Der Vorsitzende der Seniorenvertretung, Herr Horst Franke, führt aus:
Der
Vorsitzende der Seniorenvertretung, Herr Horst Franke, führt aus:
26.000 Menschen im Bezirk
Friedrichshain – Kreuzberg sind älter als 65 Jahre, hochgerechnet
müssten dann ca. 40.000 Menschen älter als 60 Jahre sein.
Die Verhinderung von
Vereinsamung ist ein Grundanliegen der Arbeit mit und für Seniorinnen und
Senioren.
Es gibt ein Ungleichgewicht an
Plätzen in Seniorenfreizeitstätten zwischen den Ortsteilen Friedrichshain
(260 Plätze) und Kreuzberg (550 Plätze)
Nach
detaillierten Ausführungen zu den Themenbereichen Freizeitgestaltung,
Materielle Situation, Medizinische Versorgung, Wohnsituation, Mobilität (BVG)
und Situation der älteren Migrantinnen und Migrantenwird Bezirksstadtrat Herr Mildner –
Spindler gebeten, den zuvor übermittelten Fragenkatalog der Seniorenvertretung
zu benatworten.
Herr
Mildner – Spindler schickt voraus, dass es bis Ende 2007 eine Konzeption
des Seniorenamtes der Zukunft geben wird und schildert, wie er sich die
Einbindung der Seniorenarbeit des Bezirksamtes in das bezirkliche Netzwerk
vorstellt.
Es
gibt 42 Menschen im Bezirk Friedrichshain– Kreuzberg, die in 2007 100 Jahre oder älter werden. Im August
gibt es sogar einen 110. Geburtstag zu feiern.
Warum sind im BEP nur soziale
Einrichtungen für Kinder und Jugendliche aufgeführt und nicht auch für
Seniorinnen und Senioren ( Freizeitstätten ,Wohnhäuser , Pflegeheime ,
Stadtteilzentren ) ? Die Antwort zu dieser Frage wird vom Bereich
Stadtplanung eingeholt.
Gibt es einen
Sportkoordinierungsplan wie in anderen Stadtbezirken und wenn ja , welche
Möglichkeiten sind für Seniorinnen und Senioren vorgesehen ? Die Antwort
zu dieser Frage wird vom Bereich Sport eingeholt.
Wird im Haushaltsplan 2008/2009
im Kapitel 3930 ,Titel 67141 ein Untertitel bzw. im Kapitel 3930 ein
eigener Titel für dieSeniorenvertretung eingerichtet ? Im Haushaltsplan 2008/2009 wird
es bei Kapitel 39 30, Titel 671 41 – Altenhilfe ein Unterkonto für
die Arbeit der Seniorenvertretung geben, das mit 1.700 € bestückt
wird.
Warum ist die
Seniorenvertretung nicht in der Vergabekommission für Sondermittel mit
einbezogen worden ? Die Sachmittel für ehrenamtliches Engagement (45.000
€ im Jahr 2007) werden seit 2005 von einer Bürgerjury vergeben, die
nach dem Zufallsprinzip zustande kommt. Das Büro des Bezirksbürgermeister
ist zuständig dafür.
Wird die Seniorenvertretung mit
einbezogen in die Vorschläge des BA zur Einführung eines Bürgerhaushaltes
? Die 3. Phase des Erstellens eines Bürger/-innenhaushalts ist das
Einberufen von Bürger/-innenversammlungen. An diesen sollten unbedingt
auch Seniorinnen und Senioren teilnehmen.
Ist durch das BA die
Einrichtung eines Ehrenamtsbüro geplant , um Bürgerinnen und Bürger zu
werben sich ehrenamtlich zu engagieren ? Insbesondere ist es notwendig ,
Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund zu werben ! Seit mehreren
Jahren arbeitet die FreiwilligenAgentur KreuzbergFriedrichshainim Bezirk. Sie ist im Nachbarschaftshaus
Urbanstraße ansässig. Es soll eine bessere Ausstattung für diese
Institution erreicht werden.
Plant das BA Spielplätze
einzurichten , die auch von Seniorinnen und Senioren gefahrlos genutzt
werden können ? Der Beschluss der BVV(Drucksache DS/0146/III) befindet sich in der Umsetzungsphase durch
das Bezirksamt. Herr Franke erläutert, dass es nicht das Interesse der Seniorenvertretung
sei, separate öffentliche Räume zu schaffen, vielmehr sollten diese
gemeinsam von mehreren Generationen genutzt werden können. Es gibt den
Tipp, sich an das Architektenteam Wriezener Bahnhof zu wenden.
Ist das BA bereit sich weiter
und noch intensiver bei der BVG dafüreinzusetzen , dass eine durchgehende Verbindung zwischen den
Ortsteilen Kreuzberg und Friedrichshain eingerichtet wird ? Ja, auch das
Bezirksamt hat ein Interesse an einer solchen Verkehrsverbindung und sieht
in der neuen Behindertenbeauftragten der BVGeine gute Partnerin dafür, dieses
Projekt voran zu treiben.
Ist das BA bereit sich dafür
einzusetzen , dass Markttage vor dem Kino Kosmos nicht nur einmal
wöchentlich , sondern öfters durchgeführt werden ? Die Antwort zu dieser
Frage wird vom zuständigen Fachamt eingeholt.
Welche Möglichkeiten sieht das BA , Lottomittel
für die soziale Arbeit im Bezirk zu erhalten und auszubauen ? Wo werden
Lottomittel eingesetzt ?
Der Bezirk Friedrichshain- Kreuzberg erhält jährlich eine
bestimmte Summe Zuwendungen der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
(DKLB). Anträge auf Lottomittel können bei GesSozRef gestellt werden. Bei der
"Bewilligung" von Anträgen handelt es sich um
Einzelfallentscheidungen aufgrund eines Grenz- bzw. Härtefalles. Die Gewährung
von Beihilfen zur Behebung bzw. Linderung von Notsituationen kann nur erfolgen,
wenn finanzielle Hilfen nicht aus anderen Sozialleistungen gewährt werden
können. Bisher sind jedes Jahr regelmäßig "gesammelte" Anträge aus
den Pflegeeinrichtungen Fidicinstraße und Stallschreiberstr. bewilligt worden.
Für den Erhalt bzw. den Ausbau sozialer Arbeit im Bezirk können Lottomittel
nicht eingesetzt werden.
Aus den Mitteln der Stiftung Kreuzberg
werden der Seniorenvertretung 5.000 € für die Weihnachtspäckchenaktion
zur Verfügung gestellt. Die Seniorenvertretung wird einen Antrag auf 7.000
€ stellen. Hr. Fernandez bedauert, dass die Mittel aus der Stiftung
Deutsche Klassenlotterie Berlin für jede/-n Antragsteller/-in so knapp zugewiesen
sind, dass der Betrag pro Person kaum ausreicht.
Ist vom BA beabsichtigt und
wann , eine Zwischenbilanz über dieUmsetzung der Maßnahmen der Seniorenplanung 2005 – 2008
vorzunehmen und dabei die Seniorenvertretung und die Vorsteher der
Sozialkommissionen mit einzubeziehen ? Bezirksstadtrat Herr Mildner
– Spindlersagt dies zu.
Warum hat unsere seit 2004
benannte Forderung , die Planung von Seniorenfreizeitstätten nicht nach
Sozialräumen vorzunehmen , noch keinen Eingang gefunden ? Denn die Sozialräume
sind nach jugendpolitischen Gesichtspunkten vorgenommen worden ,sodass der
Anteil der über 65 – jährigen an der Gesamtzahl der Einwohner im
jeweiligen Sozialraum zwischen 6,5 % und 20 % , also um mehr als das
Dreifache schwankt ! Die Einteilung aller Berliner Bezirke in
Bezirksregionen (früher: Sozialräume) ist eine Form von Bürger/-innennähe.
Diese Planungsinstrumentist
keineswegs jugendorientiert.
Ist das BA bereit bei der
Fortschreibung des Seniorenplanes die Seniorenvertretung vorab , also vor
Einbringung in die BVV , zu beteiligen ? Herr Mildner – Spindler
sieht das als selbstverständlich an.
Attraktive Angebote in den
Freizeitstätten und damit die Besucherfrequenz sind erfahrungsgemäß von
der Qualifikation und dem Engagement der Leitungskräfte abhängig . Ist das
BA bereit , diesen Personenkreis für diese Aufgabe zu qualifizieren ? Ja,
es gibt die Bereitschaft zu solchen Qualifizierungsmaßnahmen vor allem im
Bereich der interkulturellen Öffnung der Verwaltung.
Veranlasst der Bevölkerungsstrukturwandel
das BA die Errichtung weiter Seniorenfreizeiteinrichtungen vorzunehmen ?
Die Entscheidung über die Errichtung von Seniorenfreizeitstätten kann nur
das Ergebnis des Berichts- und Planungsprozesses sein, der zur Zeit läuft.
Natürlich ist die Umsetzung in Abhängigkeit der finanziellen Möglichkeiten
zu sehen.
Ist das BA bereit auch in
Zukunft das bisherige kulturelle Angebot für Seniorinnen und Senioren im
vollen Umfang aufrechtzu erhalten
?Ja. Das Angebot muss so zugeschnitten sein, dass sich auch zunehmend
jüngere Seniorinnen und Senioren davon angesprochen fühlen(z.B.
Computerkurse, street art)
Es wird
festgehalten, dass die Fragen 1.,2.,4. und 9. spätestens zur Senioren BVV am
29.08. beantwortet werden.