Auszug - Initiative "Stopp Tokat" der Polizeidirektion 5 / DS/0409/III
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Herr Menzel, Leiter des Abschnitts 53 der Berliner Polizei
und Frau Frau Dobrowolski, Präventionsbeauftragte des Abschnitts 53 tragen ihr
Konzept zur DS/0409/III STOPP TOKAT vor. Dieses Konzept hat die Dienststelle selber entwickelt und
möchte das jetzt umsetzen. Es sollen so viele Partner wie nur möglich dafür
gewonnen werden, da die Umsetzung mit finanziellen Mitteln verbunden ist. TOKAT
bedeutet „abziehen“ und
bezeichnet unter Jugendlichen und Kindern sowohl das Klauen wie auch schwere
Raubdelikte. Die Zahlen für den Bezirk sind erschreckend. Pro Tag
durchschnittlich fast ein Delikt allein im Polizeiabschnitt 53, insgesamt ca.
550 bekannte Taten in 2006 in den Abschnitten 52 und 53. Dies sind die zur
Anzeige gebrachten Delikte, die Dunkelziffer wird entsprechend höher sein, da
die Polizei davon ausgeht, dass 2/3 der Taten nicht angezeigt werden. Demnach
ist von etwa 1500 Taten p.a. auszugehen. Frau Dobrowolski geht persönlich an Schulen und betreibt
dort Aufklärungsarbeit, indem sie Kindern und Jugendlichen ein stärkeres
Rechtsempfinden vermitteln will. Dies ist leider oft abhanden gekommen, weil
Kinder und Jugendliche das Klauen von Sachen immer mehr hinnehmen und nicht mehr
als eine Straftat wahrnehmen, die auch angezeigt werden kann. Da es keine oder
wenige Schwerpunkte bei den Tatörtlichkeiten und keine Schwerpunkttatzeiten
gibt, scheint eine Präventionskampagne ein sinnvoller Weg. STOPP
TOKAT arbeitet zusammen mit Prominenten,
die als Vorbild gelten, erarbeitet Projekte mit den Jugendlichen selber
(Logo-Wettbewerb), eine TOKAT-Hotline ist geschaltet, als Netzwerkinitiative
ist sie flächendeckend in Kreuzberg präsent. Ziele sind: Aufklärung,
Wertevermittlung, gleichgültiges Hinnehmen abbauen, Anzeigeverhalten
verbessern, potenzielle Opfer stärken, Lehrer/ Sozialarbeiter unterstützen,
Netzwerke ausbauen und nutzen.
Entsprechende Papiere und die „Charta“ werden verteilt. Förderer sind u.a. an oberster Stelle das Jüdische Museum in
Kreuzberg, Murat Topal, die
Volker-Reitz-Stiftung. Unterstützer sind u.a. das Mehrgenerationenhaus und vier
Fraktionen im Abgeordnetenhaus. Die Initiative sucht die Unterstützung der BVV
Friedrichshain/Kreuzberg, denn ganz wichtig für dieses Projekt sind
Nachhaltigkeit und langfristige Präsenz. Die
Ausschussmitglieder beginnen eine intensive Debatte, bei der auch die
Verwendung des Begriffs „TOKAT“, der eine
„ethnisierende“ Zuschreibung der Delikte vornimmt, eine Rolle
spielt, sowie um den Inhalt des überwiesenen Antrags der Linken. 1. Der vorliegende Antrag wird von der Linkspartei ab dem
2ten Satz geändert: Das Bezirksamt wird beauftragt, sich aktiv an der
Netzwerkinitiative „STOPP TOKAT“ zu beteiligen. Das BA soll der BVV bis zur nächsten Sitzung berichten, in
welcher Form es beabsichtigt, die Initiative zu unterstützen. Abstimmung: 4:4:4 , damit ist der Antrag nicht angenommen 2. Als Ergebnis der weiteren Debatte wird vom
Ausschussvorsitzenden eine neue Fassung des Antrags vorgeschlagen: Das BA wird beauftragt zu prüfen, in welcher Weise es sich
aktiv an der Netzwerkinitiative „STOPP TOKAT“ beteiligen kann. Das BA soll der BVV bis zur nächsten BVV-Sitzung über seine
Vorschläge berichten. Abstimmung: 8:0:5 Der Ausschuss IntMig empfiehlt dem ff Ausschuss JHA die
Empfehlung zu 2. anzunehmen und eine entsprechende Empfehlung an die BVV zu
geben. Es wird
folgender Beschluss gefasst: |
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