Auszug - Aktuelle Situation Geflüchtete im Bezirk  

Es befinden sich momentan Stand 20.04. 2021 619 Personen in den LAF-Unterkünften. Die Zahlen der Coronainfizierten und Geflüchteten in Quarantäne steigen und somit auch die Zahlen in der Quarantäneeinrichtung in der Buchholzer Straße mit 120 Personen. Viele Fälle treten vor allem durch Kita- und Schulbesuche auf.

Es wurden vom Bezirk FFP2 Masken an alle Menschen in den Obdachloseneinrichtungen geliefert und Menschen, die Transferleistungen beziehen, konnten sie an 14 Punkten im Bezirk abholen. Das LAF hat die LAF-Einrichtungen im Bezirk mit Masken ausgestattet.

Das Impfen in den Einrichtungen soll über mobile Impfteams passieren. Das Personal wird in den Impfzentren geimpft. Der Start des Impfens in den Einrichtungen war für Anfang April geplant und hat sich durch den Stopp von AstraZeneca und die lange Zulassungsdauer von Johnson und Johnson verzögert. Es wird vor allem der Impfstoff von Johnson und Johnson angeboten werden. Bei einer Abfrage des LAFs zur Impfbereitschaft der BewohnerInnen kam heraus, dass sich derzeit nur ¼ bis 1/3 der Bewohner*innen impfen lassen möchte. Für die ASOG Einrichtungen werden ähnliche Zahlen erwartet. Es werden gemeinsame Aufklärungskampagnen überlegt.

Rückfrage Anja Möbus: Welche Erklärungen gibt es für die geringe Impfbereitschaft?

John Dahl: Bei Geflüchteten herrscht die Befürchtung, dass aufenthaltsrechtliche Nachteile aus einer Impfung entstünden, dass eine Rückführung schneller und einfacher mit einer geimpften Person möglich wäre. Dies ist das, was mir als Erklärungsmuster bekannt wäre.

Elke Dangeleit: Genau diese Erklärung ist mir auch bekannt. Gibt es denn noch weitere Erklärungsmuster?

Friederike Krentz: Ich glaube das hat verschiedene Gründe, die sich nicht so einfach verallgemeinern lassen. Das sind fehlende und falsche Informationen. Es wurde bei den Befragungen in den LAF-Unterkünften nicht nach den Gründen gefragt. Es kommt jetzt vor allem darauf an, gemeinsam zu überlegen, wie man zielgerichtet klare und konkrete Informationen an die Menschen geliefert bekommt.

Oliver Nöll: Es gibt zu den Gründen keine konkreten Erhebungen. Aber einige Menschen haben nicht den umfassenden Zugang zu Informationen und hören über Bekannte Fehlmeldungen. Hier bessert sich die Impfbereitschaft oft, wenn sie Leute treffen, die geimpft wurden und merken, dass es denen gut geht. Mit laufenden positiven Erfahrungen kann eine positivere Akzeptanz erzielt werden.

Friederike Krentz: Das Wohnunterstützungsprojekt Wohnhelden hat 2 Wohnungen akquiriert und an den Bezirk vermittelt, sodass dort bereits Menschen einziehen konnten.

Die allgemeinen Ankunftszahlen für Berlin belaufen sich momentan zwischen 50 und 60 Personen jeden Tag, was eine Zunahme zu den Vormonaten darstellt.

Bei der Kontroverse zur finanziellen Ausstattung des Integrationsfonds sind für Mitte Mai noch Gespräche zwischen SenFin und allen Senatsverwaltungen, um zu schauen welche Summen vom Gesamtkonzept noch in Planung sind. Momentan geht es nur um eine vorläufige Haushaltsplanung und die letztendliche Entscheidung über die Mittel wird die neue Regierung treffen.

Die Novelle des PartMig war letzte Woche im Rat der Bürgermeister*innen und ihr wurde zugestimmt unter der Bedingung, dass die Finanzierung und die Ausstattung der Integrationsbüros und die Mittel, die jetzt der Integrationsfonds umfasst den Bezirken zur Verfügung gestellt werden, weil die Bezirke dies nicht allein aus ihrem Haushalt stemmen können. Die Novelle geht jetzt noch einmal in den Senat und soll im Juni ins Abgeordnetenhaus kommen.

Am 08.04. gab es das 50jährige Jubiläum des Roma-Days und der Bezirk hat die Romaflagge gehisst und auf Veranstaltungen hingewiesen.