Drucksache - 0114/6  

 
 
Betreff: Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD-Fraktion 
Verfasser:Sempf/Dr. Biewener 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
28.04.2022 
7. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
Große Anfrage
Große Anfrage - Beantwortung

Sehr geehrter Herr Vorsteher,

die oben genannte Große Anfrage beantworte ich für das Bezirksamt wie folgt:

 

 

  1. Wie viele Mitarbeiter*innen des Bezirksamtes wurden aus ihren eigentlichen Tätigkeiten zur Bewältigung des Zustroms von Geflüchteten aus der Ukraine abgeordnet?

 

Neben hauseigenen sowie externen Nachwuchskräften (6 Mitarbeiter*innen) helfen 4 Mitarbeiter*innen des Jobcenters Charlottenburg-Wilmersdorf im Rahmen der Leistungssachbearbeitung (Fachbereich 1) befristet aus.

 

Weiter Unterstützung erfolgt durch 6 interne Abordnungen von Mitarbeiter*innen und im Rahmen von Abordnungen anderer Behörden des Landes Berlins (12 Mitarbeiter*innen).

 

Neben den aus anderen Dienststellen abgeordneten Mitarbeiter*innen konnte die Leistungsgewährung für die Geflüchteten aus der Ukraine nur dadurch kurzfristig ermöglicht werden, weil alle Mitarbeiter*innen im Fachbereich 1 für materielle Hilfen im Amt für Soziales zur Mitarbeit verpflichtet wurden. Dabei handelt es ich um knapp 70 Mitarbeitende.

 

Sie wurden aus dem Fachbereich 6 (Teilhabefachdienst) mit 6 Mitarbeitenden unterstützt. Zusätzlich übernahm die Soziale Wohnhilfe im Fachbereich 4 mit rund 20 Mitarbeitenden Aufgaben der Kundensteuerung im Eingangsbereich und für die Unterbringung von Geflüchteten.

 

Die Koordination der Ehrenamtlichen wurde durch Herrn Weise im Fachbereich 4 übernommen. Auch aus den Fachbereichen 2 (BAföG) und Fachbereich 3 (Kosteneinziehung, Unterhalt) erfolgten eine Unterstützung mit insgesamt 5 Mitarbeitenden. Insgesamt haben damit 104 Mitarbeitende aus dem Amt für Soziales bei der Bearbeitung der Leistungsanträge, der Unterbringung und in der Organisation von Ehrenamtlichen die Arbeit für die Geflüchteten aus der Ukraine ganz oder zeitweise unterstützt.

 

Von einem Personaldienstleister sind 14 Beschäftigte eingesetzt, überwiegend für Übersetzungstätigkeiten.

 

2. Wie viele Anmeldungen hat bislang das Sozialamt und Bürgeramt von

           ukrainischen Geflüchteten registriert?  

 

Mit Stand vom 27.4.2022 sind 5.555 Personen beim Sozialamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Leistungsbezug für ukrainische Geflüchtete.

 

Im Flüchtlingsbürgeramt Hohenzollerndamm haben sich bisher 2.876 ukrainische

Bürger*innen (Stand 27.04.22) angemeldet.

 

3. Welche Maßnahmen (Gesundheit, Bildung, Freizeitangebote) werden

           getroffen, um ukrainischen geflüchteten Kindern ein adäquates

           Ankommen in Charlottenburg-Wilmersdorf zu ermöglichen?

 

Für den Empfang von Familien im Rathaus Charlottenburg wurde eine Pagode vor dem Rathaus aufgebaut, die von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern betreut wird. Dort wird eine Versorgung mit Obst, Getränken, kindergerechten Süßigkeiten bereitgestellt. Es werden auch Spenden speziell für Kinder angenommen und an Geflüchtete gezielt weitergegeben. Beispielsweise wurden Teddybären an Kinder verteilt.

Die Abteilung Jugend und Gesundheit hat mitgeteilt, dass jeweils eine Sprechstunde wöchentlich im Rathaus Charlottenburg und Dienstgebäude Hohenzollerndamm für ukrainische Zuzüge mit einer Verwaltungslotsin, die ukrainisch spricht, stattfinden. Für ukrainische Familien, die englisch oder deutsch sprechen, gibt es pro Standort noch weitere ca. 10 Termine pro Woche, ggf. mit Impfung. Zuzugsuntersuchungen mit Impfangeboten, Kitaaufnahmeuntersuchungen, ggf. Aufnahme in Psychomotorikgruppen, Ergotherapie bei motorischen Problemen, Spiele-Lern-Gruppen steht allen Nationalitäten offen, ebenso Angebote über Familienhebammen, Schreiambulanz.

 

Die Abteilung Bildung, Sport, Kultur, Liegenschaften und IT hat mitgeteilt, dass aufgrund der hohen Anmeldungen für Willkommensklassen reagiert und die Neueinrichtung von Willkommensklassen an 12 Schulstandorten in die Wege geleitet wurde. Auch hat die für personelle Angelegenheiten zuständige Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie für diese Willkommens-

 

klassen Lehrer*innen eingestellt. Neben der bereits erfolgten Unterbringung von Kindern in Regelklassen und bestehenden Willkommensklassen werden nunmehr Schulplätze für die neuen Willkommensklassen zugewiesen. Perspektivisch ist der weitere sukzessive Ausbau im Angebot der Willkommensklassen nach der jeweiligen Bedarfslage notwendig und wird von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wie den Bezirksämtern im Blick behalten.

 

Die Angebote in der Musikschule, den Bibliotheken und der Jugendkunstschule sind frei zugänglich im Bezirk und stehen jedem nach Bedarf zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Arne Herz

 
 

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