Drucksache - DS/0509/VI
Ich frage das Bezirksamt:
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Bezirksstadtrat für Schule, Sport und Facility Management
Ihre Fragen beantworte ich wie folgt:
Baugerüste dienen keinesfalls der uns in der Anfrage implizit unterstellten intendierten Verärgerung der Schulgemeinschaft. Wir stellen keine Baugerüste zweckfrei auf. Baugerüste dienen auch nicht der optischen Aufwertung des Umfelds, sie sind keine Kunstwerke, kein Klettergerüst als Ersatz für fehlende Spielgeräte, kein Treppenersatz und keine Verdunkelungsmaßnahme. Die Aufstellung von Baugerüsten an bezirklichen Gebäuden wird durch das Facility Management (FB Hochbau) ausschließlich dann veranlasst, wenn dies für die Durchführung von Baumaßnahmen erforderlich ist. Dem FB Hochbau ist zudem durchaus bekannt, an welchen Standorten Gerüste stehen. Wir vergessen diese auch nicht einfach. Anderweitige Interpretationen und Vermutungen verbieten sich eigentlich von selbst. Das Gerüst wird wegen der notwendigen vollständigen Dachsanierung noch gebraucht bis ca. 10/2023. Ob der Sankt-Nimmerleins-Tag innerhalb des 4. Quartals 2023 liegt, kann das BA leider nicht beantworten.
Das Dach der Schule wurde im Februar 2022 durch einen schweren Sturm stark beschädigt. Das Bezirksamt hatte seinerzeit unverzüglich die Sicherung des Daches und die Teilsperrung von Außenflächen wegen herunterfallender Dachziegel veranlasst. Arbeiten am Dach fanden bereits unmittelbar nach der Beschädigung statt. Bei den weitergehenden Untersuchungen zeigte sich, dass sich große Teile des Daches beim Sturm gehoben hatten und die Schäden weitaus größer waren als bei erster Inaugenscheinnahme angenommen. Auf dem Dach der Ferdinand-Freiligrath-Schule befinden sich ca. 40 Jahre alte Dachziegel vom Typ K21. Diese Dachziegel werden nicht mehr produziert. Die meisten Dachziegel sind sehr brüchig und im Mörtelbett verlegt. Einige Dachziegel sind auch geklammert. Im Rahmen der Planung wurde eine Umdeckung der Bestandsdachziegel bzw. eine Ergänzung geprüft. Aus den zuvor genannten Gründen muss aber die Dacheindeckung komplett erneuert werden. Hierbei wird die Lattung durch eine zusätzliche Konterlattung ergänzt. Anschlüsse müssen neu hergestellt und der Blitzschutz erneuert werden. Alle bestehenden Dachflächenfenster werden aufgrund des neuen Dachaufbaus ausgebaut und wieder eingebaut. Die historischen Rauchableitungen müssen gemäß Prüfsachverständigen durch neue Öffnungen (Dachflächenfenster, Motor, Steuerung und Taster) an den kleinen Treppenräumen ersetzt werden. Die Tatsache, dass keine kontinuierlichen Arbeiten von außen zu sehen sind, bedeutet nicht, dass der Bearbeitungsprozess stockt. Es besteht zudem die Notwendigkeit, das Dach regelmäßig zu begehen.
Die Kosten für das Gerüst belaufen sich für das Jahr 2022 auf 352.929 €. Insgesamt ist für die Dachsanierung mit Kosten in Höhe von 2.300.000 € zu rechnen. Die Bauplanungsunterlage BPU ist derzeit in Arbeit. Die Leistungsverzeichnisse sind soweit vorbereitet. Hierzu erfolgt auch eine intensive Abstimmung mit der Unteren und Oberen Denkmalschutzbehörde. Darüber hinaus wird derzeit die Installation einer PV-Anlage durch die Berliner Stadtwerke Kommunalpartner GmbH auf diesem Dach verhandelt. Ein etwaiger wiederholter Auf- und Abbau des Gerüstes wäre unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht zu vertreten.
Größere Beschwerden bis hin zu Protesten vor dem Rathaus und Briefen an die Schulsenatorin und die Regierende Bürgermeisterin dürften wir zurecht erwarten, wenn sich der Bezirk nicht um die vollständige Dachsanierung kümmern würde, Dachziegel herunterfallen würden, Menschen zu Schaden kämen oder Regenwassereinbrüche den Schulbetrieb beeinträchtigen und die Bausubstanz schädigen würden. Vermutlich würde bei einem solchen Handeln des Bezirksamtes auch die Presse berichten, es würde Anfragen aus dem Abgeordnetenhaus und aus der BVV geben. Der Schulstadtrat hätte in diesem Falle eher eine Große Anfrage zu beantworten als eine Kleine Anfrage. Ein solches unverantwortliches Verhalten kann das Bezirksamt nicht in Aussicht stellen.
Es gab im Oktober 2022 den Hinweis der Schule, dass im Erdgeschoss aufgrund der Einrüstung mit OSB-Platten kaum natürlicher Lichteinfall gegeben ist. Die Möglichkeiten bzgl. einer Verbesserung der Lichtverhältnisse in diesen Räumen werden noch mit dem Hochbauservice erörtert. Allerdings sollen die Platten verhindern, dass das Gerüst beklettert wird und insofern dienen sie hier insbesondere der Unfallprävention und dem Schutz vor Einbrüchen.
Mit freundlichen Grüßen
Andy Hehmke Bezirksstadtrat
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