichtige Stützen der Vereinstätigkeit, das sollte auch gesellschaftlich und öffentlich anerkannt und gewürdigt werden.

-          Für die Entwicklung der Bürgerkommune sind Ehrenamtliche und freiwillig Engagierte unerlässlich und für die kieznahe Betreuung von Bürgerinnen und Bürger unersetzlich.

-          Man muss der Gefahr begegnen, das Ehrenamt als Ersatz staatlicher Verantwortung zu behandeln.

-          Es gilt, die Gefahren des fließenden Übergangs zwischen Erwerbsarbeit und Ehrenamt und freiwilligen Engagements zu erkennen.

-          Es wird  immer notwendiger, das Ehrenamt und ehrenamtliche Tätigkeit genau zu definieren;

-          Es wurde angeregt, die Namenssuche für die Stadtteile und Wohnviertel voran zu bringen. Der gastgebende Verein für ambulante Versorgung hat mit dem Namen Ostseeviertel für seinen Kiez einen guten Anfang gemacht.

 


 

 
 

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