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- Frau Dr. Darla Nickel, Leiterin der Regenwasseragentur
- Frau Astrid Hackenesch-Rump, Pressesprecherin BWB
- Frau Victoria Kupsch, Referentin politische Öffentlichkeiten
- Frau Grit Diesing, Regenwasseragentur
Die Berliner Wasserbetriebe und die Regenwasseragentur stellen ihre Arbeit entlang ihrer Präsentation ‚Ganz klar für Berlin - Die Berliner Wasserbetriebe stellen sich vor‘ vor. Daraufhin folgen Nachfragen, die ausführlich beantwortet werden: Testungen für Prognose von Krankeitsentwicklung: - Corona: Ein Abwassermonitoring wird seit 2021 durchgeführt und aus eigenen Mitteln finanziert. Die Daten werden an das LEGESO übermittelt, mit dem ein gemeinsames Projekt zur Probensammlung durchgeführt wird.
- Drogen: Kokain kann vollständig abgebaut werden, daher besteht kein Mehrwert für die Wasserbetriebe Forschung zu betreiben.
Information zu Reparaturplanungen: - Für Reparaturen werden verkehrsbehördliche Anordnung benötigt. Sobald eine Genehmigung erfolgte, können die Reparaturen stattfinden. Im Schnitte bleiben so 2-3 Tage um Anwohner*innen zu informieren.
Mischwasser: Sollen offene Regenwasserrückhaltebecken langfristig bestehen bleiben? - Alle Installationen, die unterirdische angelegt sind, müssen bestehen bleiben. Die entsprechende Infrastruktur wird also nicht zurückgebaut.
- Die zunehmende Versiegelung erfordert darüber hinaus zusätzliche Maßnahmen. Hier ist die Abkoppelung von Mischwasser zu bevorzugen, da vor allem unterirdische Speicher bei der hohen Flächenkonkurrenz nicht wirtschaftlich sind.
- Es erfolgt keine Reinigung von Regenwasser, auch wenn dies durch Straßen stark verschmutzt sein kann.
- Es gibt ein neues Programm für den Bau von Regenwasserbecken bzw. Trennkanalisation von kleinen Gewässer, die mit Regenwasser (gereinigt) aufgefüllt werden.
Trinkbrunnen: - Die Reinigung von Trinkbrunnen erfolgt alle 2 Wochen, zusätzlich werden Proben durch ein Labor einmal im Monat entnommen und geprüft.
- Das Überwasser fließt in die Kanalisation ab. Es gibt ein Pilotprojekt in Spandau, bei dem das überschüssige Wasser in eine Mulde gesammelt wird und z.B. für das Gießen von Pflanzen genutzt werden kann.
- Eine Ableitung würde den Trinkbrunnen stark verteuern, weshalb es noch kein fertiges Konzept gibt.
Abkoppeln von Mischwasserkanalisation: - Wenn Berlin nicht bebaut wäre, würden 25 Prozent des Regenwassers im Grundwasser versickern, 75 Prozent verdunsten. Mit der derzeitigen Bebauung fließen 50 Prozent in die Kanalisation, 10-14 Prozent führen zu Grundwasserneubilung und der Restverdunstet.
- Gezielte Grundwasserneubildung ist kaum möglich, da der Wasserkreislauf in der Stadt durch die Versiegelung stark gehemmt wird. Durch Abkoppelung soll mehr Regenwasser vor Ort gesichert werden. Leider gibt es jedoch nicht ausreichend Fläche für Versickerung, weshalb beispielsweise Dachbegrünung und Regenwassermanagement an Gebäuden wichtig ist.
- Durch gezielte Abkoppelung in Gebieten wo Regenwasser in die Kanalisation fließt, kann mehr Regenwasser vor Ort behalten werden. Dafür gibt es verschiedene Maßnahmen, beispielsweise abflusswirksame Flächen zu schaffen.
Baumaßnahmen und Flächenkonkurrenz: - Bei Bauvorhaben ist entscheidend zu ermitteln, was sich am besten realisieren lässt um möglichst viel Regenwasser direkt vor Ort zu bewirtschaften.
- Manchmal gibt es auch zu viel Regenwasser, weshalb andere Möglichkeiten für Versickerung gefunden werden müssen.
- Bei jeder Straßenbaumaßnahme werden Möglichkeiten für das Regenwassermanagement gesucht, jedoch besteht auch hier eine hohe Flächenkonkurrenz mit dem Wunsch nach mehr Fahrradwegen und breiteren Fußwegen.
- Flächennutzung sollte daher allgemein behandelt werden, immer mit der Frage: wo gibt es mehr Platz für Regenwasser?
Bodenbeschaffenheit / Oberfläche für Versickerung - Optimal für Versickerung von Regenwasser sind sandige Böden.
- In der Stadt, sind Mosaik/Pflastersteine mit offenen Fugen gut, da sie Wasser versickern lassen. Ein nachhaltiger Beitrag zum besseren Regenwassermanagement bedarf aber mehr offene Flächen, schätzungsweise von 25 Prozent an der Gesamtfläche.
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