Drucksache - 0795/6  

 
 
Betreff: Lebensdauer von Produkten verlängern und Wiederverwendung von Gebrauchtwaren fördern!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Grüne/CDU 
Verfasser:Kempf/Weise/Nebel/Hertel/Sandvoß 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Entscheidung
25.04.2024 
30. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus Beratung
20.06.2024 
11. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus im Ausschuss zurückgezogen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, in Abstimmung mit relevanten Akteuren in Berlin Maßnahmen zu ergreifen, um Reparatur-, Re-Use- und Upcycling-Initiativen im Bezirk zu initiieren und zu unterstützen.

Folgende Maßnahmen sollen dabei umgesetzt werden:

   Gewinnung von geeigneten Partnern (Kaufhäuser, Einkaufszentren) im Bezirk, die im Rahmen der Initiative „Re-Use Berlin“ im Sinne eines „Shop-in-Shop-Angebots“ einem „Re-Use Superstore“ Verkaufsfläche temporär zur Verfügung stellen.

   Unterstützung des Projekts „Netzwerk Qualitätsreparatur“.

   Initiierung weiterer Repair-Cafés.

   Eruierung und Prüfung von Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel das Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des BMBF.

Der BVV ist bis zum 31.07.2024 zu berichten.

 

 

 

Begründung

Eine längere Nutzung von Produkten ist zentral für nachhaltigen Konsum. Berlin soll zur „Zero Waste City“ werden – das proklamiert der Senat seit vielen Jahren. Das Abfallwirtschaftskonzept soll den Weg zur „Null Müll-Vision“ weisen und ist verbindliche Grundlage für die abfallwirtschaftliche Planung des Landes Berlin. Das Projekt „Netzwerk Qualitätsreparatur“ und die „Initiative Re-Use Berlin“ sind wichtige Bestandteile dieses Plans.

Auf Bezirksebene können wir ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen und den nachhaltigen Konsum unterstützen:

   Der Kauf von Produkten aus 2. Hand ist nicht nur ein nachhaltiger Weg um Geld zu sparen, sondern auch eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Verbrauch wertvoller Ressourcen wie Wasser, Energie, Abfall und Rohstoffe zu reduzieren und damit auch die Treibhausgasemissionen zu verringern.

   Wenn ein Alltagsgegenstand plötzlich defekt ist, kann dieser häufig noch repariert werden – so wird die Produktlebensdauer verlängert, Ressourcen gespart und die Geldbörse geschont.

   Und wenn ein Gegenstand nicht mehr repariert werden kann oder nicht mehr gebraucht wird, dann kann durch Upcycling mit diesen Materialien und ein wenig Kreativität neue (Gebrauchs-)Gegenstände hergestellt werden, zum Beispiel aus einem Banner können Taschen und Mappen, Hüllen für Tablets oder Koch-, Grill- und Gartenschürzen produziert werden.

Im Februar 2024 hat das Projektkonsortium der Initiative Re-Use Berlin einen Projektbericht vorgelegt, der den aktuellen Stand des Vorhabens beschreibt und auf dem aufgebaut werden kann – wir müssen in unserem Bezirk nicht bei Null anfangen.

Neben SenMVKU sind auf Landesebene u.a. das BSR Ideenlabor, die HWK Berlin, die Stiftung anstiftung, der BUND Berlin, die Berliner Stadtmission mit ihrer Komm & Sieh gGmbH und in Charlottenburg-Wilmersdorf die Platane 19 gGmbH wichtige Akteure. In unserem Bezirk sollten wir auch die Geschäftsstraßen- und Standortgemeinschaften einbinden.

 

 

 
 

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