Auszug - Regina Jonas ehrenvoll gedenken – DS/0815/IV fortschreiben  

 
 
Öffentliche Video-/Telefonkonferenz des Ausschusses für Kultur und Bildung (KuBi)
TOP: Ö 3
Gremien: Ausschuss für Kultur und Bildung, Ausschuss für Frauen, Gleichstellung, Inklusion und Queer Beschlussart: überwiesen
Datum: Mi, 21.04.2021 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Video- / Telefonkonferenz (Link zur Einwahl in der TO *.pdf)
Ort: virtueller Sitzungsraum
DS/1973/V Regina Jonas ehrenvoll gedenken – DS/0815/IV fortschreiben
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSitzungsleitung
Verfasser:Dahl, JohnHeck, Werner
Drucksache-Art:AntragBeschluss
 
Wortprotokoll

ste: Nina und Dekel Peretz, Tanja Berg, Frauke Ohnholz - Vorstand Freunde der Synagoge Fraenkelufer e.V.

 

Vertretend für die antragstellende Fraktion (SPD) bringt der stellv. Ausschussvorsitzende den Antrag ein. Die Initiative, durch diesen Antrag wieder Schwung in den nunmehr seid über 7 Jahren währenden Prozeß der Benennung einer Straße oder eines Platzes nach der ersten weiblichen Rabbinerin Regina Jonas zu bringen, wird allgemein begrüßt.

 

Kritisiert wird, dass dabei aber keine Rücksprache mit der durch die Umbenennung des Fraenkelufers betroffenen jüdischen Gemeinde der Synagoge Fraenkelufer gehalten wurde.

 

Weshalb nun zunächst die Vertreter*innen des Vorstands der Freunde der Synagoge Fraenkelufer e.V. zu Wort kommen sollen und ihre Position zum Antrag vorbringen.

 

Diese begrüßen grundsätzlich, dass eine Straße nach Rabbinerin Regina Jonas benannt werden soll. Doch eine Umbenennung des Fraenkelufers hätte weitreichende Konsequenzen für die Synagoge Fraenkelufer. Denn in Berlin seien die Synagogen nach den jeweiligen Straßennamen benannt. Und anders als bei christlichen oder muslimischen Gemeinden bzw. Gotteshäusern, hätten die Synagogen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin keinen eigenen Namen. Der Straßenname sei der Synagogenname. Deshalb sei es nicht einfach die Synagoge am Fraenkelufer, sondern die Synagoge Fraenkelufer. Mit einer Umbenennung würde also auch die Synagoge Fraenkelufer nicht nur ihren mehr als 100jährigen Namen verlieren, sondern damit auch einen Teil ihrer Geschichte und der damit verbundenen Identifikation. Und mehr noch, die Synagoge Fraenkelufer, der Name stehe inzwischen nicht nur in Berlin, sondern weit über die Grenzen hinaus für etwas. Mit dem Verlust des Namens würde diese Verbindung verloren gehen und müßte neu aufgebaut werden. Deshalb sprechen sich die Vertreter*innen des Vorstands der Freunde der Synagoge Fraenkelufer e.V. gegen eine Umbenennung des Fraenkel-ufers aus, befürworten den mit ihnen gemeinsam erarbeiteten Änderungsantrag stattdessen den Teil des Planufers gegenüber der Synagoge Fraenkelufer nach Regina Jonas zu benennen, wenn denn ein direkter Bezug hergestellt werden soll und bitten darum, in den weiteren Prozeß mit eingebunden zu werden.

 

Die antragstellende Fraktion (SPD) widerspricht und wendet ein, dass von ihr in ihrem Antrag bewußt der Abschnitt des Fraenkelufers vor der Synagoge Fraenkelufers zur Benennung nach Regina Jonas vorgeschlagen worden sei, da hier nur wenige Anwohner*innen betroffen seien und deshalb die längst überfällige Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Regina Jonas hier die größte Chance habe, endlich umgesetzt zu werden. Beim Planufer sei dies anders, mit mehr Widersprüchen zu rechnen und dann könne man dies „auch gleich sein lassen“.

 

Schließlich gehe es darum, nun nach einem endlos verzögerten Prozeß, möglichst noch in dieser Legislatur mit der Benennung des Fraenkelufers nach Regina Jonas auch ein Zeichen von Seiten des Bezirks gegen den erstarkenden Antisemitismus zu setzen.

 

Hiergegen wird eingebracht, dass es doch nicht sein könne, einerseits ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen zu wollen, andererseits aber über die Belange und Einwände der konkret betroffenen jüdischen Gemeinde am Fraenkelufer hinweg zu gehen. Dies sei keineswegs beabsichtigt, vielmehr solle die Synagoge Fraenkelufer selbstverständlich in den weiteren Prozess mit einbezogen werden.

 

Frank Körner (stellv. BD) berichtet, dass er gemeinsam mit seiner Frau bereits 2015 einen Antrag zur Umbenennung eines Platzes nach Regina Jonas eingebracht hat, der in der Gedenktafelkommission leider abgelehnt worden sei. Der damalige Vorschlag habe eine Neu- und keine Umbenennung eines Platzes in Kreuzberg beinhaltet, die im Zuge des neuerlichen Antrags in den Fachgremien nochmals bedacht werden sollte, da damit eine würdige Ehrung von Regina Jonas zeitnah umgesetzt werden könnte, es zudem inhaltliche und symbolische Aspekte gäbe, die diesen Ort geeignet machen würden.

Die antragstellende Fraktion beantragt, den Antrag nebst Änderungsantrag zur weiteren, fachlich begleiteten Diskussion in die Gedenktafelkommission zu überweisen, zu der auch Vertreter*innen der Synagoge Fraenkelufer eingeladen werden sollen.

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Stadtbezirk Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin

Postanschrift

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Postfach 35 07 01
10216 Berlin

Barrierefreiheit

Rollstuhlgerecht Behindertenparkplatz Fahrstuhl WC nach DIN 18024

Barrierefreiheit Erläuterung der Symbole

Mehr Hinweise zur Barrierefreiheit bekommen Sie über folgende Datenbanken: