Auszug - Auswirkungen der Pandemie auf Kunst und Kultur im Bezirk  

 
 
Öffentliche Sitzung Ausschusses für Soziales, Arbeit und Gesundheit (SAG)
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 31.03.2022 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:03 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Video- / Telefonkonferenz (Link zur Einwahl in der TO *.pdf)
Ort: virtueller Sitzungsraum
 
Wortprotokoll

Gemeinsame Beratung mit dem Ausschuss für Kultur und Bildung

 

Das Bezirksamt berichtet: die Pandemie ist weiterhin eine große Herausforderung. Zu Beginn der Pandemie mussten alle Institutionen des Amtes für Weiterbildung und Kultur geschlossen bleiben. Es folgte anschließend eine schrittweise Öffnung mit entsprechenden Hygienekonzepten und unter Einhaltung der 3G-Regel. Das Bezirksamt war zu jeder Zeit bemüht, so viel Betrieb wie möglich aufrecht zu erhalten, dies jedoch immer unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen und ständigen Anpassung der Hygienekonzepte.

Der Übergang der Angebote in den digitalen Raum wurde mit Hochdruck organisiert, konnte aber nicht sofort bewerkstelligt werden. Hieraus haben sich aber schließlich viele interessante Formate entwickelt.
hrend der Schließzeiten wurden die Honorare der Dozent*innen dank einer Regelung des Landes dennoch zu 75% ausgezahlt werden. Dies war insbesondere für die Musikschullehrkräfte wichtig, die in der Regel nebenher als selbstständige Musiker*innen tätig sind und während der Pandemie keinerlei lohnbringende Aufträge hatten.  

In allen Fachbereichen haben die Kolleg*innen sehr gut auf die schwierige Situation reagiert. Es wurden auch intensive Maßnahmen des Bezirksamtes zum Schutz der Mitarbeiter*innen ergriffen, aber auch um den Betrieb so gut es ging aufrecht zu erhalten.
Aufgrund der schnell wechselnden Infektionsschutzverordnungen mussten die Konzepte oft tagesaktuell angepasst werden. Hierzu hat es eines großen Aufwandes durch die Mitarbeiter*innen bedurft.
Aktuell besteht der höchste Krankenstand bei den Mitarbeiter*innen.

Auf Nachfrage:
Das Bezirksamt wird mit dem Wegfall der Maßnahmen ab dem 1. April 2022 dennoch im Rahmen der Wahrnahme seines Hausrechtes in den Liegenschaften weiterhin die Maskenpflicht aufrecht erhalten. Auch eine Teststrategie für die Mitarbeiter*innen wird weiter durch das Bezirksamt realisiert. Es wird entsprechende Aushänge in den Dienstgebäuden geben und die Beschäftigten sind informiert worden.
Die Erkrankungszahlen in der Belegschaft sind weiterhin steigend. In den nächsten Wochen dürfte auch hier keine Besserung eintreten.
 

Aus Gesprächen mit Kulturschaffenden und Beschäftigten aus dem Eventbereich ist dem Bezirksamt bekannt, dass viele dieser Menschen ebenso wie in der Gastronomie sich angesichts der Pandemie um einen Berufswechsel bemüht haben. Hierdurch wird es wahrscheinlich bei Wiederkehr des Kulturbetriebes zu einem enormen Fachkräftemangel dort kommen.

 

Die Coronapandemie führt uns selbstverständlich ein weiteres Mal die sozialen Schieflagen in der Gesellschaft vor Augen. Allerdings gab es trotz Isolation im Bezirk ein starkes solidarisches Zusammenrücken der Einwohner*innen.
Das gesellschaftliche Auseinanderdriften hat es aber in Kernfragen der Pandemie dennoch gegeben, nicht zuletzt durch „Querdenker“ und andere Bewegungen.
Der Schwerpunkt des Bezirksamtes in der Bibliotheksarbeit hat sich in der Pandemie noch weiter auf die Etablierung der Bibliotheken als soziale Begegnungsorte konzentriert.
Die kommunalen Galerien werden sich in den nächsten Jahren noch stärker mit einem Blick auf die Gesellschaft in und nach der Pandemie befassen.

 

Die Online-Angebote werden aktuell gut angenommen. Allerdings bleiben die Bibliotheken weiterhin kund*innenorientiert. Sollte sich also die Nachfrage bei nachlassender Pandemie wieder von den Online-Angeboten weg verlagern, wird das Bezirksamt diese dann auch wieder reduzieren.


Das Bezirksamt versteht seine Kulturangebote weiterhin als Begegnungsangebote, die auch ein wichtiger Baustein für Integration sind. Das war immer so und wird künftig noch stärker werden, weil der Bedarf weiterhin sehr groß ist. Hier geht es auch immer wieder um die Schaffung niedrigschwelliger Zugangsmöglichkeiten.

 

Das Land hat sich zwar im Koalitionsvertrag vorgenommen, die Zahl der Festanstellungen in den Musik- und Volkshochschulen weiter zu erhöhen. Leider ist hiervon jedoch in der Mittelzuteilung an die Bezirke nichts zu spüren gewesen. Es gab in den letzten Jahren aber dennoch Honorarsteigerungen von ca. 20% bei den Musikschullehrkräften.

 

 
 

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