Drucksache - 0821/6  

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, die Beratung und Unterstützung von Frauen mit Endometriose und Angehörigen am Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung (Zentrum) durch Informationsmaterial und entsprechende Hinweise bezüglich Aufklärung, Praxen, Kliniken, sozialrechtliche Ansprüche und Unterstützungsangebote auf der Website des Zentrums, beziehungsweise des Gesundheitsamtes, umzusetzen. Dazu soll neben Informationen zu Kliniken, wie Endometriosezentren, auch eine Zusammenarbeit mit Verbänden, beispielsweise der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V., erwägt werden. Dadurch sollen Unterstützungsangebote, beispielsweise die Vermittlung und Gründung von Selbsthilfegruppen, zugänglicher werden, bereits verfügbares Infomaterial genutzt werden können sowie im Dialog weitere Möglichkeiten, wie der Bezirk die Versorgung von Endometriosebetroffenen weiter verbessern kann, erörtern werden.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt aufgefordert sich bei den zuständigen Senatsverwaltungen für mehr Bewusstsein im Umgang mit Endometriose, sowohl in den Bereichen Gesundheit als auch Bildung und Forschung, einzusetzen.

Der BVV ist bis zum 31.07.2024 zu berichten.

Begründung:

Endometriose gehört zu den häufigsten Unterleibserkrankungen von Frauen, die je nach Lebensalter bis zu 15 % der weiblichen Bevölkerung in Deutschland betrifft.

Bei einer Endometriose wächst gebärmutterähnliches Schleimhautgewebe auch außerhalb dieser. Diese sogenannten Endometrioseherde können zyklisch bluten, sich entzünden und sorgen allgemein bei Betroffenen zu starken Unterleibsschmerzen und sorgen bei vielen Betroffenen zu ungewollter Kinderlosigkeit.

Aufgrund mangelnder Kenntnis über die Ursache der Erkrankung konzentrieren sich Behandlungen auf palliative Therapien. Das paart sich leider mit Diagnosezeiträumen, die mehrere Jahre betragen können. Es fehlt am Bewusstsein über die Krankheit. Der Bezirk kann hier zumindest einen Teil der Arbeit leisten indem über Unterstützungsangebote aufmerksam gemacht wird sowie sich im Land für mehr Bewusstsein und notwendige Rahmenbedingungen, sei es für den Sexualkundeunterricht oder für das Medizinstudium und die ärztliche Praxis, einzusetzen.