Auszug - (Keine) Zukunft am Ostkreuz (?) Situation und Perspektiven von Verdrängung bedrohter Kulturorte   

 
 
Öffentliche Sondersitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung (KuBi)
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Kultur und Bildung Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 14.09.2021 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:03 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: EXTERN / außer Haus (exakte Ortsangabe siehe Einladung)
Ort:
 
Wortprotokoll

Gastgeber*innen: Vertreter*innen des Kollektivs Zukunft am Ostkreuz (Manuel Godehard, Lioba Spörlein, Susanne Wilk)

 

Gäste: Canan Bayram (Bundestagsabgeordnete Friedrichshain-Kreuzberg, Prenzlauer Berg Ost), Wenke Christoph (SenSW), Camila Schuler (Kulturausschussvorsitzende BVV Lichtenberg), Theresa Martens (AKS Gemeinwohl), Felicita Zandl (AKS Gemeinwohl), Uwe Wasserthal (Kieznetz Friedrichshain-Kreuzberg), Arik Rohlof (Spree:publik), Hauke (://about blank), Angela Volz (Rummels Bucht), Susanne Wilk (Berliner Ringtheater), Jenny Goldberg (Stadtteilbüro Friedrichshain), Johannes Grüss (Clubkommission Berlin), Thomas Giebel, Iver Ohm, Josephine Tipke (RuDi), Initiative Laskerkiez. u.a.

 

Nachdem 2011 die Eröffnung des Freiluftkinos Pompeji in den Brandruinen eines ehemaligen Filmlagers die Zukunft eingeläutet hatte, entwickelte sich in den darauffolgenden Jahren ein Knotenpunkt, ein Freiraum von und für Kino, Kunst, Konzerte, Theater und Kneipenkultur. Während die Zukunft sich in diesen zehn Jahren natürlich auch zunehmend professionalisierte, um neben kleineren Filmfestivals auch die ,,Berlinale goes Kiez'' zu empfangen, Bühne für bundesweite Gastspiele junger Theatermachenden zu bieten sowie internationale Bands und Musiker*innen aus verschiedensten Genres zu empfangen, blieben die Ursprünge immer erkennbar. Es sollte immer erschwinglich und niedrigschwellig bleiben, jede neue Person, die Teil der Zukunft sein wollte, schuf eine neue Ebene für ihre Interessen. Neben etablierten Künstler*innen und renommierten Veranstaltungen gab es immer Raum dazwischen, für Experimente und Nachwuchs.

 

Dieser kulturelle Zwischenraum ist nun bedroht. Der zum 31. März 2022 auslaufende Mietvertrag wurde nicht verlängert. Dabei ist es völlig intransparent, was auf dem Gelände passieren soll und wann. Große Investoren wie Pandion und Trockland konnten sich während der Pandemie die umliegenden Gelände sichern und planen eine vermeintlich kieznahe, grüne und moderne Stadtentwicklung, werben jedoch mit der Anbindung an eine Kulturszene, die sie gleichzeitig auch kommerziell zu vertreiben planen. Die gesetzlichen Lücken im Gewerbemietrecht entziehen den Kulturschaffenden der Stadt und des Bezirks zunehmend subkulturelle Orte und Nischen. Der Bezirk wird einen weiteren seiner prägenden Akteure verlieren, welche die Attraktivität von Friedrichshain-Kreuzberg begründen und ausmachen. Unser Bezirk wird kulturell ärmer werden und ein weiteres Stück seines Gesichts unwiederbringlich verlieren.

 

Um dem gemeinsam entgegen zu wirken, wird noch für die nächste Woche (20.9-24.9.) die Einrichtung und ein erstes Treffen eines Zukunftsrates unter der Leitung des Bezirksstadtrates für Bauen, Planen, Facility Management Friedrichshain-Kreuzberg für das Zukunft am Ostkreuz verabredet. Die Koordination und Einladung der verschiedenen Akteur*innen neben den Vertreter*innen des Kollektivs des Zukunft am Ostkreuz aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft übernimmt Theresa Martens vom AKS Gemeinwohl.

 

 
 

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