Drucksache - DS/0490/III
Ich frage das
Bezirksamt: 1.
Mit
welchem Öffentlichkeitskonzept hält der Bezirk die Erinnerung an diese Menschen
wach? 2.
Was
wird im Bezirk dafür getan, damit die Leistungen dieser Menschen gewürdigt
werden? 3.
Wie
bezieht der Bezirk in seine Aktivitäten die Angehörigen antifaschistischer
WiderstandskämpferInnen ein? 4.
Wird
das Bezirksamt aktiv, wenn die Angehörigen von Wanda Kallenbach am 30. Oktober
2007 die nach ihrer (Groß-)Mutter benannte Straße im Anschutz-Areal besuchen? Frau
Klebba: Zu 1und
2: Im Bezirk existieren 3 unterschiedliche Gedenktafelprogramm, die sich af
diese Gruppe bezieht, das Kreuzberger Gedenktafelprogramm, das Friedrichshainer
Gedenktafelprogramm und zur Erinnerung
an antifaschistische Widerstandskämpfer das Projekt Stolperstein. Über das
Kreuzberger antifaschistische Gedenktafelprogramm informiert eine deutsch-und
englischsprachige Broschüre, die im Bezirksmuseum erhältlich ist. Die
Gedenktafeln aus dem Programm werden darüber hinaus auf der Homepage des
Bezirksmuseums vorgestellt. Dort ist auch ein Stadtplan mit den Standporten der
einzelnen Tafeln und Hintergrundinformationen zu den geehrten Personen
hinterlegt. Das Friedrichshainer Gedenktafelprogramm zur Erinnerung an
antifaschistische Widerstandskämpfer wurde zu DDR Zeiten realisiert. Für die
Betreuung sind jetzt das Bezirksmuseum und die bezirkliche
Gedenktafelkommission zuständig. Einige Tafeln verschwanden in der zeit der
Wende, ein Teil konnte inzwischen ersetzt werden. Von 482, auf den
Bürgersteigen im Bezirk verlegten Stolpersteinen erinnern etwa 30 an
Widerstandskämpfer, an deren letzten Wohnadressen. Ende 2007 berät die
Bundeskulturstiftung über einen Antrag der neuen Gesellschaft für Bildende
Kunst und das Bezirksmuseum zur Förderung einer Internetplattform, auf der
biografische Informationen über alle Personen an die die Stolpersteine erinnern
, abrufbar sein werden. Ganz jüngst im November 2007 wird der Bezirk einen
künstlerischen Wettbewerb ausloben, um künftig in angemessener Form an das
Frauengefängnis Barnimstraße zu erinnern, an dem der zwischen 1933 und 1945
eingesperrten Widerstandskämpferinnen gegen das NS Regime erinnern. Viele von
ihnen wurden von der Barnimstraße nach Plötzensee gebracht und dort
hingerichtet. Vor allem im OT Friedrichshain sind Straßen nach Widerstandskämpfern
benannt. Über sie informieren auch Zusatzschilder an den Straßennamensschilder
und die von Rainer...und der Gedenkstätte deutscher Widerstand verfassten
grundlegenden Wende zur Geschichte des Widerstandes in Friedrichshain und
Kreuzberg werden im Bezirksmuseum kostenlos an Interessierte abgegeben. Zu 3:
Folgende Beispiele zur Einbeziehung von Angehörigen soll hier benannt sein.
Z.z. wird die Verlegung von 13 Stolpersteinen von Widerstandskämpferinnen der
Saefkow-Bestlein-Gruppe vorbereitet. Das geschieht in einem
deutsch-amerikanischen Projekt mit Zusammenarbeit von Angehörigen mit der beim
Bezirksmuseum angesiedelten Koordinierungsstelle Stolpersteine. So gibt es
Kontakte zur Tochter des Widerstandskämpfers Saefkow und zu anderen, die in
Amerika leben. Im Sommer 2007 gelang es dem Leiter des Bezirksmuseums und uns
als Bezirk im Rahmen der Arbeit der
bezirklichen Gedenktafelkommission und auf Anregung und Zusammenarbeit
mit den Enkeln von Minna Fritsch eine Bronzebüste und Informationen ihrer
Tätigkeit als Kreuzberger Widerstandkämpferin in die Dauerausstellung des
deutschen historischen Museums integrieren. 2006 entstand mit Unterstützung des
Bezirkskulturfonds der eindrucksvolle Film „mensch- macht
erinnerung“ von Sabine Weber, in der Interviews und Fotoporträts aus den
70iger Jahren mit Kreuzberger Widerstandskämpferinnen dort dokumentiert sind
und 2001 hat das Bezirksmuseum die Erinnerung des heute in Schweden lebenden
Widerstandskämpfers Bruno Hoffmann, der im Jugendwiderstand in der NS Zeit
tätig war und inzwischen über 90 Jahre alt ist, veröffentlicht. Zu 4: Das BA
hat Frau Peters beauftragt, den von mir ...durch das Anschutz Quartier bei
ihrem Besuch am 30.10. zu führen und lädt die Familie anschließend zu einem
Essen ein. Frau Dr. Peters ist aus ...Erläuterungstexte der Namensgeberinnen
der neuen Straßen m Anschutz Quartier – die Texte sind auf der Homepage
veröffentlicht. Herr
Diener: Ich frage
das BA mit welchem Öffentlichkeitskonzept hält der Bezirk die Erinnerung an
Opfer des Stalinismus und des DDR Regimes wach? Frau
Klebba: Auch das
werde ich ihnen ganz bestimmt in aller Ausführlichkeit in einer der nächsten
BVV Sitzungen oder im Rahmen des. Herr
Salonek: Sehen sie
eine Notwendigkeit, die Opfer des Faschismus und die Opfer des Stalinismus zu
trennen? Frau
Klebba: In einem
Erinnerungs- und Gedenktafelprogramm wird es immer darum gehen zu benennen, was
gewesen ist und da ist unterschiedliches gewesen und das muss benannt werde. |
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