Auszug - Begleitantrag zum EwA Ostkreuz: Kiez für alle  

 
 
Öffentliche Sitzung Ausschusses für Verkehr und Ordnung (VerO)
TOP: Ö 3.2
Gremium: Ausschuss für Verkehr und Ordnung Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mi, 16.02.2022 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 22:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Video- / Telefonkonferenz (Link zur Einwahl in der TO *.pdf)
Ort: virtueller Sitzungsraum
DS/0029-01/VI Begleitantrag zum EwA Ostkreuz: Kiez für alle
   
 
Status:öffentlichBezüglich:
DS/0029/VI
 Ursprungaktuell
Initiator:Ausschuss VerOVorsteher Herr Heck, Werner
   
Drucksache-Art:BeschlussempfehlungBeschluss
 
Wortprotokoll

Der Ausschuss empfiehlt der BVV mehrheitlich (Gegen FDP. Enthaltung CDU) folgende Beschlussempfehlung anzunehmen:

 

Begleitantrag zum EwA Ostkreuz: Kiez für alle

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, bis zum 31.5.2022 gemeinsam mit der Initiative Ostkreuz -Kiez für Alle Gespräche über einen Plan zur wirksamen und zeitnahen Unterbindung von Durchgangsverkehr im gesamten Kiez und zur Erhöhung der Verkehrs- und Schulwegsicherheit zu erstellen. Dabei sollen insbesondere kurzfristig und auch temporär umsetzbare Maßnahmen identifiziert und dann bis Jahresende 2022 angeordnet und umgesetzt werden.

 

Dabei sollen folgende Punkte berücksichtigt werden:

 

· Tempo 30 ohne tageszeitliche Beschränkung im ganzen Kiez - bestehende Beschlusslage der BVV jetzt umsetzen

· Unterbinden des Durchgangsverkehrs durch Einbahnstraßenregelungen und Diagonal- oder Quersperren - als Baustelleneinrichtung temporär umsetzen

· Insbesondere um die Stadtplätze im Kiez autofreie Bereiche schaffen

· Autofreie Schulstraßen einrichten - mindestens eine Straße vor einer Schule soll kurzfristig autofrei werden, langfristig soll die Möglichkeit an jeder Schule umgesetzt werden

· Sichere Querungsmöglichkeiten durch Freihalten von Kreuzungen und Fahrbahnrändern durch Fahrradbügel, Poller oder Transportüberwege konsequent weiter  umsetzen

· Halteverbote entlang Straßenbahnschienen, an denen keine Mindestbreite von 3m zum Radfahren oder geschützte Radstreifen vorhanden sind

· Konsequentes Verbot von Gehwegparken

· Verstärkt Ladezonen einrichten und deren Einhaltung überwachen

 

Das Bezirksamt soll Maßnahmen priorisieren, die den Zielen des Mobilitätsgesetzes entsprechen, den Umweltverbund stärken, deutliche Zeichen setzen, sowie kurzfristig und günstig umsetzbar sind. Dabei soll auch Straßenraum umverteilt werden, z.B. durch Umwidmung von Parkflächen.

Marktstraßen, wie sie zu Beginn der Pandemie am Boxhagener Platz eingerichtet wurden, sollen verstetigt und auf den Traveplatz und den Annemirl-Bauer-Platz angewendet werden, so dass autofreie Zonen entstehen. An der Schule am Traveplatz könnte die erste Schulstraße entstehen. Bei der Ausgestaltung von Pilotmaßnahmen soll das Bezirksamt eng mit lokalen Initiativen zusammenarbeiten, zum Beispiel in der Niederbarnimstraße, wo mit aktiver Bürger*innenbeteiligung und der Unterstützung von Gewerbetreibenden bereits Vorschläge zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs erarbeitet wurden.

Erste temporäre Maßnahmen sollen durch das Bezirksamt bis Jahresende 2022 angeordnet und umgesetzt werden. Auf Basis einer Evaluation dieser Maßnahmen durch eine beauftragte Institution/ ein Planungsbüro soll das Bezirksamt im Anschluss ein qualifiziertes Beteiligungsverfahren zur Verstetigung, für weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Klimaresilienz durchführen (bauliche Maßnahmen, Entsiegelungsmaßnahmen etc.). Grundlage für diese Maßnahmen soll ein möglichst bis zum Jahresende 2022 in Zusammenarbeit mit der Initiative Ostkreuz - Kiez für Alle zu erstellender Verkehrsplan sein. Ende 2023 soll dieser Beteiligungs-Prozess möglichst abgeschlossen sein, so dass mit baulicher Umgestaltung begonnen werden kann. Ende 2024 könnte die bauliche Schaffung eines Kiezblocks abgeschlossen sein und die Entwicklung eines “sozialen Kiezblocks” sich weiter entfalten.

Alle Maßnahmen (temporär oder dauerhaft) sollen gut sichtbar angekündigt und kommunikativ begleitet werden. Die Initiative Ostkreuz - Kiez für Alle und andere Akteure (AKÖR, Stadtteilbüro, Changing Cities e.V., Initiative “Niederbarnimstraße für alle”…) können hier unterstützen, die Einrichtung der Stelle einer*s Kiezblock-Beauftragten für Information und Mediation ist wünschenswert.

 

 
 

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