Drucksache - DS/1164/IV
Ich frage das Bezirksamt:
Abt. Planen, Bauen, Umwelt und Immobilien Berlin, den 7.5.2014 Bezirksstadtrat 3260
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
1. Welche Konzeption verfolgt das Bezirksamt bei der Nachnutzung des Geländes des ehemaligen Postcheckamtes am Halleschen Ufer 60?
Für das Areal des Postcheckamtes wurden dem Bezirksamt von einem künftigen Investor Planungen zur Entwicklung eines überwiegenden Wohnstandortes vorgelegt. Aufgrund der zentralen Lage und der städtebaulichen Bedeutung dieses Areals wurde der Standort auch im Baukollegium der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung diskutiert. Im Ergebnis ist die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbes vorgesehen. Zielsetzung des Bezirksamtes ist hierbei zum einen die Erarbeitung einer geeigneten städtebauliche Figur, die sich respektvoll mit dem vorhanden baulichen Bestand auseinandersetzt und Vorschläge für die bauliche Weiterentwicklung macht. Zum anderen soll geprüft werden, wieviel Wohnungsneubau auf dem Areal verträglich untergebracht werden kann, da auch nach Auszug der Post für diesen Standort aufgrund seiner zentralen Lage und der guten ÖPNV-Anbindung auch öffentlich wirksame gewerbliche Nutzungen untergebracht werden sollten. Der Verbleib der Filiale des Postamtes ist in jedem Fall wünschenswert. Zu dem ist die Schaffung von günstigem Wohnraum eine wesentliche Zielsetzung sowie die Absicherung der Versorgung der kommunalen Infrastruktur für Kita, Schule, Grün- und Freiflächen. In diesem Zusammenhang soll der Standort der Clara-Grunwald-Schule und die mögliche Einordnung eines Sporthallenneubaus geprüft werden. Die geschützte Grünfläche an der Möckernstraße ist als Naturerfahrungsraum in das Gesamtkonzept sinnvoll zu integrieren. Auf dem Gesamtareal überlagern sich die städtebaulichen Ansätze der Zeit der barocken Stadterweiterung, der gründerzeitlichen Überformung, und des Wiederaufbaus nach den Kriegszerstörungen und der Neubebauung der 60erJahre für das zentrale Postcheckamt sowie den Stadterneuerungsprojekten der IBA-Zeit. Aus dieser besonderen Vielschichtigkeit gilt es, die für die heutigen Anforderungen adäquaten Planungsansätze herauszuarbeiten und zu einer überzeugenden Neuordnung zusammenzuführen. Als nächster Schritt ist ein Bericht im Ausschuss StadtQM zu den Ergebnissen im Baukollegium vorgesehen.
2. Welche strukturellen Folgen werden durch eine mögliche Bebauung des Geländes durch das Bezirksamt erwartet?
Bei einem zu erwartenden erheblichen Anteil an Wohnungsneubau ist der daraus resultierende Bedarf der kommunalen Infrastruktur abzusichern. Dieser wird im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens auf Grundlage einer Standortanalyse auch des Umfeldes gemeinsam mit den entsprechenden Fachämtern im Detail ermittelt und über städtebauliche Verträge abgesichert. Das betrifft insbesondere die Versorgung mit Kita-und Grundschulplätzen, Jugendeinrichtungen, Grün-Frei- und Spielflächen. In jedem Fall sollte der Erhalt der Postfiliale am Standort gesichert werden.
3. Gab es bereits Gespräche des Bezirksamtes mit örtlichen Einrichtungen über mögliche Nutzungsbedürfnisse in der direkten Umgebung und mit welchem Ergebnis?
Das Bezirksamt hat eine Abfrage bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zum möglichen Bedarf an öffentlichen Einrichtungen und Stellen des Landes Berlin an diesem Standort durchgeführt, da das Bezirksamt hier aufgrund der zentralen Lage und der guten ÖPNV Anbindung eine hohe Eignung erkennt. Leider wurde diese Anfrage abschlägig beschieden, da ansonsten auch die notwendigen Grunderwerbskosten für die Liegenschaft im Landeshaushalt vorhanden sein müssten.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Panhoff Bezirksstadtrat
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