Drucksache - DS/0897/IV  

 
 
Betreff: Homo- und transphobe Übergriffe verhindern! Akzeptanz-Arbeit stärken!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:B'90 Die GrünenVorsteherin
Verfasser:1. Heck, Werner
2. Hellmuth, Susanne
Jaath, Kristine
Drucksache-Art:ResolutionResolution
   Beteiligt:DIE LINKE
   PIRATEN
   SPD
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
23.10.2013 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Beschlussvorschlag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung nimmt mit großer Bestürzung Kenntnis von zunehmenden homo- und transphoben Übergriffen in Friedrichshain-Kreuzberg und anderen Bezirken Berlins innerhalb der letzten Monate. Am Morgen des 13. Oktobers wurde ein 21 Jahre alter Transsexueller auf dem S-Bahnhof Frankfurter Allee aus homophoben Gründen angegriffen und so schwer verletzt, dass eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wurde. Und dies ist nur der letzte in einer Reihe von gewalttätigen Übergriffen auf Menschen, die ihre sexuelle Orientierung offen leben.

 

So wurde die amtierende Miss CSD, Estelle van der Rhône, im August vor einer queeren Kneipe auf dem Mehringdamm homophob beleidigt, geschlagen und mit einem Glas beworfen.

 

Die Drag-Performerin und Mitbegründerin des Transgender-Festivals Wigstöckel, Géme Castell, wurde im September vor einer Bar in Charlottenburg angegriffen und erlitt einen Jochbeinbruch, ihr rechtes Auge wurde schwer beschädigt.

 

Im Oktober wurden zwei Teilnehmerinnen der Trans*Tagung am Franz-Mehring-Platz sexuell beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen.
 

Das Anti-Gewalt-Projekt MANEO verzeichnet für 2012 allein für Friedrichshain-Kreuzberg 40 Fälle von "Anti-Schwuler-Gewalt". Wobei zu befürchten ist, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handelt, die Dunkelziffer der nicht angezeigten oder bekannt gewordenen Übergriffe noch weitaus höher ist.


Angesichts dieser Fälle begrüßt die Bezirksverordnetenversammlung die Einrichtung der Ansprechpersonen für Gleichgeschlechtliche Lebensweisen bei der Polizei sowie einer Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft zu homo-, bi- und transphoben Straftaten.

 

Doch entscheidender noch scheint uns die Unterstützung und Stärkung von Präventionsarbeit, die dazu beiträgt, dass solche Übergriffe erst gar nicht stattfinden. Das Land Berlin hat mit seiner 2009 gestarteten Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt und das ndnis gegen Homophobie hier einen bundesweit vorbildlichen Ansatz geschaffen, den es fortzusetzen und auszuweiten gilt.


In Berlin muss ein Klima der Akzeptanz gegenüber Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen Menschen geschaffen werden, damit Berlin seinem Image als bunte Stadt und als Ort queeren Lebens auch gerecht wird.
 

Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg fordert daher den Berliner Senat auf, zu dem im Koalitionsvertrag angekündigten Versprechen zu stehen, die Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt und das ndnis gegen Homophobie fortzuführen und weiterzuentwickeln sowie Einrichtungen, Projekte und Angebote in den Bereichen Aufklärung, Beratung und Opferhilfe auszubauen und die in der aktuellen Haushaltsdebatte diskutierten Kürzungen zurückzuziehen.

 

Denn nur durch eine auskömmliche Finanzierung können die vielen erfolgreichen queeren Projekte ihre Akzeptanz-Arbeit fortsetzen - und so Übergriffe verhindern, weit bevor sie passieren.
 

 

BVV 23.10.2013

 

Die Bezirksverordnetenversammlung nimmt mit großer Bestürzung Kenntnis von zunehmenden homo- und transphoben Übergriffen in Friedrichshain-Kreuzberg und anderen Bezirken Berlins innerhalb der letzten Monate. Am Morgen des 13. Oktobers wurde ein 21 Jahre alter Transsexueller auf dem S-Bahnhof Frankfurter Allee aus homophoben Gründen angegriffen und so schwer verletzt, dass eine Behandlung im Krankenhaus notwendig wurde. Und dies ist nur der letzte in einer Reihe von gewalttätigen Übergriffen auf Menschen, die ihre sexuelle Orientierung offen leben.

 

So wurde die amtierende Miss CSD, Estelle van der Rhône, im August vor einer queeren Kneipe auf dem Mehringdamm homophob beleidigt, geschlagen und mit einem Glas beworfen.

 

Die Drag-Performerin und Mitbegründerin des Transgender-Festivals Wigstöckel, Géme Castell, wurde im September vor einer Bar in Charlottenburg angegriffen und erlitt einen Jochbeinbruch, ihr rechtes Auge wurde schwer beschädigt.

 

Im Oktober wurden zwei Teilnehmerinnen der Trans*Tagung am Franz-Mehring-Platz sexuell beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen.
 

Das Anti-Gewalt-Projekt MANEO verzeichnet für 2012 allein für Friedrichshain-Kreuzberg 40 Fälle von "Anti-Schwuler-Gewalt". Wobei zu befürchten ist, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handelt, die Dunkelziffer der nicht angezeigten oder bekannt gewordenen Übergriffe noch weitaus höher ist.


Angesichts dieser Fälle begrüßt die Bezirksverordnetenversammlung die Einrichtung der Ansprechpersonen für Gleichgeschlechtliche Lebensweisen bei der Polizei sowie einer Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft zu homo-, bi- und transphoben Straftaten.

 

Doch entscheidender noch scheint uns die Unterstützung und Stärkung von Präventionsarbeit, die dazu beiträgt, dass solche Übergriffe erst gar nicht stattfinden. Das Land Berlin hat mit seiner 2009 gestarteten Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt und das ndnis gegen Homophobie hier einen bundesweit vorbildlichen Ansatz geschaffen, den es fortzusetzen und auszuweiten gilt.


In Berlin muss ein Klima der Akzeptanz gegenüber Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen Menschen geschaffen werden, damit Berlin seinem Image als bunte Stadt und als Ort queren Lebens auch gerecht wird.
 

Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg fordert daher den Berliner Senat auf, zu dem im Koalitionsvertrag angekündigten Versprechen zu stehen, die Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt und das ndnis gegen Homophobie fortzuführen und weiterzuentwickeln sowie Einrichtungen, Projekte und Angebote in den Bereichen Aufklärung, Beratung und Opferhilfe auszubauen und die in der aktuellen Haushaltsdebatte diskutierten Kürzungen zurückzuziehen.

 

Denn nur durch eine auskömmliche Finanzierungnnen die vielen erfolgreichen queeren Projekte ihre Akzeptanz-Arbeit fortsetzen - und so Übergriffe verhindern, weit bevor sie passieren.

 
 

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