Drucksache - DS/1249/III  

 
 
Betreff: Betreuung obdachloser Menschen im JobCenter
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
Verfasser:Leese, Anita 
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
29.04.2009 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.                   Welche speziellen, niedrigschwelligen Angebote hält das JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg für die Gruppe von KundInnen vor, die nicht wohnfähig bzw. wohnwillig sind und Zugangsschwierigkeiten zu den Angeboten und Leistungen des JobCenters haben (Angst vor und Ablehnung von Behörden).

 

2.                   Gibt es für diese Zielgruppe feste Ansprechpartner für die spezielle Betreuung von wohnungslosen Menschen, die „Hilfe aus  einer Hand“ gewährleisten?

 

3.                   Gibt es für den o.g. Personenkreis eine spezielle Vermittlung an die zuständigen Mitarbeiter/innen, die gleich im Front-Office-Bereich gewährleistet, dass sowohl die Antragstellung als auch die Leistungsbewilligung ohne unüberwindbare bürokratische Hürden verlaufen kann?

 

1.                   Nachfrage:
Wie bewertet das BA die Tatsache, dass in den JobCentern Tempelhof-Schöneberg und Lichtenberg ein besonderes Team für diesen Personenkreis gebildet wurde, welches „Hilfen aus einer Hand“ gewährleistet?

 

2.                   Nachfrage:
Gibt es im JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg feste Ansprechpartner für Mitarbeiter/innen aus Beratungsstellen, die obdachlose Menschen betreuen und wenn ja, wie sind diese für die Beratungsstellen erreichbar?

 

3.                   Nachfrage:
Welche Vorstellungen bezüglich einer zielgruppenadäquaten Betreuung von obdachlosen Menschen und den zuständigen Beratungseinrichtungen gibt es derzeit im BA und im JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg (u.a. Feststellung der Zuordnung zum Rechtskreis SGB II und SGB XII) und welche Formen der Zusammenarbeit bestehen zwischen BA und JobCenter und der AG „Leben mit Obdachlosen“?

 

 

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin                                       30.04.09

Abt. Gesundheit, Soziales und Beschäftigung                                                       -2644

GesSozDez

 

 

 

 

 

Bezirksverordneter Frau Anita Leese

 

über

BzBm

 

über

Bezirksverordnetenvorsteherin

Frau Burkert- Eulitz

 

 

Schriftliche Beantwortung der Mündlichen Anfrage

DS/1249/III Betreuung obdachloser Menschen im JobCenter

zur BVV am 29.04.2009

 

 

 

Sehr geehrte Frau Leese,

 

anbei übersende ich die schriftliche Beantwortung der mündlichen Anfrage.

 

1.         Welche speziellen, niedrigschwelligen Angebote hält das JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg für die Gruppe von KundInnen vor, die nicht wohnfähig bzw. wohnwillig sind und Zugangsschwierigkeiten zu den Angeboten und Leistungen des JobCenters haben (Angst vor und Ablehnung von Behörden)?

 

2.         Gibt es für diese Zielgruppe feste Ansprechpartner für die spezielle Betreuung von wohnungslosen Menschen, die „Hilfe aus einer Hand“ gewährleisten?

 

3.         Gibt es für den o.g. Personenkreis eine spezielle Vermittlung an die zuständigen Mitarbeiter/innen, die gleich im Front-Office-Bereich gewährleistet, dass sowohl die Antragstellung als auch die Leistungsbewilligung ohne unüberwindbare bürokratische Hürden verlaufen kann?

 

Ich erlaube mir, an dieser Stelle auf die Bearbeitung der DS/0746/III zu verweisen (VzK in der BVV am 28.01.2009). In dieser Drucksache wurden die hier gestellten Fragen 1 bis 3 bereits abschließend beantwortet. Die beschriebene Situation und erläuterten Verfahrensweisen bestehen unverändert.


1. Nachfrage:

Wie bewertet das BA die Tatsache, dass in den JobCentern Tempelhof-Schöneberg

und Lichtenberg ein besonderes Team für diesen Personenkreis gebildet wurde, welches „Hilfen aus einer Hand“ gewährleistet?

 

2. Nachfrage:

Gibt es im JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg feste Ansprechpartner für Mitarbeiter/

innen aus Beratungsstellen, die obdachlose Menschen betreuen und wenn ja, wie

sind diese für die Beratungsstellen erreichbar?

 

Wie bereits in der DS/0746/III erläutert, werden Obdachlose wie alle Kunden an Hand ihrer Bedarfsgemeinschafts-Nummer auf alle Sachbearbeiter der einzelnen Bereiche verteilt. Auch wenn es keine speziellen Ansprechpartner gibt, schätzen Beratungsstellen die Zusammenarbeit mit dem JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg auch bei schwierigen Personen positiv ein. Die Mitarbeiter sind für diesen speziellen Personenkreis sensibilisiert. Die Berater fungieren als Bindeglied zwischen den Obdachlosen und dem JobCenter und geben flankierende Begleitung im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe. Sobald die Hemmnisse gegenüber der Behörde überwunden sind, suchen die Betroffenen auch selbstständig das JobCenter auf.

 

3. Nachfrage:

Welche Vorstellungen bezüglich einer zielgruppenadäquaten Betreuung von obdachlosen Menschen und den zuständigen Beratungseinrichtungen gibt es derzeit im BA und im JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg (u.a. Feststellung der Zuordnung zum Rechtskreis SGB II und SGB XII) und welche Formen der Zusammenarbeit bestehen zwischen BA und JobCenter und der AG „Leben mit Obdachlosen“?

 

Obdachlose bzw. wohnungslose Menschen werden in aller Regel vom JobCenter oder Beratungseinrichtungen im Bezirk zur weiteren Abklärung der notwendigen Hilfen und Unterstützung an die Soziale Wohnhilfe in der Fachstelle für Wohnungsnotfälle des Sozialamtes (SWH) verwiesen. In der SWH wird die Fallsteuerung übernommen, d.h. der Hilfebedarf wird ermittelt, eine Unterbringung veranlasst, weitere Betreuungsmaßnahmen in die Wege geleitet und ggfs.  andere Beratungsdienste (z.B. des Gesundheitsamtes, freier Träger, etc.) werden eingeschaltet. Die Koordinierung der - immer zielgruppenadäquaten - Hilfen erfolgt über die Soziale Wohnhilfe. Die verbindliche Zusammenarbeit zwischen dem JobCenter und dem Bezirksamt u.a.  Sozialer Wohnhilfe ist in einer Kooperationsvereinbarung festgehalten.  Ein kontinuierlicher Austausch der Kooperationspartner ist durch regelmäßige Arbeitstreffen gewährleistet.Die Feststellung der Zuordnung zum Rechtskreis SGB II oder SGB XII obliegt allerdings dem ärztlichen Dienst der Bundesagentur bzw. dem Rentenversicherungsträger.

 

Die AG "Leben mit Obdachlosen" ist ein Zusammenschluss von kirchlichen und sozialen Initiativen der Obdachlosenhilfe in Berlin und also überregional tätig. Verbindliche Arbeitsbeziehungen zwischen dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, dem JobCenter und der AG gibt es nicht, allerdings findet im Bedarfsfall ein fachlich inhaltlicher Austausch statt. Zeitweise haben KollegInnen der SWH auch an den monatlich stattfindenden Treffen teilgenommen.


Das jährlich stattfindende und von der AG "Leben mit Obdachlosen" organisierte große Weihnachtsfest für Menschen ohne Wohnung in der Heilig-Kreuz-Kirche wird in Form von teilnehmenden MitarbeiterInnen sowohl des Bezirksamtes wie des JobCenters unterstützt.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Knut Mildner- Spindler

 

 
 

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