Auszug - Vielfalt fördern, Zusammenhalt stärken. Das neue Berliner Integrationskonzept (zu Gast: Herr Piening, Senatsverwaltung.
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Herr Dr.
Lenk begrüßt Herrn Piening von der Senatsverwaltung und erteilt ihm das Wort.
Herr Piening geht auf das neue Berliner Integrationskonzept II ein und verweist
auf die entsprechenden Broschüren. Die kürzer gefasste Form mit einer
Fotoserie, welche im Bezirk Kreuzberg in der Urbanstraße entstanden ist, was
ihn persönlich als alter Kreuzberger sehr gefreut hat. Er
berichtet weiter, dass die Grundidee ist, eine „erfolgreiche“
Integrationspolitik in vielen Bereichen zu erzielen. Ende Juni 2007 wurde das
Konzept von der Senatsverwaltung beschlossen. Der Unterschied des Konzepts I zu
II besteht darin, dass I am Ende einer Legislaturperiode entstanden ist mit dem
Blick nach vorn, vieles noch nicht konkretisiert werden konnte. Hingegen das
Konzept II in der aktuellen Legislaturperiode entstanden und auch in dieser
umgesetzt werden kann, somit die Ziele erheblich konkreter sind und auf
Erfahrungen fußen. Im
Konzept II sind sind 47 Leitprojekte, Vorhaben des Senats, Kriterien, wie
Erfolge gemessen werden, sowie ein Indikatorenkonzept (auch 47ca) enthalten. Indikatoren
sind Zahlen zwischen Bildung, Ausbildung, Integrations - Ehen...etc., ein/e
Datenkranz / Datenerfassung, um zu sehen, in welchen Bereichen Fortschritte
gemacht wurden. Es gibt
im Angeordnetenhaus einen Antrag, welcher die Anbindung der Bezirke fordert,
dieses Problem nicht nur auf der Hauptebene zu betrachten, sondern auch auf der
Bezirksebene. Damit verbunden sind gemeinsame Ziele, wie z.B. 1. Erhöhung des
Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund im ÖD (Öffentlicher Dienst). 2.
Anforderungsprofile so zu verfassen, dass u.a. interkulturelle Kompetenz
erwünscht ist. Für die Mitarbeiter des ÖD´s werden in diesem Zusammenhang
Fortbildungsmöglichkeiten an der VAK angeboten. Arbeitsmarktpolitisch
sind folgende zwei Schwerpunkte zu berichten: 1. Im öffentliche
Beschäftigungssektor soll das Konzept durch ein flächendeckendes Netzwerk
umgesetzt werden und 2. durch die Aufnahme als Zielgruppe im EFS (hier wurden
sonst nur alte Leute und Frauen berücksichtigt). Hier stehen eheblich Gelder
für den Migrationsbereich zur Verfügung, wodurch wieder die interkulturelle
Öffnung der Arbeitsmarktpolitik erwirkt werden kann. Die Umsetzung erfolgt
durch eine bessere Organisation im Bereich Übergang von Schule zur Arbeit. Hier
wäre die Ankündigung neuer Initiativen zu erwähnen, sowie der
Delegationsbeirat, welcher sich u.a. mit Einbürgerungskampagne beschäftigt. Es gibt
eine Bundesratsinitiative zum kommunalen Wahlrecht, welche zur Zeit von
Rheinland – Pfalz unterstützt wird und auch Interessenbekundungen seitens
Bremen und Hamburgs gegeben hat. Dieser
Bundestagsantrag wird entscheidend sein, er ist gestellt und es bleibt
abzuwarten, wie beschieden wird. Hinzu
kommt, dass im Rahmen der Haushaltsberatungen dem Senat 1,2 € Mio mehr
Gelder zur Verfügung gestellt wurden, als es bisher der Fall (bisher
4,-€Mio) Hievon
werden Gelder in das Tandemverfahren ( jugendliche Männer und gegen
Rechtextremismus ) fließen. Herr
Piening hat drei Bitten an den Rat der Bürgermeister:
Es kommt
nun stark darauf an, wie die Bezirke damit umgehen. In einigen gibt es noch
nicht mal eine/n Migrationsbeautragte/n. In
Zukunft wird in diesem Zusammenhang eine enge Zusammenarbeit mit dem Senat
erforderlich sein, Zielvereinbarungen sollen geschlossen werden. Die
großen Schlagworte des Senats sind Programme, Steuerung und Partizipation. Hierzu steht die Bitte des Senats an die Bezirke, Ideen zu erarbeiten, wie dieses Kapitel umgesetzt werden kann. Die
Umsetzung an Schulen, eine im Ausschuss anschließend diskutierte Problematik,
stellt sich ebenfalls sehr schwierig dar. Herr Piening war u.a. einer der
Befürworter, bzw. Initiatoren, welche den Ethikunterricht an den Schulen
einführen wollte, dies kam leider nicht durch. Herr Dr.
Schulz berichtet in diesem Zusammenhang von einer Hauptschule im Bezirk, die
erfolgreich mit einer festen Stelle einen Berufsberater eingestellt hat. Die
Schule hat dadurch einen sehr guten Durchschnitt erzielt und liegt deutschlandweit,
nach einer Studie, weit über dem Niveau anderer Hauptschulen. Leider wurde die
Finanzierung von Seiten des Senats gestrichen, so dass der Bezirk wieder andere
Gelder freimachen musste, um eine Fortführung dieses Konzepts zu ermöglichen.
Diese Gelder fehlen wiederum an anderer Stelle, in diesem Fall im Jugendamt.
Ein Teufelskreis! Der
Arbeitsmarkt unterliegt einer ständigen Veränderung und Lehrer allein können
das nicht mehr schaffen. Schulen müssten sich dem Wandel anschließen und es
macht Sinn, dass auch Schulen den Arbeitsmarkt genauer betrachten. Abschließend
berichtet Herr Piening noch von einem Zitat zweier Wissenschaftler des
Netzwerks Integration und Migration. Kurz gefasst besagt dieses, dass das
Berliner Integrationskonzept nicht eines der ersten auf dem Markt wäre, aber
eines der strukturiertesten, umsetzbarsten, klar genannter Ziele und somit
deutschlandweit eines der besten Konzepte, die es je gegeben hat. Es wird
folgender Beschluss gefasst: |
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