Ich frage das Bezirksamt:
- Treffen Berichte zu, nach denen entgegen des Beschlusses zum Erhalt der Bibliothek der Bücherbestand an andere (Bibliotheksstand)Orte verlagert und damit die Schließung als Bibliotheksstandort faktisch in die Wege geleitet wird?
- Warum ist dieser Schritt ohne Information an die BVV erfolgt?
- Wie rechtfertigt das Bezirksamt dieses Handeln angesichts der Tatsache, dass für andere Vorhaben große Summen ohne Beschlusslage der BVV bereitgestellt werden?
Nachfragen:
- Welche Schritte wurden vom Bezirksamt eingeleitet, um die personelle Verstärkung der Bibliotheken umzusetzen?
- Wann kann eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Bona-Peiser-Bibliothek erwartet werden?
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin 01.09.2014
Bezirksstadträtin für Finanzen, Kultur und Weiterbildung
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
Ich frage das Bezirksamt:
- Treffen Berichte zu, nach denen entgegen des Beschlusses zum Erhalt der Bibliothek der Bücherbestand an andere (Bibliotheksstand)Orte verlagert und damit die Schließung als Bibliotheksstandort faktisch in die Wege geleitet wird?
Die Bona-Peiser-Bibliothek Oranienstraße wurde am Montag, den 25. August erstmals nach der planmäßigen Sommerpause wieder eröffnet; vorbehaltlich des noch ausstehenden Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung wird sie fortan bis auf weiteres montags und donnerstags jeweils von 13.00 - 18.00 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet sein.
Bereits Anfang August wurde das sogenannte "Krimikabinett" aus der Bona-Peiser-Bibliothek in die Mittelpunktbibliothek in der Adalbertstraße verlegt. Dieser Schritt war bereits länger geplant und stellt den Erhalt des Standortes nicht infrage.
Darüber hinaus wurden keine weiteren Bestände aus dem Standort Oranienstraße verlagert, derzeit sind auch keine entsprechenden Schritte geplant.
- Warum ist dieser Schritt ohne Information an die BVV erfolgt?
Die Verlagerung von Beständen innerhalb des bezirklichen Bibliothekssystems ist ein normaler Vorgang im Rahmen der Profilierung, Entwicklung und Anpassung von Standorten an das Interesse der Nutzer*innen. Die Verlagerung des Kriminalkabinetts erfolgte aufgrund fachlicher Erwägungen innerhalb des Fachbereiches Bibliotheken.
- Wie rechtfertigt das Bezirksamt dieses Handeln angesichts der Tatsache, dass für andere Vorhaben große Summen ohne Beschlusslage der BVV bereitgestellt werden?
Aus Sicht des Bezirksamtes bestand und besteht aus den unter 2. genannten Gründen kein gesonderter Rechtfertigungsbedarf für die Verlagerung des Krimikabinetts in die Mittelpunktbibliothek in der Adalbertstraße.
Nachfragen:
- Welche Schritte wurden vom Bezirksamt eingeleitet, um die personelle Verstärkung der Bibliotheken umzusetzen?
Während der Sommerpause ist es gelungen, die Abordnung einer Mitarbeiterin aus dem Steuerungsdienst in den Fachbereich Bibliotheken bis einschließlich November 2014 zu erreichen. Die Kollegin wird bereits am Standort Oranienstraße eingesetzt.
Bis zum Eintritt ihres Ruhestandes Ende November dieses Jahres wird außerdem eine Mitarbeiterin des Fachbereiches in der Bona-Peiser-Bibliothek eingesetzt, um dort weiterhin die Möglichkeit der Ausleihe und Rückgabe von Medien innerhalb des Bibliotheksverbundes VOEBB zu gewährleisten.
Darüber hinaus haben sich die Bibliotheken erfolgreich als Einsatzstelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) Kultur beworben und werden voraussichtlich ab September durch mindestens eine*n Freiwillige*n insbesondere in der medienpädagogischen Arbeit unterstützt. Der Einsatz dieser Freiwilligen wird indes arbeitsmarktneutral erfolgen und daher nicht zur Entlastung der Mitarbeiter*innen des Fachbereiches in der Ausübung von Regeltätigkeiten beitragen.
Beantragung von Personal bei SenFin, um Probleme bei der Leistungserstellung, die dem Bevölkerungswachstum geschuldet sind zu beheben.
- Wann kann eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Bona-Peiser-Bibliothek erwartet werden?
Unter den gegenwärtigen Umständen und trotz der genannten Bemühungen um eine Entspannung der Personalsituation ist eine Ausweitung der Öffnungszeiten der Bona-Peiser-Bibliothek derzeit nicht mach- oder auch nur denkbar, ohne dass dies eine Schwächung der anderen Bibliotheksstandorte des Bezirkes bedeuten würde.
Noch für dieses Jahr ist jedoch die Einladung eines "Runden Tisches" zur Zukunft der Bona-Peiser-Bibliothek geplant, an dem mit Anwohner*innen, Vertreter*innen der politischen Parteien, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft über die Gestaltung des Standortes und der Öffnungszeiten bis Mitte 2015 oder ggf. darüber hinaus zu sprechen sein wird.
Mit freundlichen Grüßen
Jana Borkamp
Bezirksstadträtin