Auszug - Initiative "Stopp Tokat" der Polizeidirektion 5 / DS/0409/III  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Integration und Migration
TOP: Ö 4
Gremium: Integration und Migration Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 25.09.2007 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:30 - 21:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungssaal 1053
Ort: Yorckstr. 4-11
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Menzel, Leiter des Abschnitts 53 der Berliner Polizei und Frau Frau Dobrowolski, Präventionsbeauftragte des Abschnitts 53

Herr Menzel, Leiter des Abschnitts 53 der Berliner Polizei und Frau Frau Dobrowolski, Präventionsbeauftragte des Abschnitts 53 tragen ihr Konzept zur DS/0409/III STOPP TOKAT vor.

 

Dieses Konzept hat die Dienststelle selber entwickelt und möchte das jetzt umsetzen. Es sollen so viele Partner wie nur möglich dafür gewonnen werden, da die Umsetzung mit finanziellen Mitteln verbunden ist.

 

TOKAT bedeutet  „abziehen“ und bezeichnet unter Jugendlichen und Kindern sowohl das Klauen wie auch schwere Raubdelikte. Die Zahlen für den Bezirk sind erschreckend. Pro Tag durchschnittlich fast ein Delikt allein im Polizeiabschnitt 53, insgesamt ca. 550 bekannte Taten in 2006 in den Abschnitten 52 und 53. Dies sind die zur Anzeige gebrachten Delikte, die Dunkelziffer wird entsprechend höher sein, da die Polizei davon ausgeht, dass 2/3 der Taten nicht angezeigt werden. Demnach ist von etwa 1500 Taten p.a. auszugehen.

 

Frau Dobrowolski geht persönlich an Schulen und betreibt dort Aufklärungsarbeit, indem sie Kindern und Jugendlichen ein stärkeres Rechtsempfinden vermitteln will. Dies ist leider oft abhanden gekommen, weil Kinder und Jugendliche das Klauen von Sachen immer mehr hinnehmen und nicht mehr als eine Straftat wahrnehmen, die auch angezeigt werden kann. Da es keine oder wenige Schwerpunkte bei den Tatörtlichkeiten und keine Schwerpunkttatzeiten gibt,

scheint eine Präventionskampagne ein sinnvoller Weg.

 

STOPP TOKAT arbeitet zusammen mit  Prominenten, die als Vorbild gelten, erarbeitet Projekte mit den Jugendlichen selber (Logo-Wettbewerb), eine TOKAT-Hotline ist geschaltet, als Netzwerkinitiative ist sie flächendeckend in Kreuzberg präsent. Ziele sind: Aufklärung, Wertevermittlung, gleichgültiges Hinnehmen abbauen, Anzeigeverhalten verbessern, potenzielle Opfer stärken, Lehrer/ Sozialarbeiter unterstützen, Netzwerke ausbauen und nutzen.  Entsprechende Papiere und die „Charta“ werden verteilt.

 

Förderer sind u.a. an oberster Stelle das Jüdische Museum in Kreuzberg,  Murat Topal, die Volker-Reitz-Stiftung. Unterstützer sind u.a. das Mehrgenerationenhaus und vier Fraktionen im Abgeordnetenhaus. Die Initiative sucht die Unterstützung der BVV Friedrichshain/Kreuzberg, denn ganz wichtig für dieses Projekt sind Nachhaltigkeit und langfristige Präsenz.

 

Die Ausschussmitglieder beginnen eine intensive Debatte, bei der auch die Verwendung des

Begriffs „TOKAT“, der eine „ethnisierende“ Zuschreibung der Delikte vornimmt, eine Rolle spielt, sowie um den Inhalt des überwiesenen Antrags der Linken.

 

1. Der vorliegende Antrag wird von der Linkspartei ab dem 2ten Satz geändert:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich aktiv an der Netzwerkinitiative „STOPP TOKAT“ zu beteiligen.

Das BA soll der BVV bis zur nächsten Sitzung berichten, in welcher Form es beabsichtigt, die Initiative zu unterstützen.

 

Abstimmung: 4:4:4 , damit ist der Antrag nicht angenommen

 

2. Als Ergebnis der weiteren Debatte wird vom Ausschussvorsitzenden eine neue Fassung des Antrags vorgeschlagen:

 

Das BA wird beauftragt zu prüfen, in welcher Weise es sich aktiv an der Netzwerkinitiative „STOPP TOKAT“ beteiligen kann.

Das BA soll der BVV bis zur nächsten BVV-Sitzung über seine Vorschläge berichten.

 

Abstimmung: 8:0:5

 

Der Ausschuss IntMig empfiehlt dem ff Ausschuss JHA die Empfehlung zu 2. anzunehmen und eine entsprechende Empfehlung an die BVV zu geben.    

 

 

 

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

 

 
 

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