Auszug - Führung und Vorstellung der Arbeit und Aktivitäten  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Bildung (KuBi)
TOP: Ö 2.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Bildung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 23.10.2019 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 19:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: EXTERN / außer Haus (exakte Ortsangabe siehe Einladung)
Ort:
 
Wortprotokoll

hrung und Vorstellung der Arbeit und Aktivitäten auf dem Friedhof der Märzgefallenen mit besonderem Schwerpunkt auf die bildungspolitische und pädagogische Arbeit.

 

In Führungen und Workshops, die auf Beteiligung und Dialog angelegt sind, können Jugendliche und Erwachsene ihre Gedanken in die Auseinandersetzung mit den Ereignissen im März 1848 und November 1918 einbringen. Angeboten werden u.a. Workshops und Führungen zu den Biografien der Revolutionäre von 1848 und 1918, zu den Märzforderungen und zur Geschichte des Friedhofs im politischen Kontext der vergangenen Jahrzehnte. Mögliche Elemente sind: Arbeit mit Bild-und Textquellen, biografische Recherche, Ortserkundung.

Wichtig ist der Gegenwartsbezug:  Sind die Forderungen der Revolutionäre erfüllt? Wofür würden wir auf die Barrikaden gehen?

 

Das Interesse an Führungen und Workshops etwa durch Schulklassen nimmt zu, auch deshalb der Bedarf an zusätzlichen räumlichen Möglichkeiten.

 

Vorstellung der neuen Dauerausstellung und Informationsstelen auf dem Gelände. Dank einer Projektförderung durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin konnte in den Jahren 2018 und 2019 eine neue Dauerausstellung im Außenbereich realisiert werden. Sechs Stelen entlang des Weges zwischen den beiden Eingängen informieren über die wechselvolle Geschichte des Friedhofs der Märzgefallenen. Eine Insel mit sechs weiteren Stelen behandelt die Geschichte der Revolution 1918/19. Drei weitere Stelen zu Erinnerungsorten an die Revolution 1848/49 in Deutschland und Europa ordnen den Friedhof der Märzgefallenen in eine internationale Erinnerungslandschaft ein.

 

Die Außenausstellung wird ergänzt durch eine digitale Ebene, die unter www.1848.de/guide abrufbar ist. Dort finden sich weiterführende Text-, Ton- und Bildinformationen zu einzelnen Objekten auf dem Friedhofsgelände und zur Geschichte des Ortes und der beiden Revolutionen. Hierfür steht auf dem gesamten Gelände des Gedenkortes das freie W-Lan "Free WiFi Berlin" zur Verfügung.

 

Bericht über die archäologischen Grabungen.

Der Friedhof der Märzgefallenen ist mehrmals umgestaltet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren von den ursprünglich 255 individuellen Gräbern der Opfer der Revolution von 1848 noch 37 Grabzeichen erhalten (überlieferte Liste von 1947). Heute nach der Umgestaltung und Aufschüttung von 1948 sind es deutlich weniger. Auf der Basis einer geophysikalischen Prospektion, von Archivrecherchen und einer Überlagerung von überlieferten Friedhofsplänen wurden in Abstimmung mit Expert*innen vier Grabungsfelder festgelegt.

Unter Fachaufsicht des Landesdenkmalamtes Berlin fand dann im August 2019 eine zweiwöchige eingriffsarme Grabung auf dem Friedhof statt, an der 15 Berliner Schüler*innen des John-Lennon-Gymnasiums (Mitte) und der Merian-Schule (Köpenick) aktiv mitgewirkt haben. Grabungsleitender Archäologe war Aaron Schröcke, Volontär beim Landesdenkmalamt.

Grabungsfunde Gefunden wurden drei Kissengrabsteine, von denen einer der Sand-Grabstein von Gustav Ripprecht vermutlich aus der Gründungszeit des Friedhofs stammt. Dieser Grabstein hat auch eine besonders individuelle Inschrift der trauernden Witwe. Der Stein soll, so der Steinrestaurator des LDA keine Einwände erhebt perspektivisch im Besucherzentrum gezeigt werden. Gefunden wurden außerdem ein Grabsockel sowie Teile einer gusseisernen Grabplatte.

Zusätzlich zu den aufgefundenen Grabzeichen wurden in dem Erdreich verschiedene Funde aus dem 18.-20. Jahrhundert entdeckt, darunter solche aus der Barockzeit. Für das Jahr 2020 ist eine Sonderausstellung zur Grabung geplant.

 

 
 

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