Drucksache - DS/0070/IV  

 
 
Betreff: Angsträume in Friedrichshain-Kreuzberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:B'90 Die GrünenB'90 Die Grünen
Verfasser:Sengül, ErsoySengül, Ersoy
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
25.01.2012 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

Ich frage das Bezirksamt:

 

1. Welche Örtlichkeiten im Bezirk wurden vom Berliner Senat bzw. von der Polizei im Zuge der "städtebaulichen Kriminalprävention" als sogenannte Angsträume identifiziert und sollen mit Unterstützung einer Polizeiarchitektin umgebaut bzw. umgestaltet werden?

 

2. Warum wurden diese Örtlichkeiten ausgewählt?

 

3. Welche Maßnahmen wurden bzw. werden eingeleitet um diese Plätze angstfreier zu

machen?

 

Nachfragen:

 

1. In welcher Form ist das Bezirksamt in die Umbauarbeiten involviert?

 

2. Wurden Anregungen von BürgerInnen in die Planungen einbezogen?

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin                                                                      30.01.2012

Bezirksbürgermeister

 

 

 

Mündliche Anfrage DS/0070/IV

 

Angsträume in Friedrichshain-Kreuzberg

 

 

1.      Welche Örtlichkeiten im Bezirk wurden vom Berliner Senat bzw. von der Polizei im Zuge der "städtebaulichen Kriminalprävention" als sogenannte Angsträume identifiziert und sollen mit Unterstützung einer Polizeiarchitektin umgebaut bzw. umgestaltet werden?

 

Dem Bezirksamt ist alleine die Präsentation des LKA zum Kottbusser Tor bekannt, die unter dem Blickwinkel einer „städtebaulichen Kriminalprävention“ entwickelt wurde.

 

2.      Warum wurden diese Örtlichkeiten ausgewählt?

 

Aus der Sicht des Landeskriminalamtes zielt städtebauliche Kriminalprävention darauf ab, mehr Sicherheit im öffentlichen Raum zu schaffen und zwar sowohl was die tatsächliche Kriminalitätslage (objektive Sicherheit) angeht, as auch bezogen auf das damit nicht unbedingt deckungsgleiche Sicherheitsempfinden der Bevölkerung (subjektive Sicherheit). Angst wird im Allgemeinen an Orten empfunden, die das Signal aussenden, dass keine soziale Kontrolle stattfindet, d. h. Bereiche, die schwer einsehbar, schwer überschaubar oder schlecht beleuchtet sind und deutliche Zeichen der Verwahrlosung aufweisen, sowie beispielsweise auch Orte, die zu bestimmen Zeiten weitgehend unbelebt sind.

 

Deshalb ist die Herstellung von sozialer Kontrolle ein grundlegendes Ziel der städtebaulichen Kriminalprävention. Soziale Kontrolle kann erreicht werden u. a. durch Abgrenzungen zwischen privaten, halb öffentlichen und öffentlichen Bereichen, Nutzungsvielfalt und erhöhte Aufenthaltsqualität; sie gelingt insbesondere dann, wenn die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einbezogen werden und sich mit ihrem Wohnungsumfeld identifizieren können. Hierbei müssen häufig Kompromisse bei Konflikten unterschiedlicher Nutzergruppen an einem Ort gefunden werden.

 

3.      Welche Maßnahmen wurden bzw. werden eingeleitet um diese Plätze angstfreier zu machen?

 

Die o. g. Präsentation wurde zwischenzeitlich auf einer öffentlichen Veranstaltung den AnwohnerInnen des Kottbusser Tors vorgestellt und diskutiert. Auf dieser Veranstaltung wurde verabredet, dass sich eine Arbeitsgruppe zum Thema „Öffentlicher Raum - Kottbusser Tor“ bilden soll.

 

 

Nachfragen:

 

 

1.      In welcher Form ist das Bezirksamt in die Umbauarbeiten involviert?

 

2.      Wurden Anregungen von BürgerInnen in die Planungen einbezogen?

 

Das Bezirksamt beabsichtigt die o. g. öffentliche Arbeitsgruppe zum Kottbusser Tor einzurichten, in der auch die Aspekte von „städtebaulicher Kriminalprävention“ berücksichtigt werden können. Die erste Veranstaltung findet am 31.01.2012 zum verkehrlichen Umbau des Kottbusser Tors statt.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Dr. Franz Schulz

Bezirksbürgermeister

 

 

 
 

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